[Amp] Review: EARFORCE ONE 50

  • Ersteller Kasper666
  • Erstellt am
Wie siehts denn preismäßig mit den Earforce-Teilen aus (speziell der One Lead wär interessant) ?
 
Da kannst du ihn einfach direkt anschreiben.
Ich glaube der One liegt im Moment bei 1200!
 
Hab ich vor ;)
Ich wollte auch nur wissen ob er alles auch so rausrotzen kann, nicht ob er nach Mesa klingt...wie auch immer, vielleicht fahr ich nächste Woche mal nach Melle und werde dann ja sehen :D

Für mein Empfinden klingt der EARFORCE vom Charakter der Zerre nicht so knöchern-trocken wie ein Rectifier sondern bei aller Aggressivität harmonischer und ausgeglichener. Ich muss allerdings gestehen, dass ich wegen dieses (subjektiven) Empfindens kein Freund des Rectifier-Sounds bin. Mein Metier ist die Metal-Rhytmus-Gitarre und stehe mehr auf den kompakten Riff-Sound von "Ride the Lightning" oder "...and justice for all", der 80er Exodus und Megadeth und - um mal was moderneres zu nennen - Children Of Bodom". Der "typische" Rectifier-Sound der 90er (mit so 'nem Zeug wie Creed oder Nickelback) gefällt mir jedenfalls nicht so. Und im "echten" Metal-Bereich wird das Ding ja auch eher selten eingesetzt, oder?

Aber zurück zum ONE: Wie ich in meiner Review schrieb, das absolut frappierende an dem Amp ist, dass er sehr sensibel ist, welchen Gitarre mit welchem Pickup und welche Box man spielt!

Jetzt mal ehrlich: die ENGL sind tolle Amps (gefallen mir vom Charakter der Zerre schon sehr gut!), aber was man da einstöpselt, ist denen ziemlich egal. Sie bügeln alles glatt. Was auch Vorteile hat, die Kompression unterstützt auch das Spiel, man muss nicht so sauber spielen (gerade live kein Nachteil!). Aber ob ich jetzt 'ne Anfängerklampfe benutze oder was wirklich Hochwertiges - ein ENGL (oder auch 5150) bildet den Unterschied definitiv nicht ab.

Den EARFORCE dagegen kann man durch bewusste Auswahl der anderen am Klang beteiligten Elemente gezielt in die ein oder andere Richtung biegen.

Mit meiner alten, abgerockten, abgestandenen Marshall-Box aus den 70ern klingt er sehr trocken und kompakt im Bass und weich in den oberen Mitten und Höhen, mit der Mesa Rectifier-Box meines Kollegen sehr modern, mittig und "brettig" und viel aggressiver. Genauso verhält es sich mit den Pickups. Der Earforce verträgt sich mit Vintage-Humbuckern genauso wie mit EMGs, er klingt dann eben unterschiedlich.

Zugegeben: Mit Anfang 20 hätte ich solche Aspekte als "Esoterik" abgetan. Aber mit Mitte 30, etwas Live- und Studio-Erfahrung ist es tatsächlich ein kleines "Aha-Erlebnis, wenn ich mich mit einem Earforce im Proberaum mit iner (laut und schnell!) spielenden Band plötzlich deutlich besser höre, ohne dass ich lauter spiele. Einfach, weil der Amp jede Nuance, jeden Anschlag so akkurat abbildet...

Falls Du mit rausrotzen "Druck" meinst: Mein ONE mit 50 Watt macht definitiv mehr Druck als ein 5150 mit 120 Watt, wie ein 1:1 vergleich mit einem befreundeten Gitarristen und dessen 5150 ergab. Der wird übrigens auch in Kürze auf EARFORCE umsatteln ;-)
 
Hi Kasper!

Da hast Du Dir aber was Feines gekauft !

EARFORCE rules !

Ich hab mal ein Foto von meinem "One" angehängt.

Hau rein !!

Hi Lemmy,
"6 Regler für ein Halleluja" - das Ding kann alles, oder?

Gruß,
Kasper
 
Wie ich in meiner Review schrieb, das absolut frappierende an dem Amp ist, dass er sehr sensibel ist, welchen Gitarre mit welchem Pickup und welche Box man spielt!
Auch das kann ich zu 100% unterschreiben, ich habe vor wenigen Wochen noch ne Viper Baritone (27", Mahagoni, Ahorn, EMG´s) über diesen Amp gespielt und das klang völlig anders als jetzt mit meiner MMM1 Baritone (28", Mahaboni, Bubinga, EMG´s)

Gruß Robi
 
Kann mir jemand sagen ob man den auch so einstellen kann, dass er oberagressiv einfach alles rausrotzt, wie beim Mesa oder ähnlichem? Oder ist er da mehr in der Marshalrichtung, der das alles einfach sauber wiedergibt?

Hi! Ich befinde mich gerade mit der Band im Studio, um einen Longplayer aufzunehmen. Da kommt der ONE massiv zum Einsatz.

