Alleine mehrstimmig

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Hallo in die Runde!

Nun hat es nach meiner Vorstellung im Vocals-Vorstellungsthread doch eine Weile gedauert, bis ich dazu gekommen bin, etwas hier zu zeigen. Nicht zuletzt, weil mir noch etwas klarer werden musste, was ich Euch gerne fragen möchte.
Zum einen interessiert mich, ob Ihr mit meiner Musik etwas anfangen könnt und zum anderen, ob Ihr etwas hört, woran ich noch üben sollte.
Ich habe nun seit langem wieder Gesangsunterricht und könnte gezielt an Dingen arbeiten. Im Moment bin ich dabei, in der Höhe freier zu werden und die Übergänge von Brust- zu Kopfstimme bewusster gestalten zu lernen.
Hier zwei Stücke, die ich für mich recht typich finde:

Ein Arrangement eines Freundes zu Scarborough Fair im dreistimmigen Satz:



Und das Lied "Und der Regen rinnt" von Ilse Weber mit eigenem Arrangement:



Beide Stücke sind im Overdubbing aufgenommen.
Ich freu mich auf Eure Rückmeldung! :)

AnneLuisa
 
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Hi,

Mir gefällt die Musik und gefällt deine Stimme.

Beim ersten Stück habe ich zuerst gedacht "Wow!", aber ab der Mitte ist es für mich leider langweilig geworden. Da gibt es wenig Variationen und irgendwie keine dynamische Entwicklung. Es liegt aber sicherlich vor allem am Arrangement, aber es gibt ja ein Gesamtbild ab.

Bei zweiten Song habe ich fast geweint - an meine Mutter gedacht, die weit weg ist. Also das Lied hat mich total mitgenommen. Ich hoffe nur, dass du auch positivere Lieder im Gepäck hast? :) Falls du eine CD rausbringst, bräuchtest du ein paar Rausschmeißer zur Abwechslung ))

Liebe Grüße,
Altina
 
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Ich finde auch beides ganz gut gemacht. Schön und gefühlvoll gesungen, die Harmonisierung und der Kanon Style gefällt mir ebenfalls.
Beim ersten Stück habe ich zuerst gedacht "Wow!", aber ab der Mitte ... langweilig ... keine dynamische Entwicklung. Es liegt .... am Arrangement
Jupp. Da wird schon am Anfang das ganze Pulver verschossen - eine Steigerung ist praktisch nicht mehr möglich. Das "Wow" vielleicht für die letzte Strophe aufsparen, die erste Strophe komplett Einstimmig singen und dazwischen ... was dazwischen ;-)

LG Robert
 
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Vielen Dank für Eure Rückmeldung Altina und drowo!

Ich gebe Euch ganz Recht mit dem Arrangement des ersten Liedes. Ich habe es schon vor einem Jahr aufgenommen, zu einer Zeit, in der ich noch ganz an den Noten hing und mich nicht recht traute, etwas anders einzusingen, als es geschrieben steht. Da ginge es mir aber auch vor allem um das mehrstimmige Singen und die Aufnahme war dafür ein Mittel zum Zweck. Inzwischen gehe ich aber oft so vor wie von drowo beschrieben, dass ich die erste Strophe einstimmig einsinge und dann mal eine Stimme dazu nehme und mal die andere und am Ende alle zusammen. Ihr bestärkt mich durch Euren Hinweis. Vielen Dank!
Und es sind tatsächlich viele meiner Lieder traurige oder nachdenkliche Lieder. Das wurde mir durch Deine Nachfrage Altina bewusst. Aber nicht alle... auch wenn die meisten Lieder in moll sind. Einen richtigen "Rausschmeisser" habe ich wohl noch nicht. Kannst Du mir ein Beispiel nennen, damit ich weiß, was du damit meinst?

Wie geht es Euch mit dem Overdubbing? Ist es seltsam, dass alle Stimmen von einer Person gesungen sind?

LG AnneLuisa
 
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Ich finde das zweite absolut großartig, zu Scarborough Fair stimme ich den Vorrednern zu. Tolle Mehrstimmigkeit aber ohne Dynamik.
Die Art deines Gesangs und deine Stimme sind toll!
 
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Ich finde beides toll gesungen. Vor allem, da ich weiß, wie schwer das in Wahrheit ist.
Dennoch gibt es hie und da Luft nach oben (die gibt´s ja immer .... ):

Intonation ist im großen und ganzen wirklich gut. Ab und zu gibt es leichte Wackler, ein prototypisches Beispiel dafür wäre "fern" (2:05 von "Und der Regen rinnt").

