Quetscherer
Registrierter Benutzer
Soooo,
zwar mit etwas Verspätung, aber schließlich kommt er doch, der Reisebericht zu Silberbach:
Am Donnerstag begab ich mich also auf die Reise nach Kastl bei Kemnath; genauer gesagt in das kleine Dörflein Reuth bei Kastl bei Kemnath... Gerüchten zufolge sollte hier ein Harmonika-Haus stehen und auch Silberbach-Instrumente beherbergen!
45 Minuten Fahrzeit (näher als Bayerland) sind eigentlich eine ganz passable Entfernung, um sich erneut einen Hersteller/Händler anzusehen, der sich auf Harmonikas und Akkordeons spezialisiert hat! Dort angekommen (ohne Navi nicht den Hauch einer Chance) wurde ich von Herrn Brand, dem Inhaber, begrüßt! Ein netter junger Mann (schätzungsweise Mitte bis Ende 30), mit dem ich sofort auf "Du" war! Zuerst erzählte er, was es eigentlich mit der Marke "Silberbach" auf sich hat und wie sie entstanden ist! Früher war er, Herr Brand, die Generalvertretung von Lanzinger! Aber da es irgendwo und irgendwie Probleme gegeben haben musste, hat er die Generalvertretung abgegeben und konnte die italienischen Betriebe, die auch für Lanzinger die Teile herstellen, dazu bewegen, ebenfalls für ihn zu arbeiten! Die Marke "Silberbach" wird also, wie übrigens die Meisten anderen Marken auch (Lanzinger, Strasser, Bayerland, etc..., Ausnahme: Weltmeister), nach seinen Vorgaben in Italien gebaut! Er erklärte mir auch, welche Vorstellungen er umgesetzt haben wollte und dass es ihn auch einige Mühen gekostet hat, diverse Vorstellungen bei den Italienern durchzusetzen! Bei diesem Gespräch machte er einen wirklich sehr kompetenten Eindruck und er wusste wovon er sprach! Ich hatte zum Teil Probleme, da mitzukommen und musste ihn immer wieder unterbrechen und nachfragen!
Er führte mir dann ein paar Modelle vor, um mir die Unterschiede zu verdeutlichen und dann war es so weit: Ich durfte mich schamlos aus den Regalen bedienen und nach Herzenslust testen! Und es war der Wahnsinn! Die Optik der Geräte ist also eher alpenländisch ausgerichtet und hat nichts mit dem schlichten oder klassischen Design einer Hohner zu tun! Die Tasten sind aus Holz, perlmuttbeschichtet, und auf einer Messing-Welle mit komplettem Messing-Gestänge gelagert! Vorteil: dauerhafte Stabilität und keine Gefahr von seitlichem Kippeln, wie bei einzeln aufgehängten Tasten (so Herr Brand); offensichtlicher Nachteil: wenn mal was ist, muss das ganze Gestänge raus... Das Instrument an sich macht einen kompakten und qualitativ sehr hochwertigen Eindruck, m.E. auch höherwertiger als Bayerland, aber da fehlt mir einfach der direkte Vergleich!
Aber was viel wichtiger ist: der Klang! Und der hat mich schier umgehauen! Schon die vierchörige hatte einen umwerfenden Klang! Die drei 8"-Chöre zusammen klingen schon fast wie eine Steirische und trotz der alpenländischen Optik lassen die verschiedenen Klangfarben keinen Zweifel daran, dass auch andere Stilrichtungen jederzeit mit diesem Gerät gespielt werden können!
Auch wenn ein Helikon-Bass-Modell für mich von vorneherein ausscheidet, hab ich es unbedingt probieren müssen! Und der Silberbach-Helikon macht für meine Vorstellungen schon ordentlich Druck! Etwas weniger Druck hingegen macht das schaltbare Modell, was aber nach seinen Angaben an den kleineren Helikon-Stimmplatten (Platzmangel) liegt!
Was bei den Silberbach-Instrumenten noch bemerkenswert ist (zumindest hab ich das bisher noch nirgends gesehen), ist die Tatsache, dass ein Register dieser Instrumente als "Mute"-Schalter gebraucht wird! Das rührt wahrscheinlich daher, dass Herr Brand auch noch das Limex-Einbau-Center innehat, das für den Umbau und die Ausstattung mit MIDI zuständig ist!
