Analyzer Mergebox gesucht

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Moin,

ich bin auf der Suche nach einer möglichst eleganten Lösung, um einen Kopfhörerausgang
eines Mischpults (klassisch 6,35mm TRS Klinke unsymmetrisch) zu splitten, um den Splitweg
dann auf mono zusammenzumischen und auf einen Analyzer-Input zu geben. Um ggfs. L und R
getrennt anschauen zu können sollten die L/R Wege einzeln mutebar sein:

upload_2015-5-1_21-21-52.png


Hat jemand ne Idee wie man das elegantmöglichst löst? Idealerweise wäre das eine kleine Box
die ich in einem Siderack zusammen mit Analyzer-Interface etc. montieren kann. Ein Mini-Mixer
wäre auch denkbar, aber nur absolute Notlösung.

Hätte ich Elektronikkenntnisse könnte ich mir sowas vermutlich selbst bauen. Das Merging ist
wohl mit Widerständen lösbar (war ja schon öfter hier im Forum Diskussionsstoff) - das Muting
per Schalter vermutlich auch kein Thema. Unklar ist mir, wie man das ganze (Split-Weg und
Analyzer-Input) wirksam vor zu hohen Pegeln vom Kopfhörerausgang des Mischpults schützt.
Möglicherweise wäre da irgendwo ein Poti angebracht?

Gruß,
dabbler
 
Eigenschaft
 
elegant wären trafos ^^

das wird dann aber weil es ja für messzwecke ziemlich linear sein sollte ein recht teurer spaß
 
Ich fürchte auch, ohne Übertrager gehts da nicht wirklich... Wir haben ja zwei Signalsenken mit extrem unterschiedlicher Impedanz. Der Kopfhörer liegt unter 100 Ohm, der Interface-Eingang je nach dem zwischen 5 und 17kOhm. Eine einfache Parallelschaltung ist da wohl gar keine gute Idee.
 
Wo Mute L und Mute R in deiner Ausführung stehen: 1-2 kOhm Widerstand und Schalter inReihe (2 gleiche Widerstände) dahinter einfach zusammenführen. Wenn du willst eventuell 10-20 kOhm von diesem Sammelpunkt zusätzlich nach Masse.
Die Parallelschaltung ist völlig unkritisch. Dem Kopfhörer ist relativ egal, wenn da noch mit ein paar kOhm parallel abgegriffen wird.
Die Widerstände dienen der Entkopplung, wenn beide zusammen gemischt werden, sonst wird das auch im Kopfhörer Mono.

Kopfhörerpegel ist recht ähnlich wie Line Pegel und wenn du einen Kopfhörer mit einigermaßen Wirkungsgrad hast, wird dir eher zuwenig Pegel auf der Leitung liegen als zuviel. Ich nehme mal an, du hast keinen exotischen Elektostaten-Kopfhörer oder sowas.

Mehr ist tatsächlich nicht nötig. Poti wird auch nicht nötig sein, wenn der Analyzer am Eingang etwas regelbar ist.


Gruß
Christoph
 
Vielen Dank für die Tips. KH ist üblicherweise ein alter HD25, also geschlossen+laut. :)

Hm, dann kann ich mir so nen Kästchen ja mit Minimalstaufwand auch selbst basteln - sehr nett. Denn ich glaub "von der Stange" gibts sowas eher nicht. Mal schauen obs einen netten Schalter mit drei Positionen gibt (L, L+R, R), ansonsten werden es zwei getrennte Mute-Schalter.

Das Interface (Roland Octa-Capture) kann je nach Input zwischen -6 und +4dBu ab:

Nominal Input Level:
Combo input jacks 1–6 (XLR type): -56 to -6 dBu
Combo input jacks 7–8 (XLR type): -50 to +0 dBu
Combo input jacks 1–8 (1/4 inch TRS phone type): -46 to +4 dBu

Input Impedance:
Combo input jacks 1–6 (XLR type): 5 k ohms (balanced)
Combo input jacks 7–8 (XLR type): 10 k ohms (balanced)
Combo input jacks 1–8 (1/4 inch TRS phone type): 17 k ohms (balanced)
Combo input jacks 1–2 (1/4 inch TRS phone type, Hi-Z): 740 k ohms (unbalanced)

Aktuell plane ich mit Input #7. Zu welcher Belegung rätst Du mir, eher XLR oder TRS (wobei das Signal natürlich unsymmetrisch wäre, und Pin3/Ring des Inputs auf Masse gelegt würde)?
 
