Alles klingt nach Jazz?!

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Chiva
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Guten Abend. Mein Name ist Chiva und ich habe nun schon des öfteren Fragen zu meiner Stimme gestellt und auch dank eurer Anweisungen einiges gesanglich zugelegt. Aber plötzlich habe ich ein Problem:

Alles was ich singe klingt nach Jazz. Ich mag Jazz sehr gerne und bin durch meinen Großvater der Schlagzeuger einer Jazzband ist auch manchmal zu Auftritten mit um mit meiner Stimme auszuhelfen. Aber wenn ich Pop oder Rock singen möchte, dann klingt meiner Meinung nach immer alles nach ner Jazzstimme. Kann man das irgendwie weg bekommen?
Ich habe das Gefühl dass da immer irgendwie etwas tiefes in meiner Stimme ist. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, aber es fühlt sich irgendwie tief an selbst wenn ich hoch singe. (Tut mir Leid, dass ich das nicht genauer beschreiben kann)

Hier hab ich einmal zwei Beispiele für meine Stimme (Wie sie jetzt ist):

https://soundcloud.com/shurunpi/one-more-time-one-more-chance-masayoshi-yamazakicover

https://soundcloud.com/shurunpi/come-together-the-beatles-cover
 
Eigenschaft
 
klingt nicht nach Jazz, keine sorge.

Den Asia-Song kann ich nicht beurteilen. Klingt für meine 0hren gut.

Sing doch mal einen jazz-Song. Mal gucken, ob der nach Jazz klingt ;)

Trotzdem: dein Problem ist nicht der Jazz. Das Problem ist, dass du technisch okay, aber ohne Gefühl singst. Und auch die Intonation ist nicht so ganz geil.zumindest bei Come together.

Du hast eine gute gesangstechnische Basis, die du noch nicht geschmackvoll einzusetzen weißt. Leider oder zum Glück: Geschmack kann man nicht lernen. Da musst du durch.

...
 
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Wenn ich als Nichtsänger, Hobbymusiker und Jazzfan seit 40 Jahren eine Rückmeldung geben darf:
Du drückst zwar leider bei fast jedem Ton nach, was nicht allzu schön klingt - aber nach Jazz klingst Du deshalb für meine Ohren noch nicht.
Jazz-Sängerinnen fallen durch viele Fähigkeiten und Eigenheiten auf, gemeinsam ist aber allen eine enorme emotionale Ausdrucksfähigkeit über die Stimme und natürlich Improvisationsvermögen.
Zwei Beispiele, was ich meine: Anita O'Day, Cassandra Wilson

Ganz unabhängig davon kann mir aber gut vorstellen, dass deine Stimme für Rock geeignet ist. Guten Unterricht nehmen wäre für die Förderung der Stimme m.E. sehr viel wert.

Gruß Claus
 
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Kann man lernen mit Gefühl zu singen?

Danke an die anderen aber dann ist das wohl kein Jazz... Es ist nur etwas das mir irgendwie noch nicht ganz gefällt und ich habe keine Ahnung wie ich das ändern kann. Gesangsunterricht kann ich leider noch keinen. Die Zeit habe ich aber das Geld und die Möglichkeit fehlt mir einfach. In meiner Nähe gibt es eine Musikschule aber dort gibt es nur eine Gesangslehrerin und die ist bis zu den nächsten Jahren ausgebucht.
Dann werde ich schauen wie ich Gefühl in meine Stimme bringe.

Ich werde mir mal morgen ein Jazzlied vor- und aufnehmen.

Werde ich besser, wenn ich einfach jeden Tag singe? Oder muss ich anders üben?
 
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Also den asiasong finde ich nicht schlecht gesungen. Da ich sowas aber nie höre, kann ich es nicht so gut beurteilen.

Vielleicht fehlt dir das Gefühl gar nicht grundsätzlich. Der Kommentar bezog sich bislang nur auf Come together. Es könnte sein, dass dir der Song einfach nicht liegt und du Lieder singen solltest, die besser zu passen.

...
 