Aber mehr Optimierungspotenzial sehe ich grundsätzlich bei der Balance der Stimmen zueinander. Auch, und gerade, wenn man in Natura live singt, und das nicht nachträglich stimmenweise gemischt werden kann und wird, sollte man auf die Balance der Stimmen mehr Gewicht legen: Welche Töne sind wichtig, welche nicht so wichtig, welche Töne sind für den Klang eines Akkordes essentiell und welche vernachlässigbar, was deren Lautstärke betrifft.

Auf diesem Gebiet sehe ich das größte Optimierungspotential. Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau ...

LG
Thomas
 
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Wie geht es Euch mit dem Overdubbing? Ist es seltsam, dass alle Stimmen von einer Person gesungen sind?
Seltsam finde ich das gar nicht, klingt doch super :)
Ich verwende ja gerne mal diverse Effekte, um mit mir selbst im Chor zu singen, aber so richtig gut klingt der mehrstimmige Gesang tatsächlich erst, wenn man das Ganze mehrfach mit unterschiedlicher Stimmlage aufnimmt :)
 
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Mir haben beide Stücke gefallen. Und ich schließe mich den Vorrednern an.
Zu Scarborough Fair:
Es ist glaub ich eigendlich ein Wechselgesang eines Liebespaar. Das hätte sich wahrscheinlich im Arrangement / beim Einsingen / Mischen besser abbilden lassen und hätte zur Dynamik beigetragen.
(Ich weiß nicht ob mit Links/Rechts gespielt wurde ich habe es mir nur Mono anhören können)
Dennoch es ist eine sehr schöne Arbeit. :great:
 
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Sehr fein!
Ich bin überhaupt kein Chorsänger... kann mich also nicht fachlich äußern dazu. Ich stehe eher mit wachsender Bewunderung davor, wenn das im Overdubbing so klingt. Besonders die zweite Nummer ist gelungen und klingt frisch und natürlich. Top!
 
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Ich kann und möchte mich dem hier schon geschriebenen voll und ganz anschließen, alles sehr schön und gekonnt eingesungen, @AnneLuisa!

Der Kritik von @turko kann ich mich ebenfalls anschließen, und möchte auch unterstreichen, dass es "Kritik auf sehr hohem Niveau" ist.
Da ich selber öfter mit Klarinette/Saxophon Aufnahmen per Overdubbing mache, kann ich beurteilen, dass du eine wirklich reife Leistung abgeliefert hast, auch und gerade bei dem vom Arrangement her etwas verunglückten, aber eben darum ums so schwierigeren "Scarbourogh Fair".

Zu den Arrangements möchte ich noch einige Anmerkungen machen:
Deines von "Und der Regen rinnt" gefällt mir wie auch den anderen hier deutlich besser! Denn es ist der Melodie angemessener.
Dein Freund muss sich die Kritik gefallen lassen, zu viel gewollt und damit zu viel verloren zu haben. Der Satz ist gar nicht mal per se schlecht, er enthält interessante Wendungen und seine Komplexität will erst mal so ausgedacht sein.
Aber es ist eben diese Komplexität, die dem Stück schadet, und zwar um so mehr, je länger das Stück dauert. Nicht nur, dass nach dem fulminanten Beginn keine Steigerung mehr möglich ist und der Satz schnell ermüdet, sondern er fußt auf einer Fehleinschätzung, möglicherweise einer Unterschätzung der Melodie selber. Die Melodie von "Scarbourogh Fair" ist zwar einerseits recht schlicht, aber sehr intensiv und ausdrucksstark - nebenbei eine gar nicht seltene Kombination.
Möglicherweise hatte sich dein Freund vorgenommen, diese schon vorhandene Intensität durch den komplexen Satz nochmal zu steigern und zu verdichten. Aber da es der Melodie ja gar nicht an Intensität fehlte, zerstört diese fortlaufende Über-Komplexität die Intensität mehr, als dass sie etwas hinzufügt. Es ist wie zu viel Salz in der Suppe: Mit zu viel Salz nutzen die besten Zutaten nichts, die Suppe wird ungenießbar.
Dabei will ich nicht zu streng sein, denn man muss erst mal ein Gefühl für den Umgang mit solchen Melodien entwickeln und danach entscheiden, wie und in welchem Umfang man seine Kunstfertigkeit am sinnvollsten einsetzt. Hier gilt der alte Spruch "weniger ist mehr".

Daher weiß dein Arrangement von "Und der Regen rinnt" mehr zu gefallen, weil es Klang hinzu gibt, der Melodie aber nicht im Wege steht.

