Aftertouch: Lebenswichtig oder entbehrlich?

Einen Markt gibt es sicherlich, aber ich glaube der ist so verschwindet gering...
Also ich würde auf jeden Fall gegen die Aussage setzen, dass die Leute merken, dass sie genau das schon immer haben wollten.

Den Trend geht für mich im Moment eher dahin, dass die Leute merken was sie so gar nicht brauchen :)
 
Aftertouch ist für mich einfach eine Möglichkeit zur Modulation, wenn man die linke Hand nicht frei hat. Konkretes Beispiel: man spielt links eine Fläche und rechts einen Lead Sound. Dann hat man keine Hand mehr fürs Vibrato frei und das ist wirklich schade und hier ist der AT sehr praktisch. Ich verwende das ab und zu auch zum Pitch Benden. Ich habs am Forte sehr gerne und vermisse es am Nord Lead A1 schon ein wenig.
 
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Ich habe ja selber schon KBs mit AT gespielt und dabei kann man sehr gut agieren. Die Taste muss natürlich stabil sein und es darf nis Ungewolltes passieren. Keine Ahnung, wie es beim Seaboard ist. Polyphoner AT ist jedenfalls essenziell, wenn man Gitarre etc auf dem KB spielen will.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Gibt schon einiges in die Richtung, zum Selberbauen und/oder Nachrüsten, z. B. vaxmidi oder touchkeys.

Grüsse.
synthos
Danke für die Hinweise. Schaue ich mir mal an. Auf den ersten Blick fällt wieder auf: Toll animierte Seite (bei der das Meiste nicht funktioniert) und wenig Infos.
 
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Manch einer hier wird es kaum glauben, aber es gibt doch tatsächlich Bandkeyboarder , die AT auch nutzen... Und ich würde nicht beurteilen wollen, ob das eher wenige oder mehr sind.
Übrigens gibt´s obendrein noch welche, die nicht covern sondern beim Spielen intuitiv mit Klängen kreieren!

Für ´ne Hammerlike-Tastatur mit Pianofeeling sehe ich´s auch so, daß man drauf verzichten könnte. Für einen Synth ist´s für mich definitv Pflicht.

Allerdings ist eine wirklich gute Tastatur Voraussetzung dafür, Pressure musikalisch einsetzen zu können. Mein P08 z.B. ist leider ein Gegenbeispiel dazu. Die Tastatur ist deutlich zu leichtgängig und man erwirkt oft schon bei stärkerer Velocity
die noch nicht gewollte AT-Modulation. Das erfordert beim Spielen mit solchen Klängen dann schon ein wenig Achtsamkeit...
 
moin,
after touch ist vielleicht die älteste modulationstechnik für tasteninstrumente (clavichord), wir hatte so ein ding zu hause stehen:
Als einziges mechanisches Tasteninstrument bietet das Clavichord die Möglichkeit der Tonbeeinflussung auch noch nach dem Anschlagen, z. B. durch die „Bebung“, ein periodisches Ändern des Drucks auf die Taste, wodurch ein dem Vibrato bei Streichinstrumenten ähnlicher Effekt entsteht.
da wird von seiten der firmen eine riesenbuhei gemacht um die mechaniken anzupreisen und mit irgendwelchen 'originalen' verglichen, aber eines der stärksten werkzeuge zur klangebeeinflussung während des spiels wird unter den tisch fallen gelassen.
sind keyboarder 'stumpfer' als saxophonisten :) ?
wer es nicht braucht, kann es doch ausschalten, aber wer es nutzen möchte, kann es nicht einschalten.
der resultierende preisunterschied ist wahrscheinlich eher mal wieder marktpolitisch bestimmt.
schade, daß mein relativ neues MoXF keines hat (es gab für mich aber keine alternative), mein alter juno alpha hatte.
horst
 
