[Amp Service] Carlsbro Top 50 mit seltsamem Problem

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Hi Leute,

mir ist ein Carlsbro 50 Top in die Arme gelaufen. Als ich ihn erhielt, waren schon einige Bauteile erneuert worden (Elkos und 2 weitere Kondensatoren). Der erste Test brachte einen viel zu leisen Sound. Die Röhren waren es nicht, das konnte durch neue Ersatzröhren direkt ausgeschlossen werden.

Im Abgleich mit de Schaltplan fiel ein Kondensator auf, der falsch eingelötet war.

Ich habe die 2 Kondensatoren getauscht und in die richtige Position gebracht.

Ergebnis: Ein sehr lauter Sound war nun wieder zu vernehmen. Fast schon zu laut. Als ich den Amp ein wenig kitzeln wollte und den Volume auf 12 Uhr aufgedreht hab, gab es kurz ein leises Kratzen. Insbesondere mit einem härteren Anschlag. Es klang ein bisschen wie ein übersteuerndes Bauteil und nicht wie eine clippende Röhre. Es dauerte nicht lange und dieses sehr laute Störgeräusch war durchgängig zu vernehmen, was mich dazu zwang den Amp abzuschalten. Nach etwas Abkühlung machte ich erneut einen Versuch, aber das Störgeräusch ist sofort in enormer Lautstärke zu vernehmen.

Ich hab mir das Board von unten angeschaut und zur Sicherheit ein paar Lötstellen nachgelötet, aber bis jetzt keine Besserung.

Der Amp klang (als er noch funktionierte) eher steril, tendenziell Richtung Hiwatt. Ich weiß aber, dass es Uer gibt, die daraus eher einen marshallesquen Sound holen. Vielleicht hilft das bei der Fehlersuche?

An dem Amp ist nicht viel dran, die Widerstände hab ich alle durchgemessen und Schmauchspuren sind auch keine dran. Er roch nach dem erstmaligen Einschalten aber schon ein wenig nach Keller und Spinnenweben...was sich verstärkte, je wärmer er wurde. Es war aber kein brenzliger Geruch, daher war ich nicht alarmiert.

Wo könnte ich nun am ehesten suchen? Den Schaltplan findet man gleich als ersten Googletreffer. Auch Gut Shots sind online schnell zu finden.

Ich danke euch für eure Anregungen.
 
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Na, keiner ne Idee? Heute hab ich ihn nochmal auf dem Tisch gehabt um ein paar Dinge zu prüfen.

Ich kann den Amp nur bei ausgeschaltetem Standby testen, da er am Speaker unheimlich laut kratzt und brummt, dass ich Sorge habe er haut mir den Speaker durch. Mit einer Load Box hab ich nach wenigen millisekunden bereits ein Brutzeln an der Buchse und leichte Rauchentwicklung. Also sofort Standby wieder raus.

Also kann ich nur messen solange der Standby ausgeschaltet ist.
Am Standby Schalter messe ich sage und schreibe 510V!!
Hinterm ersten Elko noch gut 360V. Die kommen beim 2. Elko in der Kette auch noch an, aber am Ausgang messe ich nix. Könnte das auf einen Defekt dieses Elkos hindeuten? Optisch ist nichts zu erkennen. Keine Wölbung oder Rußstellen.

Kann dieser Defekt die komischen Geräusche am Speaker Out verursachen?

Ich hab natürlich auch den AÜ im Verdacht. Dort messe ich irgendwie nichts verwertbares, aber ich denke, wenn der defekt wäre, dürfte doch eher gar nichts kommen und bei nem Kurzen hoffe ich doch dass mich die Sicherung entsprechend warnt, oder? Zudem kann ich den AÜ nur bei ausgescchaltetem Standby testen, also wenn er quasi unversorgt ist. Also ist das vermutlich Quatsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist elektronisch wohl nicht ganz unbedarft, aber wenn du an deine Grenzen stößt, solltest du vielleicht ein paar Kröten investieren und einen Techniker aufsuchen.

Ich glaube nicht, dass dir hier ein Forum helfen kann.:redface:
 
Du unterschätzt das Forum und du unterschätzt mich. Wäre nicht der erste Amp den ich mit Hilfe des Forums wieder flott gekriegt habe.

Du kannst du mir gern dabei helfen, hier am A der Heide einen Techniker raussuchen, der nach 18 Uhr noch Geräte annimmt oder gar am WE arbeitet. Bis dahin versuch ich es allein.

