Hallo maj7,
dummerweise sind sowohl Chrom als auch Nickel in der Lage grüne Oxidationsstufen zu bilden, auch wenn dies zugegebenermaßen eher bei Nickel auftritt. Unterscheiden kann man Chrom von Nickel vielleciht noch am ehesten aufgrund der Farbe (wenn man die Chance hat beides vergleichen zu können: Chromoxide sind etwas dunkler in der grünen Farbe als die von Nickel). Will man wissen, ob man es mit Nickel oder Chrom zu tun hat, sollte man hierzu an einen hellen Ort gehen, an dem eine einigermaßen neutrale weiße Beleuchtung herrscht, also z.B. an natürlich beleuchtete Orte, mit möglichst keinem direkten Sonnenlichteinfall.
Dann kann man nämlich feststellen, dass Nickel (z.B. im Vergleich zu poliertem ALU) nicht reinweiß, sondern leicht gelblich glänzt, während Chrom hier einen etwas bläulichen kalten Glanz aufweist. Man kann des auch feststellen durch direkten Vergleich, wenn man eine Fläche von der man definitiv weiß, dass sie verchromt ist nebenhin hält - da sieht man das dann auch - der Unterschied ist aber trotzdem nicht stark - muß man schon genau gucken!
Vermutlich sind die Balgecken aber trotz allem vernickelt und zwar aus einem anderen Grund.
Wenn Chrom glänzend aufgebracht wird, ist so gut wie immer eine glättende Kupferschicht darunter. In der Kobination führt das aber dazu, dass der Chrom, so spröde wie er nu halt mal iss, beim aufpressen der Balgecken zu Abplatzern neigt und das ist ja nu ganz unerwünscht. (anders geht es beim Hartverchromen zu, aber das glänzt dann auch nicht so richtig und wird dehalb für so was nicht angewandt)!)
Anders wird hier beim Nickel verfahren. Den Nickel kann man chemisch direkt auf das Grundmaterial abscheiden, so dass er, wenn das Basisteil glänzend war ebenfalls eine glänzende Schicht abgibt, die obendrein einen chemischen Verbund mit dem Basiswerkstoff bildet. Somit kann man das Teil sogar verformen, ohne dass die Schicht abplatzt und das ist bei den Balgecken ja gut so.
Drum ist es sehr wahrscheinlich, dass die Balgecken vernickelt sind.
Gegen die Korrossion helfen können hier die schon angesprochenen Chromputztücher, oder Chrompolierpasten sowie auch Silberputzücher in beiden Fällen. Und zwar deshalb weil in allen den Varianten Zusatzstoffe drin sind, die reduzierend wirken, und somit die Oxidation (zumindest teilweise) wieder rückgängig machen können (wie beim Paradebeispiel Silberbesteck).
Ebenfalls ein sehr stark reduzierendes Mittel ist auch Wasserstoffperocid ( auch unter Superwasserstoff bekannt) am besten bei der Damenwelt von den "Wasserstoffblondinen" her bekannt. Davon würde ich aber vom Einsatz beim Akkordeon dringend abraten, denn Wasserstoffperoxid reduziert (sprich: bleicht) wirklich so gut wie alles was es erreicht. Wer also einen weißen Balg haben möchte - kein Problem - selbst wenn er vorher rot gewesen sein sollte!
Dann also schon lieber mit dem Chromputztuch rubbeln!
Gruß,
maxito