Dann mache ich hier mal kurz weiter... ob es einen separaten Review-Thread geben soll, werde ich mal sehen wenn das Instrument kommt.
Kurze Historie: Erstkontakt war im Mai 2021, "bestellt" habe ich Anfang Juli 2021 - wobei das keine Bestellung im eigentlichen Sinn war, sondern eine Anzahlung von circa einem Siebtel des Standard-Verkaufspreises um auf die Warteliste zu kommen. Avisierte Wartezeit waren damals 10 bis 11 Monate. Der Kollege ist ein Ein-Mann-Betrieb, da kann das dann schon dauern. Dieses "Deposit" sichert den Platz auf der Warteliste und wird natürlich mit dem finalen Preis verrechnet - außer man springt ab, dann ist das Geld futsch.
Wieso ich mich auf dieses Risiko einlasse, einfach mal eine Gitarre bei einem weitgehend unbekannten australischen Gitarrenbauer zu bestellen und dem per PayPal eine Stange Geld rüberzuschieben? Ich bin halt so.
Und durch Interview (und später Artikel) im Magazin "Fretboard Journal", sowie durch den einen oder anderen begeisterten Kunden war aus meiner Sicht genug "Credibility" da, das einfach mal zu machen. Ohne ein gewisses Grundvertrauen geht es halt manchmal nicht.
In der Zwischenzeit haben wir uns dann auf folgende Rahmenbedingungen eingeschossen:
- Lefty Grand Concert 6-String
- Longscale 26.5", mit .016-.056 Saiten, gestimmt in Open C (also Open D, noch einen Ganzton tiefer)
(bei den Longscales empfiehlt der Bauer dass man 2 Töne unter Standard Tuning bleibt - konstruktionsbedingt sind gerade die Longscales nicht ganz so belastbar wie "moderne" Gitarren)
- Massive Sitka-Fichtendecke (Jack hat ein gutes Lager an gutem alten Holz)
- Hals aus Mahagoni (hier der einzige "moderne" Kompromiss: der bekommt ein modernes Trussrod!)
- Seiten und Rückseite aus Ahorn (Jack arbeitet gerne damit, die Beispiel-Sounds waren überzeugend)
- Bridge aus Grenadillholz (Palisander-Art), mit den aktuellen CITES-Regeln unkritisch
- Ebenholz-Griffbrett mit einfachem Binding, "Diamond" Perlmutt-Marker
- Rosette simpel in Gold
Vom Modell her habe ich mich für eine schwarze "Gambler" entschieden, hier ein Beispielbild:
Lustig finde ich hier, dass die Spielkarten-Gesichter durch die Konterfeis diverser bekannter Blues-Granden ersetzt wurden.
Auf Instragram gibt es diese recht ähnliche Gitarre mit eine paar mehr Bildern zu bewundern:
Die Gitarren werden mit einer Schellack-Politur versehen, und "ganz neu" gibt es nicht im Programm. Ich habe mich für ein "Light Antiquing" entschieden, das Instrument soll also ein bisschen alt aussehen aber nicht komplett runtergerockt. Die Ahorn-Maserung seitlich und hinten sollte ein wenig durchschimmern.
Auf aufwändiges Binding habe ich verzichtet, simples "cream" vorne und schwarz hinten. Ebenso habe ich auf eine aufwändige Verzierung des "centre back strip" (Rückseite, wo die beiden Holzhälften zusammenkommen) verzichtet.
Ich werde berichten, wie es weitergeht. Jack ist jetzt jedenfalls startklar, so wie es aussieht... ,)