Röhren für Thrash etc. gibt es nicht. Je nach Geschmack kann man den Amp aber etwas in die gewünschte Richtung trimmen. Mein gebrauchter Jet City kam mit einem kompletten Satz JJ ECC83S (V1 mit entsprechender Selektierung). Das klang mir dann doch etwas zu warm und rund. Mir fehlte etwas die Brillianz.
Nach etwas Rumprobieren habe ich dann in die V1 eine Tung-Sol 12AX7 gesteckt, V2 und V3 mit der Ruby 12AX7 AC5 HG+ (das + steht für V1-Selektierung, kostet aber genau so viel wie die normale ohne Selektierung, von daher...) bestückt, in V4 und V5 habe ich dann die JJ ECC83S gelassen. Mit der Ruby hatte der Amp in V5 (Phasentreiber) irgendwie ein wenig Fizz im Presence-Bereich, die JJ klingt in meinen Ohren da angenehmer. Die Tung-Sol in V1 habe ich gewählt, damit der Amp ein wenig mehr Biss hat.
Die Werksröhren bei den Jet Citys sind AFAIK die gleichen Röhren wie die Ruby AC5, allerdings wild verbaut. Die Hersteller kaufen eine große Marge an Röhren, messen diese durch und alle, die ihren speziellen Spezifikationen entsprechen werden mit ihrem Label versehen. So kann es sein, dass ein und die selbe Röhre bei einem Label etwas "heller", beim anderen etwas "wärmer" klingt bzw. den Amp zum klingen bringt.
Wenn man alle Röhren mit V1-Selektierung kauft, kann man auch beliebig umstecken, bis man seinen Wunschsound gefunden hat. In V1 sollte auf jeden Fall eine entsprechend selektierte Röhre rein, weil es sonst zu stärkeren Nebengeräuschen kommen könnte. Die anderen Stufen brauchen nicht unbedingt selektiert sein, schaden tut es aber auch nicht.
Bei der Endstufe wird es etwas schwieriger. Je nach Amp gehört da ein selektiertes Duett oder Quartett rein. Beim 50er ein Duett, beim 100er ein Quartett 6L6. Beim 22H sind die verbauten EL84 Mist, da sind JJ EL84 schon obligatorisch. Wie gut oder schlecht die Röhren beim 50er und 100er sind, weiß ich nicht. Wenn man die Röhren getauscht hat, muss der Bias eingestellt werden. Wer keine Ahnung von Röhrenverstärkern hat und sich nicht in Lebensgefahr begeben will, lässt das von einem Techniker machen. Im Idealfall prüft er den Bias nach so ca. zwei Stunden Laufzeit noch einmal, da die Werte sich etwas verschieben. Ist der Bias zu kalt eingestellt, klingt der Amp harsch und dünn, ist er zu heiß eingestellt, zu warm und wummerig. Das hat
@MOB auch schon erklärt.
Bei Jet City wurde durch das wilde Einsetzen der Röhren noch einmal etwas an der Kostenspirale gedreht und sie raten selber zu einem Tausch. Besser, als billige Platinen oder Schaltungslayouts. Röhren kann man Tauschen, wenn der Amp aber von Grund auf schlecht konstruiert ist, kann man da nicht so viel machen.
Den Effect Loop kann man wohl anpassen lassen, aber ich weiß nicht, inwiefern das den Sound ändert. Dieser eher spezielle Loop ist auch ein wichtiger, klangbildender Faktor für den Soldano-Sound gewesen. Der 22H ist etwas anders aufgebaut und in der Beziehung unproblematischer.
Da könntest du mal mit
@Bierschinken in Kontakt treten. Der kennt sich u.a. mit den Amps aus und hat schon ein paar Amps der Forennutzer umgebaut.
Für Thrash braucht man aber doch keine Effekte wie Chorus, Delay oder Reverb.


Ein Tuner und ein Booster vor dem Amp reichen doch völlig aus.

Du willst ja nicht U2 spielen.?
Mit guten Röhren und eingestelltem Bias ist der Jet City aber ein sehr ernst zu nehmender Amp, der sich nicht hinter "Markenamps" verstecken muss.