Akkordbestimmung C-E-G-H

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Reedfan
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Anm. d. Mod.: Verschoben aus Akkordeon-Spieltechnik - Wil Riker

Oops, mal ne ganz blöde Frage:

Wenn ich zu C-E-G-H noch das tiefe H dazunehme, wie benennt man den Akkord dann?

Links greife ich C-Dur.

Danke und Gruß
Herbert
 
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Hallo Herbert,

generell ist es bei Akkorden egal, in welcher Reihenfolge/Anordnung/Oktavlage die Töne kommen. Die Akkordbezeichnung ist deshalb unabhängig vom speziellen "Voicing", also Umkehrung, Enge/weite Lage, Tonverdopplung usw.
Der Akkord C-E-G-H ist ein Cmaj7. Wo genau die große Septime (das H) liegt, ist hierbei innherhalb der Grenzen des guten Geschmacks unwichtig.

Ausnahme: Je nachdem wie "tief" das "tiefe H" ist, könnte man auch Cmaj7/H schreiben, also ein Cmaj7 mit H im Baß.

Da Du jedoch links ein normales C-Dur greifst, plädiere ich dafür, das Gesamtkunstwerk einfach nur Cmaj7 zu nennen.

Viele Grüße
Torsten
 
Das ist ein großer Septimakkord Cmaj7 oder auch C7+. Die nach unten oktavierte Septime ändert daran nichts. Wie man das bezeichnet, so daß aus der Bezeichung die Oktavierung nach unten hervor geht, weiß ich leider nicht.
Stell die Frage doch mal hier: https://www.musiker-board.de/f70-harmonielehre-analyse-muth/, da tummeln sich Musiktheoretiker.
Anm. d. Mod.: Während Du den Beitrag getippt hast, habe ich den Thread eben dorthin verschoben ;) - Wil Riker

Gruß
Reinhard
 
C7+ ist nicht gebräuchlich, bzw falsch. Ich würde aus der Bezeichnung sofort auf einen 7#5-Akkord schließen, also mit kleine Septime und erhöhter Quinte.

Edit:

Wenn du ausdrücken willst, dass ein bestimmter Ton im Bass liegt, dann schreib es als Slash-Chord auf.

Dann würde das so aussehen:
Cmaj7/B (B ist die internationale Schreibweise für H)
C△/B (△ steht für maj7)

oder vereinfacht:
C/B (damit ist gemeint: C-Dreiklang über B im Bass)
Das B im Bass zeigt ja sowieso an dass es sich um einen maj7-Klang handeld, also kann man das maj7 weglassen.


 
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@Be-3: Ja, aber das zusätzliche tiefe H verändert das Klangbild doch schon beträchtlich. Ich hätte erwartet, dass man so eine Tonverdoppelung in der Symbolschrift berücksichtigt.

Könnte man den Akkord nicht alternativ auch als"H"-xyz/C benennen?

Was wäre in diesem Fall dann "xyz"?

Gruß
Herbert
 
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@Be-3: Ja, aber das zusätzliche tiefe H verändert das Klangbild doch schon beträchtlich. Ich hätte erwartet, dass man so eine Tonverdoppelung in der Symbolschrift berücksichtigt.

Könnte man den Akkord nicht alternativ auch als"H"-xyz/C benennen?


Herbert

Naja, /C würde ja bedeuten, dass C Grundton ist. Von H zum E ists ne Quarte, also könnte man Hsus4#5addb9 schreiben, evtl. für die Verdoppelung des H (oktaviert) noch add8 anhängen. Es handelt sich aber um einen Cmaj7 , auch die Schreibweise CM7 geht. Wenn C die Tonika ist, kann man funktionsharmonisch auch T7+7(+) schreiben. Das untere 7 bedeutet, dass die Septime Grundton ist.

Analog zur Funktionsharmonik kann man, lt. Wikipedia, auch C7+ ​schreiben.
 
Ich dachte an H-xyz, weil H der tiefste Ton ist und an /C, weil ich den C Bass dazu spiele.

Liege ich damit falsch?
 
Ich dachte an H-xyz, weil H der tiefste Ton ist und an /C, weil ich den C Bass dazu spiele.

Liege ich damit falsch?

Ja.


Bei Deinem Voicing handelt es sich um ein "four-part close voicing" mit einer tiefoktavierten Melodieverdopplung.
Dieser Stil wurde am Klavier von Milt Buckner, später auch von Shearing, geprägt.

Die tiefoktavierte Verdopplung der Melodie hat absolut KEINEN Einfluss auf das Akkkordsymbol.
 
Okay, habe verstanden ... glaube ich.

Ist dieser Zusammenhang im Thema "Blockakkorde" angesiedelt?

Buckner und Shearing waren Pianisten. Nun, ich komme aus der "Akkordeon-Abteilung". Wäre interessant zu erfahren, wie man beim Akkordeon mit diesem Thema spieltechnisch umgeht.

Frage an den Admin: Kann man dieses Thema wieder zur Akko-Abteilung rüberbeamen?

Danke und Gruß
Herbert
 
Ist dieser Zusammenhang im Thema "Blockakkorde" angesiedelt?
Ja

Buckner und Shearing waren Pianisten. Nun, ich komme aus der "Akkordeon-Abteilung". Wäre interessant zu erfahren, wie man beim Akkordeon mit diesem Thema spieltechnisch umgeht.

