Ich denke, es kommt drauf an, was für eine Musik, welche Richtung, welche Band...
Was erwartet das Publikum? Seichte Unterhaltung mit bekannten Jazzklassikern? Eigene Kompositionen? Ist die Band bekannt? Ist der/die Sänger/in bekannt?
Es gibt ne Menge Möglichkeiten, temporäre Schwächen zu umgehen, zu umspielen, zu kompensieren. Als erstes würde ich versuchen, mich physisch vorzubereiten, Tee mit Honig, Arnika-Tee, Halswickel und so. Gerade bei der Generalprobe hätte ich mich schon extremst zurückgehalten, um meine Stimme nicht noch unnötig zu belasten. Und dann kann man als versierter Sänger viele hohe Passagen kaschieren, solange die Songs nicht total bekannt sind, und jeder exakt diese Töne erwartet. Transponieren ist eine andere Option, die aber oft nicht so einfach ist. Kurz gesagt, bei einem bekannten Star mit bekannten Songs, z.B. Helene Fischer - sorry fiel mir gerade so ein - wird schon erwartet, dass es klingt wie immer, und wie man's kennt, bei ner Amateur- oder auch Semi-Band kommt's vielleicht nicht so drauf an, weil es da einem Publikum vielleicht gar nicht so auffällt, wenn was kaschiert oder spontan umarrangiert wird. Hat man da sein lokales Fan-Publikum, werden die das vermutlich eher honorieren, wenn man sich trotz Angeschlagenheit auf die Bühne quält und sein Bestes gibt. Bei >50EUR Eintritt hat man vielleicht andere Erwartungen und da wär es sicher besser, das Konzert abzusagen und an einem anderen Tag stattfinden zu lassen.
Kommt vielleicht auch drauf an, ob eine Absage überhaupt in Frage kommt, weil da finanzielle Dinge wie bezahlte Gastmusiker mit Ausfallgagen oder eine bestellte Technik, ein bestellter Catering oder was auch immer mit verbunden ist.
Bei einer Dienstleistungsmucke ist ein Absagen nur möglich, wenn man adäquaten Ersatz schicken kann, Einzelmusiker oder gleich die ganze Band.