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Kann man lernen mit Gefühl zu singen?
Gute Frage...
Meines Erachtens hängt viel davon ab, durch die Musik Gefühle hervorrufen oder übertragen zu können. Anfangen könntest Du damit, dich mit einem Lieblingssong zu beschäftigen und einfach alles darüber zu lernen. Das soll dazu dienen, dass es mit der Zeit "dein" Song wird.

Etwas konkreter gesagt finde ich wichtig, die Textaussage zu verstehen, die eigenen Gedanken und Gefühle dazu zu sortieren und das Technische (Text und Melodie) so gut drauf zu haben, dass man beim Singen (bei mir Spielen) nicht mehr daran denken muss, was nach welchem Satz kommt oder wie ein bestimmtes Interval angegangen werden muss. Ich glaube, wenn man z.B. beim Vortrag denkt: jetzt kommt der Refrain, jetzt muss ich lauter werden, dann kommt das gar nicht gut an. Wenn man sich dagegen in den Song versenken kann, weil alles sehr gründlich geübt wurde, dann wird die Dynamik wie von selbst im Vortrag kommen und auch richtig klingen, einfach weil es mental passt. Als Song-Beispiel dafür habe ich unten Blue Bayoo in der Version von Linda Ronstadt verlinkt.

Konzentration dient dann also nicht so sehr dem "richtig singen", sondern dem Eintauchen in den Fluss der Musik. Ich glaube, das macht einen Vortrag musikalisch gut und wird auf die Zuhörer übertragen.

Damit hier keine übertriebene Youtube Galerie entsteht, habe ich die folgenden Beispiele mit den Namen verlinkt. Es gibt nicht nur Rock und Pop, aus dem Pop-Country fällt mir da ein melancholischer Song von Mary Chapin Carpenter ein. Sie erzählt am Anfang, worum es geht und wie sie zum Song kam. Ebenfalls vom Country kommt die bereits erwähnte Linda Ronstadt, mit über 100 Millionen verkauften Platten eine der erfolgreichsten Sängerinnen überhaupt.
Im Rock sind "meine Heldinnen" ebenfalls schon länger im Geschäft, jüngere Namen kenne ich da kaum. Großartig finde ich z.B. Chrissie Hynde, Pat Banatar oder Ann und Nancy Wilson, wobei Chrissie Hyndes metallische Stimme vermutlich arg weit weg von deiner ist.
Eher zum "Üben am Vorbild" könnte ich mir zum Einstieg einige Songs von Katie Melua oder Amy MacDonald vorstellen.

Werde ich besser, wenn ich einfach jeden Tag singe? Oder muss ich anders üben?
Kommt darauf an, aus meiner Sicht als Instrumentalist geht es um das "was und wie" üben.
Dazu gibt es hier im Board bestimmt eine Menge Tips. Im Prinzip benötigt man technische Übungen (bei mir wären das für Trompete z.B. Atmung, Intonation, Zunge, Scales, Arpeggios, Flexibility, Attack...) und musikalische Übungen sowie Vortragsstücke/Repertoire (Vocalisen, Etüden, Songs). Die Kunst besteht in der sinnvollen Zusammenstellung der Übungen, genügend kleinen und großen Erholungspausen zwischendurch sowie vor allem in der konzentrierten Ausführung selbst einfacher Übungen. Technische Übungen müssen nicht unmusikalisch abgehakt werden, aber es wird natürlich auch keine Puccini-Arie daraus.
Ich schätze, ein guter Unterricht achtet nicht nur auf saubere Technik, sondern auch auf eine natürliche Einstellung zum Musizieren und die angemessene Interpretation von Musik. Also darauf, wo und wie man sich ins Zeug legen kann und wann man besser schlicht vorträgt.
 
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Ich habe mir beide SOngs jetzt noch mal mit "richtigen" Boxen angehört. Das klingt schon etwas besser und man kann mehr über Details sagen.

Come Together: Meiner Meinung nach ist das alles einfach nicht homogen genug und ein wenig "over the top".