Ich setze den ONE wie schon erwähnt für Thrash-Metal ein und da macht er eine sehr gute Figur. Dem Produzenten schwebte eigentlich vor, den Earforce mit seinem Rectifier zu unterlegen, nachdem er den ONE gehört hat, wurde dieser Gedanke verworfen und alles mit dem ONE eingespielt, abgenommen von einer Rectifier 4 x 12 und zwei unterschiedlichen Micros. Der ONE klang im Vergleich zum Rectifier akkurater, druckvoller. Und das bei deutlich geringerer Nebengeräuschentwicklung. Im Studio auch nicht verkehrt. Zudem ist die Klangregelung des ONE effektiver, der Rectifier hat eher "einen" Sound,, der gut ist, den man aber nicht wirklich "verbiegen" kann. Mit dem ONE bekommt man dank der effektiven Klangregelung Sounds hin, die je nach dem eher an einen Rectifier oder einem getunten Marshall erinnern.

Wir haben den ONE dann übrigens ganz spontan - dabei natürlich nur dezent angezerrt - auch für den Bass verwendet, haha. War ebenfalls eine Idee des Producers, nachdem er von den Qualitäten des Amps ziemlich angetan war:

Hier kann man das ganze - in mieser Fotoapparat-Qualität - mal im Gesamtzusammenhang hören (unser Basser spielt gerade den Bass ein)
http://www.youtube.com/watch?v=PbpVMIz7ocI

Hier ich alleine, (noch ohne Bass im Playback) beim Doppeln der Gitarren:
http://www.youtube.com/watch?v=m1hOB0r21kg

Ich versuche mal, die reinen Gitarrenspuren im Studio abzuzweigen. Die Clips vermitteln aber trotz des miesen Kamera-Sounds schon mal einen Eindruck, was der ONE für einen Dampf macht...
 
YEAAHH !

Saugeil, über einen zu dünnen Sound könnt Ihr Euch definitiv nicht beklagen !!
 
Ich finde da ist was von vielen guten Amps im Sound zu finden, n bissle Recto (growl), n bissle 5150 (tightness), n bissle Krankenstein (zerre bis zum abwinken) und auch n bissle getunter JCM800 (durchsetzungsfähigkeit). Kommt natürlich immer drauf an wie du den einstellst, also alles mal mehr mal weniger. Aber egal wie du ihn letztlich einstellst er wird immer 100% nach Earforce klingen ;)

Das hätte ich nicht besser ausdrücken können ;-)

Habe übrigens meinen ONE am letzten Wochenende zusammen mit einem befreundeten Gitarristen direkt mit dessem Krank Revolution vergleichen können: Mit beiden lassen sich tatsächlich sehr ähnliche aggressive Sounds erzielen. Wie gewohnt unterscheidet sich der Earforce dadurch, dass er trotz 50 Watt etwas druckvoller, trockener und direkter klingt. Er komprimiert halt nicht...

Der Revolution komprimiert ab Gain auf 12 hörbar, was einem, wenn man allein spielt, das "sauber spielen" zu erleichtern scheint, im Bandkontext aber auch wiederum Durchsetzungsfähigkeit raubt.

Anderer Nebeneffekt: Kompression "macht Gitarren gleich", es lohnt bei einem solchen Amp kaum, mal eine andere Gitarren/Pickup-Konstellation zu testen. Klingt alles gleichermaßen gut und kann einem den Kauf einer hochwertigen Klampfen ersparen, wenn man es positiv formulieren will...

Trotzdem - zuvor hatte ich noch keinen Krank hautnah gehört, bzw. selbst angetestet und muss sagen: Er erscheint mir etwas unterbewertet, man liest ja auch mal Negatives über die Krank. M. E. n. kann er sich locker mit einem Blackmore oder 5150 messen, wirkt im Vergleich zu diesen jedoch (äußerlich) wertiger verarbeitet.
 
Cool - wir haben ja erst über das Design der Neuen diskutiert. Dieses gefällt mir richtig gut!
 
Das Design passt. Es kommt weg vom only Panzer Look und wirkt interessanter (für mich). Es ist kein so "weiches" Design wie bei den Bildern von vor ein paar Wochen sondern hat noch den Charakter des One..
 
also optisch schon mal ein hingucker
 
Toller Amp!
 
stimmt und wenn ich die Kohle hätte, würde glatt neben dem Fryette Deliverance noch n fettes Earforce One-Halfstack stehen :)

Gruß Robi
 
sehr geiles Review und wirklich alle Eigenschaften super wiedergegeben ohne dick aufzutragen!
... Respekt, das gibt Kekse ;)

ich finde Earforce von Qualität und Eigenständigkeit (Sound, usw) mit Fryette/VHT durchaus vergleichbar,
und sehe da immer mehr parallelen, auch was Ansprache, Dynamik, usw angeht, auch wenn sich die Sounds und
die Konzepte natürlich unterscheiden, deshalb liebe ich beide Ampschmieden so sehr, keine Kopien, sondern wirklich
Eigenständige Amps mit Charakter und sehr hohem Wiedererkennungswert :great:

Gruß Robi
 

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