Wenn die Anforderung L vs R Mute nicht wäre... ich hab spontan an sowas gedacht:


Und von Stereo -> Mono:


Der deutlich teurere HA4700 hat die Möglichkeit L und/oder R zu muten, aber auch eine nicht deaktivierbare Klangregelung, die die Meßergebnisse verfälschen könne :redface:
 
Argh, als Paula-Fan hätte ich auf die Idee auch selbst kommen können *facepalm* :-D

Danke für die Tips. Am Wochenende mal Gehäuse und Kleinkram shoppen gehen und dann nächste Woche mal den Lötkolben schwingen. :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn die Anforderung L vs R Mute nicht wäre...

Tja, aber leider notwendig... zudem ist das Teil etwas unpraktisch für den Einbau ins Rack (auf nen 1HE Tray). Trotzdem Danke für den Hinweis.
 
Wo Mute L und Mute R in deiner Ausführung stehen: 1-2 kOhm Widerstand und Schalter in Reihe (2 gleiche Widerstände) dahinter einfach zusammenführen. Wenn du willst eventuell 10-20 kOhm von diesem Sammelpunkt zusätzlich nach Masse.

Kohleschicht- oder Metallschicht-Widerstände? Welche Belastbarkeit (W)? Toleranz? :)
 
Kohleschicht ginge, ich würde Metallschicht bevorzugen mit 1% Toleranz. 250 mW sind ausreichend. (Bauform 0207)

Gruß
Christoph
 
Danke. Sorry falls ich Dir Löcher in den Bauch frage, aber ich hab keine fundierte Ahnung davon, weiß aber genug davon das es ggfs. relevant sein könnte:

Bei den Widerständen eher zum geringeren Wert tendieren, oder höheren (ich besorge mal 1k, 1.5k, 2k, 10k, 15k und 20k)? Welche Konsequenzen hat das jeweils für die Entkopplungswiderstände und den "10k-20k" gen Masse?

Wo hole ich sinnvollerweise Masse her? Verbunden mit der Frage, was ich am Besten mit den Sleeve-Kontakten der TRS-Buchsen machen sollte. Alle miteinander verbinden? Sollte das Gehäuse (Alu) mit den Signalmassen verbunden werden?

Der Octa-Capture Input ist symmetrisch TRS. Ring auf Masse (Sleeve), oder N/C? Ziel: Verbindung Merge-Box mit Octa-Capture Input soll auch mit TRS-Kabel funktionieren (TS würde ja Pin 3 auf Masse ziehen). Wobei ich mir da wohl gerade selbst die Antwort gebe - Ring mit Sleeve brücken und gut is?

Anbei nochmal eine Zeichnung meines momentanen Verständnisses:


upload_2015-5-12_13-33-22.png
 
Wo hole ich sinnvollerweise Masse her? Verbunden mit der Frage, was ich am Besten mit den Sleeve-Kontakten der TRS-Buchsen machen sollte. Alle miteinander verbinden? Sollte das Gehäuse (Alu) mit den Signalmassen verbunden werden?
Genau das ist die Masse, die überall verbunden werden muss, und an die der 10-20 kOhm Widerstand ran muss.

Der Octa-Capture Input ist symmetrisch TRS. Ring auf Masse (Sleeve), oder N/C? Ziel: Verbindung Merge-Box mit Octa-Capture Input soll auch mit TRS-Kabel funktionieren (TS würde ja Pin 3 auf Masse ziehen). Wobei ich mir da wohl gerade selbst die Antwort gebe - Ring mit Sleeve brücken und gut is?
Genau so.


Gruß
Christoph
 
Die Widerstände dienen der Entkopplung, wenn beide zusammen gemischt werden, sonst wird das auch im Kopfhörer Mono.

So, dank extended Weihnachtsurlaub komme ich endlich mal dazu, den Kram zusammenzubauen. Teile liegen schon seit Monaten rum, nur die Bohrungen im Gehäuse fehlten noch, da wurde mal intrafamiliäres Werkzeug in Form einer Bohrstation und Kegelbohrer heute bemüht, und endlich das Zeug fertiggelötet. :)

Tut eigentlich auch prima. Der Merge-Out tut exakt was er soll. Links, Summe oder Rechts.

