Adjustierbare Bünde für sehr gute Intonation realisieren

Das Problem bei den Ideen ist, dass ich keine vorgefertigten Teile finde, nicht mal C-Schienen, die klein genug sind, und es 3D-drucken oder CNC Fräsen zu lassen wäre relativ kostspielig.

Was du da vorhast ist ein System, das meiner Meinung nach nicht mit dem ersten Wurf gelingen wird. Das ist jetzt ein wenig "unkig", aber vergleichbare Entwicklungen hatten viele verschiedene Stadien, bei denen in der Praxis immer ein Nachteil entdeckt wurde, der dann versucht wurde zu optimieren.

Du sagst pauschal "Fräsen ... kostspielig". So ein Projekt wird voraussichtlich ohnehin nicht billig. Aber frage doch erst mal bei einem Werkzeugmacher oder Feinmechaniker an, was solche Profile kosten würden. Es wäre ja nur eines, das man in 6 gleiche Teile zerschneidet und bei dem Reitern wäre es ähnlich (bis auf den Bundstab).

Wie viele Stimmungen brauchst du denn? Wäre es nicht besser, du hättest mehrere Instrumente, mit jeweils einer Stimmung mit den "True Temperament Frets"? Die könnte man dann auch schneller mal wechseln, ohne das ganze Griffbrett umzuschrauben, v.a. live.

Im Übrigen glaube ich (ohne es konkret zu wissen), dass die mikrotonalen Vorteile, die das Projekt verspricht, von den klanglichen Nachteilen, die die verwendeten Materialien und deren Fugen und Spalte mit sich bringen,aufgefressen wird.

Trotzdem viel Spass beim Tüfteln!
 
Hallo zusammen,

danke für die konstruktiven Antworten!

Was mir noch in den Sinn gekommen ist, wenn die für jeden Bundstab bzw. ds was normalerweise einer wäre die Schiene die im Griffbrett sitzt für alle 6 Saiten aus einem Stück machst?

Danke Marcus, Deine Antwort hat mir weitergeholfen, und dass Du extra eine Zeichnung angefertigt hast!
Das wäre natürlich eine Option, aber man müsste dabei beachten, dass die Saiten nicht parallel zueinander sind und man so kleine Winkel sehr präzise treffen müsste, für eine CNC-Fräse aber kein Problem.

, man braucht eigentlich nur mit kleinen Fräsern das auf dem Kopf stehen T reinfräsen.
Dann halt noch die entsprechenden Reiter mit den Bundstabteilen dazu
Aber allein die sechs Schienen richtig zu einander auszurichten ist ECHT eine Aufgabe für einen Hobbybastler...

Ich hatte tatsächlich überlegt mir eine Fräse zu leihen oder evtl. sogar zu kaufen, aber die nötige Präzision werde ich damit wohl nicht erreichen. Außerdem habe ich keine T-Fräsköpfe gefunden, das könnte man aber auch lösen durch ein Konstrukt mit 2 Schichten, das man dann zusammenleimt, sodass man nur einen gewöhnlichen Fräskopf benötigt.

Probiere doch mal, ob dir ein kompensierter Sattel nicht schon ausreicht. Und ansonsten würde ich dir wirklich raten, zuerst mal eine "normale" Gitarre zu bauen,

Ich plane nicht eine ganze Gitarre zu bauen, ich würde nur einen Hals umbauen. Beim Recherchieren zur Intonation habe ich gelesen, dass jemand eine Genauigkeit von max. 2 Cent Abweichung damit erreicht hat, ich denke, dass ich irgendwann mal einen ausprobieren werde!

Bei der Idee mit der Schraube verstehe ich nicht, wie man die Schraube nachträglich bedienen können soll. Kannst du das noch erklären?

Siehe die Bilder unten. Man würde die Reiter durch Drehen mit einem Schraubenschlüssel verschieben. Eine Lösung mit einem Zahnrad außen an der Schraube und einem Stift zum Drehen würde auch gehen, nur finde ich solche Schrauben leider nicht.

