Anfängerfrage zu Effekten bei Mischpulten

Digitales "Rauschen" ist praktisch kein Thema mehr
Da fällt mir doch glatt ein: Wer mal mit einem dieser unsäglichen Craaft Pulten (analog) arbeiten musste, für den war bei keinem einziges Digitalpult Rauschen auch nur ansatzweise ein Thema. ;)
 
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Da fällt mir doch glatt ein: Wer mal mit einem dieser unsäglichen Craaft Pulten (analog) arbeiten musste, für den war bei keinem einziges Digitalpult Rauschen auch nur ansatzweise ein Thema. ;)

Schon. Aber damit hat man gelernt, den Gain wirklich gut einzustellen und überall das Gain-Staging zu beachten, sonst wäre es noch schlimmer geworden. War eine harte Schule...
 
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dass bei der Show an sich, Musiker dazu tendieren
Den Faktor wild gewordener Brettschwinger & Co :m_git1::m_drummer::m_git2:, habe ich im Studio ja nicht, mein Dämon heißt – Letztes quentchen Sound rausholen – !

Also alles beim Alten, nur daß beim Drahtseilakt des Einpegelns das Drahtseil breiter geworden ist, also daß man den Headroom großzügiger halten kann, ohne Dynamik zu verlieren ?
Kann ich das in etwa so verstehen ?
 
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Zur Aussteuerungsanzeige der SQ-Serie habe ich die folgende Info gefunden [Amazona]:

"Während die Kanalaussteuerung bei der Qu-Serie noch mit drei LEDs angezeigt wurde, sind beim SQ nur noch zwei davon übrig geblieben. Doch Achtung, das hat A&H ganz clever gelöst. Die Pegelanzeige ist eine Multicolor-LED, die in fünf dB-Stufen und Farbe angepasst werden kann. Dass die oberste Stufe vor Clipping in den Defaults auf 12 dB eingestellt ist, hat bei Allen&Heath Tradition, die Aussteuerung darf ruhig nach „analogen“ Maßstäben erfolgen. Erst wenn die zusätzliche Peak-LED dauerhaft rot leuchtet, sollte dringend das Gain reduziert werden."

Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Mischpulten und mit einigen Messungen, die ich mal bezüglich Clipping gemacht habe (mit Testtongenerator und Oszilloskop). Wenn es am Pult LED-Aussteuerungsanzeigen, sei es als Bar oder Multicolor-LEDs, orientieren sich diese eher an den analogen Eingangsstufen und nicht unbedingt an den Wandlern.
Dabei habe ich festgestellt, dass wenn die Multicolor-LED gerade rot aufleuchtet bzw. die oberste rote LED der Bar-Anzeige rot aufleuchtet, das Signal gerade eben noch nicht clippt, aber ganz kurz davor ist.
Wenn es sich dabei um das analoge Clipping handelt, clippt der Wandler in dieser Situation auch noch nicht und hat sogar noch ein klein wenig Headroom. Sollte dann das analoge Signal noch weiter ansteigen, würde natürlich auch der Wandler clippen (was bei der neuesten Generation der 32-bit-float Wandler aber nicht mehr passieren soll, da hätte man nur und ausschließlich ein analoges Clipping zu befürchten - die analogen Eingänge können natürlich immer noch übersteuert werden).
Bei in Software bzw. in einer App realisierten Pegelanzeigen kann das anders sein, und sie zeigen den am Wandler anliegenden Pegel. Dann würde der oberste (in der Regel auch rote) Balken die 0 dBFS-Grenze des Wandlers repräsentieren, und der "0"-Balken wie bei der App MixingStation würde die Headroom-Grenze anzeigen, denn dort liegt der 0 dB-Balken 10 dB unter dem obersten Maximalbalken.

Im Studio und bei Produktionen kann man das in der Regel sowieso etwas entspannter angehen und den Headroom etwas größer wählen. Die Pegelanpassung kann später in der DAW durch Normalisieren gemacht werden.
Im Live-Betrieb gilt es meistens, eine satte Lautstärke auf die Lautsprecher zu bringen, da sehe ich das Gain-Staging im Zweifel kritischer und anspruchsvoller.

In Samplitude z.B. lässt sich die Charakteristik und das Verhalten der Pegelanzeige konfigurieren.
 
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Also ist ein 32Bit-Pult, mit angenem musikalisch analogen clipping doch eigentlich der feuchte Traum eines jeden Toningenieurs im Musikbereich, oder nicht ? :unsure:

Die Pegelanpassung kann später in der DAW durch Normalisieren gemacht werden.
Ich verfolge eine andere Philosophie, anstatt nachher proccessing zu betreiben, versuche ich möglichst fettes Ausgangsmaterial zu erreichen.

