Akkorde-Basschlüssel?

[Vielfalt]

Hallo,
meine Frage heute richtet sich an den Basschlüssel. Also Akkorde werden im Akkordbereich gespielt (das weiß ich), aber das ist ein Oktave tiefer als in den Noten steht (oder ist das falsch? Ich habe es aus einem Lehrbuch). Nun weiter: Wenn das stimmt, komme ich jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Es gibt auch Lieder, die im Basschlüssel keine Akkorde haben, sondern nur einzelne Noten (oder zwei Noten auf einmal. Beispiel: Loch Lomond oder He's got the whole world (beides in Beiheft 1-2 zu Modern Keyboard von Günter Loy. Spielt man dies dann auch eine Oktave tiefer, also im Begleitbereich oder "rutscht" man da eine Oktave rauf?
Es ist sowieso schwerer, da es ja neue Griffe sind
Danke für eure Hilfe

 

[HaraldS]

meine Frage heute richtet sich an den Basschlüssel.

Sorry, ich bin leider kein Bassschlüssel. Ich erlaube mir mal, trotzdem zu antworten.

Also Akkorde werden im Akkordbereich gespielt

Aha...du sprichst also von einem Portable Keyboard mit eingeschalteter Begleitautomatik, behauptet meine Glaskugel.

aber das ist ein Oktave tiefer als in den Noten steht (oder ist das falsch? Ich habe es aus einem Lehrbuch).

Ja, das stimmt, ganz grob gesagt.

Genau gesagt: du solltest die Akkordgriffe so erlernen, wie sie in den Noten beigebracht werden und dann später auf deinem Keyboard dort spielen, wo du die Begleitautomatik ansteuerst. Wenn das eine andere Oktavlage ist, als in den Noten steht, mußt du eben diese andere Oktavlage nehmen.

Ganz viele Keyboardschulen stellen die Akkordgriffe als Noten im Bereich kleine Oktave/1.Oktave dar, aber ganz viele Keyboards haben den Begleitautomatikbereich unterhalb des f# der kleinen Oktave (das ist nur eine häufige Konvention, diesen Splitpunkt kann man ändern). Das hat dann zur Folge, daß man alle Akkorde eine Oktave tiefer greifen muß, damit der gewünschte Effekt - Ansteuerung der Begleitautomatik - zustande kommt.

Es gibt auch Lieder, die im Basschlüssel keine Akkorde haben, sondern nur einzelne Noten (oder zwei Noten auf einmal. Beispiel: Loch Lomond oder He's got the whole world (beides in Beiheft 1-2 zu Modern Keyboard von Günter Loy. Spielt man dies dann auch eine Oktave tiefer, also im Begleitbereich oder "rutscht" man da eine Oktave rauf?

Nein, einzelne Noten werden immer genau dort gespielt, wo sie aufgeschrieben sind. Der Bassschlüssel markiert das f der kleinen Oktave, davon sind alle anderen Noten abzuleiten, und sie werden auf dem Keyboard dann auch genau dort gespielt.

Harald

 

[Funkeybrother]

Guckstu da noch mal: https://www.musiker-board.de/vb/spieltechnik/322689-selbstlerner-frage-noten.html#post3722189

 

[Vielfalt]

Sorry, ich bin leider kein Bassschlüssel. Ich erlaube mir mal, trotzdem zu antworten.

Ups, war wohl etwas falsch ausgedrückt , aber es wurde ja richtig verstanden.
Zunächst vielen Dank für die ausführliche Beantwortung. Demnach spielt man die Akkorde im Begleitberiche, also "vershoben" die einzelnen Noten aber so wie sie stehen.

Das Bild habe ich auch schon gesehen, aber trotzdem danke.

Meine Frage wäre dann noch dazu: Wenn ich gerade einen neuen Akkord lerne, wäre es dann empfehlenswert diese im Begleitbereich zu lernen, oder "normal" also so wie sie in den Noten stehen. Aber dann kommen sich ja teilweise die rechte und die linke Hand die Quere, also sie überkreuzen sich oder ähnliches (Z. B. G7 Akkord mit f, f gehört ja auch zum G7 Akkord). Bei einzelnen Noten ist das ja nicht so das Problem, aber die Akkorde werden ja meist länger gehalten. Oder werden die Lieder meist so konstruiert, dass es nicht zu solchen Übereinstimmungen kommt.
P.S. Ich versuche es mir aus verschiedenen Gründen selber beizubringen, deshalb die Frage hier

 

[HaraldS]

Meine Frage wäre dann noch dazu: Wenn ich gerade einen neuen Akkord lerne, wäre es dann empfehlenswert diese im Begleitbereich zu lernen, oder "normal" also so wie sie in den Noten stehen.

Sowohl als auch. Du solltest dir darüber klar sein, welche Note welcher Taste entspricht und wie du transponieren mußt (nämlich 1 Oktave abwärts), um die Begleitautomatik im Bereich unterhalb des Splitpunkts anzusteuern.

Bei einzelnen Noten ist das ja nicht so das Problem, aber die Akkorde werden ja meist länger gehalten.

