Hallo fenrrid,
Habe zur Zeit wohl gerade die Phase in der ich noch rumprobiere, besonders was die Gitarrenhaltung angeht
Das ist absolut normal, du stehst ja noch ganz am Anfang, die Haltung wird sich mit der Zeit optimieren. Das wichtigste ist, dass der Wille da ist (und das scheint er ja zu sein
)
Habe eben ein paar Probleme die E Seite oben gut zu spielen und mir tat das Handgelenk nach 5 Minuten spielen schon weh weil ich es ziemlich verdrehen musste.
Inwiefern verdrehen? Die Anschlaghaltung sollte nicht "verkrampft" oder "ungemütlich" sein. Allerdings ist das so wie ich es sehe ein "Prozess des findens", du wirst die Haltung im laufe der Zeit an deinen persönlichen Spielstil anpassen.
Einen guten Einstieg kann dir aber bestimmt der gute Justin geben, meiner Ansicht nach sehr kompetente und gute Erklärungen:
http://www.justinguitar.com/
Handhabe es nun so dass ich wenn ich sitze die Gitarre so auf mein Rechtes Bein lege dass es genau mit der Wölbung unten an der Gitarre passt, dort liegt sie quasi auf meinem Bein. Ist das richtig so?
Es gibt unterschiedliche Haltungen, die meisten (E-) Gitarristen spielen wohl im Sitzen nach dieser Art, wichtig ist wie auch bei der Handhaltung, das es nicht unbequem für dich ist, dich aber auch nicht beim spielen behindert.
Eine andere verbreitete Haltung, (aber eher bei klassischer Gitarre) ist es die Gitarre (als Rechtshänder) mit der "Wölbung" auf das linke Bein zu legen und das Korpusende gegen das rechte Bein zu richten, so dass praktisch die Beine die Gitarre halten/stützen, dafür muss das linke Bein jedoch höher liegen als das rechte (Stichwort Fussbänkchen).
Die "Richtige" Haltung, kann man meiner Ansicht nach nicht sagen (auch wenn sich da die Geister scheiden mögen) da es wie gesagt in erster Linie auf dich persönlich ankommt.
ich lese immer wieder dass der Daumen von der Gegenseite Druck ausübt, bei mir liegt der eher leicht an der Gitarre bzw ist sogar in der Luft und der Handballen ist eher die Stelle die da gegendrückt. Ist das falsch?
Also ich persönlich empfinde es als sehr unangenehm den Daumen so wie du beschreibst (frei schwebend) zu halten ... es ist richtig das der Daumen den Gegendruck liefert, die Handhaltung hängt aber auch stark von dem ab "was" man gerade spielt, zB Akkorde oder Melodien, und da gibt es auch nochmal Unterschiede, ob man bei Akkorden zB einen offenen Akkord (Akkord mit Leersaiten) oder einen Barrée greift (Akkord bei dem ein Finger mehrere Saiten herunterdrückt) macht von der Haltung schon einer Unterschied, das merkt man aber denke ich schnell, da ohne den Gegendruck des Daumens ein Barrée gar nicht möglich ist (meine Ansicht).
Das mit dem klirren wird schon besser, nur hab ich gemerkt kommt das Geräusch nichtmal immer vom Anschlag der Saiten sondern wenn ich eine Saite loslasse. Wie mache ich das?
Das Problem liegt wahrscheinlich darin begründet, dass du die Saite einfach loslässt wenn der gespielte Notenwert erreicht ist. Dadurch das du den Finger einfach runternimmst, klingt aber oftmals die Leersaite weiter, da die Saite ja immernoch schwingt. Darum muss man die Saite nach dem Anschlag, wenn sie nicht mehr klingen soll so loslassen, dass sie auch nicht mehr schwingen kann. Dies Technik nennt sich umgangssprachlich "dämpfen" oder "Abdämpfen".
Es gibt verschiedene Arten des Dämpfens, mit der rechten (Schlaghand) sowohl als mit der linken (Greifhand) (ich gehen jetzt einfach mal von einem Rechtshänder aus).
Greifhand: Du schlägst den Ton an und hälst den gegebenen Notenwert, soll der Ton enden, hebst du den Finger der den Ton greift, aber nur soweit das die Saite nicht mehr aufliegt, der Finger bleibt also auf der Saite ohen diese jedoch zu drücken. Eventuell muss man ein bischen herum experimentieren um ungewollte Obertöne (wenn es so einen (in diesem Fall unbeabsichtigten) quietschenden Ton gibt) zu vermeiden.
Mit der Schlaghand: Diese Technik funktioniert vom Prinzip her ganz ähnlich wie sogenannte "Palm mutes",
du schlägst an und legst die Schlaghand wenn der Ton enden soll mit dem Handballen vor dem Steg auf die Saiten, dadurch werden die Saiten ebenfalls abgedämpft, welche Technik man häufiger/lieber anwendet hängt auch viel vom Spielstil ab.
Komme damit schon ganz gut zurecht, zeitweise schaffe ich es richtig schnell das ganze zu Spielen aber meist vertipp ich mich dann doch auf den Saiten oder fass einfach mal komplett daneben.
Nochmal zum Thema "schnell spielen", das ich ja schonmal in meinem letzten post angesprochen hatte:
Natürlich ist es "fetziger" ("cooler" oder was auch immer) die Sachen schnell zu spielen, aber besser ist es das ganze bei einem sehr (sehr) niedrigen Tempo (das meinte ich mit "vor allem langsam!", es können auch nur 30bpm sein) zu spielen bis es rhythmisch und technisch sauber sitzt. Das von dir angesprochene "danebenfassen" oder "vertippen" ist ein Zeichen das du versuchst (noch) über deinen Möglichkeiten zu spielen. Das
allerwichtigste ist es, das die Sachen
technisch sauber! und
rhythmisch korrekt! gespielt werden, denn nur so lernt man effektiv.
Dir mögen zwar irgendwelche Leute erzählen
"ja ich spiel ers seit 2 Monaten und kann schon achtel auf 120bpm runterrasseln" die Frage die sich dann aber stellt ist, wie man das "runterrasselt", in solchen Fällen kriegen die Leute ja vielleicht das Tempo hin, aber es konstant zu halten und sauber zu wechseln ist meistens leider Fehlanzeige...
Darum immer
LANGSAM! (ich weiß ich wiederhole mich
, aber das ist extrem wichtig!) üben, am besten mit einem Metronom. Die Geschwindigkeit wird sich später von ganz alleine geben, denn die kommt mit der Präzision. (Jemand der einfach nur schnell, aber total ungenau ist wird nie gut klingen, da kann er auch vom Tempo der Schreddergott schlechthin sein!).
Rhythmisch korrekt und technisch sauber rockt nämlich viel mehr als wahnsinnig schnell und beschissen
!
*Bei eventuellem klärungsbedarf: bpm bedeutet "beats per minute" (
wiki spart hier arbeit)
Naja soviel dazu, soll nur helfen, auch wenn der letzte Teil jetzt eventuell (unbeabsichtigt) ein bischen schroff rüberkam
.
Mfg Mr. H