(Anfänger-)Fragen an Blues-Gitarristen (bzgl. More Blues you can use)

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Hallo zusammen,

hoffe mir kann geholfen werden, da ich gleich mehrere Fragen stellen werde, die mich seit längeren beschäftigen.
Ich bin durch John Ganapes BYCU etwas auf den Blues gekommen. Habe bereits vor längerem das Buch durchgearbeitet und kann heute deshalb die Pentatoniken flüssig und schnell spielen und auch langsam ein wenig improvisieren, auch wenn noch mit Abstrichen (will sagen da ist noch massiv Übung nötig - beim Blues kann man ja schließlich mit den wenigsten Tönen eine geile Stimmung rüber bringen, das Gefühl dafür kommt ja nicht über Nacht).
Dann habe ich mir die Fortsetzung More BYCU von Ganapes gekauft. Und hier stand ich vor einer ersten große Abzweigung: Versuche ich wirklich alle Theorie darin zu verstehen oder spiele ich die Übungen schlicht nach und versuchen instinktiv zu lernen? Ich habe versucht, die theoretischen Erklärungen zu verstehen. Aber es hapert wohl an meinen Musiktheorie-Kenntnissen, zudem finde ich, dass Ganapes vieles einfach mal nebenbei erklärt. Auch der Kauf von Blues Chords you can use von Ganapes hat mir nicht weitergeholfen, die kurzen Erklärungen im zweiten Band der Reihe zu verstehen (by the way: das Chords-Buch ist dennoch in prima Nachschlagewerk, kann man weiterempfehlen).
Und somit kommen wir zu meiner ersten Frage: Wie viele von euch hier besitzen das Buch und wie viele von euch haben es einfach verwendet, um die Übungen instinktiv zu verstehen und wie viele haben wirklich dabei dir kurzen theoretischen Erklärungen hierzu verstanden? Bereits im ersten Band, hat Ganapes doch auch die Pentatoniken verlassen. Das ist ja auch klar, da diese nur ein Grundgerüst darstellen und die Übungen einem gezeigt haben, dass man sich nicht sklavisch daran halten soll, sondern gerne auch einmal aus den Skalen ausbrechen sollte.
Hier kommen wir dann auch zu meiner zweiten Frage: Gleich in der ersten Übung von MBYCU werden auch Töne außerhalb der Pentatonik gespielt. Aber anstatt das einfach als selbstverständlich vorauszusetzen, erklärt er warum: Es sind Akkord-Töne, die in den Tonleitern nicht enthalten sind. Gut, den ersten Akkord habe ich auch gleich entdeckt. (A-C#-E). Aber wie die anderen Akkordtöne hier in die Übung geraten, keinen blassen Schimmer. Wie ich bei eigenen Spiel diese Akkord-Töne integrieren sollte, keinen Plan. Sollte ich das verstehen oder mir einfach die Töne merken, und später selbst versuchen, ebenfalls auf diese Töne ab und zu auszuweichen.
Und meine letzte, wohl auch schwierigste Frage: Lektion 7 war bei mir dann Ende (obwohl Lektion 9 übertrifft es letztendlich völlig). Bei der Lektion 7 wird das Terzspiel eingeführt und bei 9 in Arpeggien, also Akkordtöne, die mich bereits in der ersten Übung theoretisch alleine ließen.Es ist ja schön und gut, sich schematisch die Pentatoniken einzuprägen. Und irgendwann kann man sie im Schlaf. Aber soll ich nach Lektion 7 und 9 jetzt auch noch diese Skalen auswendig lernen. Ich glaube, da streikt man Verstand. Ich will spielen und nicht solche Schemata auswenig lernen. Komme ich dennoch nicht daran vorbei? Würde mich sehr über Kommentare von erfahrenen Blues-Gitarristen freuen..
Ich hoffe, ihr versteht meine Problematik und ich hoffe, es gibt User hier, die das Buch selbst besitzen und weiterhelfen können....
Mit Sicherheit habe ich mich sehr kurz ausgedrückt.
Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Da leider bislang keine Antwort kam, würde ich mich auch über generelles Feedback freuen, von Usern die Blues-Gitarre spielen, auch wenn diese das Buch gar nicht selbst nutzen. Dann würde meine Frage darauf abzielen, ob die meisten Blues-Gitarristen hier theoriebewandert sind oder nicht. Also, nutzen viele diese Arpeggien oder können einige "nur" die Pentatoniken als technische Kenntnis und nutzen ansonsten ihren Instinkt und ihr Feeling, um aus diesen "auszubrechen".

