Amp ohne digitalen schnikschnack . . .

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Oh, das finde ich aber bitter. Ich wollte keine Grundsatzdiskussion einleiten, und eigentlich war meine Empfehlung nicht darauf bezogen, dass man sich irgendeinen Transistorverstärker kaufen sollte. Zu der Zeit als der Transistor Einzug hielt war die Röhrentechnik (naturgemäß) sehr gut erforscht, die Transistortechnik steckte noch in den Kinderschuhen. Entwickler hatten da noch nicht die Erfahrung, die es gebraucht hätte, um einen richtig guten Transistoramp zu bauen. Daher sind Transistoramps wohl in Verruf geraten - und das hält bis heute an. Auf eine Diskussion "Was ist besser - Transistor oder Röhre" kann ich mich garnicht einlassen, weil das totaler Quatsch ist. Eine Röhre allein macht keine Musik, genausowenig wie ein Transistor.

Die entscheidende Entwicklung ist der Mikroprozessor. Alle neu entwickelten, modernen Transistoramps sind kleine "Computer mit Soundkarte". Diese Sichtweise ist natürlich sehr stark eingeschränkt, aber ich versuche es möglichst verständlich zu machen. Man kann darauf beliebige Programme aufspielen, hat einen Speicher zur Verfügung und kann demnach mit unglaublicher Rechenpower jede Menge anstellen. Z.B. könnte man die "Klangfarbe" eines echten Röhrenamps "scannen" und im Speicher ablegen. Der Prozessor "färbt" fortan den eingehenden Gitarrenklang wie es auch der Röhrenamp tun würde - aber ohne Röhre. Das ist schon lange kein Hightech mehr, sondern macht jeder popelige PC, der eine Soundkarte hat. Allerdings ist der Rechner zu Hause in den meistens Fällen nicht primär darauf ausgelegt, ein Eingangssignal schnell zu verarbeiten. Es gibt dafür aber ganz spezielle Prozessoren, die speziell darauf "hochgezüchtet" sind.

Das Ganze hat nichts damit zu tun, dass Prozessoren irgendwie billig sind - ganz im Gegenteil: als Einzelstück würde ein solcher Prozessor wohl ein Vielfaches mehr kosten als eine alte, gammlige Röhre. Aber Prozessoren lassen sich so geschickt und in Massen fertigen, dass sie dem Preis einer Röhre gleichkommen oder - bei nicht so leistungsfähigen Prozessoren - sogar unterbieten.

Darauf wollte ich eigentlich hinaus. Für 1000€+ wäre solch ein Ding nämlich zu haben.
 
Och, kommt schon, ein bisschen off topic muss auch mal sein... Sinnvolle Antworten auf die Fragestellung gab's vorher doch schon genug, sogar von mir ;-)

Ich fand' die Argumentationskette von Sonus einfach so niedlich. Demnach müssten wir jetzt auch alle 8-saitige Carbon-Gitarren spielen und unsere alten Holzbretter verheizen. Ist schließlich ebenfalls Technik aus den 50ern.
 
Och, kommt schon, ein bisschen off topic muss auch mal sein... Sinnvolle Antworten auf die Fragestellung gab's vorher doch schon genug, sogar von mir ;-)
Denk auch, wirklich sinnvoll kann man hier kaum antworten. Jeder wirft hier mal einen Lieblingsamp oder einfach nur den den er selber besitzt in den Raum.
Solange bis da vom TE mehr kommt tut ein wenig OT niemanden weh denk ich mal.

Ich fand' die Argumentationskette von Sonus einfach so niedlich. Demnach müssten wir jetzt auch alle 8-saitige Carbon-Gitarren spielen und unsere alten Holzbretter verheizen. Ist schließlich ebenfalls Technik aus den 50ern.
Carbon wird sich erstmal aus ganz anderen Gründen nicht durchsetzen. Das Zeug ist teuer und nur in Handarbeit zu verarbeiten, während sich herkömmliche Holzgitarren maschinell in großer Serie billig fertigen lassen. Das sind halt Industrieprodukte und dementsprechend kann man die billiger bauen bzw. mit mehr Gewinn verkaufen.
Richtig gut klingen tun CFK Instrumente auf jeden Fall denn man kann eine Menge mehr mit den Baustoff machen. Es ist halt nur nicht so gut in Serie zu fertigen.

Röhrenverstärker sind aber in der Tat einfach nur veraltet. Kein wenn und aber, es hat nur Nachteile und eigentlich keine Vorteile. Trotzdem machen Röhren eine Menge Spaß, vor allem weil man mit relativ wenig Ahnung schon Ergebnisse bekommt. Die Schaltungen sind einfach und lassen sich leicht kopieren (was auch der Grund sein könnte dass noch immer dieses gammelige Tone Stack verbaut wird dass nur so in seiner suboptimalen Form gebaut wurde weil es Bauteile und damit kosten spart).
Wenn man das Ziel hat historische Gegebenheiten zu reproduzieren dann ist das eine coole Sache. Aber man sollte doch bitte nicht so tun als wäre das noch zeitgemäß.