Hauptsächlich für Live-Keyboarder, die nun mal keine Hand frei haben, um Controller per Modulationsrad zu bedienen, oder schon genügend Fußtaster und Schweller unter den Keyboards liegen haben, für mich eine unverzichtbare Sache. Ob ich damit den Rotary Effekt für die Orgel steuere oder Swells, oder Modulation bei Synth Solis, ... ich könnte auf Anhieb gar nicht alle Möglichkeiten aufzählen, wo ich das noch überall nutze.
Im Gegenteil würde ich mir sogar weitere Control-Optionen auf der Taste wünschen, wie man sie auf dem iPad oder auf dem Roli hat, z.B. seitliche Bewegungen für einen Vibrato Effekt (Streichinstrumente) oder nach oben ziehen mit dem Finger, um einen Filter zu aktivieren.
Im Studio-Einsatz kann man sicherlich drauf verzichten. Auch bieten sich solche Soundgestaltungs-Optionen über die Taste nicht bei allen Sounds an, z.B. reines Klavier-Spiel oder E-Pianos. Aber selbst, wenn ich nur einen Pad-Layer auf dem Piano verwende, bieten sich schon wieder diverse Controlling-Möglichkeiten.
 
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Ich mag Aftertouch. Zugegeben, ich benutze ihn nur bei ausgewählten Sounds, derzeit mit einem Roland JD-XA, früher mit einem OB12. Mein Erstkontakt damit war eine alte M1, so um die Jahrtausendwende herum. Seitdem finde ich, das gehört einfach dazu.

Ich glaube übrigens nicht, dass Aftertouch ausstirbt. Ich glaube, Touch stirbt insgesamt weg. Kürzlich habe ich keinen Korg Electribe Sampler gekauft und die Anschlagsdynamik der Pads ist in allen Werkspresets deaktiviert. Dafür wird das Produkt in der DJ-Sparte verkauft, obwohl es ein (sample-basierter) Synthesizer/Sequenzer ist.

Ich glaube, ganz viele Synths sind einfach an Daddelheinis getargetet, und nicht mehr an Leute, die tatsächlich live damit spielen wollen. Klaviaturen werden abgespeckt (auch beim JD-XA, 2cm kürzere Tasten als beim Stage Piano, 1cm kürzer als beim Juno 106), oder durch Spielzeugkram ersetzt (Korg Volca Serie, und all die Synths mit den Miniatur-Tasten).

Aftertouch muss man halt auch erst mal üben, genau wie Anschlagsdynamik. Um Kleckse im Sequenzer der DAW zu platzieren, braucht man beides nicht.

Bei diesem Proberaummitschnitt habe ich den Synth (JD-XA) mit Aftertouch gespielt:

 
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Hauptsächlich für Live-Keyboarder, die nun mal keine Hand frei haben, um Controller per Modulationsrad zu bedienen, oder schon genügend Fußtaster und Schweller unter den Keyboards liegen haben, für mich eine unverzichtbare Sache.

Man könnte auch auf die Idee kommen, auf die Räder/Joysticks etc. andere Klangparameter zu legen als auf den Aftertouch. Nicht immer geht's um die linke Hand. Dann kann man noch mehr Parameter live beeinflussen. (Wenn man einen Synth hat, bei dem es noch Knöpfe gibt, dann gibt's da natürlich noch andere Möglichkeiten, aber z.B. beim JD-XA kann man mehrere Parameter auf die Controller-Räder legen und hat noch den entsprechenden zusätzlichen LFO auf dem Joystick.)
 
der JP-8000 dagegen hatte soweit ich weiß noch Aftertouch
... hat er leider nicht :weep: , dabei schreit bei ihm eigentlich alles danach. Wenn ich's richtig im Kopf habe, hatte nur der Expander JP-8080 einen.

Ich habe den Aftertouch das erste Mal in den 90ern auf einem DX7 II FD lieben gelernt - und der einzige echte Mäkel-Punkt an meinem JP-8000 ist (finde ich) eben der fehlende Aftertouch. Gerade bei diesen schönen fetten Flächen und dem wohlklingenden Filter - was sich Roland dabei wohl gedacht hat... :nix:
 
Es kommt auf den Synth an. Ein normaler Synthesizer braucht nicht zwingend einen Aftertouch. Bei manchen Synthies nervt er sogar. Der V-Synth
war einer meiner ersten Synthies, bei dem der Aftertouch wirklich gut umgesetzt wurde. Ich nutze ihn oft Live mit meiner Band.
Aber eine Workstation ohne AT geht gar nicht...
War es beim Jupiter 80 nicht so, dass der Aftertouch bei manchen Supernatural-Akustik Sounds eine weitere Spielweise startet? Bei manchen Streichern war es, soweit ich
mich entsinne, eine art Arpeggio.
 