Viele Grüße
 
Hallo,

leider habe ich das Buch noch nicht gelesen und kann dir da wahrscheinlich nicht 100% weiterhelfen.

Bei den Tönen die zusätzlich in der Pentatonik gespielt werden, könnte es sich um die sog. Blue Notes handel, die den Blues charakterisieren.
Das sind verminderte Dur- oder Moll Töne die zusätzlich gespielt werden. Hier wird der Moll Tonleiter eine zusätzliche verminderte Quinte (man möge mich bitte korregieren wenn ich mich irre) und eine Dur Terz hinzugefügt. So hast du also auf der Am-Penta zwei zusätzliche Töne. Bei Pattern 1 in der 12.Lage ( Em Penta:screwy:) wäre das dann

12-15
12-13-15 ( das ist glaube ich die verminderte Quinte)
12-14
12-14-15 ( und dann müßte das die Dur Terz sein )
12-15
12-15

Ich persönlich verstehe gern warum ich was mache. Deshalb beschäftige ich mich auch immer wieder mit der Theorie. Irgendwann will ich mal in einer Band spielen und dann sollte man wissen, wenn der Basser dies spielt muss ich, um harmonisch zu passen, das spielen.

Mir bringt hier die Arbeit mit meinem Gitarrenlehrer sehr viel. Er spielt meist Bluesakkorde und ich darf dann improvisieren.
 
Hallo zusammen,

folgenden Thread habe ich bereits in das Gitarrenanfänger-Forum reingestellt. Allerdings denke ich im Nachhinein, dass er hier wohl sinnvoller wäre. Zudem hat bislang auch noch keiner dort geantwortet. Hoffe also, dass es okay ist, hier auch einmal nach Feedback zu suchen...

hoffe mir kann geholfen werden, da ich gleich mehrere Fragen stellen werde, die mich seit längeren beschäftigen.
Ich bin durch John Ganapes BYCU etwas auf den Blues gekommen. Habe bereits vor längerem das Buch durchgearbeitet und kann heute deshalb die Pentatoniken flüssig und schnell spielen und auch langsam ein wenig improvisieren, auch wenn noch mit Abstrichen (will sagen da ist noch massiv Übung nötig - beim Blues kann man ja schließlich mit den wenigsten Tönen eine geile Stimmung rüber bringen, das Gefühl dafür kommt ja nicht über Nacht).
Dann habe ich mir die Fortsetzung More BYCU von Ganapes gekauft. Und hier stand ich vor einer ersten große Abzweigung: Versuche ich wirklich alle Theorie darin zu verstehen oder spiele ich die Übungen schlicht nach und versuchen instinktiv zu lernen? Ich habe versucht, die theoretischen Erklärungen zu verstehen. Aber es hapert wohl an meinen Musiktheorie-Kenntnissen, zudem finde ich, dass Ganapes vieles einfach mal nebenbei erklärt. Auch der Kauf von Blues Chords you can use von Ganapes hat mir nicht weitergeholfen, die kurzen Erklärungen im zweiten Band der Reihe zu verstehen (by the way: das Chords-Buch ist dennoch in prima Nachschlagewerk, kann man weiterempfehlen).
Und somit kommen wir zu meiner ersten Frage: Wie viele von euch hier besitzen das Buch und wie viele von euch haben es einfach verwendet, um die Übungen instinktiv zu verstehen und wie viele haben wirklich dabei dir kurzen theoretischen Erklärungen hierzu verstanden? Bereits im ersten Band, hat Ganapes doch auch die Pentatoniken verlassen. Das ist ja auch klar, da diese nur ein Grundgerüst darstellen und die Übungen einem gezeigt haben, dass man sich nicht sklavisch daran halten soll, sondern gerne auch einmal aus den Skalen ausbrechen sollte.
Hier kommen wir dann auch zu meiner zweiten Frage: Gleich in der ersten Übung von MBYCU werden auch Töne außerhalb der Pentatonik gespielt. Aber anstatt das einfach als selbstverständlich vorauszusetzen, erklärt er warum: Es sind Akkord-Töne, die in den Tonleitern nicht enthalten sind. Gut, den ersten Akkord habe ich auch gleich entdeckt. (A-C#-E). Aber wie die anderen Akkordtöne hier in die Übung geraten, keinen blassen Schimmer. Wie ich bei eigenen Spiel diese Akkord-Töne integrieren sollte, keinen Plan. Sollte ich das verstehen oder mir einfach die Töne merken, und später selbst versuchen, ebenfalls auf diese Töne ab und zu auszuweichen.
Und meine letzte, wohl auch schwierigste Frage: Lektion 7 war bei mir dann Ende (obwohl Lektion 9 übertrifft es letztendlich völlig). Bei der Lektion 7 wird das Terzspiel eingeführt und bei 9 in Arpeggien, also Akkordtöne, die mich bereits in der ersten Übung theoretisch alleine ließen.Es ist ja schön und gut, sich schematisch die Pentatoniken einzuprägen. Und irgendwann kann man sie im Schlaf. Aber soll ich nach Lektion 7 und 9 jetzt auch noch diese Skalen auswendig lernen. Ich glaube, da streikt man Verstand. Ich will spielen und nicht solche Schemata auswenig lernen. Komme ich dennoch nicht daran vorbei? Würde mich sehr über Kommentare von erfahrenen Blues-Gitarristen freuen..
Ich hoffe, ihr versteht meine Problematik und ich hoffe, es gibt User hier, die das Buch selbst besitzen und weiterhelfen können....
Mit Sicherheit habe ich mich sehr kurz ausgedrückt.
Viele Grüße