Was weniger Prall ist, ist das Übersprechen auf dem Kopfhörerausgang der Mergebox (in der Zeichnung unten rechts). Dort bekomme ich ein Übersprechen zwischen L und R bei ca. -45dB unter Nominalpegel., d.h auf dem linken Kanal kommt das Signal L mit 0dB, das Signal vom rechten aber auch noch mit rund -45dB. Auf dem rechten Output entsprechend andersherum. Das ist unabhängig von der Schalterstellung:

upload_2016-1-6_0-36-17.png


Ich messe hier mit den symmetrischen Line-Input/Output von einem RME UFX und symmetrischen Kabeln (Stereoklinke). im Pro Tools spiele ich Testsignale (L 1kHz, R 2kHz) mit 0dBFS peak aus, gehe durch die Mergebox und komme auf Line-Inputs wieder mit unity gain rein, was wiederum 0dBFS ergibt. Drehe ich meine Testsignale (PT Signal Generator-Plugin, Sinus) auf -6dBFS oder gar -12dBFS runter, ändert sich nichts daran - Eingangspegel incl. Übersprechen gegen entsprechend mit runter, wir haben also keine Übersteuerungsphänomene.

Kann es an den natürlich sehr hochohmigen Line-Inputs vom UFX liegen, und das Übersprechen käme bei der niederohmigen Kopfhörersenke nicht vor bzw. wäre vernachlässigbar gering?

Wäre die Schaltung einfach zu modifzieren, um das Übersprechen auch für hochohmige Abnehmer für den Passthrough-Output zu vermeiden?

BTW, ich benutze 1.5k und 15k Widerstände - hab einfach mal die Mittelwerte Deiner Ranges genommen. :)

Nachtrag/Korrektur: das Übersprechen liegt nur bei Schalterstellung "L+R" (also Summierung) bei ca. -45dB, bei L oder R only sind es so ca. -88dB.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Übrigens is die Kiste ganz adrett geworden (auch wenn ich gravierte Beschriftung natürlich bevorzugt hätte :)). Jetzt noch per Klettband auf ne 19" Rackwanne neben das SMAART-Interface montiert, und scho geht die Sonne auf.

IMG_1004.JPG IMG_1005.JPG
 

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Schöne Kiste ist das geworden.

as Übersprechen liegt nur bei Schalterstellung "L+R" (also Summierung) bei ca. -45dB, bei L oder R only sind es so ca. -88dB.
Viel besser wirst du das kaum hinbekommen. -45dB ist in Faktor fast 1/200 an Amplitude, und so ein Übersprechen ist fast nicht zu vermeiden bei einer derartig einfachen Anordnung.
-88dB ist schon wahnsinnig gut! Ich hätte da eher weniger erwartet.

Gruß
Christoph
 
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Hmja - dann wird das wohl als FOH-Kopfhörerausgang tauglich sein - da sind die Kanaltrennungsanforderungen ja nicht so hoch wie im Studio, da man eh fast ausschließlich mono-PFL in nen Kanal reinhört und nur selten nen Stereosignal beurteilen muß, geschweigedenn den Stereoaspekt davon. Fürn Studiokopfhörerweg aber nicht brauchbar (und auch nicht dafür gedacht).

Ist das L+R Übersprechen von -45dB noch durch Wahl anderer Widerstandswerte zu verbessern?

Besten Dank nochmal für die Schaltungstips!
 
Um ein geringeres Übersprechen bei L+R zu erreichen, müsstest du Pufferverstärker einbauen (da, wo die 1.5 kOhm Widerstände sind). Natürlich wird das Übersprechen auch kleiner, wenn du die 1.5kOhm Widerstände vergrößerst und den 15kOhm verkleinerst, aber dann kommt am Analyzer leider auch ein kleinerer Pegel an.
Bei dieser passiven Schaltung hat du in der Stellung L+R immer einen Pfad von L nach R und umgekehrt.

Die Übersprech-Dämpfung hängt auch noch von der Impedanz des angeschlossenen Kopfhörers ab.


Gruß
Christoph
 
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Merci. Falls Du Bauteile und Beschaltung zur Hand hättest, würde ich wenn nicht zu aufwendig vielleicht nen MkII in Angriff nehmen. :)
 
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Bitteschön. Habs mal schnell in LT Spice gehackt.
Preamp.png


Die Schaltung funktioniert statt mit 12V auch mit 9V (Blockbatterie) und bis zu theoretisch 30V (bringt aber nichts, außer, dass du Kondensatoren mit hörerer Spannungsfestigkeit brauchst).
C1 kann 10 .. 470 uF haben (eigentlich beliebig, der ist nur zur Entkopplung)
C3 und C5 können auch größer sein. Wenn du Elektrolytkondensatoren nimmst, dann sollten die + Pole zum Ausgang des Operationsverstärkers zeigen.
Pin-Nummern entnimmst du dem Datenblatt des TL072, der gleich beide Operationsverstärker enthält.

Gruß
Christoph
 
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