Der typischen Shearing Sound (Blockchords + Melodieverdopplung eine Oktave tiefer) wird am Piano IMMER auf 2 Hände verteilt. Die Linke spielt ausnahmslos NUR die Oktavverdopplung und die Rechte die restlichen vier Stimmen. Diese Technik nennt man "Locked hands style".
Auf dem Akkordeon wirst Du genau diesen Sound nicht erzielen können. Einzelne Voicings, wie z.B. Deins, gehen zwar schon, wenn man die beiden tiefen Stimmen mit dem Daumen greift. Der Witz ist aber, dass Buckner und Shearing ganze Melodiepassage in dieser Technik spielten.
Aber wenn Du mit der richtigen Registrierung einfache 4-stimmige Blockchords spielst, ist das Hörresultat ähnlich.

Diese Technik kommt auch in der Big-Band beim Saxophon-Satz oft zum Einsatz. Geiler Sound!
 
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Der typischen Shearing Sound (Blockchords + Melodieverdopplung eine Oktave tiefer) wird am Piano IMMER auf 2 Hände verteilt. Die Linke spielt ausnahmslos NUR die Oktavverdopplung und die Rechte die restlichen vier Stimmen. Diese Technik nennt man "Locked hands style".
[...]
Auf dem Akkordeon wirst Du genau diesen Sound nicht erzielen können.

Dazu muß man wissen, daß Herbert, der Reedfan, Knopfgriff-Akkordeons spielt (zumindest auch)...
Da könnte man eventuell wirklich den Nachteil, daß im Diskant nur eine Hand zur Verfügung steht, relativieren bzw. in den Vorteil umwandeln, daß man durch die spezielle Knopf-Anordnung im Gegensatz zu Piano-Tastaturen eine sehr (!) große Spannweite hat (ich glaube, 2 Oktaven sind locker drin).
Eventuell wäre es sogar möglich, Drop-2 usw. mit einer Hand zu spielen (?), was auf dem Klavier nicht mal Teddy Wilson mit seinen Riesenpranken geschafft hätte... ;)

Da sind der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt, ich kann aber aufgrund nicht vorhandener Knopfgriff-Erfahrung leider nicht sagen, was in dieser Hinsicht tatsächlich machbar ist und was nicht.


Diese Technik kommt auch in der Big-Band beim Saxophon-Satz oft zum Einsatz. Geiler Sound!

Und wie! :D

Viele Grüße
Torsten
 
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Genau, ich spiele B-Griff Knopfakkordeon.

2,5 Oktaven Spannweite sind locker drin, deswegen finde ich das Thema so interessant.

Nun, ich bin nur über eine blöde Rumprobiererei auf diesen Akkord gekommen. Ich baue den im (eigengebastelten) Schlussteil von "Mein Herz schlägt dabadabadab" ein.
Hört sich super an.

Will mal probieren, welche Akkorde sich sonst noch für eine Oktav-Verdoppelung eignen. Der maj7 eignet sich besonders, finde ich.

Und was natürlich sehr spannend wäre zu erfahren, ob es Beispiele (z.B. Youtube) von Akkordeonisten gibt, die Blockakkorde anwenden.


Viele Grüße!
Herbert
 
Wäre interessant zu erfahren, wie man beim Akkordeon mit diesem Thema spieltechnisch umgeht.
Frage an den Admin: Kann man dieses Thema wieder zur Akko-Abteilung rüberbeamen?

Könnten wir machen, aber da wäre der Thread off Topic, weil es im Titel und den meisten Antworten eben nicht um Akkordeon geht. Wenn du spezielle Fragen zur akkordeonistischen Spieltechnik hast, eröffne ruhig im Akkordeonforum einen neuen Thread mit passendem Titel dazu. Daher sollte dieser Theorie-Thread auch im Theorieforum belassen werden.

Harald
 
Will mal probieren, welche Akkorde sich sonst noch für eine Oktav-Verdoppelung eignen. Der maj7 eignet sich besonders, finde ich.

Ich würde sagen, Harald hat recht, die "Akkordbestimmung" ist ja abgeschlossen und das Thema entwickelt sich weg von der eigentlichen Frage - da wäre ein eigener Thread angebracht.

Nur noch kurz zu der von Dir angesprochnen "Rumprobiererei":
Die Frage nach einem einzelnen Akkord und dessen Benennung hat sich gewissermaßen zu einer Frage nach einer speziellen Arrangier-Technik entwickelt:
Es geht nicht darum, ob einzelne Akkorde sich eignen oder nicht, sondern man setzt eine ganze Melodie(passage) nach einem Schema, bei dem die Melodie in den beiden Außenstimmen (Oktavabstand!) liegt, und die Harmonik sich in den Stimmen dazwischen abspielt.
Im Erwähnten Saxophonsatz spielt also das erste Alt die Melodie, das Bariton genau dieselbe Melodie eine Oktave tiefer und der Rest (das zweite Alt und die beiden Tenöre) "füllen die Lücken" mit den restlichen Akkordbestandteilen.
So entsteht statt einer "Melodielinie" eine Art "Melodieband mit harmonisch wechselnder innerer Struktur" - und das klingt umwerfend.

Um noch den gewünschten (?) "jazzigen" Klang zu erzeugen, kommen in der Regel keine "einfachen" Dreiklänge zum Einsatz. Wenn man Nicht-Jazz-Melodien so aufbereiten möchte, bietet sich neben dem von Dir erwähnten Maj7 auch noch als übliche Wahl ein Sextakkord (mit zusätzlicher Sexte, hier ist nicht die Umkehrung im klassischen Sinne gemeint) an, der ist neutraler als ein Septakkord.
Aber das ist eine andere Geschichte...

Viele Grüße
Torsten
 
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