Hallo,
ich weis nicht ob ich dir jetzt wirklich weiter helfen kann, ich habe mich bemüht deinen langen Text zu lesen aber die Textgliederung macht es einem nicht einfach.
Ich kenne die beiden von dir zitierten Bücher nur dem Titel nach, aber ein großes Manko solcher Bücher ist es, man kann nicht alles so erklären das es auch jeder versteht. Es würde sonnst den Rahmen sprengen und man setzt dann einfach vorraus das der/ die Leser einen Musiktheoretischen Backround hat.

Zu deinen Fragen, ( bitte nicht falsch verstehen ) es macht leider wenig Sinn dir das ganze auf zu dröseln, da du so wie ich es verstehe, sehr große Lücken in den Grundlagen der Harmonielehre hast, so das eine geklärte Frage zwangsläufig die nächste aufwirft.
Aber ich gebe dir einmal 2 Links an die Hand die meines Erachtens sehr gut sind um diese Lücken zu schließen.
Just Chords
musicians-place
Desweiteren einen Satz der sich auf deine Ausleitung bezieht. Musiktheorie soll dir helfen wenn du dich fest gefahren, hast weiter zu kommen,dich weiter zu entwickeln, sie soll dich nicht knechten noch beherrschen,wir haben leider zu viele " Seelenlose" vom Blattspieler und wenig kreative die es schaffen "alten" Stücken neues Leben ein zuhauchen.
Wenn du noch Fragen hast zögere nicht mich per PN zu kontaktieren.
LG RBB
 
BYCU ist halt ein schönes Einführungswerk in Blues usw., zieht aber recht fix seine Kreise in die Untiefen der Musiktheorie. Entweder Du ignorierst alles, was da drin steht, und probierst einfach selbst bzw. hörst und schaust Dir Deine Licks von den "Großen" ab (einfach, weil sie gut klingen - nicht, weil du verstehst, warum), oder Du kaufst dir z.B. "In vivo guitar" vom alten Abi und lernst wirklich, was alles dahinter steckt.

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ich empfehle: spielt mal in einer Band nen Blues und entwerft selbst ein längeres Solo dafür... und dann dran rumfeilen, bis es wirklich gut und nach einem selbst klingt...
 
Hier kommen wir dann auch zu meiner zweiten Frage: Gleich in der ersten Übung von MBYCU werden auch Töne außerhalb der Pentatonik gespielt. Aber anstatt das einfach als selbstverständlich vorauszusetzen, erklärt er warum: Es sind Akkord-Töne, die in den Tonleitern nicht enthalten sind. Gut, den ersten Akkord habe ich auch gleich entdeckt. (A-C#-E). Aber wie die anderen Akkordtöne hier in die Übung geraten, keinen blassen Schimmer.

Ohne das Buch zu kennen ist das Beantworten dieser und Deiner anderen Fragen eigentlich nicht möglich. Außer halt 'ner allgemeinen und uferlosen Diskussion "Wie viel Theorie darf's denn sein, wenn's um die Praxis geht?", die Dir an den angedeuteten Fällen aber auch nicht wirklich helfen dürfte.
 
