Alte Gitarre vom Dachboden – Restaurieren oder doch lieber auf eine Neue setzen?

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F.K
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Hallo zusammen,

ich habe beim Aufräumen auf dem Dachboden eine alte kleine Gitarre gefunden, die dort sicher 30-40 Jahre verbracht hat.
Der Dachboden ist weder gedämmt noch isoliert, daher musste das gute Stück Temperaturen von -15°C im Winter bis zu +50°C im Sommer aushalten. Das Instrument hat also einiges durchgemacht!

Optisch ist sie nicht in bestem Zustand: Ich habe einige Risse im Korpus entdeckt, und es sind auch Holzwurmlöcher (gibt's das überhaupt bei Gitarren?) erkennbar. Trotzdem lässt sie sich noch stimmen und klingt überraschenderweise gar nicht mal so schlecht, obwohl sie so lange gelitten hat.

Jetzt stehe ich vor der Frage: Macht es Sinn, dieses alte Instrument zu restaurieren, oder wäre es vernünftiger, mich nach einer neuen Gitarre umzusehen, zum Beispiel einer Taylor Mini GS als Reisegitarre?
Ich habe zwar keinen persönlichen Bezug zu der Gitarre (keine Ahnung, wem sie ursprünglich gehörte), aber die Vorstellung, einem alten Instrument wieder neues Leben einzuhauchen, finde ich schon sehr reizvoll.

Als Einsatzzweck habe ich an eine Reise- oder Lagerfeuergitarre gedacht, die ich neben meiner Sigma (auf der ich gerade spiele und übe) als Zweitinstrument nutzen könnte.

Was meint ihr dazu? Hat jemand Erfahrung mit der Restauration von Gitarren in so einem Zustand? Lohnt sich der Aufwand, oder ist es in diesem Fall vielleicht doch sinnvoller, gleich auf etwas Neues zu setzen, wie z.B. die Taylor Mini GS?

Freue mich auf eure Meinungen und Tipps!

Beste Grüße
Florian
 

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Sieht doch für ihre Historie ganz gut aus. Hals schein festzusitzen und die Risse in der Decke werden sich nicht mehr markant verändern. Willie Nelson trat damit

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ja sogar noch auf. Als
Reise- oder Lagerfeuergitarre
kannst Du sie also/doch hernehmen, wie sie ist, und kein Geld reinstecken. Sie hat bestimmt einen charakteristischen Klang nach ihrem besonderen Leben und Du schreibst ja selbst, sie
klingt überraschenderweise gar nicht mal so schlecht
Andere geben extra Geld dafür aus, dass ihre Gitarren "used" und vintage ausschauen ;) . Ein neuer Satz Saiten wird ein Übriges zum guten/besseren Klang beitragen.

Eine Marke kann man ja leider nicht erkennen. Ich denke, dass sich auch nur 50 € in Restauration gesteckt nicht rentieren. Der Vollständigkeit halber: Ich sehen den Wert mit den bekannten Infos bei 10 €.

die Taylor Mini GS
ist jetzt als Taylor auch unterste Schublade, aber sicher hinsichtlich Bespielbarkeit und Klang eine andere Hausnummer als Dein Dachbodenfund. Als
Reise- oder Lagerfeuergitarre
bringt sie aber vermutlich auch nicht mehr und sieht alsbald auch "used" aus. Und, jede Beschädigung der Taylor Mini GS wird dich ärgern, während es dem Dachbodenfund nicht wirklich markant schaden wird, selbst bei einem Totalschaden.
 
Ich würde das Instrument vielleicht als Wand-Deko in Betracht ziehen. 😉 Was möchtest du bei einer Restauration konkret reparieren/ausbessern lassen? Hast du einen engen emotionalen Bezug zu dem Instrument, so dass Geld bei der Restauration keine Rolle spielt oder hast du selber viel Zeit, Muse und handwerkliche Fähigkeiten, um das Instrument selber in Stand zu setzen?

Wenn du dir anschaust, was es nur schon kostet eine Gitarre im Topzustand beim Gitarrenbauer einzustellen, oder kleinere Schäden auszubessern (z.B. 1 einziger Riss in der Zarge mit Lackierung), kannst du dir sicher vorstellen, dass es die günstigere Variante ist, dir ein neues Instrument zuzulegen.

Ich habe als Reisegitarre übrigens eine Taylor Baby und bin zufrieden damit. Aber wie @soundmunich schreibt, Beschädigungen und Totalschaden sehe ich bei der natürlich auch weniger entspannt.
 
Trotzdem lässt sie sich noch stimmen und klingt überraschenderweise gar nicht mal so schlecht
Einfach mal reinigen und neue Saiten aufziehen und wenn sie sich noch einigermaßen intonieren lässt dann spielen.
BDX.
(Der natürliche Feind des gemeinen Holzwurms ist "Lemonoil")
Ich würde sicherheitshalber den Dachstuhl auf Holzwurmbefall prüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Gitarre die 30-40 Jahre unter den Gegebenheiten überlebt hat, wie du beschrieben hast, ist sie das sicher wert. Wie Holz, das über Jahre abgelagert wurde, das dann auch nicht mehr arbeitet.
Kommt halt auch drauf an, was man mit der Gitarre vor hat. Selbst als Deko macht sie doch noch eine tolle Figur, wer's mag - meine Frau würde mich etwas schief anschauen, wenn ich so was in's Wohnzimmer hängen wollte.
Sie mit einer Taylor Mini GS zu vergleichen, ist dann schon ne andere Sache, und wenn die Reparatur/Restauration so viel Geld kosten sollte, dann wäre es zumindest wohl keine Alternative zu einem täglichen Einsatz oder für die Bühne.
 
aber die Vorstellung, einem alten Instrument wieder neues Leben einzuhauchen, finde ich schon sehr reizvoll
Das ist der Punkt ... :)
Wenn du Freude an sowas hast ... machen!
(Sowas macht man mit Herz, nicht mit Rechenmaschine im Kopf ...)
 
