Zur Aussteuerungsanzeige der SQ-Serie habe ich die folgende Info gefunden [
Amazona]:
"Während die Kanalaussteuerung bei der Qu-Serie noch mit drei LEDs angezeigt wurde, sind beim SQ nur noch zwei davon übrig geblieben. Doch Achtung, das hat A&H ganz clever gelöst. Die Pegelanzeige ist eine Multicolor-LED, die in fünf dB-Stufen und Farbe angepasst werden kann. Dass die oberste Stufe vor Clipping in den Defaults auf 12 dB eingestellt ist, hat bei Allen&Heath Tradition, die Aussteuerung darf ruhig nach „analogen“ Maßstäben erfolgen. Erst wenn die zusätzliche Peak-LED dauerhaft rot leuchtet, sollte dringend das Gain reduziert werden."
Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Mischpulten und mit einigen Messungen, die ich mal bezüglich Clipping gemacht habe (mit Testtongenerator und Oszilloskop). Wenn es am Pult LED-Aussteuerungsanzeigen, sei es als Bar oder Multicolor-LEDs, orientieren sich diese eher an den analogen Eingangsstufen und nicht unbedingt an den Wandlern.
Dabei habe ich festgestellt, dass wenn die Multicolor-LED gerade rot aufleuchtet bzw. die oberste rote LED der Bar-Anzeige rot aufleuchtet, das Signal gerade eben noch nicht clippt, aber ganz kurz davor ist.
Wenn es sich dabei um das analoge Clipping handelt, clippt der Wandler in dieser Situation auch noch nicht und hat sogar noch ein klein wenig Headroom. Sollte dann das analoge Signal noch weiter ansteigen, würde natürlich auch der Wandler clippen (was bei der neuesten Generation der 32-bit-float Wandler aber nicht mehr passieren soll, da hätte man nur und ausschließlich ein analoges Clipping zu befürchten - die analogen Eingänge können natürlich immer noch übersteuert werden).
Bei in Software bzw. in einer App realisierten Pegelanzeigen kann das anders sein, und sie zeigen den am Wandler anliegenden Pegel. Dann würde der oberste (in der Regel auch rote) Balken die 0 dBFS-Grenze des Wandlers repräsentieren, und der "0"-Balken wie bei der App MixingStation würde die Headroom-Grenze anzeigen, denn dort liegt der 0 dB-Balken 10 dB unter dem obersten Maximalbalken.
Im Studio und bei Produktionen kann man das in der Regel sowieso etwas entspannter angehen und den Headroom etwas größer wählen. Die Pegelanpassung kann später in der DAW durch Normalisieren gemacht werden.
Im Live-Betrieb gilt es meistens, eine satte Lautstärke auf die Lautsprecher zu bringen, da sehe ich das Gain-Staging im Zweifel kritischer und anspruchsvoller.
In Samplitude z.B. lässt sich die Charakteristik und das Verhalten der Pegelanzeige konfigurieren.