Akkordeon als Geschenk?

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DeerMo
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Hallo zusammen,

ein Freund von mir träumt seit langem davon, mal "Ziehharmonika" zu lernen .... und ich überlege, ob ich ihm den Wunsch erfüllen kann. Leider kenne ich mich in dem Metier gar nicht aus, und bin schon mit der Frage, welche Art von Akkordeon überhaupt in Frage kommt, überfragt ;) Er spielt sehr gut Klavier, und das zur Verfügung stehende Budget ist ca. 200€, was sicherlich einen Gebraucht-Kauf auf ebay Kleinanzeigen nötig macht.

Ich habe z.B. so etwas im Blick:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/zieharmonika-hohner/1195299491-74-20853

Haltet ihr das grundsätzlich für eine Möglichkeit, oder ist das eine ganz schlechte Idee? Wenn eine Möglichkeit, auf was sollte ich achten, sind z.B. Klaviertasten dann besser geeignet?

Danke und viele Grüße,
Moritz
 
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Haltet ihr das grundsätzlich für eine Möglichkeit, oder ist das eine ganz schlechte Idee?

Akkordeon spielen angfangen, ist immer eine gute Idee - wird dir in diesem Forum sicher jeder bestätigen. Aber dann gehts auch schon los mit Fragen, die man so auf die Entfernung nciht richtig beantworten kann.

ein Freund von mir träumt seit langem davon, mal "Ziehharmonika" zu lernen ..

Was stellt er sich unter "Zieharmonika" vor ?

Ein chromatisches Tastenakkordeon? ein chromatisches Knopfakkordeon?, eine Steirische? oder wie in deinem Beispiel eine kleine wechseltönige? Wie groß soll/darf das Instrument sein?

-> Solange man das nicht zunächst geklärt hat, ist die Wahrscheinlichkeit dass es erstmal daneben geht groß.

Das zweite Problem ist das Budget:


Zu dem Preis bekommt man, meist nur alte, reparaturbedürftige und ungestimmte Instrumente. Kann natürlich sein, dass man ganz einfach mal Glück hat und ein Teil erwischt, das noch so solide beieinader ist, dass erstmal keine größeren Probleme auftauchen und dass die Stimmung noch einigermaßen erträglich ist. Viel wahrscheinlcher aber ist, dass man zu dem Preis noch kein Instrument bekommt, das spieltauglich ist und erst noch (aufwändig) repariert werden muss. Reparieren kann so gut wie alles beim Akkordeon - nur bezahlt man dann dicht relativ zum Kaufpreis des isntruments, sondern ganz einfach ,weil eben alles handwerklich repariert werden muss nach dem Stundensatz des Meisters - und damit kommen dann normal Kosten zusammen, die deinem angepeilten Budgetpreis um ein mehrfaches übersteigen dürften.

Drum - versuch zunächst mal zu klären, was sich dein Freund unter "Zieharmonika" vorstellt und dann schau dich in aller Ruhe um, was das dann für Instrumente sind - und wenn man sich beiden Dingern gar nicht auskennt, empfehle ich dringend eine Fachwerkstatt oder einen Fachhändler aufzusuchen (besser sogar mehrere!). Die haben meist auch ein Repertoire an gebrauchten da, die instandgesetzt sind und dann spielfertig gekauft werden können, kostet zwar vermutlich deutlich mehr als das derzeitige Budget zulässt, kostet unter dem Strich aber meist weniger, als zuerst ein Instrument in der Bucht zu schießen und dann aufwändig richten zu lassen.
 
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Wenn Du nicht den Träumen Deines Freundes näher kommen kannst (siehe post oben) oder diese selbst nicht konkreter sind, wäre vielleicht ein Ansatz, dass Du ihm mit Deinem Geschenk einen freundlichen Kick gibst, ihn quasi nett anschubst - etwa durch eine oder mehrere Probestunden bei einem guten Lehrer / einer guten Lehrerin.
Dann können beide gemeinsam rausfinden, ob der Traum weiter Gestalt annimmt und was die nächsten Schritte sind - oder ob der Traum als Traum ganz schön war, aber es besser beim Träumen bleiben sollte ...

x-Riff
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure netten Antworten. Tatsächlich scheint es dann unklug zu sein, ihm einfach ein gebrauchtes "Ding" zu schenken. Die Idee mit den Probestunden finde ich sehr schön, da kann man ja sicherlich ein Instrument gestellt bekommen und herausfinden, ob es zu einem passt... :)

Danke euch!!

Viele Grüße
 
Hallo Mo,

für die Probestunden sollte aber geklärt sein, welche Art Ziehharmonika in Frage kommt, denn ich kenne zwar Lehrer, die Akkordeon und Steirische Harmonika spielen, es ist aber die absolute Minderheit.
Auch wenn es dazu andere Meinungen gibt, meine ist die, dass es von der Musikrichtung, die sich dein Freund vorstellt. abhängt, welches "sein Instrument" werden soll:
Wechseltönige Harmonikas wie die Steirische, die Club-Harmonika, die du verlinkt hast, und das Wiener Modell und all deren regionalspezifischen Abwandlungen sind eingeschränkt, was Akkordauswahl und musikalische Komplexität angeht.
Z.B. ist, wenn überhaupt, nicht in jeder Oktavlage eine fortlaufende chromatische Tonleiter möglich und die Anzahl Tonarten hängt von der Anzahl der vertikalen Reihen ab, in deinem Beispiel weniger als zwei Tonarten.
Ein gleichtöniges Akkordeon, egal ob mit Tasten oder Knöpfen, hat diese Einschränkungen nicht.
Aus diesem Grund sind die meisten Harmonikas ausgestorben, d.h. es gibt kaum noch Neuinstrumente oder Lehrer. Die einzige noch (und zunehmend) verbreitete Art, die steirische Harmonika, verdankt ihr Überleben den kräftigen Helikonbässen, für die die Stimmzungen so groß ausfallen, dass die nötige Anzahl in einem Akkordeon keinen Platz hat.
Wenn dein Freund schon Klavier spielt, bietet sich das Tastenakkordeon eigentlich an, wenn er sich nicht ausschließlich auf den Volksmusiksektor beschränken will.
Dann muss er nur noch die linke Seite und vor allem die Balgdynamik statt der Anschlagdynamik lernen.
Aus Gründen der Ergonomie muss die Instrumentengröße zur Körpergröße passen, zudem nicht zu alt (Materialalterung!), d.h. maximal 20-30 Jahre seit der letzten Komplettrenovierung und nicht 60 wie bei deinem Link.
Jedenfalls ist ein Erwachsener auch bei einem Gebrauchtinstrument mindestens mit einem vierstelligen Betrag dabei, außer bei Insrumenten, nach denen keine Nachfrage besteht, wie eben den Club-Harmonikas.

Viel Erfolg!
 
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Hi Arrgio,

das sind alles sehr wertvolle Informationen - vielen Dank dafür! Werde dann einen entsprechenden Lehrer suchen.

Danke für die Mühe!

Viele Grüße,
Mo
 

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