Akkorde um eine Oktave versetzt spielen? Wie geht das bitte?

OK, dann weiß ich nicht wovon ich hier rede. Entschuldigung zu wenig nachgedacht, zuviel geschrieben.
 
Zwei Akkorde gleichzeitig geht fast immer schief, zumindest auf längere Sicht betrachtet.

Man könnte etwa zwei sehr nah verwandte Akkorde wie C und Am nehmen. Dann hat man einmal C-E-G als Töne und A-C-E. Ergibt also insgesamt 4 Töne: A-C-E-G.
Das führt aber zu mehreren "Problemen": Zum einen entsteht immer irgendeine Reibung, hier bei G und A, und man muss bei zwei Gitarren gucken, dass diese Reibung vom Voicing her nicht so nah zusammen ist, sonst klingt es sehr schief. Zum andern ist grad auf der Gitarre schwierig zu sagen, was es denn nun für ein Akkord ist. Könnte sowas wie ein Cadd6 sein, wenn man von C aus deutet, oder auch ein Am7, wenn man von A aus deutet. Das sind schon zwei sehr verschiedene Ideen, die man da auf den Plan bringt, die für einen Zuhörer, je nach Voicing, auch nicht umbedingt klar sind. (in der klassischen Musik hab ich sowas schon gesehen, dass ein Akkord über einem anderen steht. Aber meist ist das dann eben auch so aufgeteilt, was durchaus gut funktioniert, wenn man ein ganzes Orchester hat. Bei Gitarren eher schwierig)

Und die entscheidendere Frage ist dann, wie es weitergehen soll. Will man das ganze Spiel mit F und Dm wiederholen? Dann wäre Cadd6 sowas wie ne Dominante, aber durch die Sexte klingt es überhaupt nicht danach. Müsste ja eher die Septime drin sein.. Das ganze wächst dann zu einer harmonisch sehr komplexen Geschichte heran, wo man viel nachdenken muss, und was hinterher schon recht experimentell klingen dürfte.
Man kann das natürlich auf eine einmalige Sache im Lied beschränken, um so einen "unklaren" Effekt zu erschaffen. Muss man dann aber auch fragen, wie man das Ganze deutet.
Auf jeden Fall eine sehr komplizierte Geschichte.
 
... och, mit der Sexte bist Du dann schnell im subdominantischen Bereich. Oder bei einer reinen "Farbe", also einem Ton, der keine "echte" harmonische Funktion hat, sondern einfach als Bordun mitklingt (Versuch: g' auf der 1. Saite mit dem kleinen Finger greifen, darunter alles mögliche spielen, C, G, D,a, e etc. Klingt einfach nett.)

(Aber das führt von dem Thema der "verschobenen" Akkorde ab.)
 
Ja, ich wollte eigentlich auch nur darstellen, dass an das Ganze irgendwie im Zusammenhang betrachten muss und nicht isoliert einfach einen Moment herausgreifen kann und versuchen zu erklären was da grade passiert.

Oder bei einer reinen "Farbe", also einem Ton, der keine "echte" harmonische Funktion hat, sondern einfach als Bordun mitklingt (Versuch: g' auf der 1. Saite mit dem kleinen Finger greifen, darunter alles mögliche spielen, C, G, D,a, e etc. Klingt einfach nett.)

Man nennt es auch das "Wonderwall-Prinzip" :p
Ich weiß aber, was du meinst, die Frage ist, wie gut sich das bei zwei Instrumenten gleichzeitig noch herauskristallisiert.. Da fehlt mir auch ein wenig die Erfahrung mit..

____
Nebenbemerkung: Mit dem Wort Bordun wäre ich in dem Zusammenhang etwas vorsichtig, das trifft irgendwie nicht den Kern der Sache, weil Bordun ja eigentlich tiefe Töne meint, die dazu dienen, eine Stabilität zu erzeugen. Du beschreibst aber genau den anderen Fall: höchster Ton und es dient als färbende Komponente für die wechselnden Akkorde.
So ein richtig gutes Wort fällt mir aber spontan auch nicht ein, ich denk mal drüber nach ;-)
 
Auf tasteninstrumenten (wo ich ein ewiger anfänger bin) habe ich mir auf meinen spickzetteln oft die akkorde so etwas schräg zusammengeschrieben, z.b. am/F wenn Fmaj7 gemeint war. Das eher dazu, dass die beiden pfoten schonmal halbwegs am richtigen ort zu liegen kommen, wenns dann schnell gehen muss. Bei gitarren funktioniert der trick für mich aber nicht :)

Gruss, Ben
 
Wahnsinn was hier passiert. :) Der TO fragt, wie es möglich ist, dass zwei Gitarristen in verschiedenen Griffbrettbereichen spielen. Es werden 2-3 vernünftige Antworten gegeben mit der Grundaussage, man kann Akkorde in verschiedenen Lagen spielen. Ein emoll muss man im 7.Bund wie a-Moll greifen z.B.
Und plötzlich ist die Rede von Verminderungen, von Akkorden, die andere Akkorde "enthalten", die Sexten müssen herhalten...
Und ein bisschen enttäuscht bin ich von unserem Disgracer... :redface:
Meiner Meinung nach hat DAS nun gar nichts mehr mit der Frage des TO zu tun.
 
Und ein bisschen enttäuscht bin ich von unserem Disgracer... :redface:
Meiner Meinung nach hat DAS nun gar nichts mehr mit der Frage des TO zu tun.

Dann hast du vielleicht Beitrag #14 nicht gelesen ;-)
Denn da stellt der TO die Frage, ob auch zwei verschiedene Akkorde gleichzeitig zusammen gut klingen können.
Ich hab dann versucht rudimentär zu erklären, wieso das eine komplizierte Angelegenheit ist und eher schiefgeht.
 
Ja hast ja recht. Liest sich nur bissel wie Chinesisch... Wer stellt aber auch so ne Frage...
 
Dann hast du vielleicht Beitrag #14 nicht gelesen ;-)
Denn da stellt der TO die Frage, ob auch zwei verschiedene Akkorde gleichzeitig zusammen gut klingen können.
Interessanterweise. Denn eigentlich hatte ich gedacht, die Frage in Beitrag 6 schon kurz (damit es noch halbwegs On-Topic ist) beantwortet zu haben. Na ja :)
 
Interessanterweise. Denn eigentlich hatte ich gedacht, die Frage in Beitrag 6 schon kurz (damit es noch halbwegs On-Topic ist) beantwortet zu haben. Na ja :)
Nö Denn du hast mit der Antwort auf diesen Post, der völlig richtig ist

Es muss nicht zwangsläufig eine Oktave höher sein (im Sinne von "alle Töne eine Oktave höher").

Probier doch mal ein Am-Barree am 7. Bund - das ist ein schönes Emoll :) .

so geantwortet
Das könnte man nun so missverstehen, dass du vorschlägst, verschiedene Akkorde gleichzeitig zu spielen (also quasi einen Am9).

und damit der Verwirrung Tür und Tor geöffnet. ;)
 

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