Hallo,

erst einmal vielen Dank für die Antworten.

ich habe mich bemüht deinen langen Text zu lesen aber die Textgliederung macht es einem nicht einfach

Sorry, ich befürchte, ich habe mich unklar ausgedrückt und und um den heißen Brei geredet. Deshalb ist es wohl besser jetzt im Anschluss an den Eröffnungsthread einzelne Dinge zu besprechen.

BYCU ist halt ein schönes Einführungswerk in Blues usw., zieht aber recht fix seine Kreise in die Untiefen der Musiktheorie.

Ja, das ist das einzige Manko der Ganapes-Reihe. Auf Theorie wird nicht verzichtet, für ein Einführungsbuch wird sie allerdings nicht hinreichend genug erklärt. Für Spieler, die bereits musiktheoretsiche Kenntnisse haben wohl kein Problem, für jeden anderen aber definitiv schwer ersichtlich, was er mit den kurzen Anspielungen meint (oder geht es nur mir so?)

Entweder Du ignorierst alles, was da drin steht, und probierst einfach selbst bzw. hörst und schaust Dir Deine Licks von den "Großen" ab (einfach, weil sie gut klingen - nicht, weil du verstehst, warum)

Nun, ich bin versucht, alles zu ignorieren. Einfach, weil ich nur für mich nebenbei etwas Gitarre spiele. Deshalb habe ich nie große Ziele und zudem auch zu wenig Zeit, auf diese hin zu trainieren. Ich spiele ab und zu, weil es mir Spaß macht. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich werde einfach alle Übungen wie im ersten Band so lernen, dass ich sie nicht nur flüssig spielen kann, sondern eben vertiefend mir Licks abschaue bzw. mir vergegenwärtige, was man mit wenig Aufwand tun kann. Ich bin kein Fan von vielen Licks, denen man im Internet begegnet, bei denen im irren Tempo unmelodische Liedläufe herunterdudelt, sondern bin fasziniert davon, wie man mit wenigen Tönen mit dem richtigen Feeling schöne Licks spielen kann. Einfach das Gefühl dafür zu bekommen, eine Pentatonik nicht hoch und runter zu spielen, sondern anhand von bewährten "Mustern" schöne "Melodieläufe" hinzukriegen, da finde ich Ganapes Übungen einfach unschlagbar. Mich haben bislang keine Blues-Übungen so begeistert wie aus Ganapes BYCU-Büchern. Falls also jemand anderweitig gute nennen kann, gerne auch für die Brieftasche kostenlos im Netz, dann bitte posten:great:, bislang habe ich im Netz kaum etwas schönes gefunden...

Noch ein Zitat von den Thread im Anfänger Bereich des Gitarrenforums, in dem ich nochmal darauf hingewiesen habe, ab jetzt nur hier zu posten:

Bei den Tönen die zusätzlich in der Pentatonik gespielt werden, könnte es sich um die sog. Blue Notes handel, die den Blues charakterisieren.
Das sind verminderte Dur- oder Moll Töne die zusätzlich gespielt werden. Hier wird der Moll Tonleiter eine zusätzliche verminderte Quinte (man möge mich bitte korregieren wenn ich mich irre) und eine Dur Terz hinzugefügt. So hast du also auf der Am-Penta zwei zusätzliche Töne. Bei Pattern 1 in der 12.Lage ( Em Penta) wäre das dann

12-15
12-13-15 ( das ist glaube ich die verminderte Quinte)
12-14
12-14-15 ( und dann müßte das die Dur Terz sein )
12-15
12-15

Nun, ich habe noch ein weiteres Blues"Einsteigerbuch" und in dem werde auch Blue-Notes bei der Pentatonik zusätzlich angegeben. Allerdings bin ich etwas verwirrt. In Wikipedia steht nämlich etwas, das ich sehr überzeugend finde (besonders, da ich ja musiktheoretisch nicht so bewandert bin):

"Blue-Notes" machen den Blues erst zu dem, was er ist. Im Blues trifft der Spruch "what ever sounds right is right" wie in keiner anderen Musikrichtung zu. Es kann jede beliebige Note an fast jeder Stelle einer Blues-Progression richtig oder falsch sein, besonders die Blue-Notes. Herauszufinden, wann diese Töne gespielt werden und mit welchem feeling man das tun sollte kann nur durch experimentieren erlernt werden. Anders als in der klassischen Musik gibt es dafür keine allgemein gültigen Regeln, es zählt das richtige "Gespür" dafür.

