Akkordeon abnehmen

  • Ersteller Otzelot
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Hallo Wil Riker,

danke für Deine Antwort.

In Sachen Optik kann ich Dir sicherlich zustimmen, das ist auch momentan noch mit ein Grund, weshalb ich mich noch nicht dazu durchringen kann das System zu testen. Wenn man sich Bilder der montierten Mikrofone ansieht, sind die Halterungen schon sehr klobig, das ist bei den AKG und Beyerdynamic-Systemen schon deutlich besser gelöst. Das ist auch wirklich nicht ganz nachzuvollziehen, weshalb man das heutzutage noch so extrem groß bauen muss. Was an der Halterung einzig positiv zu sehen ist, ist die Tatsache, daß das Sockelstück des Schwanenhalses an sich, so wie es aussieht, schon auf verschiedener Länge eingesteckt werden kann. Ob man das braucht ist ein anderes Thema. Die Aufhängung der Kapsel ist leider, bedingt durch die federnde Aufhängung, auch sehr ausladend und wirkt somit in Summe auch sehr wuchtig. Da sind die beiden anderen Systeme auch bedeutend unauffälliger.

Nun gut, sollte ich mich doch zum Test des Prodipe Systems entscheiden, würde ich hier natürlich auf jeden Fall berichten.

Wie sind die AKG- und BD-Systeme eigentlich in Sachen Nebengeräusch-Übertragung hört man da etwa Klappengeräusche o. ä. ?
 
Hallo Tastenspieler.

Die Aufhängung der Kapsel ist leider, bedingt durch die federnde Aufhängung, auch sehr ausladend und wirkt somit in Summe auch sehr wuchtig.

Die Aufhängung ist sicher an Großmembran-Studiomikrofone angelehnt, um vermeintlich "professioneller" auszusehen. Tatsächlich ist es so, dass die weniger ausladenden Kapselaufhängungen von AKG, JTS CX-516 und Beyerdynamic ausreichend gut funktionieren, d. h. die Kapseln genügend elastisch gelagert sind, um keine Erschütterungsgeräusche aufzunehmen.

Wie sind die AKG- und BD-Systeme eigentlich in Sachen Nebengeräusch-Übertragung hört man da etwa Klappengeräusche o. ä. ?

Die Übertragung von Klappengeräuschen verhinderst Du am besten durch die Ausrichtung des Mikros bzw. ggf. durch einen LowCut am Equalizer/Mischpult. Eine besondere Auffälligkeit ist diesbezüglich nicht zu verzeichnen.

Meinen (etwas älteren) Vergleichstest kennst Du? Artikel: Vergleichstest Akkordeon-Mikros Beyerdynamic TG-I56c/Opus Mix 31 - AKG C 416 L/B 29 L

Nach ca. 10 Jahren (mit ungefähr 30-50 Einsätzen pro Jahr), in denen ich die 416er verwende, kann ich als einzigen Kritikpunkt nur die Einschubklammern in den Sockel anführen, bei denen man etwas aufpassen muss, im Eifer des Gefechts nirgendwo hängenzubleiben, damit sie nicht abbrechen. Dies wurde aber zum Glück beim immer noch aktuellen Nachfolgemodell 516 (und den Mitbewerbern von JTS und Beyerdynamic) deutlich besser gelöst.
Insofern wäre meine aktuelle Abstufung bei Kaufempfehlungen immer noch eines dieser drei Systeme - Preis-/Leistungstipp JTS, Robustheitstipp AKG 516, Tipp für 3er-System Beyerdynamic.

Du hast die Qual der Wahl ;)...
 
Grund: Tippfehler
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wil Riker,

Danke für die Infos und den Link zu Deinem Test . . . sehr interessant und informativ.

Obwohl von Hause aus eher ein Beyerdynamic-Fan, (bin von meinem Gesangsmikro von Beyerdynamik auch nach vielen Jahren immer noch begeistert !), tendiere ich zur Zeit dann doch eher zum AKG 516 ML.

In diesem Thread hier war zu lesen, daß für kleinere Akkordeons ein Mikro auf der Diskantseite ausreichen soll. Vielleicht sollte ich nun für mein 96 Bass-Akkordeon tatsächlich erst einmal nur 1 Teil für Diskant und 1 Mikro für den Bass bestellen, obwohl ich durchaus darüber nachdenke mir und meiner Musik und letztendlich auch dem Publikum den Luxus von 3 Mikros zu gönnen. Ich kann mir schon vorstellen, daß durch die dann näheren Positioniermöglichkeiten ein deutlich druckvollerer und ausgeglichenerer Klang zu erwarten wäre.