Mich regt diese Rück-Entwicklung schon länger auf. Aftertouch ist zwar je nach Hersteller und Tastatur unterschiedlich gut oder weniger gut einsetzbar, aber das Fehlen von Aftertouch an einem Instrument, das synthetische Klänge und (Naturinstrument)-Samples wiedergeben kann, ist für mich definitiv ein gravierender Nachteil. Und fehlender AT war somit bisher ein K.O.-Kriterium, gerade, wenn es um Workstations und Lead Synthies ging. Denn gerade im Live-Betrieb ist AT deutlich anwendungsfreundlicher als andere Modulationsmöglichkeiten, um z.B. dem Solo mal eben ein bißchen Leben einzuhauchen, ohne sich einen Knoten in jeweils 2 Arme und Beine machen zu müssen.
Warum auch eine live-performance-orientierte Marke wie z.B. NORD sich bei fast allen Generationen der Leads die Blöße gibt, obwohl man die Aftertouch/Morph/Pitch Bend-Funktionen am Nord Stage sehr schön gelöst hat, ist für mich nicht nachvollziehbar (und selbst noch beim Electro 5, bei dem trotz neuer Sample/Synth Option auch ein Pitch Bend fehlt).

Bei derartig hochwertigen und hochpreisigen Geräten der namhaften Hersteller einzig die (geringfügig höheren) Kosten für Aftertouch-fähige Tasten anzuführen, ist schon ziemlich unglaubwürdig und die Rechtfertigungsversuche der Hersteller sind teilweise haarsträubend. Manche versuchen gar, allein mit phantasievollen Anglizismen über die fehlenden Eigenschaften der billigeren Tastatur hinwegzutäuschen.
Wir, die Kunden, sollten den Herstellern durch unser Kaufverhalten und auch durch entsprechende schriftliche Rückmeldungen zu verstehen geben, daß wir das nicht hinnehmen, anstatt deren fadenscheinige Argumente noch zu übernehmen und zu verteidigen.
Man stelle sich nur mal vor, ein Premium-Auto-Hersteller wie BMW oder Mercedes verzichte auf die Servo-Lenkung. In der nächsten Generation ist's dann vielleicht schon der Bremskraftverstärker...?
Aftertouch kann sowohl bei 61er / 76er Leichtgewichtung als auch bei 88er Gewichtung Sinn machen, vor allem, wenn eben auch Synthie-, Solo- oder Natur-Sounds abseits von Piano und Orgel mit an Bord sind. Beispielsweise beim Nord Stage 2 HA 88 und beim YAMAHA S90 ES ist die Kombination 88 Tasten mit Gewichtung und Aftertouch sehr gut gelungen und läßt sich prima spielen. Bei ROLAND's Fantom X8 hingegen mußte man sich beinahe auf die Tasten knieen, um überhaupt den AT auszulösen. Das macht nicht wirklich Spaß, geschweige denn Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt auf den Synth an. Ein normaler Synthesizer braucht nicht zwingend einen Aftertouch. Bei manchen Synthies nervt er sogar.
Das Problem sind nicht die Synths, sondern die Presets, bei denen der Hersteller gern alles an Controllern belegt, was da ist, egal, ob sinnvoll oder nicht. Bei neo-experimentellen Effektsounds ginge das noch, aber bei Hammond mit Velocity hört für mich der Spaß auf.

Auf Analogsounds übertragen: Wenn ein CS80 emuliert wird, bitte alles an Controllern belegen, was nicht bei drei auf'm Baum ist, und zwar möglichst so wie beim Original (Klassiker: Cutoff auf Aftertouch UND Velocity). Wenn ein Minimoog oder Odyssey emuliert wird, will ich nicht mal Velocity belegt haben.