Wer behauptet denn, daß Akkorde lange gehalten werden sollten? Steht das in deinem Lehrbuch?

Taktisch klüger ist es, Akkorde ca. 1 Achtelnote lang zu halten und nicht länger. Dann sofort loslassen und die nächste Handstellung für den nächsten Akkord vorbereiten.

Harald

 

[Vielfalt]

Danke für die Antwort.
Upps, da war ich noch auf mein altes Keyboard geeicht (über 10 Jahre alt, habe vor kurzem angefangen zu spielen und mir vor kurzem ein neues zugelegt). Da musst man die Akkorde länger halten, da sonst die Begleitautomatik das nicht "gefressen" hat, das heißt, dass sie den Akkord nicht mehr gespielt hat. Beim neuen Keyboard allerdings ist es anders und ich werde deinen Rat befolgen und den Akkord anspielen und dann schon den nähsten vorbereiten.
Was ist denn dann, wenn man zum Beispiel in einem Akkord (oder besser: im Basschlüssel) ein c spielen muss und gleichzeitig auch ein c im Violinschlüssel. Mir ist das jetzt einmal passiert. Ist es dann so, dass man das dann einmal anspielt oder ist es sinnvoller entweder den Bass-oder Violinschlüssel um eine Oktave zu verschieben?

 

[dr_rollo]

@Vielfalt: Bringst Du Dir das Spielen auf einem Begleitkeyboard selber bei? Vielleicht sollte Dir bei Deinem Keyboard jemand mal die Grundfunktionen und -begriffe erklären, das würde Dich sicherlich einen großen Schritt weiterbringen, und das ist hier nur sehr eingeschränkt möglich, zumal wir noch nicht einmal wissen, welches Keyboard Du hast, und es ist bei fast jedem anders.

...Da musst man die Akkorde länger halten, da sonst die Begleitautomatik das nicht "gefressen" hat, das heißt, dass sie den Akkord nicht mehr gespielt hat. Beim neuen Keyboard allerdings ist es anders und ich werde deinen Rat befolgen und den Akkord anspielen und dann schon den nähsten vorbereiten.

Es gibt bei der Begleitung eine Funktion, die heißt "Hold" oder "Memory" oder was weiß ich, wie die bei anderen Keyboards heißt. Eingeschaltet bedeutet dies, Du brauchst den Akkord oder den Ton nur einmal anzuspielen, und der Akkord bleibt dann bis zum nächsten Wechsel erhalten.

Was ist denn dann, wenn man zum Beispiel in einem Akkord (oder besser: im Basschlüssel) ein c spielen muss und gleichzeitig auch ein c im Violinschlüssel. Mir ist das jetzt einmal passiert. Ist es dann so, dass man das dann einmal anspielt oder ist es sinnvoller entweder den Bass-oder Violinschlüssel um eine Oktave zu verschieben?

Du musst bei einem Keyboard, vor allem bei einem Begleit- oder auch Entertainerkeyboard aufhören, die Noten, wie Du sie vermutlich gelernt hast, auf die Tastatur zu übertragen. Meistens hast Du eh nur 61 Tasten, das reicht nicht von C-1 bis C6, und da wo normalerweise das C3 liegt, ist oftmals der Splitpunkt für die Tastatur. D.h. links davon steuert die Begleitautomatik und rechts ist das, was Du mit Akkordbereich bezeichnest, also wo Du wirklich Ton für Ton hörst, was Du spielst.
Die Akkorde für die Begleitautomatik sind eigentlich mehr oder weniger nur Steuersignale für den gewünschten Akkord. Klar, wenn Du einen C-Dreiklang (C-E-G) anspielst, wird auch ein C-Akkord in der Begleitung erklingen. Viele Keyboards reagieren aber auch auf eine Einfinger-Eingabe, d.h. ob Du nun einen Drei- oder sogar Vierklang spielst oder nur den Ton C macht keinen Unterschied. Es ist sogar egal, welches C Du spielst, hauptsache es ist im Tastaturbereich unterhalb des Splitpunktes. Somit musst Du - gerade bei 61-Tasten - ein wenig mitdenken, und die Akkorde, die Du spielst auch mal nach unten oder oben oktavieren, und in der rechten Hand ggf. - die meisten Keyboards haben diese Funktion - um eine Oktave nach oben oder unten umswitchen, damit Du beim Spielen nicht unterhalb des Splitpunktes landest bzw. nach rechts den nötigen Spielraum hast.

 

[Vielfalt]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Jetzt, denke ich, sind meine Probleme grötßenteils gelöst.
P.S. Deine Vermutung ist richtig. Ich bringe es mir anhand von einem Lehrbuch ("Modern Keyboard" von günter Loy) selber bei und ich finde es auch ziemlich gut erklärt, nur in dieser Hinsicht hatte ich Shwierigkeiten, es zu verstehen. Unterricht kann ich aus verschiedenen Gründen nicht nehmen und ich weiß auch leider keinen, der Keyboard spielt, also muss ich wohl oder über versuchen, es mir selber beizubringen (da ich es ja spielen will)
Daher nochmals danke für die tatkräftige Unterstützung