Da ist zum einen die Aussprache. Warum singt du "fray, hay, daysays" statt "free, he und desease"? Der Song benötigt keinen künstlichen Slang oder Dialekt, um zu wirken.

Zum anderen singst du viele Passagen recht weich, einzelne Stellen im Refrain dann etwas aufgesetzt rockig und angezerrt. Das kann man wohl machen - aber das Gefälle zwischen hart und weich ist etwas groß. Versuche was dazwischen oder singe es insgesamt eher weich. Nicht, weil es besser zum Lied passt, sondern weil es besser zu deiner Stimme passt. Ich glaube nicht, dass du eine Rockröhre bist.

One More Time: Bei diesem Lied scheint das alles besser zusammen zu passen, auch wenn ich die Aussprache nicht beurteilen kann. Aber es scheint mir, dass dir diese Musik mehr liegt.

...
 
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Okay heute doch kein jazz, mein Hals tut weh.

Aber eine Frage habe ich noch:

Es fällt mir schwer lange leise und weich zu singen weil ich immer das Gefühl habe dass da ganz viel Kraft ist die raus will und dann schick ich die raus aber es klingt dann plötzlich nicht mehr weich wie ich das möchte. Welche Übungen kann ich machen um ein wenig Kraft herauszunehmen um weicher zu werden?
 
Weich ist nicht zwingend leise. So wie du bei One More Time singst: Strengt dich das auch an?
 
Ja es strengt mich an. Bzw. ich muss mich sehr stark konzentrieren dass ich nicht lauter werde. Vor allem am Anfang.
 
Hallo Chiva.

Ich kenne den japanischen Song den du gepostet hast aus einem Zeichentrickfilm :)

Was wohl an Jazz Erinnert ist deine für eine Frau tiefe Stimme, die ich übrigens als sehr angenehm empfinde. Außerdem ziehst du beim ansetzen von Tönen immer von unten in den Ton rein.

Als starke Beispiele:

itsudemo sa-gashite inuyo (1:20)
ima su-gu ki-mino muto e (1:39)

(hab keine Ahnung wie man das schreibt, also nur wie sichs anhört)

Den Ton von unten ansetzen kann funktionieren und ist auch ein weit verbreitetes Stilmittel in Swing und Jazz, geht aber auf die Nerven wenn man es zu oft tut. Es scheint mir, dass du das unbeabsichtigt tust, und dir dadurch die Intonation ein wenig versaust. Mein Tipp an dich wäre also das direkte ansetzen von Tönen und generell mehr mit dem Stütze zu arbeiten. Das wird dir auch helfen Töne länger zu halten, weil die Stütze deinen Hals entlastet.
Neben dem direkten Ansetzen von Tönen kannst du auch deine Läufe verbessern, welche teilweise undefiniert klingen. (ab 3:15)
 
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Vielen Dank LibertyDefined. Ich werde es mal mit dieser "Stütze" versuchen. Ich weiß nicht genau was das ist aber da gibt es ja genug Tutorials zu.
 
Vielen Dank LibertyDefined. Ich werde es mal mit dieser "Stütze" versuchen. Ich weiß nicht genau was das ist aber da gibt es ja genug Tutorials zu.


Liebe Chiva, es geht nichts über ein paar Stunden bei einer echten Gesangslehrerin in der realen Welt ;-)
 
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Ich werde es mal mit dieser "Stütze" versuchen. Ich weiß nicht genau was das ist aber da gibt es ja genug Tutorials zu.

Hm. Ich glaube nicht, dass ich Stütze je über Internet gelernt hätte. Zumal ich diesen Ausdruck immer noch blöde finde. Ich stimme da Shana zu, vor Ort geht vieles schneller, effektiver und einfacher :)
 
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Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wie man das übers Internet lernen soll.
Man weiß doch dann gar nicht, wie es aussehen und vor allem sich anfühlen muss und kann als Laie auch Fehler selber nicht erkennen. Wenn es so einfach wäre gäbs auch die ganzen Tutorials nicht und niemand würde fragen, wie das geht mit dem singen.