Demnach gibt es ja nicht die Blue-Notes innerhalb der Pentatoniken, sondern eben alle Töne, die nicht in ihr liegen, wie auch bei Ganapes sind schließlich je nach Situation Blue Notes. Demnach hat ja auch der User recht und für mich stellt das die beste Antwort auf meine eigentliche Frage dar.

D.H.: ich spiele ab sofort weiterhin intuitiv und überlaqsse es anderen, genau zu wissen wie man theoretisch erklären kann, was man da tut. Wo welche Note liegt und Quintenzirkel etc., das ist schon wichtig und ich sollte mir das alles noch mehr aneingnen. Aber im Moment bleibe ich dabei, einfach zu spielen. ;)

Ich empfehle: spielt mal in einer Band nen Blues und entwerft selbst ein längeres Solo dafür... und dann dran rumfeilen, bis es wirklich gut und nach einem selbst klingt...

Wie gesagt, ich werde in nächster Zeit auch weiterhin nur mich selbst spielen. Somit kann das warten. Schließlich spiele ich zwar seit 2,5 Jahren, allerdings im Durchschnitt vielleicht gerade einmal 20min/Tag. Das reicht aus, um in einer Band Punk zu spielen, aber nicht für schönen Blues. Gut ding will Weile haben...

Viele Grüße
 
Ich habe jahrelang auch nur rumprobiert und viele schöne Töne gefunden - erst jetzt nehme ich wieder fundierten Unterricht inkl. Theorie und Harmonie, und jetzt kommt alles zusammen. Jeder muss das irgendwie seinen Weg finden...
 
Hier
http://www.bluesyoucanuse.com/forum.html

kannst Du dem großen Meister alle Deine Fragen selbst stellen.

Ja, ich kenne das Forum. Trotzdem Danke für den Link!
Nur ging es mir weniger darum, einzelne Fragen bezüglich des Buches beantwortet zu bekommen als vielmehr Feedback von andren Usern, die Bluesgitarre spielen und dabei (was ja eigentlich nicht außergewöhnlich sein sollte) mal mit den BYCU-Reihen in Kontakt gekommen sind....
 
Ich kenne die Reihe, finde sie sehr gut und habe mich auch an MBYCU versucht. Allerdings ist MBYCU schon sehr anspruchsvoll. Wenn Du das Buch sauber und im vollen Tempo durchspielen kannst, hast Du eine weit fortgeschrittene und vielseitige Bluesgitarren-Technik. Das meiste von z.B. Eric Clapton kannst Du dann problemlos nachspielen (am Vibrato muss natürlich auch gearbeitet werden). Es ist also ein guter Techniktrainer für Gitarristen, die schon einiges draufhaben, sonst entsteht schnell Frust. Um die Beispiele analysieren zu können, muss man das Griffbrett gut kennen (Pentatonik in Dur/Moll, Bluestonleitern, Arpeggios). Die Licks sind deshalb auch eher etwas für Blueser, die die Basics bereits verinnerlicht haben.
Deshalb: Nur für Fortgeschrittene empfehlenswert.

BYCU ist auch nichts für absolute Anfänger, es reicht aber, wenn man schon ein paar Akkorde schrubben kann.

Was brauchst Du als Blues-Gitarrist?
1. Den Blues
2. Eine Sammlung von persönlichen Licks
3. Die Fähigkeit, die Licks zu variieren
4. Die Bluestonleiter und ein Dutzend Akkorde
5. Eine gute Bending-Technik
6. Ein ausdrucksstarkes Vibrato
Damit kannst Du schon gute Musik machen und BYCU ist eine gute Grundlage dafür.

Wenn Du aber bestimmte Vorbilder (z.B. Clapton, Healey, Ford, Guy, Vaughan) hast und vielseitig sein willst, reicht das nicht aus. Dann brauchst Du meiner Meinung nach (mindestens) die technischen Fähigkeiten und Harmonie-Kenntnisse von MBYCU. Sonst verstehst Du nicht, was Deine Vorbilder spielen und wirst es schwer haben, einen ähnlichen Stil zu entwickeln. Du bist dann eben auf einen bestimmten Stil (sowas in Richtung Albert King oder Otis Rush) festgelegt.
 
Hallo latinblues,

Ich kenne die Reihe, finde sie sehr gut und habe mich auch an MBYCU versucht.

Da Du es nur versucht hast, schließe ich daraus, dass Du das Buch nicht komplett durchgearbeitet hast?