Alles in Allem muss ich sagen, dass mir die Silberbach-Maschine wahnsinnig gut gefallen hat und auch noch die Bayerland-Modelle getoppt hat! Auch preislich liegen die Silberbach-Geräte im Vergleich zu den direkten Konkurrenten auf einem interessanten Niveau, allerdings trotzdem oberhalb meines geplanten Budget-Rahmens! Wenn sich nicht zufällig ein Gönner und Sponsor findet, werd ich wohl in der Qualitätskategorie unterhalb Silberbach bleiben müssen! Tja, schon fast leider...
Morgen bekomm ich Karten für die Frankfurter Messe! Und die werd ich auf jeden Fall noch abwarten und dort mal so viele verschiedene Modelle probespielen, wie es geht! Danach wird es ans Eingemachte gehen und ich werd mich für irgendwas entscheiden...
Ach ja, am Freitag rief mich der lokale Händler an, uns teilte mir mit, dass er die Ventura nun im Haus hat und ich gerne zum Probespielen vorbeikommen dürfte! Bin da also trotz meiner Negativ-Efahrung von diesem Modell bei Bayerland hin und hab mir das Ding nochmal umgeschnallt! Gleiches Ergebnis! Ich fand den Klang metallen und der Bass schnorrte mit und hat ganz komisch im Balg nachgeklungen! Dieses Phänomen hab ich sonst weder bei Bayerland noch bei Silberbach feststellen können! Was mich an der Ventura ebenfalls gestört hat: Bei einem durchgängigen Ton im Diskant und abgehackten Bässen, ist ebenfalls ein kurzes Unterbrechen des Diskanttones festzustellen! Ganz komisch! Naja, die Ventura ist auf jeden Fall mal gestorben!
So, das war's wieder von mir! Mal sehen, was ich mir als nächstes zu Gemüte führe!
Bis dahin!
Mario
PS: War gestern beim Schloderer auf dem Bockbierfest! Steirische von Beltuna, Akkordeon von Hohner (irgendein Alpin-Modell), Gitarre und Bariton! Fand ich aber jetzt nicht überragend...
zwar mit etwas Verspätung, aber schließlich kommt er doch, der Reisebericht zu Silberbach:
Am Donnerstag begab ich mich also auf die Reise nach Kastl bei Kemnath; genauer gesagt in das kleine Dörflein Reuth bei Kastl bei Kemnath... Gerüchten zufolge sollte hier ein Harmonika-Haus stehen und auch Silberbach-Instrumente beherbergen!
45 Minuten Fahrzeit (näher als Bayerland) sind eigentlich eine ganz passable Entfernung, um sich erneut einen Hersteller/Händler anzusehen, der sich auf Harmonikas und Akkordeons spezialisiert hat! Dort angekommen (ohne Navi nicht den Hauch einer Chance) wurde ich von Herrn Brand, dem Inhaber, begrüßt! Ein netter junger Mann (schätzungsweise Mitte bis Ende 30), mit dem ich sofort auf "Du" war! Zuerst erzählte er, was es eigentlich mit der Marke "Silberbach" auf sich hat und wie sie entstanden ist! Früher war er, Herr Brand, die Generalvertretung von Lanzinger! Aber da es irgendwo und irgendwie Probleme gegeben haben musste, hat er die Generalvertretung abgegeben und konnte die italienischen Betriebe, die auch für Lanzinger die Teile herstellen, dazu bewegen, ebenfalls für ihn zu arbeiten! Die Marke "Silberbach" wird also, wie übrigens die Meisten anderen Marken auch (Lanzinger, Strasser, Bayerland, etc..., Ausnahme: Weltmeister), nach seinen Vorgaben in Italien gebaut! Er erklärte mir auch, welche Vorstellungen er umgesetzt haben wollte und dass es ihn auch einige Mühen gekostet hat, diverse Vorstellungen bei den Italienern durchzusetzen! Bei diesem Gespräch machte er einen wirklich sehr kompetenten Eindruck und er wusste wovon er sprach! Ich hatte zum Teil Probleme, da mitzukommen und musste ihn immer wieder unterbrechen und nachfragen!