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Sie ist es auf jeden Fall wert. Habe 2 Hohner Wandergitarren (Dachboden & Sperrmüll) restauriert Lack abgeschmirgelt und gewachst Neue Seiten aufgezogen und neue Stege eingepasst (2 €)
Schön zu Übungs- und Lernzwecken.
 
Ich zitiere mal den Erich Kästner "Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.."
 
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Erfahrung mit der Restauration von Gitarren in so einem Zustand
Nicht ganz so tiefe Risse, aber etwas.
Lohnt sich der Aufwand
finanziell her nicht, wenn man's machen lässt, aber es ist ein schönes Projekt zum Einsteigen, wenn man das möchte
sinnvoller, gleich auf etwas Neues zu setzen
ökonomisch sicherlich sinnvoller, jedenfalls für eine Reisegitarre
Vom Lernen her ist dies Instrument spannend.
Da gibt es seeeehr viele Alternativen. Beginnend mit der Guitalele, endend mit der Carbon-Lava
 
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Danke für eure zahlreichen Antworten, ich denk ich werde sie einfach Mal am Dachboden belassen. Vielleicht beschäftigte ich mich ja Mal näher mit dem Handwerk, wenn ich das spielen drauf hab :ROFLMAO:

Bis dahin werd ich vielleicht wirklich die Augen nach einer Baby Taylor offen halten. Die erfüllt ziemlich alle Anforderungen an die Mobilität 😁
 
moin, womit hat sie das denn nun verdient?
hol sie zumindest runter von da oben, ein paar streicheleinheiten und eine freundliche lagerung sind einfach zu bewerkstelligen.
gruß, horst
 
Ehrlich gesagt hab ich etwas Angst vorm Holzwurm... Hab überall Parkett und Echtholzmöbel, da wäre der Schaden nicht ganz ohne...
 
Hallo @F.K !

Pack die Gitarre einfach in eine Plastiktüte (Müllsack), verschließe diese luftdicht und warte ein paar Wochen. Danach kannst Du sie ohne Bedenken in Deiner Wohnung lagern. Falls jetzt noch ein "Wurm drin" sein sollte, ist er es danach sicher nicht mehr (zumindest nicht lebendig).

Es wäre schade um dieses hübsche Instrument, wenn es auf dem Dachboden vergammelt.

LG, Anderl
 
Moin,
hier erst einmal ein Link wegen deinem Dachstuhl und natürlich auch der Gitarre. Man kann nie genug Hausmittelchen kennen.
Ich würde die Gitarre eine Weile in die Sonne legen (Terrasse oder Balkon etc.) und natürlich den Dachstuhl überprüfen.
Die Risse könntest du recht genau abkleben und dann mit Sekundenkleber füllen. Ein paar neue Saiten drauf und gut. Die Taylor kannst du dir ja trotzdem zulegen, aber wenn es zum "Komasaufen" geht, ist es immer gut, ne Klampfe zu haben, wo es nicht so drauf ankommt.

PS: Das ist keine Westerngitarre...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann in 100 Jahren vorkommen daß ein Holzwurm unter ihm manchmal günstigen Bedingungen auf dem Speicher drei Löcher genagt hat.
Aktiver Befall sieht anders aus.. und da rieselt es dann auch raus.
Die Risse spahnt man am besten aus mit einem zB der Länge nach angehobelten oder ähnlich zugeschnitzten Sägefurnier mit Leim eingeschlagen.
Ich gehe bei sowas vorher mit einer Japansäge oder dem Multicutter durch den Riss um den auf eine gleichmäßige Breite zu kriegen.
Das ist besser als nur verfüllen für die Resonanz und Spannung der Decke.
Schleifen und ölen bzw mit Schellack behandeln würde ich auch weil es bestimmt super aussieht wieder frisch gemacht.
Jedes Musikinstrument verdient es erhalten zu werden besonders wenn es ein schönes ist.
 
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... Die Risse könntest du recht genau abkleben und dann mit Sekundenkleber füllen.
Auf gar keinen Fall Sekundenkleber benutzen. Der zieht ins Holz ein und gibt unschöne Flecken. Dann schon besser Epoxidharz.
 
Im Grunde ist jedes Instrument es wert restauriert zu werden.
Sekundenkleber geht für Risse eigentlich sehr gut.Ich habe damit erfolgreich eine Ukulele repariert.
Darf nur kein Gel sein,damit klappt es nicht.
Ich hab an den Stellen,wo die Risse waren Holz unterlegt,genau genommen die Dinger,wo man beim Doktor "Aaahh" sagen muss.
Dann dünnflüssigen Sekundenkleber reinlaufen lassen.Hält immer noch und man sieht es nicht.
Ist eine Frage,wie sauber man arbeitet.
 
Man kann problemlos mit Sekundenkleber arbeiten. Man sollte nur sehr genau abkleben und vorsichtig dosieren. Mein Vorschlag ging dahin, daß man die Gitarre nicht aufwändig restauriert, sondern mit einfachsten Mitteln spielbar macht, ohne daß sie einem gleich um die Ohren fliegt.
 
Spiel sie einfach und gut ist’s
 

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