Allerdings ist MBYCU schon sehr anspruchsvoll

Allerdings ja. Das ist ein bißchen schade. Eine Triologie der Reihe wäre evtl. doch schöner gewesen. Die Beispiele des ersten Bandes sind schließlich doch imho sehr Anfängerkonform. Das heißt nicht, dass es nicht Zeit dauert, diese nicht nur zu spielen, sondern auch zu "verstehen". Dennoch der Übergang vom ersten zum zweiten Band ist mehr als holprig. Während im ersten Band die Beispiele wenig mit der Technik zu tun hatten, stützt sich die Theorie im zweiten Band auf die Beispiele. Das ist zwar lobenswert, aber zu kurz, um sie mit dem doch nicht sehr ausgeprägten Wissen aus dem ersten als Anfänger zu verstehen.

Wenn Du das Buch sauber und im vollen Tempo durchspielen kannst, hast Du eine weit fortgeschrittene und vielseitige Bluesgitarren-Technik. Das meiste von z.B. Eric Clapton kannst Du dann problemlos nachspielen (am Vibrato muss natürlich auch gearbeitet werden).

Nun, da ich mich dazu entschlossen habe, in dem buch lediglich alle Beispiele soweit wie möglich flüssig zu spielen, dabei die Theorie allerdings nicht zu beachten, klingt Deine Prognose doch sehr vielversprechend und motivierend.

Es ist also ein guter Techniktrainer für Gitarristen, die schon einiges draufhaben, sonst entsteht schnell Frust.

Bezihet sich diese Aussage auch weiterhin auf das bloße intuitive Lernen mittels Beispielen oder ist hier das Verständnis der Theorie mit einbegriffen?

Die Licks sind deshalb auch eher etwas für Blueser, die die Basics bereits verinnerlicht haben.

Nun ja, ich hoffe darauf, dass mir die Beispiele auch etwas bringen, "nur" basierend auf dem alleinigen Wissen der magischen fünf Töne und dem Bewusstsein, dass diese nicht alle sind; also Anregungen und Hilfestellungen für das eigene Spiel,was noch sehr unausgeprägt ist, zu erhalten.
 
Hallo 7#9

auch ich habe BYCU komplett durchgearbeitet und habe mich dann an MBYCU versucht. Nach dem 1. Lied bin ich dann allerdings auch ausgestiegen, weil ich's nicht mehr kapiert habe.
Zwischenzeitlich habe mir nun die Dur/Moll Tonleiter und Arpeggios draufgeschafft. Jetzt bin ich gerade dabei, die ganzen Akkord Fortschreitungen von BYCU nochmals durchzuarbeiten, weil ich da noch Defizite habe. Dann werde ich mich nochmals an MBYCU versuchen ...

Gruss
Günni
 
Hallo 7#9,

MBYCU habe ich komplett durchgespielt. Die Theorie war für mich nicht das Problem, da ich mich auch mit Jazz beschäftige, aber die Beispiele waren für meine Finger oft eine echte Herausforderung! Ob ich sie sauber durchspielen konnte, hing von meiner Tagesform ab.

Ich finde BYCU und MBYCU wirklich super, aber um auf der Gitarre weiterzukommen, war und ist es für mich auch sehr wichtig, Gitarren-Solos von meinen Vorbildern nachzuspielen. Da ich ein Faultier bin, höre ich die Solos nicht mehr raus (früher habe ich allerdings schon mehrere Kassettenrecorder beim Raushören geschrottet) sondern kaufe mir Tabulaturen (die Qualität der TABs im Internet ist sehr gemischt und meistens nur dann wirklich gut, wenn sie offensichtlich 1:1 von hal leonard etc. abgeschrieben sind).

Profi-Solos sind rhythmisch, dynamisch und von der Phrasierung her schon um einiges abwechslungsreicher als Beispiele aus Übungsbüchern! Ich finde es auch faszinierend, wie manche durch die Variation von einfachen Formen großartige Musik machen (BB King ist so ein Beispiel).

Um die Musik und die Solo-Licks von Profis (welche Vorbilder hast Du eigentlich?) zu kapieren, reicht (wenn man von wenigen Ur-Bluesern mal absieht) die Kenntnis der Moll-Pentatonik nicht aus. Ich möchte Dich nicht frusten aber meiner Meinung nach musst du als vielseitiger Blues-Gitarrist in allen Lagen mindestens draufhaben:
Moll-Pentatonik, Dur-Pentatonik, Blues-Tonleiter, Dur7- und Moll7-Arpeggios, mixolydische und dorische Tonleiter.

Und damit wären wir wieder beim lohnenden Theorieteil in MBYCU!
 
