Hatte gestern beim Gig ein komisches Phänomen mit dem CQ20B: Ein Monokanalzug war plötzlich verschwunden, als ob er gelinkt wäre, was aber nicht der Fall war. Ich hatte den Fall schon das eine oder andere Mal, wo irgendwie - vermutlich ausversehen - ein Link aktiviert war, wobei da aber ein un-link den Kanalzug wieder sichtbar gemacht hat.
Wie man auf Bild 1 sehen kann, sind Kanal 9 und 10 nicht gelinkt, in der Processing und Fader-Ansicht fehlt der Kanalzug:


Ich hab alles mögliche versucht, hab mir damit geholfen, dass ich Kanal 10 auf den freien 15 umgesteckt hab. So konnten wir den Gig wenigstens zu Ende bringen.
Heute das Pult rausgeholt, um das nachzuvollziehen, und hab mir echt den Wolf gesucht. Mach ich einen Recall der nach dem Soundcheck gespeicherten Szene, als alles noch ok war, wo die beiden Kanäle auch nicht gelinkt waren, sind auch die Kanalzüge wieder da, wie es sein soll. Wäre aber gestern keine Option gewesen, weil mir sonst alle Änderungen verloren gegangen wären, die während des Gigs vorgenommen wurden.
Dann hab ich mir andere Szenen angeschaut, bei denen ich ähnliches Phänomen beobachten konnte. Auch solche Dinge, wie Kanalzug da, Kanal bewusst linken, Kanalzug weg, wieder unlink, und der Kanalzug ist immer noch weg. Jetzt war ich an dem Punkt, wo ich auf einen Fehler im Pult schließen musste. Dachte kurz an ein Firmware Update oder ein Komplett Reset.
Wie auch immer, irgendwann bin ich dann eher zufällig darüber gestolpert, woran es gelegen hat. Dem aufmerksamen Beobachter ist vielleicht aufgefallen, dass die Custom Schaltfläche aktiviert war:
Mir ist das leider erst nicht aufgefallen, und da kann man schnell mal versehentlich draufkommen, weil man ja im Laufe des Gigs mehrfach zwischen den Layern hin- und her wechselt.
Deaktiviert man die Custom Layer Schaltfläche, so dass man wieder zwischen den default Views 1-8, 9-16 etc. wechselt, ist der Kanalzug auch wieder da. Aus welchen Gründen auch immer, war im Custom Layout B der Kanalzug 10 als empty definiert.
Bislang hatte ich noch nicht mit Custom Layern gearbeitet, weil das bei 16 Kanälen auch so überschaubar genug ist. Definiert man erst gar keine Custom Layer, spielt das auch keine Rolle, weil die Custom Layer A-D identisch wie die Default Layer sind. Daher bin ich da auch zuvor noch nie drüber gestolpert.
Einer zweiten Sache, die mich auch bislang eher gestört hat, war, wenn ich ein Set auf die Schnelle aufbaue und mich der Presets aus der Library bediene. Das ist zwar im Grunde schick, schnell und einfach, und passt auch in den meisten Fällen. Will ich jetzt aber auf einen parametrischen EQ zurückgreifen, hab ich den nicht, sondern nur die Optionen, die mir das Preset bietet. Bestes Beispiel die Overheads, wo ich einen deutlichen High Pass Filter einstellen möchte, was mir das Preset nicht bietet. Da ist zwar einer, aber ca. 130 Hz, was mir noch nicht genug ist. Gerade wenn ich Toms eh abnehme, dämpfe ich da schon deutlich über 800 Hz. Hier kann man aber, wie ich jetzt herausgefunden habe, den Preset über Convert (das ist die Schaltfläche oben rechts neben Library) von Quick auf Complete wandeln, und zwar ohne, dass irgendeine Einstellungen verloren geht. Das zeigt auch - für den, den es interessiert - welche Einstellungen im EQ durch das Preset vorgenommen werden.