Anlage richtig einstellen???

Mich würde nur mal interessieren, ob jeder Tontechniker sowas benützt, oder ob es nicht zwingend notwendig ist, die Anlage nach dem Raum einzumessen.

So ein Analyzer ist vergleichbar mit einem Display auf dem Effektgerät. Auch ohne Display hört man Veränderungen beim programmieren, aber mit Display hat man halt auf einen Blick Übersicht.

Der RTA ist eben ein Werkzeug, das einem helfen kann. Nicht zwingend nötig, aber nice to have. Wie bei jedem Werkzeug sollte der Anwender aber wissen, was er tut, denn diese blumigen Werbetexte mit "automatischem Entzerren der Anlage" sind zu hoch gegriffen. Es geht einfach mit einem RTA plus Rauschen nicht, eine PA automatisch auf den Raum einzumessen, denn der RTA kennt nur den Pegel an Position x, nicht Zeit und Richtung...


der onk mit Gruß
 
Mich würde nur mal interessieren, ob jeder Tontechniker sowas benützt, oder ob es nicht zwingend notwendig ist, die Anlage nach dem Raum einzumessen.

Ich weiß nicht so genau, auf was du ansprichst. Wenn du 'nen RTA meinst oder vergleichbare Funktionen bei einem EQ - nein, dass braucht man nicht.

Allgemein einen tauglichen EQ in der Summe sollte man schon haben. Da sind einfach grafische 31Band-EQs gängig, mit denen kann man da echt sinnvoll arbeiten. Mir reicht zB beim Digi-Pult auch der eingebaute EQ, da hab ich 4fach Vollparametrik, damit lassen sich auch gut genug die kritischen Frequenzen ziehen und Raumanpassung geht auch noch so. Aber wie gesagt - wenn im Pult nichts vergleichbares drin ist, ist eingrafischer Terzband-EQ nicht umsonst gängig.

MfG, livebox
 
Ja der Realtimeanalyzer ist ein netter Gimmick,ob man ihn braucht oder nicht will ich nicht beurteilen.
Aber was nutzt einem die best eingestellte PA,wenn die Quelle also die Band nicht in der Lage ist einen vernünftigen Sound zu liefern.
Ich hätte es nicht geglaubt wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.
Metallband mit runtergestimmten Gitarren,EQ absolute Badewanne,also keine Mitten,beim Basser sah es nicht anders aus.
Gitarre kam nur durch wenn der Schlagzeuger nicht gerade auf die Bassdrum trat und der Bassist kurz Pause hatte.
Frontsound absoluter Matsch um nicht zu sagen absolut unterirdisch.
Das es um eine 10er Potenz besser geht,hat die danach spielende Band gezeigt.
Je professioneller die Musiker um so besser auch der Sound auf der Front und auf der Bühne.
 
Hallo Wolle Bolle,

Ja, da gebe ich Dir recht mit Deinen Beitrag. Ich habe allerdings vor allem mit den wechsenden lokations in Kirchen meine liebe not den Sound in der leeren Kirche einzustellen. Selbst das Monitoring erzeugt dabei soviel Hall und damit einen undifferenzierten Sound, daß es später wenn das Publikum den Raum bedämpft, doch nochmal vom Pegel her angepasst werden muss. Erschwerend kommt dazu, daß die zusammensetzung unserer Band ab und zu noch unterschiedlich ist. bzw. wir Gastmusiker und Sänger(innen) noch zusätzlich haben.
Speziell die Solostimmen und die Band auf dem Chormonitoren brauchen da manchmal noch etwas Feintuning. Interessanterweise ist es so wie Du geschrieben hast meist etwas zu leise. Ich muß mir glaube ich mal angewöhnen den Monitorpegel doch beim Soundcheck an meine oberste Toleranzgrenze hochzufahren. Bisher habe ich immer so leise wie möglich eingepegelt um das übersprechen auf die Chormics zu minimieren.

Mit dem Frontpegel versuchen wir beim Soundcheck auch auf die Aufführungslautstärke zu gehen. Allerdings haben wir in leeren Kirchen dann meist ein - ich nenns mal prefeedback- Problem, das wegen des Reflektionsschalls der auf die Chormics überspricht einen "blechener" Klang entsteht. Sind dann mal 200 ... 300 Leute in der Kirche ist das alles kein Problem mehr.

gruß

Fish
 
@James_Hetfield

Wie einige Vorredner schon geschrieben haben, ist so ein Analyzer eine feine Geschichte, wenn man sowas hat und wenn man damit auch noch umgehen kann! Zwingend notwendig ist er aber definitiv nicht! Ich persönlich habe meistens keinen und benötige ihn auch nicht. Wenn aber einer da ist, dann nehme ich das Teil natürlich auch, nur um meine eigenen Sachen noch einmal bestätigen zu lassen!:D