Hier eine Gedanke dazu, anstelle das du die Bodenplatten in ein Holzgriffbrett einlässt, würde ich ein Metallgriffbrett fertigen lassen (es gibt bereits Gitarren mit Metall-griffbrettern) bei dem, so wie in Marschjus Skizze bereits diese T-Bahnen eingefräst sind.

Bei Metall habe ich gelesen, dass es einen höheren linearen Ausdehnungskoeffizienten hat, also bei Temperaturänderungen sich stärker ausdehnt, eigentlich ist das kein Problem, da ich nicht in nennenswert schwankenden Umgebungen spielen werde. Deshalb werde ich es wahrscheinlich bei einem Bass mit den Vorgefertigten MakerBeams aus Metall mit den dazugehörigen Reitern versuchen.

Was du da vorhast ist ein System, das meiner Meinung nach nicht mit dem ersten Wurf gelingen wird. Das ist jetzt ein wenig "unkig", aber vergleichbare Entwicklungen hatten viele verschiedene Stadien, bei denen in der Praxis immer ein Nachteil entdeckt wurde, der dann versucht wurde zu optimieren.

Du sagst pauschal "Fräsen ... kostspielig". So ein Projekt wird voraussichtlich ohnehin nicht billig. Aber frage doch erst mal bei einem Werkzeugmacher oder Feinmechaniker an,

Das ist in Ordnung, wenn es beim ersten Mal nicht klappt, werde ich es einfach weiter versuchen. Ich kann echt mal nachfragen, wenn es einfach nicht klappen will, werde ich das wahrscheinlich machen.

Evtl. kann man da auch eine Gewindehülse einkleben.

Und so sieht die Idee auch aus, die ich einige Zeit hatte, nachdem ich Deine Antwort gelesen hatte! Ich habe gar nicht daran gedacht, dass man einfach Metallgewinde in Holz bauen kann. Gestern habe ich ein Teil aus einem Tisch ausgebaut und dabei habe ich einen sogenannten Befestigungsbolzen gefunden, damit könnte man sogar ohne Kleber ein Gewinde einbringen, man muss nur in die Seite ein Loch bohren, und den Befestigungsbolzen durchschieben, um der Schraube ein Gewinde zum Greifen zu geben. Ich habe leider kein Bild gefunden, dass genau so aussah wie das Bauteil, also habe ich eins erstellt:
Befestigungsbolzen.png

Befestigungsbolzen2.png

Jedoch habe ich sie leider nicht in der richtigen Größe gefunden und Gewindehülsen mit Kleber sollten auch angemessen sein.


So sehen die einzelnen Teile auseinandergenommen aus:
Version3_A.png

Meine jetzige Idee sieht so aus, dass ich kleine Holzblöcke nehme und zwei Schlitze sowie ein Loch längs bohre, ein L-Holzprofil nehme und pro Saite ein Loch bohre (im Bild nicht zu sehen, aber dann natürlich ein L-Profil mit allen 6 Löchern, nicht einzeln). Und dann kommt unter die Stelle, an die der Bunddraht kommt, eine Gewindehülse rein.
Ein Vorteil dabei ist auch, dass der Bunddraht so verwendet werden kann und ich nicht erst den unteren Teil entfernen muss, der die Bünde normalerweise im Holz hält.

Den Radius des Griffbretts löse ich so, dass ich beim bestehenden Hals erst mal den Radius plan schleife, und dann einen durchgehenden Höhenunterschied nutzen werde, also die beiden mittleren Reiter am höchsten, und nach außen hin dann tiefer werdend. Die Reiter und L-Schienen mache ich dann immer ein bisschen breiter je Bund, um dem Hals zu folgen. Es wäre dann so wie ein Hals mit größer werdendem Radius bei höheren Bünden.

Um die Reiter unten zu halten würde ich ganz simple zwei Schrauben nehmen, die ins Griffbrett geschraubt werden.

Und so sieht das ganze dann zusammengebaut aus:
Version3_B.png


Grüße


Gold
 
Ich hatte tatsächlich überlegt mir eine Fräse zu leihen oder evtl. sogar zu kaufen, aber die nötige Präzision werde ich damit wohl nicht erreichen.
Für das was du machen willst wirst du mit einer handgeführten Fräse nicht weit kommen. Das muss schon eine CNC sein und diese muss sehr genau arbeiten.
Ich würde wirklich mal bei Firmen anfragen was sowas bei denen kosten würde und was die realisieren können. Am Ende haben die Möglichkeiten an die denken wir jetzt garnicht.
Modellbauer wäre evtl. auch so ein Ansprechpartner, gibt ja auch Firmen die sowas machen.

