Ähnlichkeit zu Satriani Song akzeptabel?

[Saint Vincent]

Hi Leute,

ich hatte die letzten Tage eine Songidee. Es handelt sich bisher um eine Akkordfolge auf die eine Arpeggio-artige Melodie auf der verzerrten E-Gitarre gespielt wird. Gestern Nacht ist mir nun leider aufgefallen, dass meine Idee ja fast wie Joe Satrianis "Crowd Chant" klint. Zumindest eben diese Stelle die bei ihm ab ca. einer Minute kommt. Sogar die Tonart ist die gleiche!!

Er spielt:
C#m A B G#m A F#m G#sus4 G#
Ich spiele:
C#m A B G#m A F#m G# G#7

Jetzt frage ich mich, kann das Zufall sein oder habe ich da unterbewußt kopiert? Und weiter, kann ich meine Idee jetzt verwenden, oder ist es zu nah?

Was ist eure persönliche Meinung, und was sagt ggf. die Gesetzlage dazu?

Gruß,
Phil

 

[langhaar!]

So ein paar Akkorde sagen letzlich nichts aus; z.B. kannst du die Akkorde rhytmisch völlig anders spielen. Es zählt allein der Hörvergleich des fertigen Ergebnisses. Schwierigkeiten mit dem Gesetz? Schalt mal ein paar Gänge runter, oder ist der Plattenvertrag schon fest eingeplant? Aber selbst dann sehe ich keinerlei Schwierigkeiten.

 

[Saint Vincent]

Schwierigkeiten mit dem Gesetz? Schalt mal ein paar Gänge runter, oder ist der Plattenvertrag schon fest eingeplant?

Nein, natürlich nicht. Aber stell dir mal vor ich arbeite jetzt Tage und Wochen an einem Song. In ein paar Jahren möchte ich ihn vielleicht auf ein Album packen und plötzlich sagt mir einer "Hey, das hast du doch von Satriani geklaut, den kannst du nicht verwenden." Das wäre doch sehr ärgerlich. Da würde ich lieber jetzt gleich die Idee verwerfen, damit mir das nicht irgendwann passieren kann.

 

[langhaar!]

In ein paar Jahren möchte ich ihn vielleicht auf ein Album packen und plötzlich sagt mir einer "Hey, das hast du doch von Satriani geklaut, den kannst du nicht verwenden."

Und wer sollte so etwas sagen? Der Anwalt Satrianis Plattenfirma? Bleib mal realistisch. Wenn du ein paar Hunderttausend Platten verkaufst, käme sicherlich jemand auf die Idee, da kassieren zu wollen, sollte aufgrund der Ähnlichkeit eine reele Chance vor Gericht bestehen. Vorher nicht.

 

[einMensch]

http://www.youtube.com/watch?v=OEGGFJLpbu4&feature=related

soviel zu Ähnlichkeiten zu Satriani-Songs
in den Infos rechts steht ein ellenlanger Text dazu

 

[Saint Vincent]

http://www.youtube.com/watch?v=OEGGFJLpbu4&feature=related

soviel zu Ähnlichkeiten zu Satriani-Songs
in den Infos rechts steht ein ellenlanger Text dazu

Hm, ich merk schon, da heißt es aufpassen!!

Wobei, das Beispiel finde ich ja etwas übertrieben. Ich glaube wirklich, dass das purer Zufall war. Pech für Coldplay natürlich.

zu langhaar!:
Mein Plan ist natürlich ein paar Hunderttausend Platten zu verkaufen, was glaubst du denn. Das ist mein erklärtes Ziel. Darüber, wie realistisch das ist, möchte ich jetzt aber nicht streiten, da ich das natürlich auch selber weiß.

 

[langhaar!]

Hm, ich merk schon, da heißt es aufpassen!!

Wobei, das Beispiel finde ich ja etwas übertrieben. Ich glaube wirklich, dass das purer Zufall war.

Du machst dir selber wegen ein paar Akkorden Sorgen, hälst aber das Coldplay Beispiel für übertrieben, wo immerhin Rhytmus, Harmonie unid Melodie übereinstimmen? Wenn du glaubst, ein Rockstar zu werden, will ich über deinen Jungmädchenträume nicht streiten, deine Sorgen bzgl. einer Klage kannst du aber getrost vergessen, solange sich die Ähnlichkeit auf die Akkorde beschränkt.

 

[Funkeybrother]

Das hat man bestimmt schon mal irgendwo gehört - kommt so oder ähnlich bestimmt in so einigen Stücken vor.

Letztendlich ist die Seqenz nicht wirklich etwas besonderes.
Die Akkordfolge schreitet diatonisch abwechselnd eine Terz abwärts und einen Schritt aufwärts beginnend mit der Moll-Tonika durch alle Stufen und endend auf der Dominante.
Würde man jeden zweiten Akkord durch einen Vertreter eine Terz abwärts austauschen, hätte man eine komplette Quintenzirkel-Sequenz in Moll. Kannst auch einfach die gleichen Akkorde spielen und nur jeden zweiten Basston eine diatonische Terz nach unten verschieben.
Das Resultat wäre:

C#m - F#m7 - B - Emaj7 - A - D#m7/b5 - G# - G#7

Das zu patentieren wäre so ähnlich, wie sich die Rechte für eine 1625-Kadenz oder die Dur-Tonleiter zu sichern.

Grundsätzlich würde ich sagen: Eine Akkordfolge macht noch lange kein Stück aus - mit einer markanten Hook-Line sieht das schon wieder etwas anders aus.

Siehe Coldplay-Beispiel: Die Akkordfolge ist simpel - im Grunde I-VI-II-V (Quintenzirkel-Sequenz) um zwei Wechsel verschoben und II durch IV ausgetauscht (Subdominantparallele <=> Subdominante). Erst mit der Melodie wird ein Schuh draus.

 

[Saint Vincent]

Es handelt sich ja wie oben beschrieben nicht nur um eine ähnliche Akkordfolge, sondern auch um die Gemeinsamkeit, dass es sich um eine "Arpeggio-artige Melodie auf der verzerrten E-Gitarre gespielt" handelt.

Danke Funkeybrother für deine Erklärungen, sehr interessant.

Ich meine das mit dem "aufpassen" eigentlich ganz ernst. Ich habe verstanden, dass das Thema nicht so einfach ist, wie ich dachte. Es scheint wohl von verschiedenen unter anderem subjektiven Kriterien abhängig zu sein, ob es als kopiert gilt oder nicht.