Hier mal noch ein Schaltplan von dem Amp, wo sich mal jemand die Mühe gemacht ht die Teile zu nummerieren. http://www.chambonino.com/carlsbro/carl502top.html

Vor C17 messe ich die gut 500V, danach ca. 360V. Nach C18 kommt die Null auf dem Multimeter.
Das kann doch eigentlich nicht sein, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du dich dazu in der Lage siehst (ich gehe davon aus dass du weißt was Hochspannung ist):
Endröhren ziehen
Alle Potis auf Null und mit dem Oszi die Gitter der restlichen Röhren auf Schwingneigung kontrollieren
Wenn OK Signalgenerator an den Eingang 1VSS bei ~500Hz und dann das Signal verfolgen (Lautstärkeregler nicht vergessen).

Dann findet sich irgendwann die Störspannung.

Wenn du soweit bist können wir weitermachen.
 
Danke, ich hab leider kein Oszi. Aber mit Hochspannung kenn ich mich aus. Hab ziemlich viele AC/DC-Platten ;-)
Im Ernst: mir ist klar, dass das nicht ungefährlich ist.
 
Ohne Oszi oder mindestens einem Signalverfolger kommst du da nicht weiter.
 
Also, der Reihe nach:
Das Ding macht ohne irgendeine Ansteuerung diese Geräusche, richtig?
Auch bei zugedrehtem Volume?
Wo hast Du die nicht vorhandene Spannung gemessen? Am Knotenpunkt C6/R9? (ich beziehe mich auf den von Dir verlinkten Schaltplan)
Wenn Du dort nichts messen kannst, gibt es nur wenige Möglichkeiten: C6 hat durchgehauen, R9 ist zerbrochen, oder V1 hat einen Schluss.
Was tun?
Zuerst R9 mit dem Ohmmeter prüfen, evtl. etwas daran wackeln. In Ordnung?
V1 und V2 abziehen. Kurzer Test mit Lautsprecher, Spannung an C6/R9 messen. Immer noch 0V? C6 ist kaputt.
Am Rande: Wenn Du bei abgezogener V2 immer noch schreckliche Geräusche hast, können diese nur von der Gittervorspannungsseite kommen.
Wenn Du jetzt die ~245 Volt messen kannst, V1 einsetzen. Spannung?
Und wenn Du den Amp eh schon offen hast, wäre es sicher nicht verkehrt, ein Poti/Trimmer für die Gittervorspannung vorzusehen, die heutzutage erhältlichen Röhren haben größere Toleranzen, da hat man sonst u.U. sehr unschöne Ruheströme.
 
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Wow, vielen Dank!

Ja, ist ohne Eingangssignal und bei komplett zugedrehten Reglern gecheckt worden.

Ich hab immer direkt an den Polen der Elkos gemessen. Bei C6 war keine Spannung messbar.

C6 und C19 ist ein 20+20 uF Multisektion Elko. Das ist in der Tat der einzige alte Elko und hat diese Markierung, dass er zumindest schon die besten Jahre hinter sich hat (kleiner Punkt, der als Blase heraustritt) Kann ich den gegen 2x 22uF 500V Einzel-Elkos tauschen? Platz wäre vorhanden. Den Multisektion 20+20uF finde ich nirgends und die 22uF hätte ich da. Sind die schwarzen von Tube Town, also auch vernünftige Qualität.
 
20 oder 22 uF ist egal, das ist innerhalb der Toleranz.
Wenn aber an C6 keine Spannung messbar ist dann kommt da keine an; miss bitte mal an R9 links und rechts.
 
also kann ich den Multisektion 20+20uF gegen 2 einzelne 22uF tauschen?

Ich hab gerade nochmal in ausgeschaltetem Zustand den C6/C19 gemessen und C6 pegelte sich auf 70 kOhm ein und bliebt da stehen, wohingegen der C19 sich wie erwartet auf- und abbaut. Also ist es C6, oder?

Achso: R9 liefert die 47k, Müsste hier auch mit Power On/Standby Off Spannung anliegen? Den Standby On-Test würde ich gern erst wieder machen, wenn ich sicherer sein kann, dass ich nicht mehr dadurch kaputt mache.
 