@Rockopa
Das kenne ich doch irgendwoher!:eek: Bei solchen Voraussetzungen bekommt man echt die Krise. Und so habe ich es schon erlebt, sagt man noch etwas zu den Musikern bekommt man noch blöde Sprüche!:mad: Wie Du bist doch der Tech, sorge dafür, das wir im Saal gut rüberkommen! Wenn in so einem Fall keine vernünftige kommunikation mit den werten Herren auf dem Podest da vorn möglich ist, dann ist es mir hinterm Pult ebenso Puff und Knall. Schade nur, das Du als Techniker darunter leidest, zum einen weil Du selber frustriert bist, zum anderen, weil Du die entgegenkommende Kritik leider nicht beheben kannst!:( Solche Gigs sind bei mir nachdem die Tür der Location zugegangen ist, sofort von meiner internen Festplatte gelöscht, und die betreffende Band im Archiv gespeichert!:rolleyes::D

@Fish_1

Ja das kenne ich wie gesagt auch. Das ein Soundcheck in großen halligen Räumen ein Problem ist, ist ja bekannt. Bei solchen Gelegenheiten, versuche ich immer das mir und der Band zur Verfügung stehende Material so weit wie nur irgend möglich auf das höchste Niveau zu bringen! Will heißen, gute Boxen, gute Mics, und, und, und! Das löst zwar bei langem noch nicht die Probleme, aber es erleichtert das arbeiten schon einmal um einiges!
In solchen Situationen mache ich es so, daß ich einen Soundcheck wie gewohnt mache. Stimmt dann alles dann gehe ich an die Obergrenzen. Sprich ich fange erst einmal an wie Du versuche die Lautstärke im Zaum zu halten, zum Ende fahre ich aber noch hoch! Gebe dann noch etwas mehr auf die Monis und höre mir auch mal den Sound an der vom FOH kommt, der dann wenn die Kirche leer ist zwar gräßlich ist, aber man weiß eben mit der zeit wie es ungefähr sein sollte, damit es 90% klingt bei gefüllter Location! Was ich mir auch noch angewöhnt habe, das ich mich vom Pegel der Monitore selber überzeuge, gerade wenn ich es mit unerfahrenen oder jungen Musikern zu tun habe! Und alles was nicht unbedingt auf en Monitor muß, das bleibt bei mir da auch weg! Je weniger ich auf die Bühne schicken muß, umso besser und verständlicher und dadurch leiser wird die Bühne! Ein 31bänder EQ ist im Monitorweg bei mir genauso Pflicht, wie auf´m FOH. Das sind dann schon die besten Voraussetzungen, damit solche VAs überhaupt halbewegs ordentlich werden. Denn Rest muß dann die Band durch diszipliniertes und sauberes Arbeiten zusteuern, dann wird es richtig toll!:great: Und noch was, das ich auf den Tod nicht ausstehen kann, wenn beim Soundcheck Musiker, deren Freunde oder wer sonst noch, meinen, sich in einer Lautstärke zu unterhalten oder sonst irgenwie welchen Mist fabrizieren, das es sich störend auf den Check auswirkt! Gerade bei Chören mit Band habe ich da so meine Erfahrungen gemacht > meist mit dem weiblichen Geschlecht! Aber das mal nur so am Rande.:)

Greets Wolle
 
Gibt es einen Real Time Analyzer nur in einem EQ integriert, oder kann man so ein Gerät auch seperat kaufen? Was kostet sowas? Hab bis jetzt noch auf keiner Musikseite was gefunden..
 
Gibt es einen Real Time Analyzer nur in einem EQ integriert, oder kann man so ein Gerät auch seperat kaufen? ...

Sowas gibt's auch als Handgerät: http://www.musik-service.de/Phonic-PAA-2-Spectrum-Analyzer-prx395500903de.aspx oder https://www.thomann.de/de/nti_al1_acoustilyzer.htm
Auch als 19": https://www.thomann.de/de/samson_d1500_analyzer_d_class.htm
Oder als Software: https://www.thomann.de/de/eaw_smaart_v6.htm

Preislich kommt man aber nicht billiger hin als mit in Digital-EQs verbauten RTAs. Handgerät kann u.U. chic sein für schnelle Messungen von verschiedenen Positionen (unabdingbar, wenn die RTA-Messung einigermaßen aussagekräftig werden soll), habe damit aber keinerlei Erfahrung, wie gut solche Teile verglichen mit ordentlich aufgestellten Meßmikros funktionieren. Aus dem Bauch raus würde ich da lieber die RTA-Funktion von EQs nutzen, wenn Geld ein Faktor ist.


der onk mit Gruß


PS: Da fällt mir aus dem analogen Lager noch ein 27-Band (???) EQ von Rane ein, der einen kleinen LED-RTA eingebaut hatte - dürfte gebraucht garnicht mal so teuer sein...
 
