Amp Modeller direkt ans Mischpult/Tontechniker?

Weil diese irgendwelchen Leute (->ich z.B.) da mehrfach Erfahrungen gemacht haben. Ich hab in zwei Bands gespielt, wo einer einen Line6 und der andere einen traditionellen Röhrenamp gespielt haben. Jeweils unterschiedliche, sehr erfahrene Gitarristen, und jedesmal ist der mit dem Line6 gnadenlos untergegangen.

Zwei erfahrene Gitarristen sollten es meiner Meinung nach aber schon hinkriegen, die Sounds so aufeinander einzustellen, dass beide gut rüberkommen. Ich will dir deine (ehemaligen) Mitstreiter ja gar nicht schlecht reden, aber dass man aus einem Line 6 / Zoom / whatever grundsätzlich keine vernünftigen Live-Sounds rausbekommt, kann ich, auch aus eigener Erfahrung, gar nicht glauben ;)
 
Je nach Bühnenbreite würde ich die beiden Signale nicht hart nach links und rechts legen. Für den Zuhörer bleiben diese eher in der Mitte, dass du mit dem Pedal von einem Amp zum anderem überblendest ist ja kein Problem.
 
(...)entsprechende PA vorausgesetzt. (...)

DAS ist das Kernthema - und gerade im "kleinen" Bereich (also "ganz normale Gigs" in größeren Kneipen und kleineren Clubs, nicht PRofis mit eigener PA) ist das halt ein kritisches Thema. Theoretisch geht alles, aber wenn praktisch da günstige T-Boxen stehen, hilft auch der schönste Modeller nix...
 
Das "Problem" an den Modellern (ebenso auch an Synthesizern) ist halt die Tatsache, dass alle die sich sowas kaufen nicht im Geringsten damit auskennen, erstmal ewig dran rumschrauben und dann Miserabel aufeinander abgestimmte Sounds rausbekommen.
Wenn man sich allerdings halbwegs damit auskennt, dann kann man sogar sehr Transparente und hochwertige Sounds rausbekommen.

Ich sehe da sehr viele Vorteile:
1. Bühnensound fast unabhängig von der Lautstärke (ne 412er klingt bei Zimmerlautstärke beispielsweise kacke)
2. verwendet man dann noch In Ear hat man keine Einstreuungen von der Gitarre ins Publikum
3. du bekommst in einen Golf 2 Gitarristen inkl. Equipment unter
4. dein Livesound kann nciht durch falsch aufgestellte oder Billige Mikrofone versaut werden
5. dein Livesound entspricht dem was du in deinem Modeller eingestellt hast.

Nachteile:
1. Boxenwand sieht halt fetter aus
2. man muss sich damit auseinandersetzen.

Allgemein muss man natürlich selber wissen, was man tut, und man muss es vorher alles im Proberaum austesten.

90% vom Sound liegen am Anwender. hab da schon ettliche Sachen gesehen wie:
z.B.: Effektkette: Gitarre => Noisegate => verzerrer => Amp
oder G-Major kaufen und nicht wissen, dass man da Delay, 'Raumgröße des Halls usw. einstellen kann
oder Rectifier auf die Bühne gestellt und dann mit einem Behringer Zerrer in den Clean vom Mesa gehen (da denkt man sich einfach nur "IDIOT" )
oder Gitarrist spielt unsauber... naja dann mal ne gesalzene Prise Hall und Chorus drauf dann merkt keiner die Fehler, dass es matscht ist wurst...
ich könnte ein buch drüber schreiben so viele Beispiele gibts da *ggg*

Also Anwendungsfehler halte ich für deutlich schlimmer als die eigentliche Technik. ich habe Bands gesehen die aus nem Valveking mehr rausholen als aus nem Engl oder Mesa, habe auch Leute gesehen, die ultra Technikbewandert sind ein Hammer Rack haben sich mit allem auskennen aber selbst "Smoke on the Water" nicht sauber spielen können.
 
ich habe genau diese live erfahrung schon gemacht.

ein zweit gitarrist von mir hatte nämlich genau dieses Line 6 Pod HD 500 und hat es ohne richtigen verstärker in die pa gejagt und sich selbst und de band ausschließlich durch die monitore beschallt.

es war FURCHTBARRRRRRRRR!!!!!!

also die schönen stereo-einstellungen gehen eh nicht, weil die tonmänner (zu recht) sich live nicht auf stereo einlassen und die monitore sind ja sowieso mono. und allgemein der sound war egal in welcher einstellung, ob clean, drive oder distortion ein absolutes disaster.

nicht zu empfehlen.
 
ein zweit gitarrist von mir hatte nämlich genau dieses Line 6 Pod HD 500 und hat es ohne richtigen verstärker in die pa gejagt und sich selbst und de band ausschließlich durch die monitore beschallt.

es war FURCHTBARRRRRRRRR!!!!!!