Ja - den Doppel-Elko kannst du gegen 2 Stück tauschen, die 10% Kapazitätsunterschied liegen in der Toleranz.
Vor dem Wiedereinschalten bitte R9 auf seinen Wert prüfen; der könnte abgeraucht sein.
 
Guten Morgen,
WENN Dein Amp mit dem genannten Schaltplan übereinstimmt, sind die (in Reihe geschalteten) Elkos C17 + C18 die einzigen im Hochspannungszweig, die auch im Standby unter Spannung stehen.
R9 scheint ja in Ordnung zu sein(hast Du daran gewackelt? Angebrochene Widerlinge sind hässliche Fehlerquellen), so dass C6 hier gewaltig verdächtig ist...
Es ist generell keine schlechte Idee, in die Jahre gekommene Elektrolytkondensatoren zu tauschen - nicht alle sind so gnädig, langsam zu sterben und sich durch sanftes Ansteigen des Brumms bemerkbar zu machen...

Und nochmals: Auch C20 wird irgendwann altern... und R22 mit einem 39k Widerstand zu ersetzen und statt R23 ein 10k Poti zu verwenden würde eine Einstellung des Arbeitspunkts bei künftigen Röhrenwechseln erlauben.
 
Danke für die zahlreichen Hinweise.

aktueller Stand: C6/C19 sind gegen frische 22uF getauscht.

Die C17 und C18 hab ich auch mit Spannung im Standby gemessen, allerdings geht bei C18 nichts mehr raus. Als würde die Spannung hier komplett verschluckt. Ist der Kreis um C18 erst geschlossen, wenn der Standby eingeschaltet ist? Das wäre irgendwie unlogisch, weil der Standby ja dann im Cap drin sein müsste, was er logischerweise nicht ist.

Ich betreibe den Amp ja für die laufenden Kurztests an meiner HotPlate im Load-Modus. Trotzdem ist das Knistern an den Speaker Outs zu hören. Als wäre in den Speaker Outs direkt kleine Lautsprecher drin, die laut Knistern. Da ich dann immer sofort ausschalte, weil ich den AÜ nicht schrotten möchte (sofern er das nicht schon ist), kann ich da keine Messungen vornehmen, um herauszufinden, ob da wirklich hohe Spannungen anliegen. Wenn ja, würde das ja auch meiner HotPlate nicht gut tun.

Im Übrigen habe ich beim letzten Test V1 und V2 abgezogen und C6/C19 waren ja schon frisch.
C20 (Bypass Cap?) ist schon neu. C6/C19 war der letzte alte Elko auf dem Board.
Trotzdem war das selbe Phänomen zu beobachten.

Das Kratzen ist seit dem Wechsel von C6 allerdings etwas leiser als vorher, wenn ich das nach den längeren Test-Pausen überhaupt richtig vergleichen kann.

R9 scheint in Ordnung zu sein. Hier messe ich vernünftige Werte und er sitzt auch sauber drin. Lötstellen und Zuleitungen habe ich geprüft, so dass ich hier einen Defekt ausschließen würde.
 
Liegt am Standby-Schalter Gleichspannung gegen Masse? Wenn ja - wieviel? Ist die Sicherung HT -Fuse OK?
 
HT ist eine 5A/250V und die ist optisch ok.

Am Standby Switch messe ich an dem Pol, wo die 510V Wechselspannung anliegen, schwankende Werte zwischen 10 und 30 mV gegen Masse, Am anderen Pin des Schalters messe ich 2mV.

Was würde passieren, wenn man die Anschlüsse am StdBy Switch vertauscht? Dann müsste doch eigentlich nur die Schalterstellung vertauscht sein, oder?
 
Was heisst optisch OK? Ohmmeter und Durchgang messen bitte.
 
HT ist eine 5A/250V und die ist optisch ok.

Am Standby Switch messe ich an dem Pol, wo die 510V Wechselspannung anliegen, schwankende Werte zwischen 10 und 30 mV gegen Masse, Am anderen Pin des Schalters messe ich 2mV.

Was würde passieren, wenn man die Anschlüsse am StdBy Switch vertauscht? Dann müsste doch eigentlich nur die Schalterstellung vertauscht sein, oder?
Am Standby-Switch sollte keine Wechselspannung anliegen, da sollte GLEICHSPANNUNG sein: Davor befinden sich Gleichrichter und die Lade-Elkos (C17&C18)
 
Ups, sorry, verwechselt. 510V Gleichsspannung und die og. mV-Werte Wechselspannung.
 

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