Guten Tag zusammen
Mir ist das alterieren nicht ganz klar. Wann spricht man von alterieren.
Ein Dur Dreiklang besteht aus 1Prim, gr.Terz, reiner Quinte.
Vermindere ich die gr.Terz zur kl.Terz erhalte ich einen Moll Dreiklang.
Erhöhe ich die gr.Terz zur reinen Quarte erhalte ich einen Sus4 Akkord.
Löse ich die gr.Terz zur gr.Secunde auf erhalte ich einen Sus2 Akkord.
Erhöhe ich die reine Quinte zur übermäßigen Quinte erhalt eich einen aug. Akkord
Vermindere ich die gr.Terz zur kl.Terz und die reine Quinte zur verminderten Quinte erhalte ich einen Dim Akkord.
Wann schreibt man hinter einen Akkord alt.?
Hi Blue Note,
alterieren heißt ja eigenglich
ändern. Etwas Vorgegebenes wird also geändert. Im musikalischen Sinne ist die Vorgabe dabei immer etwas Diatonisches, etwas was aus den Stammtönen eines Modus, bzw. einer Tonart besteht. Die Änderung (Alterierung) besteht dann im Hoch- oder Runtersetzen des betreffenden Stammtones um jeweils einen Halbtonschritt.
Wäre die Vorgabe z.B. die F Dur Tonleiter, dann wären die Stammtöne (die Diatonischen) f, g, a, bb, c, d und e.
Alle anderen Töne die im Laufe dieses Stückes zur Anwendung kommen sind dagegen alteriert. Und dabei spielt es keine Rolle, ob diese melodisch oder als Bestandteil eines Akkordes vorkommen.
Wenn nun z.B. die Dominante in F Dur nur eine Alteration enthält, spricht man von einer Teilalteration. Das wäre z.B. der Fall, wenn man beim C7/9/13, was ja den kompletten unalterierten Dominantklang in F Dur ausmacht, nur die None alteriert. Also C7/b9/13.
Nun gibt es aber einen Spezialfall was den Dominantakkordtyp betrifft. Eine Dominante kann in gewissen harmonischen Situationen eine Chordscale nehmen die sich MM7 nennt. MM7 steht für den 7. Modus der Melodisch Molltonleiter. Dieser Modus hat es in sich. Im Fall von der Dominante C7 in F Dur müssen wir nun die Mixolydische Chordscale von C7, das wäre die diatonische unalterierte Variante, durch die gleichnamige C MM7 Tonleiter austauschen. Dabei entsteht nun Sonderbares!
Zunächst mal die Töne von C MM7: c db eb fb gb ab und bb. Das sind die Stammtöne von Db MM. Nun das Sonderbare.
Wenn man vom C aus nun Terzen übereinander stapelt um den korrespondierenden Akkord zu dieser Chordscale zu bilden, erhält man zunächst c eb gb und bb, also einen -7/b5 Akkordtyp. Das würde uns aber in unser Dominantsituation in F Dur nicht wirklich weiterhelfen, da wir ja einen Dominant-Akkordtyp brauchen. Und nun der "Trick". Wir schummeln! Wir tun einzelne Töne dieser Chordscale enharmonisch umdeuten und bekommen so den von uns gewünschten Akkordtyp.
Hier die enharmonisch umgedeutete Skala: c db d# e f# ab und bb.
Wenn wir uns diese Chordscale näher betrachten, stellen wir fest, das die Stammtonbezeichnung uns sagt, dass diese nun 2 Nonen und dafür keine Quinte mehr enthält. Beide Nonen (db und d#) sind auf C bezogen alteriert. Die Undezime (f#) ist alteriert. und zu guter letzt die Tredezime (ab) ebenso. Und - wir haben eine Durterz und kleine Sept, die uns die Dominantqualität sichern.
Der Suffix ALT in der Akkordsymbolschreibweise bezeichnet genau diesen Spezialfall von Dominantalteration.
CIAO
CUDO