... und das ist die Sache mit den Einstellungen.
Ich habe im Proberaum ein Uraltes Floorpod liegen, falls mal ein Amp ausfallen sollte oder wenn jemand neues kommt und man das erste vorspielen zeitlich knapp halten möchte. Das Teil wird an die PA gestöpselt, gitarre dran, Gain nachjustiert und <<< Bäm >>> guter Sound.

die Aktuellen Modeller wie Pod HD500, Kemper Amp usw. sind da nochmal um Welten besser. Bei Multieffekten muss man halt richtig einstellen, Boxensimulation verwenden (im gerät integriert) und gut ist. so Pingponblödsinn und Stereokram sind live in den meisten fällen unbrauchbar, außer man hat hammer PA, gute (eigene) Mischer und genug Zeit für den Soundcheck.

beim Kemper hat man nochmals ne Ausnahme, der wird nich klassisch wie ein Multi Programmiert, sondern es wird ein "Profiling" durchgeführt (so nennt es Kemper zumindest). wenn man den eine Kurve von nem Mesa aufnehmen lässt und zum profiling einen Raum mit Reflektierenden Betonwänden, einem T Bone 5 Euro mikrofon und ein Kabel mit Wackelkontakt und nebenbei das Radio Laufen lässt, ja dann klingt der scheisse. aber das ist dann halt auch wieder anwender fehler.


Und ja ich habe schon Bands gesehen, die komplett auf Backline für Klampfe und Bass verzichtet haben, alles über Monitore (manche auch Über in Ear) laufen lassen haben und eine absolute Soundgewalt abgeliefert haben.
ich will keinesfalls die Klassischen Top mit Box Backlines schlechtreden, ich finde es nur Blödsinn Modeller schlechtzureden. ob modeller oder Top mit Box ist Geschmacksfrage. ;)
 
es soll ja große bands geben, die großteile ihrer sounds mit guitar-rig live machen und das ist ja auch eine modelling sache. also dass es funktioniert und wirklich gut klingen kann möchte ich auf keinen fall verneinen.
 
Morgen,

Ich hab ja die Wahl, entweder meinen 50W Röhren Amp, oder einen Tonelab zu verwenden.
Zugegeben, der Röhrenamp ist einfacher zu handeln und setzt sich bei hohen Lautstaerken besser durch. Reagiert da auch auf die Anschlagstaerke sensibler ("mehr Dynamik" koennte man sagen).

Am Modeler hab ich anfangs den Fehler gemacht "schöne" Sounds zu speichern, die dann von den Becken der Drums vernichtet wurden. :)
Daheim am Kopfhörer waren die toll. Live waren sie mehr ein Hintergrundrauschen.
Heut mach ich das mit dem Tonelab an einem 10/1" Monitor und programmier das ganze im Bandkontext. Wenns dann halbwegs klingt, gehts auch an jeder Club PA. Der Röhrenamp geht bei Brachialpegel immer noch wesentlich besser, aber genau den Brachialpegel will ich ja vermeiden.
Unterm Strich kommt die Band damit besser rueber, weil deutlich leiser, weniger Bleeding und wenns mit den Monitoren immer noch nicht klappen will, kann ich den Modeler ueber ne E800 an meine 4x12 haengen und die Hölle losbrechen lassen :D

Haengt aber auch vom Modeler ab. Mit meinem Zoom Riesenbrett das ich da habe, bin ich weniger happy, der Tonelab hat ein paar wirklich gute Sounds drauf.

cu
martin
 
Also, bei uns funktioniert das wunderbar. Aber gut, wir sind auch ein "Sonderfall" mit nur einem Gitarristen, der mehr Nile Rodgers als Kirk Hammett ist und mehr als 90% der Zeit clean spielt, also ohne einen zweiten Gitarristen, der mit einem auf Rechtsanschlag gerissenen Röhrenhalfstack dagegen halten muß, mit einem ebenso amplosen Bassisten, und wir haben nur zwei Songs im Repertoire, die ansatzweise Rock sind.


Martman
 
Das oben genannte Problem mit 2 Gitarristen einer Amp, einer Modeller ergibt sich ganz automatisch. Der mit dem Amp dreht sich selbstständig immer lauter. Der am Modeller dreht nicht rum. Und schon geht der Modeller unter. Ich empfehle da immer dick Gaffa über die Regler am Amp nach dem Soundcheck und schon klappts mit dem ausgewogenen Sound.
Bei uns spielt übrigens Bassist und Gitarrist über Modeller in das Pult. Wir haben nen eigenen Toni, der sich mit der Thematik auskennt und wir verbringen mit dem Monitorcheck eben etwas mehr Zeit. Das haben wir beim Aufbau aber schon locker reingeholt Und die Bühne sieht auch aufgeräumt aus.
Bühne_01_kl.jpg

Wenn wir irgendwo spielen, ist es unsere Aufgabe rauszufinden, was an Backline da ist. Fehlt was, wirds mitgebracht.
Der allergrößste Vorteil der Geschichte ist, das wir auch in kleinen, akustisch ungünstigen Lokations mit brauchbarem Sound spielen können, weil eben niemand mit seinen Amps rumscheppern kann und den Sound vermatscht.
Maß der Dinge lautstärketechnisch ist das Schlagzeug und wenn ich eben leiser spielen muss, dann mache ich das.

PS: wir sind ne Hobby-Band, also nix mit große Gage usw.
 

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