Vielen Dank nochmal.

Gruß Tastenspieler
 
Vielleicht sollte ich nun für mein 96 Bass-Akkordeon tatsächlich erst einmal nur 1 Teil für Diskant und 1 Mikro für den Bass bestellen

Das reicht bei meiner 96-Bass Pigini Helipolka auch (und so oft spielt man auch nicht in den oberen/unteren "Grenzbereichen", wo's dann etwas "dünner" wird). Du darfst nur nicht den Fehler machen, den man so oft sieht, und die Mikros direkt vors Diskantverdeck klatschen, sondern solltest ein bisschen Abstand halten (wozu bräuchte man sonst auch einen Schwanenhals?). Dadurch minimiert man auch die Klappengeräusche, und der Sound wird generell ausgewogener.
 
Dann werde ich das in nächster Zeit mal angehen und mir 2 der AKG's bestellen. Ich kann ja erst mal nur die Diskantseite erst mit 1 Mikro abnehmen und dann direkt hinterher mit dem 2., eigentlich dann später für die Bassseite bestimmten Exemplar, die Abnahme auf der Diskantseite im Doppelpack durchführen, damit kann ich dann direkt testen, ob mir 1 Mikro Diskant reicht oder es doch besser ist 2 auf Diskant zu haben. Nach Deiner Beschreibung wird das dann aber wahrscheinlich nicht nötig sein. Sollte mal ein großes Akkordeon kommen, kann ich immer noch eins nachkaufen . . .
Mit den Abständen und Positionen muss ich dann eben ein bisschen fieseln . . .

Besser wäre es auch schon mit der Kabelverbindung nur 2 Mikros an das Mischpult schicken zu müssen. Die Lösung der Signalübertragung über das hier ebenfalls schon angepriesene Zwillingsmikrofonkabel z.B. CMK 422 habe ich schon seit Jahren erfolgreich zur Stereo-Übertragung meiner Keyboards im Einsatz. Das könnte ich dann in diesem Falle auch verwenden. Weiß jetzt gerade nicht, ob es dann einen balancierten Übertragungsweg in Summe in nur einem Kabel auch für 3 Mikros geben würde. Aber 2 wären mit dieser Lösung schon mal abgedeckt.

Vielen Dank nochmal für Deine Hilfe !
 

mit der Kabelverbindung nur 2 Mikros an das Mischpult schicken

Achtung, für kabelgebundenen Betrieb brauchst Du dann aber die "Nicht-L"-Variante des Mikros mit herkömmlichem XLR-Stecker - bei Thomann finde ich sie gerade nicht, aber AFAIR müsste es sie (noch) geben. Die L-Variante ist für den Betrieb an einem Funksender bzw. einem Speiseadapter gedacht, den Du dann zusätzlich brauchst - bei 2 Mikros wären das 2 Stück davon:


Oder Du fasst beide Mikrofonsignale direkt am Instrument schon zusammen:


Dann brauchst Du auch nur noch ein Kabel zum Mischpult.
 
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Hallo Tastenspieler,

so einfach ist das leider nicht. Die Schwanenhälse benötigen Phantomspeisung, die über die Adapter, die ich Dir verlinkt habe, eingekoppelt werden muss. Das geht nicht über einen "einfachen" Übergang Mini-XLR auf XLR - das gilt gleichermaßen auch für die Mikros von Beyerdynamic bzw. JTS.
 
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Hallo Wil Riker,

das Bassmikro könnte ich ja, da separat regelbarer Kanal am Mischer, komplett auch im Klang-Spektrum unabhängig regeln.

Sind dann wohl in diesen Adaptern außer den integrierten, schaltbaren Bassabschwächungsfiltern zusätzlich noch irgendwelche relevanten Module verarbeitet, weshalb die Phantom-Speisung 48 V seitens meines Mischpultes direkt über das Zwillingskabel und die angelöteten Verbindungsstecker nicht ausreichen würde ? Ich verstehe da leider anscheinend die genaue Funktion noch nicht ganz . . .

Gruß Tastenspieler
 
Hallo Tastenspieler.

das Bassmikro könnte ich ja, da separat regelbarer Kanal am Mischer, komplett auch im Klang-Spektrum unabhängig regeln.

Könnte man, aber wozu?

Ich verstehe da leider anscheinend die genaue Funktion noch nicht ganz . . .

