KickstartMyHeart
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Dass Du in dieser Beziehung eine leichte Zwangsstörung haben könntest, ist hier in dem einen oder anderen Thread, den du eröffnet hast, durchaus schon mal durchgeklungen . Das ist aber überhaupt kein Vorwurf.was die muster anbelangt, bin ich immer auf der suche nach größtmöglicher effizienz. kleiner aufwand, großer effekt.
ich runzel schon mal die stirn, wenn einfache dinge künstlich verkompliziert werden.
Nichtsdestotrotz: Nicht nur Drumming, sondern JEDES Instrument "hat mitunter etwas mit Geschwindigkeit zu tun". Dabei sind häufig "Geschwindigkeit", "Koordination" und "Kontrolle" zentrale Elemente. In Bezug auf die möglichst tief hängende Gitarre bei Dir (weil's halt cool aussieht) hast Du ja selber schon öfters mal referenziert. Man könnte also bei Dir genauso die Stirn runzeln, weil du vollkommen ineffizient aufgestellt bist, wenn es denn um diese Elemente geht.
Und da sind wir auch beim Kern des Pudels - oder eben nicht. Weil, die Effizienz, die wir in Formen im Labor für den "Durchschnitt" mal definiert haben, sind ja genau das: Normen, die gemäß DIN, ISO oder anderem für sagen wir mal die Gruppe um die erste Standardabweichung der Anwender als "richtig" gelten. Der Durchschnittsmensch. Das ist auch legitim. Man muss sich auf Standards einigen.
Wenn ich mir jetzt manche Gitarristen anschaue, bin ich auch erstaunt, wie "offenkundig" ineffizient sie Gitarre spielen. Das geht von der Haltung der Gitarre und der Gurtlänge, über die Handhaltung beim Anschlag und auch der Greifhandhaltung bis hin zum Stand usw. Und trotzdem sind sie vielleicht virtuose Gitarristen. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Im schlimmsten Fall haben sie ihren Körper zu einer unnatürlichen Haltung gezwungen. Sie haben es sich über Jahre angewöhnt. Ihr Idol spielt so und so weiter und so fort. Im besten Fall macht Ihnen das körperlich nie Probleme und niemals leidet Ihr Spaß.
Und dann gibt es auch jene, die einen Körperbau haben, der einfach nicht dem Durchschnitt entspricht und damit der "für uns" effizienteste Weg für sie nicht vorstellbar ist. Längere Knochen, längere Finger, wasauchimmer.
Wir haben es bestimmt alle schon hinter uns gebracht: Handhaltung beim Anschlag, Haltung des Picks. Paul Gilbert hat irgendwann mal festgestellt, dass ihn seine Art zurückhält, sich weiterzuentwickeln, weil er bei seinem Spiel an Grenzen stößt. Daraufhin hat er seine gesamte Anschlagtechnik auf den Prüfstand gestellt und sich am Ende für einen kompletten Neuaufbau von Handhaltung und Anschlagtechnik entschieden - das war nicht als Teenager, sondern m.E. nach den ersten Mr. Big Platten. Er war da also schon auf einen extrem und exzellent hohen Niveau. Das ist sicher eine Ausnahme, aber es zeigt, wie viele Faktoren hier mit reinspielen.
Insofern gibt es da m.E. wenig Grund, die Stirn zu runzeln, wenn es funktioniert.
Wenn aber natürlich Elemente, wie Geschwindigkeit/Koordination/Kontrolle oder andere fehlen, schlecht ausgeprägt sind, oder auch zu Fehlern und Schwankungen führen, dann sind Fragen der Ergonomie sicherlich nicht die letzten, die man stellen kann.