Akkord auf zwei Systeme aufteilen

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Hallo zusammen,

vielleicht kann mir hier jemand sagen, wie man in Sibelius 7 einen Akkord auf zwei (Klavier)systeme aufteilen kann? So wie auf dem angehängten Bild zu sehen...
Natürlich kann man sich da etwas zusammenbasteln, mit verschiedenen Stimmen und Hälse zurecht ziehen... Aber irgendeinen besseren/sichereren/professionelleren Weg muss es da doch geben?!

Vielen Dank!
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Schau mal, ob dir das hier hilft https://steinberg.help/dorico_first...st_steps_notes_crossing_to_other_staff_t.html

Ich persönlich würde aber darauf verzichten, da es für den Leser so doch unübersichtlich wird. Vor allem in deinem Beispiel ist es mit den anderen Anweisungen eher ein irritierendes Durcheinander. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Für den Spieler, der Grundkenntnisse hat sollte eigentlich sofort offensichtlich sein was dort gemeint wurde. Wobei es beim Blattspiel eigentlich auch unwichtig ist welche musiktheoretische Überlegung hinter der Notation steckt. Priorität hat da eher die saubere Notation, die sich ohne durcheinander wiedergeben lässt.
 
Danke, aber das habe ich in Sibelius auch schon versucht. Es lässt sich immer nur der gesamte Akkord versetzen...

An manchen Stellen hat diese Art der Notation denke ich schon ihre Daseinsberechtigung (vielleicht nicht unbedingt in meinem angehängten Beispiel; Daran fiel es mir nur letztes auf).
Über die Zusammenhänge von Musiktheorie und Praxis kann man lange diskutieren. Ein guter Notensatz folgt unwiderruflich auch einem gewissen musiktheoretischen Konzept. Standardsituationen zu schaffen ist ja (besonders beim Blattspiel) durchaus bestrebenswert.

Im Endeffekt ist aber natürlich ausschlaggebend, was der auftraggebende Musiker gerne hätte;)

Aber um wieder zum Thema zurückzukommen: Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, wie man eine solche Aufteilung in Sibelius elegant(er) lösen kann...
 
So wie auf dem angehängten Bild zu sehen...
Noch vor einer satztechnischen Lösung sind mir zwei Dinge unklar:
1. Das Bild zeigt keine günstige Zuordnung der Hände. Die linke Hand müsste auf der ersten Zählzeit eine große Dezime greifen und das wäre für Viele so nicht spielbar.
Verteilung auf beide Hände:
Notenbeispiel singsingsing.jpg
2. Geht es im Stück harmonisch so wild zu, dass Vorzeichnung nicht mehr sinnvoll ist? In deinem Beispiel der Notation sind arg viele Versetzungs- oder Auflösungszeichen, dagegen das gleiche Beispiel in Eb:
Notenbeispiel singsingsing 2.jpg

Was Christian verlinkt hat, die einzelne Note anklicken (markieren) und dann ALT+N zum Verschieben ins andere System funktioniert nicht?
Dann würde ich die Note löschen und im richtigen System neu setzen. Wenn das im Zwischenraum der Akkolade zu heikel ist, würde ich eine "sichere" Position im gewünschten System wählen (z.B.c') und die Note dann durch Tastenbefehl "Pfeil nach unten" an die richtige Stelle "ruckeln".

Gruß Claus
 
Grund: Minimale Textanpassung
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1. Das Bild zeigt keine günstige Zuordnung der Hände. Die linke Hand müsste auf der ersten Zählzeit eine große Dezime greifen und das wäre für Viele so nicht spielbar.
Naja, da die Töne eb, ab und c' ja eindeutig mit einem Hals nach oben verbunden sind, ist einem Pianisten schon klar, dass diese drei Töne mit der rechten Hand gespielt werden sollen. Das untere Ab ist dementsprechend der einzige Ton der linken Hand – also keine "zu großen" Akkorde.

2. Geht es im Stück harmonisch so wild zu, dass Vorzeichnung nicht mehr sinnvoll ist? In deinem Beispiel der Notation sind arg viele Versetzungs- oder Auflösungszeichen, dagegen das gleiche Beispiel in Eb:
Das kann man an diesem winzigen Ausschnitt natürlich nicht erkennen. Im ganzen steht das Stück in D-Dur und weicht an dieser einen Stelle nur kurz Richtung Eb aus.
Für längere Passagen ist sicherlich ein Wechsel der Generalvorzeichen sinnvoll!
Wobei Versetzungszeichen durchaus zum Charakter und somit der Interpretation eines Stückes beitragen können. Ich denke da spontan an Kreuzsymboliken in religiös thematisierer Musik, oder an Tonarten-Charakteristika, welche auch in Zeiten neuerer Stimmungssysteme noch Verwendung finden. Und wenn man in diesem Zuge Stimmungswechsel durch Ausweichungen oder Modulationen betrachtet, können ein paar zusätzliche b's oder Kreuze sicher großen Unterschied machen ;)
Aber da kann man (vielleicht an anderer Stelle) ein seeehr großes Fass aufmachen...