Weil die Speisespannung, die die Mikros erwarten, keine "herkömmliche" Phantomspeisung ist, und Mini-XLR und "normales" XLR unterschiedliche Pinbelegungen mit unterschiedlichen Funktionen besitzen. Zudem findet mit Hilfe einer nichttrivialen Schaltung sowohl eine Spannungsanpassung (48 V -> 5 V) statt, als auch eine Einkopplung der Spannung in die Tonader.
 
Hallo Wil Riker,

mit der unäbhängigen Klangregelung hätte ich dann den fehlenden Bassabschwächungsfilter ausgeglichen und außerdem, wenn evtl. nötig, Unterschiede im Lautstärke- und Klangspektrum der Diskant- und Bassseite angepasst. Außerdem bei 2-3 Mikros auf 2-3 separaten Kanälen evtl. einmal ein bisschen mit einer leicht veränderten Positionierung im Stereofeld und eventuellen Surroundoptionen gespielt . . .

Dann gibt es also für mein Vorhaben keine andere technische Möglichkeit, als den angebotenen Adapter.

Dann werde ich mir wohl den Kauf der Mikros nochmal überlegen.

Trotzdem vielen Dank für Deine wichtigen und entscheidenden Tipps !

Gruß Tastenspieler
 
Hallo Tastenspieler,

Stereo ist im Live-Einsatz meiner Meinung nach vollkommen überflüssig/irrelevant. Und über den Speiseadapter kannst Du zumindest das Verhältnis von Bass- und Diskantmikros soweit regeln, dass es ausgewogen klingt. Wie gesagt, ich bin mit dieser Kombination seit Jahren glücklich und habe separate Filter/EQs noch nie vermisst.
 
Hallo Wil Riker,

das soll nicht bedeuten, daß ich etwas Gravierendes, (außer daß das Teil ziemlich aufträgt), gegen den Speiseadapter an sich hätte. Wozu ich allerdings, vorsichtig ausgedrückt, meine eigene persönliche Meinung habe ist, daß das Mikro an sich Stand heute gerade nur für knapp ca. doppelt so teuer angeboten wird wie der Adapter - es ist ja wohl nur ein Adapter ! . . . - . . . können tut man natürlich . . . ob man alles mitmachen muss ist ein anderes Thema . . .

Gruß Tastenspieler
 
meine eigene persönliche Meinung habe ist, daß das Mikro an sich Stand heute gerade nur für knapp ca. doppelt so teuer angeboten wird wie der Adapter - es ist ja wohl nur ein Adapter !

So gesehen steckt im Mikro selbst noch viel weniger als im Adapter - die Elektretkapsel kostet sicher nur wenige Euro im EK, während im Adapter wie gesagt eine Schaltung steckt (bei Interesse kann ich gerne mal ein Foto vom Innenleben einstellen). Über die Preisgestaltung brauchen wir hier glaube ich nicht zu diskutieren - das ist bei allen Produkten und Herstellern so. Letztendlich "rechnet" sich das über die Jahre, in denen man das Equipment einsetzt. Bei mir in 10 Jahren und sagen wir mal 40 Einsätzen/Jahr kostet das Set aus 2 Mikros und Speisegerät 1 €/Gig - das ist es definitiv wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du mußt mit dem Speiseadapter ja nicht unbedingt zusammenmischen, Du kannst den B23L Adapter auf "Stereo" stellen und Diskant und Baß separat ans Mischpult schicken mit einem Stereoklinke-> 2x XLR-Kabel. So mach ich's. Ist zumindest billiger, wie 2 Phantomspeiseadapter.

Gruß,
Jonny
 
Guten Tag, hat schon jemand Erfahrung mit dem MicroVox M310 zur Tonabnahme am Akkordeon? Preislich ist das ja sehr attraktiv. (139 Eur)

https://www.music-station.eu/microvox-m310.html

http://www.microvox.co.uk/accpage.htm


Drei Electret Kapseln sind in diesem Stabmikrofon untergebracht. Befestigt wird dieses mithilfe sogenannter Velcro Pads. Das M310 hat eine eingebaute Stromversorgung und ein externes Bass Mikrofon mit Balance-Regler. Befestigt werden beide Micros mit Hilfe der im Lieferumfang enthaltenen Velcro Pads. Dadurch ist kein Bohren und Schrauben erforderlich und das Instrument wird dadurch in keiner Weise beschädigt. Durch die leichte, aber dennoch stabile Bauart, wird das Instrument nicht wesentlich schwerer und der Musiker nicht behindert. Das Bassmikrofon muss natürlich so angebracht werden, daß es den gesamten Bassbereich abnehmen kann. FAZIT: eine gute, preiswerte und funktionelle Lösung. Neue, innovative Möglichkeit!
Weitere Produktinformationen