Um die Musik und die Solo-Licks von Profis (welche Vorbilder hast Du eigentlich?) zu kapieren, reicht (wenn man von wenigen Ur-Bluesern mal absieht) die Kenntnis der Moll-Pentatonik nicht aus.

Nun, zuerst sollte ich nochmals betonen: ich spiele nur für mich, und das nebenbei. Ich stecke mir keine riesigen Ziele. Gitarre spielen ist eine schöne entspannende Ablenkung, die ich jeden Tag eine gewisse Zeit betreibe, aber kein verbissenes Lernen. Deshalb ist der Begriff "Vorbild" etwas zu hoch gegriffen. Vor allem tue ich mich immer schwer, nur auf einen Künstler zu beschränken. Vom Spiel her begeistert mich Jimi Hendrix. Und da sind wir auch schon bei deinem weiteren Punkt. Das hier keine Mißverständnisse aufkommen: ich will und vor allem werde mich mit Hendrix niemals messen können. Das liegt daran, dass mir A das Talent hierzu fehlt und B ich mich viel weniger dem Üben widme. Aber worauf ich hinaus will: Hendrix konnte keine Noten. Das er kapierte, was er tut, davon gehe ich stark aus. Ich habe mal gelesen, dass er gerne Noten gelernt hätte. Daran wird klar: Musiktheorie kann einem Modelle vermitteln, die einem das ganze besser verdeutlichen. Aber man kann auch intuitiv spielen. Wie er. Er notierte sich Musik in Farben. Was ich damit sagen will: im Prinzip benötigt man nicht mal eine Pentatonik. Eine Band aus dem Bluesrock, die mich teilweise begeistert (nicht alle Alben, aber manche sind einfach genial): The Black Keys. Schöner low-fi Rock. Einfach und schmutzig. Weitgehend Pentatoniken. Kein musikalisch anspruchsvoller Blues, aber die machen ihr eigenes Ding. Und die machen es imho sehr gut. So what?
Was uns zu Deinem letzten Satz führt:

Ich möchte Dich nicht frusten aber meiner Meinung nach musst du als vielseitiger Blues-Gitarrist in allen Lagen mindestens draufhaben:
Moll-Pentatonik, Dur-Pentatonik, Blues-Tonleiter, Dur7- und Moll7-Arpeggios, mixolydische und dorische Tonleiter.

Was man nicht alles muss. mixolydische und dorische Tonleiter, okey...ich sag Dir eines. Wenn Du kein Gefühl für Musik hast, in dem Fall, wenn Du nicht den Blues hast, fehlt die notwendige Basis. Dann kannst Du noch so viel Theorie beherrschen. Es klingt immer *******. Deshalb braucht ein vielseitiger Musiker nur eins: Das Gefühl für sein Instrument. Da können Noten gute Modelle bieten, sich das alles begreiflich machen. Talent und vor allem viel viel Übung und Erfahrung sind aber imho das einzige, was man haben "muss".
 
Hallo 7#9,

OK, ich kann Deine Meinung akzeptieren (auch wenn ich eine andere Herangehensweise habe). Schließlich kann man auch mit einfachen Worten schöne Geschichten erzählen. Aber von MBYCU würde ich in Deiner Stelle die Finger lassen. Das Buch ist was für Gitarristen mit semiprof. Anspruch. Im Buch wird empfohlen, mindestens eine Stunde am Tag, wenn möglich auch mehr, mit den drei Teilabschnitten jeder Lektion zu verbringen. Als Gelegenheitsgitarrenspieler wirst Du den Drivin' Blues (Kapitel 2) und die höheren Kapitel nicht spielen können. Eben weil Du Dich für ein relativ anspruchsvolles Buch interessiert hast, habe ich Dich falsch eingeschätzt und bin etwas abgehoben, sorry.
 
Hm, möglicherweise magst Du in dem Punkt recht haben, dass ich zuwenig Übung für das Buch habe. Bezüglich der Musiktheorie bleibe ich aber bei meiner Aussage. Ich werde dennoch die Übungen mal nach und nach durchspielen. Also Übung 1 beherrsche ich weitgehend sehr gut. Mal gucken, ob Du mit der zweiten Übung recht behältst..Also ich hoffe, du beziehst nicht Deine Aussage auf den Rhythmus-Part, den sicherlich jeder Anfänger mit etwas Übung hinkriegt. Auch der Leadpart sieht beim ersten Hinsehen nicht extrem schwer aus. Ich behaupte mal, mit etwas Übung im Originaltempo mit Sicherheit zu 100 Prozent schaffbar.
Weiß nicht, wie Du zu Deiner Aussage kommst. Aber bei den weiterführenden Übungen magst du ja recht behalten, die habe ich noch nicht tiefergehend angeschaut...

