So, habe mal ein bisschen rumprobiert.
Zur Geschichte, warum ich mir den Attenuator überhaupt zugelegt habe.
Ich habe vor kurzem beschlossen, mir ein 20 Watt Vollröhrentop zuzulegen.
Daheim spiele ich eigentlich einen Blackstar HT20, der ja bekanntermassen kein reiner Vollröhrenamp ist und sich daher leicht über den Mastervolume zähmen lässt.
Seit vielen Jahren ist mein Hauptamp ein von Bogner modifizierter Marshall 2203 JCM 800 -ein Tier!
Für kleine Gigs und weil ich mein Setup generell ein bisschen verkleinern wollte, habe ich mir für einen ersten Vergleich den Egnater Rebel 20 und den Friedman Pink Taco zugelegt.
Der Blackstar HT20 ist wirklich ein super Amp den ich nun auch schon eine Weile habe, aber ihm fehlt dann doch irgendwie die Schärfe und die "Response" einer Vollröhre. Ich merke, haupsächlich wenn ich wieder mit dem JCM unterwegs war, dass ich nicht ganz glücklich mit dem HT20 bin, obwohl ich ihn vom Charakter wirklich mag.
In der Annahme, mit den 2 Testkandidaten 2 kleine Monster zu bekommen die gezähmt werden wollen, habe ich mir den P&P Attenuator in Frankreich bestellt.
Dann kam aber alles ganz anders.
Kurz nach Bestellung des Attenuators trudelte schon der Egnater Rebel 20 bei mir ein.
Ich hatte gleich von Anfang an ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis zu dem Amp.
Der Loop bereitete mir Probleme und ich fand einfach keine ordentliche Einstellung, in der er mir gut gefällt. Da ich den Amp wieder zurückschicken wollte, habe ich dann auch darauf verzichtet, den lange mit in den Proberraum etc. zu schleppen, er hatte eigentlich eh schon verloren.
Hier wäre es allerdings sehr interessant gewesen, ihn mit dem Attenuator zu betreiben, doch der war zu dem Zeitpunkt noch lange nicht da.
Als zweites kam dann der Friedman PT20 an und es hat vom ersten Ton an gefunkt.
Ein Traum, sowas in der Größe mit diesem Sound und dem Spielgefühl, davon habe ich schon immer geträumt.
Das verrückte dabei ist - der hat einen dermassen gut funktionierenden Mastervolume, dass ich den überhaupt nicht zähmen muss.
Da war jetzt also ein Attenuator zu mir unterwegs, den ich zu dem Zeitpunkt schon überhaupt nicht mehr brauchte.
Der Egnater war bereits auf dem Rückweg.
Fast 2 Wochen später ist nun der Attenuator von P&P bei mir angekommen.
Da er nun mal da ist, teste ich ihn halt kurz durch.
Angeschlossen ist er schnell. Es ist die 22 Watt / 16 Ω Variante.
Also Boxenkabel vom 16 Ω Speakeranschluss am Amp mit dem Input am Attenuator verbinden und dann vom Attenuator Output mit einem weiteren Boxenkabel in die Box.
Die Schaltstufen sind in - x dB Pegelabsenkung angegeben und durch den griffigen Chickenhead-Drehschalter satt zu schalten.
Die Auswirkung ist schon bei -9 dB enorm, bei -21 dB hört man einen auf stark gehobener Zimmerlautstärke im EFH fast nichts mehr. Hier lassen sich problematische Amps tatsächlich in den Griff bekommen. Gleichzeitig nimmt der zur Verfügung stehende Regelweg vom Volume am Amp entsrechend zu, da ja alles viel leiser ist. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Amps klasse ist, bei denen 1 mm Regelweg am Volumeregler schon viel zu grosse Lautstärkesprünge macht.
Beim Rebel wäre es so gewesen - doch der ist ja wie gesagt schon weg...
Sound: Er leidet, das muss man ganz ehrlich sagen. Die Bässe und die Höhen rücken beide in die Mitte. Es scheint die gesamte Breite des Sounds zusammenzuschieben. Die Transparenz wird schlechter, die Brillianz in den Höhen geht verloren, das Knurrige in den Bässen beim Palm Muting verliert an Aggressivität.
Ich bin froh, dass ich das beim Pink Taco nicht einsetzen muss, kann mir aber vorstellen, dass das Gerät für manch einen problematischen Amp ein tolle Hilfe ist, ihn auf erträglichen Leveln zu spielen.
Der Taco macht den Sound den ich brauche haupsächlich in der Vorstufe und ich stehe auch nicht so auf dessen Endstufenzerre. Den Sound regle ich mir über die Gitarrenpotis entsprechend runter.
Somit brauche ich dieses Gerät nicht.