Dass auch andere Konzepte klanglich keinen Millimeter zurückstecken hat man schon hinreichend bewiesen. Der Rest ist Marketing und eine Wagenladung Spießigkeit. ;)


Was aber richtig Spaß macht sind die absolut minimalistischen 1-5 Watter. An denen finde ich faszinierend aus welchem simplen und billigen Schaltungen die ja kaum über der ersten Röhrengrundschaltung hinaus geht doch so einiges an Ton raus kommt. Das wäre vllt auch was für den TE, den purer geht es kaum noch. Billig sind sie dazu auch noch.
 
Röhrenverstärker sind aber in der Tat einfach nur veraltet. Kein wenn und aber, es hat nur Nachteile und eigentlich keine Vorteile.

Dass auch andere Konzepte klanglich keinen Millimeter zurückstecken hat man schon hinreichend bewiesen. Der Rest ist Marketing und eine Wagenladung Spießigkeit. ;)

Sorry, Matthias, auch wenn's dadurch "off topic" bleibt - Deine Aussagen sind nicht haltbar.

Ich bin bestimmt kein Röhren-Dogmatiker und erwähnte ja bereits, dass Transistor-Amps für bestimmte Anwendungen sehr schön sind, vor allem für Clean-Sounds. Als Übungscombos für zu Hause sind sie auch klasse, klingen leise in der Regel sogar besser als ein vergleichbarer Röhren-Combo, der eben meistens eine gewisse "Arbeitslautstärke" benötigt.

Auch im Recording-Bereich will ich nicht widersprechen, dass das Modelling verdammt dicht an den echten Röhrensound kommt. Wer also ausschließlich Homerecording machen will und kein interesse daran hat, in einer Band zu spielen, ist mit einem POD super bedient.

Aber die Live- und Proberaum-Situation ist ein GANZ anderes Thema und wenn jemand als Rock- oder Metal-Musiker irgendwann mal das heimische Kinderzimmer verlässt und mit einer Band musiziert, dann wird er die Grenzen eines Transistor-Amps sehr schnell kennen lernen...

Im Bandkontext ziehen auch noch so "erwachsene" Transistor-Amps in Punkto Druck und Durchsetzungsvermögen in "Konkurrenz" zu einem anderen Gitarristen mit Röhren-Amp IMMER den kürzeren. Das ist überhaupt keine Geschmacksfrage oder Ansichtssache sondern ein Erfahrungswert.

JEDER Gitarrist würde doch gerne darauf verzichten, ein 20-kg-Röhren-Top durch die Gegend zu wuchten, wenn ein handliches 8-kg-Transistor-Top für ein Drittel des Preises dasselbe könnte, oder? Die Gitarristen da draußen - insbesondere auch die "Profis", die sich ihr Equipment frei von jedem finanziellen oder "marketingtechnischen" Druck zusammenstellen können - sind doch nicht alle doof, die haben einfach Ohren, um zu hören...

Wer also behauptet, ein Transistor-Amp könne im Rock-/Metal-Kontext gegen einen Röhren-Amp anstinken, der muss sich von mir "Wohnzimmergitarrist" oder "Guitar-Hero-Power-User" nennen lassen. So. ;-)
 
So, jetzt langts aber.

Ich finde es insbesondere gegenüber dem Threadersteller, feli, in höchstem Maße unangebracht, die (gefühlt zweihundertste) Röhren/Transistor-Diskussion wieder einmal vom Zaun zu brechen. Weitere Beiträge in diese Richtung werden als Spam gewertet und es gibt Punkte (allerdings werden das keine Karma-Punkte sein) :rolleyes:

Feli fragte nach einem schnörkellosen Amp ohne Digi-Sektion. Darum - und nur darum- gehts. Also: Back to topic, plz.
 
Hallo,
ich lese hier relativ entspannt mit, denn erstens ist die ewige Kontroverse Transe/Röhre ziemlich unfruchtbar und mir auch egal. (Habe sowohl als auch!)
Aber vielleicht ist mein Erlebnis vom Montag aussagekräftig. Soundland in Fellbach, relativ viele Besucher und ich will eine Gibson kaufen, die mir mein Schatz zum Geburtstag schenken will. Ampräume alle belegt, nur noch eine Ecke frei; die mit den kleinen Transen und Hybriden. Mir egal, die Les Paul ran an einen Vox Hybriden. Der Verkäufer stellt mir 4 Exemplare dieser Art zur Probe hin. Alle 4 gespielt, eine gefiel mir besonders, nur der Ton..... Dann kommt der nette Verkäufer, es sei immer noch kein Ampraum frei. Er bringt aber einen kleinen Blackstar Combo mit und .... die Sonne geht auf.
Leute, mir ist die Technik, ob nostalgisch oder modern, schnurz. Was für mich zählt, sind meine Ohren.
Und sorry, die sagen: RÖHRE!
Nachdem der TE sich nicht mehr meldet, sei diese off-topic Entgleisung hoffentlich entschuldigt.
Grüsse
 
mannibreaker
  • Gelöscht von Sticks
  • Grund: trägt nichts sinnvolles zum Topic bei.
nubret2008
  • Gelöscht von Sticks
  • Grund: trägt nichts sinnvolles zum Topic bei.
O.k es klappt wohl doch nicht,mit dem beim Thema bleiben,deshalb mache ich hier mal ein Schloss ran.
Sollte der Treadstarter noch Interesse an seinem Tread haben so kann er sich an einen Mod seiner Wahl wenden.
 
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