Viele Grüße

Nachtrag: Also ich habe mir diesmal das ganze Buch nur in Bezug auf die Übungen angeschaut. Ich danke Dir sehr für Deinen Beitrag, da er mir sehr viel Motivation bietet, nun doch das Buch durchzugehen (also wie gesagt nur die Übungen). Das sieht zumindest bis zur Mitte des Buches doch alles halb so wild aus. Bei allen Übungen gilt imho: schwierig ist hier vor allem, ein durchgängiges Tempo durchzuhalten, bei dem das Gefühl stimmt. Das geht bei keiner Übung von heute auf morgen. Aber imho auch für Gelegenheitsspieler entgegen Deiner Behauptung möglich. Nur geht dies natürlich viel langsamer von statten. Doch ich habe Zeit und vor allem jetzt wieder neue Motivation;)

Ach so:
Schließlich kann man auch mit einfachen Worten schöne Geschichten erzählen.
Du hast mich nicht ganz verstanden. Richtig bezogen auf meine Argumentation müsste Dein Beispiel lauten. Man kann auch spannende Geschichten erzählen, ohne schreiben zu können. Auch wenn der Vergleich hinkt, verdeutlicht er mehr, was ich gemeint habe. Viele Musiker haben keinen blassen Schimmer von Musiktheorie und doch wissen sie instinktiv, was andere mittels Modellen und Zeichen verdeutlichen. Wenn Du meinst, dass Noten das A und O für gute Musik ist, dann muss ich Dir in Bezug auf etliche Beispiele der Musikgeschichte widersprechen!

Nochmals viele Grüße
 
Ich freue mich, dass Du neu motiviert bist! Ich bin gespannt, ob Du vom Drivin' Blues Die Takte 21 und 22 sauber hinbekommst? Aber egal, Du musst ja nicht jedes Stück komplett spielen können, sondern kannst das Ganze als Lick-Sammlung sehen.
Einen Punkt sehe ich anders als Du: Skalen und Arpeggios haben für mich nichts mit Musiktheorie zu tun sondern sind eine unbedingte Voraussetzung dafür, dass man überhaupt improvisieren kann! Natürlich kannte auch Hendrix Skalen. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob jemand nach Noten spielt. Es gibt zahlreiche Beispiele für (teilweise supervirtuose) Spitzengitarristen, auch im Bereich Flamenco oder Szintijazz. Was meinst Du, wie die Ihre Kindheit verbracht haben? Jeden Tag stundenlang Skalen und Arpeggios in einem Affentempo rauf und runter. Und obwohl die keine Noten können, kennen sie sich in Harmonie-Lehre aus, und wie!
Hendrix war stark vom Chicago-Blues (z.B. Buddy Guy) beeinflusst und hatte natürlich die typischen Licks, Skalen und Arpeggios drauf (die hat er ja schließlich gespielt). Anders kann kein Mensch so spielen wie er, glaubs mir.
Dorisch hört sich schlimmer an, als es ist. Du nimmst einfach Die Moll-Pentatonik und ergänzt sie mit der None und Sexte. Du hast also 2 zusätzliche Töne zur Verfügung (die auch Hendrix benutzt hat). Wenn Du None und Sexte sparsam in Dein Spiel einbaust, können Sie Deinem Spiel zusätzliche Farbe geben. Mixolydisch ist die Erweiterung der Dur-Pentatonik um kleine Septe und Quarte.
Wenn Du Blues-Licks nachspielst wirst Du immer wieder mal kleine Teile der dorischen oder mixolydischen Tonleiter spielen, ob bewusst oder unbewusst. Jetzt kannst Du natürlich sagen, mir ist das alles wurscht, ich spiele die Licks, fertig.
Wenn Du aber Dein Griffbrett wirklich gut kennst, dann kannst Du so weit, kommen, dass Du spontan die Farbe der Sexte, None usw. in einem Solo bewusst abrufen kannst.
Der Schuss geht natürlich nach hinten los, wenn man anfängt, die Tonleitern möglichst schnell rauf und runterzurasen, das hat dann mit Blues nichts zu tun. Einzelne Töne ausserhalb der Pentatonik können aber ein Solo enorm aufwerten, wenn sie zur rechten Zeit kommen!
 

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