Was Christian verlinkt hat, die einzelne Note anklicken (markieren) und dann ALT+N zum Verschieben ins andere System funktioniert nicht?
Dann würde ich die Note löschen und im richtigen System neu setzen. Wenn das im Zwischenraum der Akkolade zu heikel ist, würde ich eine "sichere" Position im gewünschten System wählen (z.B.c') und die Note dann durch Tastenbefehl "Pfeil nach unten" an die richtige Stelle "ruckeln".
Was Christian von der Dorico Seite verlinkt hat, funktioniert in Sibelius leider nicht und ist auch nicht ganz das, was ich meine.
Bei Sibelius kann ich nur mit Strg+Umschalt+Pfeil hoch/runter den gesamten Akkord eben ins obere oder untere System versetzen.
Bis jetzt war meine Lösung, die Töne im unteren System in die zweite Stimme zu schreiben, den Ton im oberen System normal zu notieren und dann (wie oben schon erwähnt) den Hals der unteren Noten nach oben zu ziehen. Klappt so zwar, ist aber auch recht aufwändig/zeitintensiv und vor allem Fehleranfällig, wenn später noch Layout-Bearbeitungen vorgenommen werden...
Daher meine Hoffnung auf einen besseren, durch die Entwickler vorgesehen Weg.

Grüße Sing sing sing
 
Naja, da die Töne eb, ab und c' ja eindeutig mit einem Hals nach oben verbunden sind, ist einem Pianisten schon klar,
Die Hilfslinien für Noten in der rechten Hand wären bei Akkorden auf Hilfslinen im Zwischenraum der Systeme besser platziert, bei Einzelnoten böte sich ein Schlüsselwechsel an (s. z.B. Soleggietto).

1705348623768.png
In Sibelius sollte man im Beispiel ausgehend vom markierten c' die weiteren Noten des Akkords unterhalb durch "Umschalttaste + Zahl" für das Intervall eingeben können, bei einfacher Eingabe der Zahl für das Intervall oberhalb der markierten Note.
Quelle AVID Sibelius Referenzhandbuch S. 951, Tastaturkürzel

Gruß Claus
 
In Sibelius sollte man im Beispiel ausgehend vom markierten c' die weiteren Noten des Akkords unterhalb durch "Umschalttaste + Zahl" für das Intervall eingeben können, bei einfacher Eingabe der Zahl für das Intervall oberhalb der markierten Note.
Das ist alles klar und bekannt.

Nichtsdestotrotz trifft man immer wieder auf eine solche Notation, auch bei Notenausgaben bekannter Verlage. Daher sollte es doch in einem professionellen Programm wie Sibelius eine entsprechende Funktion geben?!
Und was am Ende zählt ist nun mal die Vorliebe des Musikers/Geldgebers😅
 
Und was am Ende zählt ist nun mal die Vorliebe des Musikers/Geldgebers😅
Tatsächlich zählen die Regeln des Notenstichs, die leiden bei Computersatz schon genug.
Im bekannt besten Fachbuch zum Thema sieht man rechts zu "und nicht" ein Notenbild wie in deinem Beispiel.
gould 302.jpg
Quelle: Elaine Gould, Behind Bars, S. 302

Oder Jonathan Feist, Contemporary Musical Notation. Das Buch ist günstiger, aber auch weniger detailliert.

Gruß Claus
 
Tatsächlich zählen die Regeln des Notenstichs, die leiden bei Computersatz schon genug.
Im bekannt besten Fachbuch zum Thema sieht man rechts zu "und nicht" ein Notenbild wie in deinem Beispiel.
Anhang anzeigen 924995
Da muss ich dir widersprechen: Der wesentliche Unterschied zu meinem Beispiel ist die Bebalkung, welche die Zuteilung der Noten zu den Händen deutlich macht!

In deinem beigefügten Notenbild (aus dem mir durchaus bekannten Buch von Elaine Gould) müsste, wenn alle vier Noten in der rechten Hand notiert werden sollen, ein Arpeggio hinzugefügt werden. Ansonsten möchte ich dieser Fachliteratur nicht widersprechen.
Aber mich würde interessieren, inwiefern du meinst, dass die Regeln des Notenstichs unter dem Computersatz leiden?

Nichtsdestotrotz findet man die von mir gepostete Notation in so vielen Notenausgaben diverser Verlage, verschiedenster Stilrichtungen. Es handelt sich also definitiv um eine gebräuchliche Schreibweise!
Und ich bin weiterhin der Meinung, dass "richtig" ist, was Musiker sich wünschen bzw. gerne lesen würden; was dementsprechend funktioniert. Natürlich kann man häufig vorkommende Schreibweisen als "Regeln" festhalten. Im Endeffekt sind es aber doch nur Richtwerte. Ein objektives "richtig" oder "falsch" gibt es da nicht.

Und um noch die eigentliche Frage dieses Posts zu klären: In Sibelius gibt es keine "einfachere" Lösung für diese Schreibweise.
Ich hatte etwas Zeit und habe mich nochmals durch das Sibelius Referenzhandbuch geschlagen. Am Ende wird tatsächlich genau diesen Fall geschildert. Also danke an Claus für den Link!

Grüße Sing sing sing
 
Nichtsdestotrotz findet man die von mir gepostete Notation in so vielen Notenausgaben diverser Verlage, verschiedenster Stilrichtungen. Es handelt sich also definitiv um eine gebräuchliche Schreibweise!
Kann ich so bestätigen. Z.B. Erik Satie in der 2nd Edition von 1896:

1705451638385.png


Der Meister hat's selber so notiert:

1705451728191.png


Toll finde ich das auch nicht, aber wenn es der Komponist so vorgibt ...

Viele Grüße,
McCoy
 
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