Die Praxis besteht außerdem zum großen Teil aus Redundanz. Was meinst du, wie oft ich Anweisungen geben muss wie "Brust" hoch", "Rücken lang", "Kopf runter" "Unterkiefer runter".... Auch wenn die Schülerin längst verstanden hat worum es geht geht eben vieles noch lange nicht von alleine. Das braucht seine Zeit. Die Trefferquote erhöht sich mit der Routine ;-)

Es gibt so Leute, die können es aufgrund außergewöhnlichen Talentes irgendwie von alleine. Aber die schauen auch keine Tutorials um es zu lernen, sondern die singen halt einfach. Aber wenn es zu Problemen kommt gehen diejenigen auch in den Unterricht, da hatte ich schon einige, die schon jahrelang erfolgreich waren in ihren Bands.
 
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Aber die schauen auch keine Tutorials um es zu lernen, sondern die singen halt einfach.

Ich habe den Eindruck, daß es genau das heute kaum noch gibt. Die "Generation Halbwissen", auch schon "Generation Vielleicht" genannt, experimentiert anscheinend so gut wie gar nicht. Ich merke das bei meinen Schülern um die 18 immer und immer wieder. Wir haben damals fast nix anderes gemacht, herumprobiert wie die Wilden. "Wie könnte das sein?" "Probieren wir's einfach aus!"
Heute komme ich mir im Unterricht des öfteren wie so ein Animateur vor: "Mach halt einfach mal." "Probier mal ein bißchen herum." "Du darfst auch mal einen anderen Buchstaben ausprobieren." etc. :facepalm2:
 
Ich habe den Eindruck, daß es genau das heute kaum noch gibt. Die "Generation Halbwissen", auch schon "Generation Vielleicht" genannt, experimentiert anscheinend so gut wie gar nicht. Ich merke das bei meinen Schülern um die 18 immer und immer wieder. Wir haben damals fast nix anderes gemacht, herumprobiert wie die Wilden. "Wie könnte das sein?" "Probieren wir's einfach aus!"

bin zwar keine 18 mehr, sondern ein paar Jahre drüber, aber: genau das gemacht, wie wild alleine herumprobiert, Ergebnis: neuer Gesangslehrer, mit dem ich jetzt seit 6 Stunden die absoluten Basics der Atmung und Stütze (neu) lernen muss und fast nicht singe (sondern nur Technikübungen mache), weil beim Versuch, (vor allem) Belten zu lernen, 'oben festgesungen'. Ein bisschen Off Topic, aber es gibt scheinbar solche und solche...:)
 
Oh, so hatte ich das gar nicht gemeint, sorry. Ich wollte damit nicht sagen, daß man alles selbst hinkriegt, wenn man nur genug rumprobiert. Und mit "wie die Wilden" meinte ich eher, daß wir einfach alles mal ausprobiert haben und nicht, daß wir uns wie wild an einer Sache festgebissen hätten. Experimentieren ist kein Allheilmittel, aber es ist in meinen Augen dennoch notwendig, wenn man in irgendetwas gut werden will. Ich beklage einfach, daß das Experimentieren scheinbar komplett zu verschwinden scheint. Anstatt sich selbst mit dem Rätsel zu beschäftigen, kuckt man eben gleich ins Lösungsheft - so läuft das heute. Man versucht gar nicht erst, von selbst draufzukommen, sondern kuckt direkt ein Tutorial dazu - mache ich zuweilen auch so. Dabei geht aber völlig unter, daß das Beschäftigen mit einer Sache, der Versuch, ein Rätsel selbst zu lösen wichtige Schritte darstellen, die man nicht einfach weglassen kann. Man kann nicht einfach direkt zum Ziel springen, der Weg ist das Ziel (auch wenn's abgedroschen klingt). Zu viele Leute heutzutage wollen nicht singen lernen, sie wollen es können. Und das ist eine knifflige Ausgangshaltung.
Das widerspricht nicht dem was du sagst, man kann (und sollte - kommt drauf an worum es geht) auch unter Anleitung herumprobieren. Gerade Gesangsunterricht ist ja fast nix anderes :D.
 

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