Heutige Musikproduktionen, von Low-Budget bis Pro, klingen meist tot proccesiert (nenne ich es mal :giggle:), da wird wie irre normalisiert, komprimiert, zig mal mit PluginA bis Z drüber gebügelt und sowieso kommt am Ende alles aus einer Kiste. (An dieser stelle mal ein 🖕 an Mr. Oizo)
Für mich hört sich das seelenlos und langweilig an !
Ich kann auch nichts mit den zig Trilliaden Möglichkeiten von Plugins anfangen, das ist zwar alles ganz toll, ich kann alles irgenwie verschwurbeln, aber am Ende läuft es oft auf belibiege Effekthascherei hinaus.
Ich bin dabei, wieder (fast) komplett auf Hardware umzusteigen (war lange raus, habe nur zur Substitution Reason genutzt) und will mich dabei auf wenige, aber hochwertige Geräte konzentrieren und die Einschränkungen kreativ mit einbeziehen.
Ich finde die besten Produktionen kommen aus den 1970/80ern.
 
... Ich verfolge eine andere Philosophie, anstatt nachher proccessing zu betreiben, versuche ich möglichst fettes Ausgangsmaterial zu erreichen...

Geht es Dir um den mobilen Livebetrieb oder Studio (und damit wahrscheinlich stationär)? Für letzteres wäre ich bei Dir, aber on the road möchte ich meinen alten Analogmischplatz nicht mehr mitschleppen müssen - locker 100 kg oder auch mehr, drei große und zwei mittelgroße Kisten, das halbe Auto voll damit und trotzdem weniger Kanäle und Möglichkeiten als mit meinem kleinen UI24r, das im 6HE-Rack vielleicht 12 kg auf die Waage bringt.
 
Ich meine im Studio, daß im Live-Betrieb Digitale Rackmixer so beliebt sind, kann ich aber absolut nachvollziehen, da gelten andere Kriterien.
 
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klingen meist tot proccesiert (nenne ich es mal :giggle:), da wird wie irre normalisiert,
Normalisieren, sowich es kenne, ist per se kein Processing, außer man zählt Lautstärke ändern auch schon zum Processing. Denn Normalisieren ist nicht anderes als den Pegel einer Aufnahme zu erhöhen, so dass die lautesten Stellen einen bestimmten Wert, z.B -1dB, annehmen.

Ich finde die besten Produktionen kommen aus den 1970/80ern.
Das lag aber wohl mehr an den Akteuren als an der Technik. ;)

Aber hier geht es ja um Live Mixing im hier und jetzt. Vielleicht sollten wir uns wieder darauf konzentrieren.

Im Live-Betrieb gilt es meistens, eine satte Lautstärke auf die Lautsprecher zu bringen, da sehe ich das Gain-Staging im Zweifel kritischer und anspruchsvoller.
Grundsätzlich bin ich bei dir, ich lasse mir, und den Leuten auf der Bühne, aber gerne noch etwas extra „Spazi“ für mehr Emotionen bei der Show. Irgendwo findet sich in den Pulten immer noch ein versteckter Gain Regler mit dem man notfalls noch nach dem Prefader Tap Point(wegen dem Monitoring) noch etwas Pegel raus kitzeln kann.
 
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und will mich dabei auf wenige, aber hochwertige Geräte konzentrieren und die Einschränkungen kreativ mit einbeziehen.
Ich finde die besten Produktionen kommen aus den 1970/80ern.
Bin ich bei Dir!
Dark Side of the moon, Tales of Images and Imagination ... nur um zwei Beispiele zu nennen.
Aber auch die Opeth Alben, die Mr. Wilson mit produziert hat, finde ich vom Sound her stark, die sind zwar aus den 2000ern, aber Steven Wilson ist eben Retro und hat meines Wissens auch Auszeichnungen für diese Arbeit bekommen.

Was Plugins betrifft nutze ich (bis auf wenige Ausnahmen) meinst nur eine handvoll, die ich gut kenne (z.B. die Channes Stripes von Harrison, ein paar von FabFilter und Universal Audio) - schon aus dem Grund, weil ich nicht jedes mal anfangen will, neu zu lernen.
Ich überlege sogar, ob ich mir das hier zulege, um wieder an Reglern schrauben zu können.

SSL UC1
 
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Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass es sich hier nicht um ein Recording Forum handelt und der Thread sich um das Thema Effektte bei Mischpulten, konkret dem SQ5, geht. Da geht es nicht um Plugins, Hardware Controllern von DAWs und Studio-Produktionstechniken einst und jetzt. Da gibt es einen extra bereich, z.B https://www.musiker-board.de/forum/know-how.718/

 
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Um wieder zum Thema zu kommen, man kann natürlich auch jeder Stimme einen eigenen Hall Bus geben, wenn man die Slots frei hat. 😊🤙🤷

und der "0"-Balken wie bei der App MixingStation würde die Headroom-Grenze anzeigen, denn dort liegt der 0 dB-Balken 10 dB unter dem obersten Maximalbalken.

Die 10db dort beziehen sich auf den Fader, nicht auf den Input Meter.

Beim SQ wird -18dbfs im Input Meter als 0 angezeigt, mit 18db "Headroom". Ab da wird die Clip LED gelb, irgendwo kurz vor 0 bzw. +18 wirds dann rot.
 
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Beim SQ kann man die Farbgestaltung des Pegel-LEDs einstellen:
1737874857568.png

Nur das rote Pk LED ist nicht verhandelbar. Das ist bei -3 dBFS in Stein gemeißelt.
 
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