Noch ein Tipp zur Mischung:
Bei solchen starken Melodien würde ich immer bei der Abmischung die Melodie (hier ja auch stets die Oberstimme) etwas besser im Vordergrund lassen. Bei einem polyphonen Satz muss man die Stimmen entsprechend anders ausbalancieren, aber wenn es so homophon bleibt wie bei deinem Arrangement, dürfen die Harmoniestimmen der Melodie von der Intensität der Mischung her nicht die Butter vom Brot nehmen.

Bin gespannt auf weitere Aufnahmen!

Gruß, Jürgen
 
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Vielen Dank für Eure vielen Rückmeldungen!
Es freut mich sehr, dass Ihr mich so bestärkt und mir zum anderen auch wirklich hilfreiche Kritiken gebt.
Ich werde "Scarborought Fair" sicher noch einmal neu aufnehmen und sich in der Komplexität steigernd abmischen. Gestern habe ich geschaut, ob ich es mit den bestehenden Aufnahmen einfach noch einmal neu arrangiere, habe mich aber dagagen entschieden. Seit dem konnte ich wohl einiges dazulernen und bin mit der Intonation von vor einem Jahr gar nicht mehr so zufrieden. Das merkt man im dreistimmigen Satz viel weniger, als wenn eine Stimme alleine oder nur zwei Stimmen zusammen klingen. Somal ich ja bisher keine instrumentelle Begleitung habe. Das ist überhaupt mein Problem, dass mir die Begleitinstrumente fehlen. Wer mehr Lieder von mir kennt, wird die sich wiederholende Art der Gitarrenbegleitung sicher schnell bemerken..... ;)
Aber mehr Optimierungspotenzial sehe ich grundsätzlich bei der Balance der Stimmen zueinander. Auch, und gerade, wenn man in Natura live singt, und das nicht nachträglich stimmenweise gemischt werden kann und wird, sollte man auf die Balance der Stimmen mehr Gewicht legen: Welche Töne sind wichtig, welche nicht so wichtig, welche Töne sind für den Klang eines Akkordes essentiell und welche vernachlässigbar, was deren Lautstärke betrifft.
Das finde ich sehr spannend. Mal schauen, ob ich da bei der Aufnahme im Overdubbing schon etwas erreichen kann. Ich werde aber ganz sicher beim Abmischen genauer darauf achten und erstmal versuchen die Unterschiede zu hören. Das ist ja auch gerade das spannende an dieser Methode. Man schult das Gehör und damit auch im zweiten Schritt das eigene Singen. Das hier ist aber sicher ein längeres Projekt. Und vielleicht finde ich ja auch im nächsten Jahr Mitsänger:innen, mit denen ich es in Natura üben kann. Das wäre sehr schön.
Liebe Grüße,
Anne
 
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Hallo AnnaLuise,
ich bin ganz verzückt von deinem „der Regen rinnt“. Ich finde es großartig. Die Stimmung, die du transportiert. Es ist eben nicht nur die tragische Schwermut, wie oft auf den Aufnahmen, sondern da ist für mich die Liebe zum Kind zu hören, das mit dem erzählenden Gesangsfluss und der wunderschönen zweiten Stimme ist absolut bezaubernd!
Im ganz detaillierter hinhören dachte ich mir, du könntest mal die ichs und unds neu ansprechen, die bindest du im legato an, was mir eventuell anders natürlicher wirken würde. Außerdem würde ich vor Kind nicht mehr atmen. Kurzer Sprachstop, ja, weil es textlich passt, aber atmen ist da überflüssig, für meinen Geschmack.
Ist beides nur mein subjektives Hörempfinden.
Toll gemacht!!!
Viele Grüße
Vokarin
 
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Ich freue mich sehr über Deine Rückmeldung vokarin. Ich habe mir beim Singen der Lieder von Ilse Weber immer versucht vorzustellen, wie sie die Lieder wohl sang. Sie selbst hatte ja viele ihrer Lieder zur Gitarre mit den Kindern der Krankenstation in Theresienstadt gesungen und versuchte ihnen trotz der hoffnungslosen Situation immer Geborgenheit und Zuversicht zu vermitteln. Das wollte ich gerne ausdrücken, auch wenn ihr Schicksal sehr dazu aufruft, sie ganz traurig und schwer zu singen. Ein weiteres Lied findet Ihr auch auf der SoundCloud.
Deine Hinweise zum Ansprechen einzelner Worte und mein unpassendes Atmen nehme ich gerne auf. Vielen Dank!
 

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