Er führte mir dann ein paar Modelle vor, um mir die Unterschiede zu verdeutlichen und dann war es so weit: Ich durfte mich schamlos aus den Regalen bedienen und nach Herzenslust testen! Und es war der Wahnsinn! Die Optik der Geräte ist also eher alpenländisch ausgerichtet und hat nichts mit dem schlichten oder klassischen Design einer Hohner zu tun! Die Tasten sind aus Holz, perlmuttbeschichtet, und auf einer Messing-Welle mit komplettem Messing-Gestänge gelagert! Vorteil: dauerhafte Stabilität und keine Gefahr von seitlichem Kippeln, wie bei einzeln aufgehängten Tasten (so Herr Brand); offensichtlicher Nachteil: wenn mal was ist, muss das ganze Gestänge raus... Das Instrument an sich macht einen kompakten und qualitativ sehr hochwertigen Eindruck, m.E. auch höherwertiger als Bayerland, aber da fehlt mir einfach der direkte Vergleich!
Aber was viel wichtiger ist: der Klang! Und der hat mich schier umgehauen! Schon die vierchörige hatte einen umwerfenden Klang! Die drei 8"-Chöre zusammen klingen schon fast wie eine Steirische und trotz der alpenländischen Optik lassen die verschiedenen Klangfarben keinen Zweifel daran, dass auch andere Stilrichtungen jederzeit mit diesem Gerät gespielt werden können!
Auch wenn ein Helikon-Bass-Modell für mich von vorneherein ausscheidet, hab ich es unbedingt probieren müssen! Und der Silberbach-Helikon macht für meine Vorstellungen schon ordentlich Druck! Etwas weniger Druck hingegen macht das schaltbare Modell, was aber nach seinen Angaben an den kleineren Helikon-Stimmplatten (Platzmangel) liegt!
Was bei den Silberbach-Instrumenten noch bemerkenswert ist (zumindest hab ich das bisher noch nirgends gesehen), ist die Tatsache, dass ein Register dieser Instrumente als "Mute"-Schalter gebraucht wird! Das rührt wahrscheinlich daher, dass Herr Brand auch noch das Limex-Einbau-Center innehat, das für den Umbau und die Ausstattung mit MIDI zuständig ist!
Alles in Allem muss ich sagen, dass mir die Silberbach-Maschine wahnsinnig gut gefallen hat und auch noch die Bayerland-Modelle getoppt hat! Auch preislich liegen die Silberbach-Geräte im Vergleich zu den direkten Konkurrenten auf einem interessanten Niveau, allerdings trotzdem oberhalb meines geplanten Budget-Rahmens! Wenn sich nicht zufällig ein Gönner und Sponsor findet, werd ich wohl in der Qualitätskategorie unterhalb Silberbach bleiben müssen! Tja, schon fast leider...
Morgen bekomm ich Karten für die Frankfurter Messe! Und die werd ich auf jeden Fall noch abwarten und dort mal so viele verschiedene Modelle probespielen, wie es geht! Danach wird es ans Eingemachte gehen und ich werd mich für irgendwas entscheiden...
Ach ja, am Freitag rief mich der lokale Händler an, uns teilte mir mit, dass er die Ventura nun im Haus hat und ich gerne zum Probespielen vorbeikommen dürfte! Bin da also trotz meiner Negativ-Efahrung von diesem Modell bei Bayerland hin und hab mir das Ding nochmal umgeschnallt! Gleiches Ergebnis! Ich fand den Klang metallen und der Bass schnorrte mit und hat ganz komisch im Balg nachgeklungen! Dieses Phänomen hab ich sonst weder bei Bayerland noch bei Silberbach feststellen können! Was mich an der Ventura ebenfalls gestört hat: Bei einem durchgängigen Ton im Diskant und abgehackten Bässen, ist ebenfalls ein kurzes Unterbrechen des Diskanttones festzustellen! Ganz komisch! Naja, die Ventura ist auf jeden Fall mal gestorben!
So, das war's wieder von mir! Mal sehen, was ich mir als nächstes zu Gemüte führe!
Bis dahin!
Mario
PS: War gestern beim Schloderer auf dem Bockbierfest! Steirische von Beltuna, Akkordeon von Hohner (irgendein Alpin-Modell), Gitarre und Bariton! Fand ich aber jetzt nicht überragend...