Leider ist in dem EQ den ich verwende kein RTA mit integriert. So ein Gerät einzeln zu kaufen ist schon sehr teuer...auf der anderen Seite würde mich schon mal sehr interessieren, in wie fern die Anlage bzgl. den Frequenzen richtig bzw. falsch eingestellt ist
 
...auf der anderen Seite würde mich schon mal sehr interessieren, in wie fern die Anlage bzgl. den Frequenzen richtig bzw. falsch eingestellt ist

Ob richtig oder falsch eingestellt sagt Dir die CPU in Deinem Kopf, indem sie die Infos Deiner Ohren auswertet. :D
Aber mit ohne Witz: Wenn Du davon ausgehst, daß ein linearer Frequezgang der Anlage "richtig" darstellt, liegst Du m.E. falsch. Zudem ist das, was man mit einem RTA messen kann, sehr weit von der akustischen Wahrnehmung entfernt.
Man kann einen RTA verwenden, um optische Bestätigung dafür zu erhalten, den richtigen Fader zur Beseitigung eine Feedbacks gezogen zu haben oder sich das Hi-Hat Signal anzukucken, wie hoch man den Hochpass setzen darf, aber am FoH ein Meßmikro aufzustellen und dann zu kurbeln, bis das Rauschen eine waagerechte Linie zaubert, ist nicht der Weg zum optimalen Sound.


der onk mit Gruß
 
Alles klar, es wird dann wohl so sein, dass ich mir das Geld für so ein Analysegerät sparen werde. Fehlt nur noch das geschulte Ohr:D
Mein Problem ist, wenn ich die Anlage nach einer CD einstelle, dann hört sich der Gesang grotik an, und umgekehrt, wenn ich den Equalizer nach den Gesang ausrichte passt der Sound auf der CD nicht mehr. Voll schwierig hier ein Mittelmaß zu finden.
 
Da hilft Dir dann ein Analyzer auch nicht wirklich weiter! Evtl. liegt es daran, das die CD eine andere Stilrichtung ist, aber warscheinlicher ist, das die Dosenmucke eben immer anders klingt als eine lebendige Live Dynamik! Aber in solchen fällen, muß ich auch manchmal nachregeln, wenn ich zwischendrin Konserve habe!:)

Greets Wolle
 
Die Entzerrung des Gesangmikros sollst Du auch nicht mit dem Master-EQ machen. Dafür ist der Kanal-EQ da (weswegen man hier auch nicht gerade einen Dreiband-Festfrequenz-EQ haben sollte...).

Verwende zum Anpassen der PA an den Raum eine CD, die aussagekräftige Instrumente enthält, von der Stilrichtung und dem Sound der auftretenden Band ähnelt (wenn nicht gleich eine Demo-CD der Band) und Dir gut bekannt ist.

Den Gesangs-Sound (bzw. die Entzerrung des Mikros) machst Du anschließend am Kanal-EQ. Kriegt man den Gesang mit spätestens doppelter Semiparametrik nicht gebogen, stimmt's irgendwo anders nicht.


der onk mit Gruß
 
Da kommt schon das nächste Problem, da wir nur ein billiges Eurodesk von Behringer benutzen und ich mit dem Eq am Mischpult sehr wenig Möglichkeiten habe den Sound zu verändern. Die Mitten lassen sich nur einmal bei einem bestimmten Frequenzbereich anheben bzw. minimieren. Mir fehlt ganz einfach der zweite Weg im Mittenbereich noch was zu machen.
Was für mich noch wichtig wäre, wie man anfängt die Anlage mithilfe einer CD einzustellen. Ich neige bei einer CD immer dazu die PA wie eine Hifi-Anlage einzustellen, was für den Sound in der Band absolut tötlich ist.Zumindest bei uns.
Meine Vorgehensweise: Den EQ im Mischpult für den CD-Kanal belasse ich neutral, also auf 12 Uhr.
Zuerst versuche ich mit meinen drei Endstufen und der aktiven Frequenzweiche + Controller für die Tops den Sound der CD so gut wie möglich einzustellen.
1. Endstufe: Top HF
2. Endstufe: Top LF
3. Endstufe: Subs

Erst danach stelle ich den EQ in der Summer der PA an die Raumakustik ein.
Falls ich was falsch mache, dann klärt mich bitte auf....
 
Nein deine Vorgehensweise ist schon richtig so. Es ist wirklich möglich hier ein passables Ergebnis aus deiner Anlage zu holen, abhängig davon wie gut die Qualität deiner LS und Endstufen ist.

Allerdings, wenn du immer noch an eine Neuanschaffung nachdenkst, würde ich dir dringend ein Mischpult mit einer Semiparametrik empfehlen. Je nachdem wie viele Kanäle ihr benötigt, kann man (evtl. Gebraucht) ein solches zum Preis eines guten Analysers bekommen.

BTW.: Beim großen T gab es mal de Handanalyser (Phonic Kopie) für 222.- Euro. Kennt jemand noch eine Bezugsquelle wo man die herbekommt?

grüße Haico
 
Zuerst versuche ich mit meinen drei Endstufen und der aktiven Frequenzweiche + Controller für die Tops den Sound der CD so gut wie möglich einzustellen.
1. Endstufe: Top HF
2. Endstufe: Top LF
3. Endstufe: Subs
Hier wird ja nun schon ne Weile rumdiskutiert,was mich in dem Zusammenhang mal interessieren würde,aus welchen Komponenten besteht denn die Anlage,vielleicht liegt der Fehler ja hier.
Zum Beispiel im Übergang HF-LF,das Du vielleicht falsch trennst und die LS in einem Bereich spielen sollen den Sie garnicht abdecken können.
 

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