Aging und Relic und Auswirkung auf Wiederverkauf

Die Diskussion über Autos führen wir hier aber bitte nicht weiter, denn das hat mit dem Thema nichts mehr zu tun.
Ich habe es als Beispiel dafür hergenommen, um die "Spezialität" des Relic bei Gitarren (und bei Hosen) zu zeigen (und dass es in anderen Bereichen eher zu Kopfschütteln führt)
Wer drauf steht, darf sich das gerne antun und Geld dafür hinblättern. Ich nicht.
Das Argument ist ja, dass ein gebrauchtes "abgerocktes" Instrument seine Geschichte erzählt, aber in dem Sinne erzählt eine Relic Gitarre eine Lügengeschichte und eine heavy Relic sowieso. Aber das vertiefen wir hier bitte auch nicht, denn es geht in diesem Thread ja darum, ob ein selbst gemachtes Relic einer gebrauchten günstigen Gitarre den Verkaufswert steigert oder senkt, und dazu habe ich mein Statement 5 Beiträge weiter oben schon abgegeben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
oder auf Relic Klaviere
Also bei mir steht da so ein etwa 110 Jahre altes Pianino, Jugendstil. Der Klavierstimmer sagt, der Zustand sei überraschend gut. Aussehen tut es nicht wie neu, aber auch nicht abgeschabt, natur, klar lackiert. Neu lackieren kommt aber sicher nicht in Frage. Inzwischen müsste aber der Klavierstimmer wieder einmal anreisen. :)
Meine Frau will irgendwann Klavier spielen lernen und eines in Hochglanz-Klavierlack wäre nie in Frage gekommen, zu steril.

Bei Blasinstrumenten, vor allem Blech, sehe ich da schon auch einen Relic-Kult, vielleicht aber auch nur: "Nein, ich poliere meine Trompete nicht, das musste ich als Kind schon immer zwangsweise tun." ;)
Kenne ich von meinen Brüdern, diese Metall-Politur war auch alles andere als angenehm.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich stelle mir Folgendes vor: Die Daimler Benz AG bringt ein neues Automodell auf den Markt mit einem vorproduzierten Blechschaden, den der Promi XYZ selbst an seinem adäquaten Modell angerichtet hat, mit genauer Angabe, wann er diesen Rempler hatte und wo (St. Tropez oder ........ - hier einen beliebigen "must-be-there"-Ort eintragen) das passiert ist. Dazu hier und da ein bisschen Flugrost, die Ledersitze etwas auf "shabby" gemacht, also "geaged" oder "relic". Für dieses Fahrzeug verlangt DB einen Aufschlag von 12.000 € gegnüber dem Preis für das Standardmodell. Was wird der potentielle Käufer denken? Ist es nicht seltsam, dass alte Autos, solche Spritfresser aus den Fünfzigern und Sechzigern, bis auf die letzte Schraube blitzeblank gewienert und aufgeputzt in den Showrooms stehen oder an Oldtimerralleys teilnehmen und dass die Besitzer auf den 1a Originalzustand stolz sind?
Wie widersinnig ist das denn, dass, allen anderen voran, Fender und Gibson Gitarren anbieten, die z.B. ein Herr Murphy für Gibson mit Eisspray behandelt und die Metallteile anrostet, dass bei Fender irgendwelche Leute mit dem Hammer auf die Gitarre dengeln, um "Dings and Dongs" in Lack und Holz zu schlagen, dass man Griffbretter gewollt (und oft nicht gekonnt) verdreckt, so, als ob diese Dinger jahrzehntelang auf den Bühnen der Welt gespielt worden seien? Mit kommt das genau so vor wie Firmen, die zwanzigjährige Mitarbeiter mit dreißigjähriger Berufserfahrung suchen (aber nur für die zwanzig bezahlen wollen). Was soll das alles? Ob der Vintage-Hype der letzten Jahrzehnte tatsächlich seine Berechtigung hat, ob eine 59er Burst wirklich um so vieles besser klingt, woran das liegen mag, ob man das physikalisch erklären kann, all das möchte ich hier nicht in Frage stellen, das mag jeder für sich beantworten, und ja, ich würde mich nicht sträuben eine solche 59er zu nehmen, wenn sie mir angeboten würde. Aber ich würde keine 300.000 dafür bezahlen, selbst wenn ich die Kohle in der Portokasse hätte. Aber ein Instrument teuer zu bezahlen, nur weil in der Fabrik (oder im Custom-Shop) ein dortiger Mitarbeiter mit einer Schablone aus einer Sunburst Telecaster ein "Andy-Summers-Modell" "gerelict" hat - nee, danke. Die technischen Veränderungen gegenüber der Standard-Tele mögen ok sein, aber die rechtfertigen bei Weitem nicht einen so exorbitanten Preis. Insofern gebe ich also Ear Berlin* recht, der in seinem Beitrag vom 9. April recht gut dargelegt hat, was ein bekannter Technik-Supermarkt vor Jahren in seiner Werbung propagiert hat: Lass dich nicht verarschen - vor allem nicht beim Preis!

* Hallo Kollege, ich bin auch Schreiner, und die farblichen Reaktionen der Hölzer hast Du sehr gut beschrieben!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Rundumschlag
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wer Relic mag kann es kaufen, egal ob Jeans oder Gitarre, mit.Ausnahme von PRS machen es mitlerweile so ziemlich Alle. Die einzige Gitarre die ich mal gereliced gekauft habe war eine Gibson Hummingbird, der sah man ihr hartes Leben an, denn sie war gebraucht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gitarrensammler
  • Gelöscht von DirkS
  • Grund: OT
Vorsorglich, bevor es weiter abdriftet: Der TE wollte den Einfluss auf den Wiederverkaufswert ermitteln.
Es geht in diesem Thread also nicht darum, ob man Aging gut oder schlecht findet.
Daher werden wir weitere solche Ansichten als OT löschen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Bassturmator
  • Gelöscht von DirkS
  • Grund: OT und Bezugspost auch gelöscht

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben