Absint
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Ich stelle mir das gerade vor, wie man seine Plektronkanone (natürlich nur mit Picks, die den eigenen Band-Schriftzug tragen, die werden nämlich immer billiger, je mehr man nimmt) auf das Publikum richtet und abdrückt. Die 300 bar Pressluftkartusche schleudert die scharfkantigen Spitzen in hohem Bogen über das Publikum. Einige bleiben zitternd in den Holzbalken der Theke im hinteren Teil stecken. Manche zerschlagen Gläser, dem Klischee folgend zerplatzt der Spiegel hinter der Bar, kurz nachdem der Barkeeper sich zu Boden warf.
Eine junggebliebene und gleichzeitig übermäßig frustierte Mittfünfzigerin, in vorgebliches Rocker-Leder gehüllt, mit schwarz gefärbten Haaren und allmählich ausgeblichenem Permanent-MakeUp, das noch nie bessere Tage gesehen hat, bleibt zitternd stehen, während alle anderen zur Seite springen... Erst fällt ihr Glas und danach sie.
Wochen später: Mit einem dicken Polsterverband über dem Auge sitzt die Frau da und zeigt, auf die Frage des Staatsanwalts hin, auf dich. Selbst dein Anwalt hat es nicht geschafft, auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren. Dabei war sein Argument "Wer eine Kanone mit winzigkleinen scharfkantigen Geschossen auf eine große Menge richtet und glaubt, nicht verklagt zu werden muss einfach unzurechnungsfähig sein" so gut. Der Staatsanwalt dreht richtig auf, redet von solchen Dingen wie 'Heimtücke', 'Gemeingefährliche Mittel', sogar von 'Grausamkeit', wobei er insbesondere deinen Gig anspricht. Dein Anwalt wird bleich und versucht den Richter nur noch ganz allgemein davon zu überzeugen an das Gute im Menschen zu glauben.
Sieben Jahre gibt man dir Zeit, dir §226 StGB gut einzuprägen. Immerhin hast du einen netten Zellengenossen. Ein 'richtiger' Rocker. Nicht so wie die Honda-fahrende Männerhasserin, die dich aus völlig unerfindlichen Gründen auf schwere Körperverletzung verklagt hat. Anfangs hast du dich noch geschämt von deiner Blödheit zu erzählen. Völlig unschuldig, natürlich. Wer hätte das auch ahnen können, dass sowas passiert. Mittlerweile hast du es natürlich doch erzählt und dein Zellengenosse hat dir zuversichtlich und lachend auf die Schulter geklopft. "Keine Sorge. Beim nächsten Mal triffst du noch ein paar mehr und dann tut's auch garnich' mehr so weh."
Ganz im ernst, da werf' ich lieber ganz vorsichtig den Leuten in der ersten Reihe ab und zu mal einen Mikrofaserlappen zu, den ich auf der Bühne zum Saiten-Abwischen benutzt habe...
Eine junggebliebene und gleichzeitig übermäßig frustierte Mittfünfzigerin, in vorgebliches Rocker-Leder gehüllt, mit schwarz gefärbten Haaren und allmählich ausgeblichenem Permanent-MakeUp, das noch nie bessere Tage gesehen hat, bleibt zitternd stehen, während alle anderen zur Seite springen... Erst fällt ihr Glas und danach sie.
Wochen später: Mit einem dicken Polsterverband über dem Auge sitzt die Frau da und zeigt, auf die Frage des Staatsanwalts hin, auf dich. Selbst dein Anwalt hat es nicht geschafft, auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren. Dabei war sein Argument "Wer eine Kanone mit winzigkleinen scharfkantigen Geschossen auf eine große Menge richtet und glaubt, nicht verklagt zu werden muss einfach unzurechnungsfähig sein" so gut. Der Staatsanwalt dreht richtig auf, redet von solchen Dingen wie 'Heimtücke', 'Gemeingefährliche Mittel', sogar von 'Grausamkeit', wobei er insbesondere deinen Gig anspricht. Dein Anwalt wird bleich und versucht den Richter nur noch ganz allgemein davon zu überzeugen an das Gute im Menschen zu glauben.
Sieben Jahre gibt man dir Zeit, dir §226 StGB gut einzuprägen. Immerhin hast du einen netten Zellengenossen. Ein 'richtiger' Rocker. Nicht so wie die Honda-fahrende Männerhasserin, die dich aus völlig unerfindlichen Gründen auf schwere Körperverletzung verklagt hat. Anfangs hast du dich noch geschämt von deiner Blödheit zu erzählen. Völlig unschuldig, natürlich. Wer hätte das auch ahnen können, dass sowas passiert. Mittlerweile hast du es natürlich doch erzählt und dein Zellengenosse hat dir zuversichtlich und lachend auf die Schulter geklopft. "Keine Sorge. Beim nächsten Mal triffst du noch ein paar mehr und dann tut's auch garnich' mehr so weh."
Ganz im ernst, da werf' ich lieber ganz vorsichtig den Leuten in der ersten Reihe ab und zu mal einen Mikrofaserlappen zu, den ich auf der Bühne zum Saiten-Abwischen benutzt habe...
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