Hi,
jetzt seid ihr ganz unnötig in die Irre gelaufen... Ist nämlich alles kein Problem.
Die verschiedenen Modelle der G-Lab-Switcher-Anpassung haben mit cc und pc-Befehlen erstmal gar nix zu tun. Bei diesen Adapterkabeln und Zusatzgeräten geht es immer nur darum, Amps
ohne eingebaute MIDI-Schnittstelle durch ein G-Lab-Gerät (einen sog. Switcher) zu schalten, also über deren normale Fußschalter-Anschlüsse. Über MIDI (eine digitale Datenverbindung) läuft dabei nur die Verbindung zwischen der Fußleiste und dem Switcher, danach wirds analog. Die Anpassung braucht es deshalb, weil zwar viele Amps einfach über simple Ein/Aus-Schalter gesteuert werden, komplexere aber oft über Taster (=momentary switch) oder gar über (immer noch analoge!) elektrische Schaltimpulse mit definierter Zeitdauer und/oder Spannung. Dafür gibt es leider keine Norm.
Alles das ist aber nicht nötig, wenn der Amp selber ein MIDI-Interface hat. Dann hat der Hersteller schon dafür gesorgt, dass intern bei eingehenden Befehlen die entsprechende Umschaltung stattfindet. Wie das technisch organisiert ist, kann einem dann wurscht sein. Und diese eingehenden MIDI-Befehle sind standardisiert, einmal in Form von pc-Befehlen zum Umschalten von Presets (unter denen jeweils eine Vielzahl von internen Schaltzuständen definiert sein kann, also Kanal, Boost usw.), und dann eben in Form der cc-Befehle.
Entgegen der hier geäußerten Vermutung sind cc-Befehle
nicht nur als "virtuelles Poti" gedacht, also zum Verändern von Parametern über eine ganze Skala von Werten. Man kann mit ihnen einzelne Effekte oder Ampfunktionen auch einfach ein- und ausschalten, nur ohne dabei das angewählte Preset zu verlassen.
Um die Verwirrung komplett zu machen, kann man bei vielen Foot Controllern sogar auf einen Tastendruck hin mehrere cc-Befehle auf einmal senden, also zB einen EQ, einen Overdrive und ein Delay gleichzeitig zuschalten - und damit auf anderem Weg das gleiche erreichen, als hätte man ein anderes Preset gewählt.
Was die Belegung der MIDI-Kabel betrifft, so braucht man dafür weder 5 noch 7 Pins, sondern eigentlich nur 3. Tatsächlich gibt es etliche MIDI-Kabel, die zwar die 5-Pol-DIN-Stecker dran haben, aber nur 3 Adern. Näheres findest Du zB hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Musical_Instrument_Digital_Interface#Anschl.C3.BCsse
7polige MIDI-Kabel werden öfter mal für Fußleisten mit Phantomspeisung verwendet (Rocktron MIDI Mate zB). Dafür wären zwar 5polige ausreichend, aber es geht wohl darum, Verwechslungen zu vermeiden, da es für die Phantomspeisung keine Norm gibt.
Eine weitere Frage war, wie man mit nur einer Fußleiste mehrer MIDI-Geräte steuern kann. Dazu muss das Empfängergerät (also hier Dein Amp) entweder eine MIDI-Thru-Buchse haben - diese leitet das eingehende Signal einfach an andere Geräte weiter - oder eine MIDI-Out-Buchse. Letztere erfordert etwas mehr Aufwand, weil das Gerät über diese eigene MIDI-Signale senden kann, die man dann in einem Menü verändern kann. Beispiel: Deine MIDI-Leiste sendet den pc-Befehl 003. Der ruft im Amp Speicheplatz 003 auf. Ein MIDI-Thru leitet jetzt die 000 weiter, zB an ein Reverb oder Multieffekt.
Bei einem MIDI-Out kannst Du dagegen in aller Regel einstellen, ob Dein Amp, wenn er auf 003 umschaltet, seinerseits zB eine 005 ans nächste Gerät ausgibt. Das nennt sich MIDI-Output-Mapping und ist vor allem deshalb praktisch, weil Du dann nicht den gleichen Effekt mehrmals programmieren musst, denn Du kannst dann von verschiedenen Ausgangspresets am Amp auf das gleiche Zielpreset am FX-Gerät verweisen. Hast Du also Deinen Lieblings-Reverb gefunden, musst Du dieses Preset nicht jedesmal neu programmieren.
Manche FX-Geräte haben aber auch ein sog. MIDI-Input-Mapping, was sie noch flexibler macht. In dem Fall darf das in der Mitte liegende Gerät (Dein Amp zB) ruhig den pc-Befehl 003 über Thru unverändert weiterleiten, weil Du am letzten Gerät einstellen kannst, dass bei eingehender 003 eben
nicht das dortige Preset 003, sondern das Preset 005 aufgerufen wird.
Gruß, bagotrix