1. Das Bild zeigt keine günstige Zuordnung der Hände. Die linke Hand müsste auf der ersten Zählzeit eine große Dezime greifen und das wäre für Viele so nicht spielbar.
Naja, da die Töne eb, ab und c' ja eindeutig mit einem Hals nach oben verbunden sind, ist einem Pianisten schon klar, dass diese drei Töne mit der rechten Hand gespielt werden sollen. Das untere Ab ist dementsprechend der einzige Ton der linken Hand – also keine "zu großen" Akkorde.
2. Geht es im Stück harmonisch so wild zu, dass Vorzeichnung nicht mehr sinnvoll ist? In deinem Beispiel der Notation sind arg viele Versetzungs- oder Auflösungszeichen, dagegen das gleiche Beispiel in Eb:
Das kann man an diesem winzigen Ausschnitt natürlich nicht erkennen. Im ganzen steht das Stück in D-Dur und weicht an dieser einen Stelle nur kurz Richtung Eb aus.
Für längere Passagen ist sicherlich ein Wechsel der Generalvorzeichen sinnvoll!
Wobei Versetzungszeichen durchaus zum Charakter und somit der Interpretation eines Stückes beitragen können. Ich denke da spontan an Kreuzsymboliken in religiös thematisierer Musik, oder an Tonarten-Charakteristika, welche auch in Zeiten neuerer Stimmungssysteme noch Verwendung finden. Und wenn man in diesem Zuge Stimmungswechsel durch Ausweichungen oder Modulationen betrachtet, können ein paar zusätzliche b's oder Kreuze sicher großen Unterschied machen
Aber da kann man (vielleicht an anderer Stelle) ein seeehr großes Fass aufmachen...
Was Christian verlinkt hat, die einzelne Note anklicken (markieren) und dann ALT+N zum Verschieben ins andere System funktioniert nicht?
Dann würde ich die Note löschen und im richtigen System neu setzen. Wenn das im Zwischenraum der Akkolade zu heikel ist, würde ich eine "sichere" Position im gewünschten System wählen (z.B.c') und die Note dann durch Tastenbefehl "Pfeil nach unten" an die richtige Stelle "ruckeln".
Was Christian von der Dorico Seite verlinkt hat, funktioniert in Sibelius leider nicht und ist auch nicht ganz das, was ich meine.
Bei Sibelius kann ich nur mit Strg+Umschalt+Pfeil hoch/runter den
gesamten Akkord eben ins obere oder untere System versetzen.
Bis jetzt war meine Lösung, die Töne im unteren System in die zweite Stimme zu schreiben, den Ton im oberen System normal zu notieren und dann (wie oben schon erwähnt) den Hals der unteren Noten nach oben zu ziehen. Klappt so zwar, ist aber auch recht aufwändig/zeitintensiv und vor allem Fehleranfällig, wenn später noch Layout-Bearbeitungen vorgenommen werden...
Daher meine Hoffnung auf einen besseren, durch die Entwickler vorgesehen Weg.
Grüße Sing sing sing