Martman
 
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich Aftertouch nie nutze. Kommt vielleicht dadurch, dass ich vom Klavier komme und daher teilweise so doll in die Tasten haue, dass da kein zusätzlicher Hub da ist und es auch irgendwie merkwürdig finde nach dem Anschlag nochmal fester drauf drücken zu müssen, um ne Modulation zu machen. Neben Klavier hab ich außerdem mit uralt Synths angefangen und die hatten eben noch keinen Aftertouch. Die erste Synttastatur mit Aftertouch hatte ich mit 21 oder so (müsste ein Technics WSA1 gewesen sein), da hatte ich mir schon angewöhnt ohne zu spielen. Mein "Masterkeyboard" war damals ein Digital Piano mit Hammermechanik.
 
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Es gibt Neues: Ich bin bezüglich der Nutzung von Poly AT mit der britischen Firma >touch keys> in Kontakt. Da wird was entwickelt werden und auch geeignet ausgewertet, dass man flexibler spielen kann. Und zumindest in meinem System wird es so ausgewertet werden, dass es auch vom Pianisten spielbar ist, ohne ungewollte Klangveränderungen zu vollziehen.
Ich rechne mit einem fertigen Prototypen im Sommer.
 
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dass es auch vom Pianisten spielbar ist, ohne ungewollte Klangveränderungen zu vollziehen.
Normalerweise lege ich doch für jedes Steuersignal genau die Klangveränderungen fest, die ich haben will und andere (also ungewollte) gibt es dann auch nicht?

Grüsse,
synthos
 
Es geht um das Greifen! Wenn man eine Taste, bei der die Ortskoordinate die Modulation bestimmt, nicht in der Mitte trifft, wird nicht die zentrale Tonhöhe gespielt. Wenn man dann mit AT spielt möchte man es nicht auslösen, wenn es nicht gefragt ist. Das ist ja der Grund, warum nicht wenige AT bei hartem Anschlag nicht gebrauchen können. (und warum das die Hersteller weniger anbieten),
 
Ja, aber Aftertouch kann ich in der Regel frei zuweisen, und einige Synthesizer bieten einstellbare Aftertouch-Kennlinien oder Modifier in den Modulationsslots, mit denen man die Aftertouch-Kennlinie beeinflussen kann, wenn sie einem nicht gefällt.
Wenn die Ortskoordinate auf der Taste bei TouchKeys fest der Tonhöhe zugewiesen ist, dann ist dies natürlich unflexibel: vielleicht möchte ich ja gar nicht die Tonhöhe, sondern z. B. die Grenzfrequenz des Filters damit steuern. Ich sollte auch die Möglichkeit haben, diese Information überhaupt nicht zu verwenden, wenn ich das nicht will.

Grüsse,
synthos
 
Esngeht darum: auch wenn ich Modulation XY per AT auslösen möchte, kommt es sehr auf die (mechanische!) Charakteristik der Tastatur an, ob sich das gut spielen lässt - sprich: der AT auch nur dann auslöst, wenn es gewollt ist und nicht ständig versehentlich z.B. bei härterem Anschlag. AT-Kennlinien können das Verhalten etwas verbessern, aber wenn der Sensor zu früh/spät anspricht, reisst es die Kennlinie auch nicht mehr raus.
Tastaturen mit GUTEM (also intuitiv und bequem spielbarem) AT gibt es in letzter Zeit immer seltener...
 
2018 - diesbezüglich nichts Neues. Studiologic bietet zwar Masterkeyboards mit AT an, aber die Stummel zur Mod- und Pitch-Steuerung sind eine Zumutung. Es ist praktisch unmöglich, musikalisch damit zu arbeiten. Unglaublich, wie man so etwas verkaufen kann.
 
Ich hatte einen Yamaha Montage 6 gespielt, der hat aftertouch. dass finde ich dort sehr gut, denn man konnte schon durch leichtes seitliches drücken (wenn taste unten ist) aftertouch auslösen. Es gab kein fehlauslösungen konnte damit sehr gut spielen. Also man kann sozusagen wie beim roli auch vibrato machen, wenn man den aftertouch auf pitch legt und seitlich mit dem Finger hin und her bewegt. was mich interessiert, ist es was neues dass es nur bei Yamaha gibt, oder können das masterkeyboards wie alesis vi 49 alesis ck49 oder andere seit etwa 2015 auf dem Markt sind auch so ?
 

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