Produkteigenschaften als Text
  • spezial Microphon für Akkordeon und Harmonika
  • für Diskant- und Bass-Seite
  • Batterie: 1x AA Größe - Lebensdauer 200h
  • Ausgang: 6,3mm Klinken Buchse
  • Regler: Volume, Balance
  • Kapsel: Electret Kugel
  • Maße: 25x25x280mm
  • Made in UK
Charakteristik Kugel Electret
Übertragungsbereich 50 - 18.000 Hz
Nennimpedanz k.A.
Batteriespeisung Ja
empfohlene Anwendung Akkordeon, Harmonika
mit Schalter Nein
Lieferumfang Mikrofon, Bassmikrofon, Tasche
Besonderheiten einfache Montage ohne Einbau
[TBODY] [/TBODY]



micromicakktoadiscbass-6-640.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir das das Mikro gekauft, weil mich die Raumgeräusche gestört haben, wenn ich mit dem Smartphone aufgenommen habe.
Die Verarbeitung ist wirklich stabil, die Aufnahmequlität ist ordentlich, nicht Studioqualität, aber durchaus brauchbar.
Zur Bühnentauglichkeit kann ich nichts sagen, ich denke, dass es wegen der Kugelcharakteristik schnell zu Rückkopplungen kommt.
Es sieht zudem nicht besonders professionell aus, das Kabel zwischen Diskant und Bass hängt unten einfach rum.

Bei der Befestigung des Diskantmikros hat mich das Klebezeugs auf dem Klettband gestört. Ich hab das Diskantmikrofon mit 2 Druckknöpfen an der Schraube für die Diskantabdeckung angeklipst, die Rändelschraube habe ich duch eine normale Schraube ersetzt, die hält das Unterteil des Druckknopfs (ich kann ja mal Fotos machen). Das Bassmikro ist an den Füßen des Akkos (mit Klettband, dort sieht man es ja nicht.)

Ich schick Dir mit PN einen Link zu den Titeln aus dem Ratespiel, die ich mit dem Mikro aufgenommen habe.

lg
Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich habe mir auch vor einiger Zeit dieses Mikro gekauft. Da ich mir mein Verdeck nicht mit Klettband versauen wollte, hab ich das Klettband entfernt, mit Klebereste-Entferner von den Rückständen gesäubert. Und mir eine Magnethalterung gebaut. Hierzu verwende ich Neodym-Magnete, die ich mit doppelseitigem Klebeband auf der Unterseite des Diskant-Mikros angebracht habe. Die Gegenmagnete kommen dann einfach auf die Innenseite des Verdecks.
Somit ist das ganze relativ schnell an- oder abzubauen. Für die Bassseite plane ich eine ähnliche Befestigung, die ich aber noch nicht umgesetzt habe.

Die Justierung des Klangs zwischen Diskant und Bass erfolgt mittes eines kleinen Trimmers im inneren des Diskant-Mikro-Gehäuses.

Insgesamt würde ich sagen: Für diesen Preis ist der Klang annehmbar, bedarf aber auf jeden Fall einer Nachbereitung mit EQ. Für mich klingt es etwas dumpf. Im Anhang ist eine unbearbeitete Beispiel-Aufnahme. Diese ist allerdings durch eine MP3-Konvertierung nicht mehr 1 zu 1 original, taugt aber als Beispiel.

https://soundcloud.com/user-109359342-146150158/equalizer-beispieltake
 
Hallo zusammen,

wer das letzte Akkordeon-Magazin (#65) gelesen hat, ist dabei sicher über den Test des neuen Mikrofonsystems DPA d:vote CORE 4099 gestolpert. Leider hat der Autor die professionellen Mikros nur an einem "Kinderakkordeon" getestet - ich werde aber das selbe Set demnächst auch erhalten, um es mal an ein paar ausgewachsenen und höherwertigen Instrumenten auszuprobieren :cool::
https://www.megaaudio.de/produkte/detail/DPA-dvote-4099A-Akkordeon

Bei speziellen Fragen, die ich im Rahmen meines Tests beantworten kann/soll, könnt Ihr Euch gerne hier melden. Geplant ist auch wieder, dass ich wie bei meinem letzten Akkordeon-Mikrofon-Test ein paar Tonaufnahmen zur Verdeutlichung machen werde.
 
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