Zu deiner Grafik: Ich finde die Lösung jetzt etwas suboptimal. Zum einen muss man da ja zum Einstellen von oben heran um an den Sechkant zu kommen der im Griffbrett liegt. Zum anderen finde ich die Schlitze mit den beiden Schrauben recht lang, das könnte dann beim Spielen stören.
 

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  • Reiter.jpg
    Reiter.jpg
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Also ich würde ja von der stufenlosen Verstellung weggehen und stattdessen breitere Nuten an den normalen Bundpositionen ins Griffbrett fräsen, in die dann je Bund 6 viereckige Plättchen mit Bunderhöhungen eingesetzt werden können. Auf diesen Plättchen kann man mit diskretem Versatz von der Mitte aus verschiedene Bundpositionen realisieren (180° gedreht sogar in beide Richtungen). Befestigt könnten diese werden, indem von hinten geschraubt wird, einfach noch Stifte dran kommen, die im Griffbrett stecken, Magneten, oder, oder...

Sorry für die krakelige Skizze.

Gruß,
glombi

Bünde.jpg
 
Man könnte die „Bundstäbchen“ auch als kleine Bolzen ausführen, die quer durchbohrt und mit einem (Fein)Gewinde versehen werden.
Dann nimmt man eine entsprechende lange Gewindestange, auf die die Stäbchen „aufgefädelt“ werden und so in unterschiedlichen Abständen angeordnet werden können.
Davon braucht man 6 Konstrukte, die dann auf dem Griffbrett reversibel befestigt bzw. wahrscheinlich besser eingelassen werden müssen.
Der Nachteil ist, dass das nicht ganz stufenlos eingestellt werden kann, sonder immer mindestens um einen halben Gewindegang, was bei Feingewinde aber vielleicht ausreichend ist.
 
Man könnte auch, den Hals nur aus 7 Schienen, die an den Enden verschweißt oder verschraubt werden bauen, dann baut man noch 2 Doppeltrussrods dahinter,die nur an dem beiden Punkten fixiert sind. Dann kann man die Bünde frei realisieren, man könnte sie dann jeweils per Schraube auf der Rückseite verstellen. Man könnte dann noch eine Verschalung aus Holz drüber machen, für das Spielgefühl.
Es gibt auch so eine ähnliche Metal Gitarre, komplett aus Metall, der Hals sieht dort aus wie eine Fischskelett, das wäre auch noch eine Option..
 
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Der TE hatte zwar gebeten nur technische Lösungen zu posten, und nicht den Sinn oder Unsinn der Aktion. Dennoch kann ich mir nicht verkneifen: Eine gute, passende, verwirklichbare Lösung wird es nicht geben können. Und jeder Eingriff in das Griffbrett verändert den Ton - selbst wenn es technisch machbar wäre, klingen würde sie (vermutlich) nicht gut. Und bespielbar??
 
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Man könnte auch, den Hals nur aus 7 Schienen, die an den Enden verschweißt oder verschraubt werden bauen, dann baut man noch 2 Doppeltrussrods dahinter,die nur an dem beiden Punkten fixiert sind. Dann kann man die Bünde frei realisieren, man könnte sie dann jeweils per Schraube auf der Rückseite verstellen. Man könnte dann noch eine Verschalung aus Holz drüber machen, für das Spielgefühl.
Es gibt auch so eine ähnliche Metal Gitarre, komplett aus Metall, der Hals sieht dort aus wie eine Fischskelett, das wäre auch noch eine Option..

Du meinst sicher die Gittler Guitar:
 
@murle1
Statt "wird nicht gut klingen" würde ich eher sagen das sie nicht so klingen wird wie wir alle es gewohnt sind.
Ich bin mir recht sicher das für die meisten das kein erstrebenswerter Klang sein würde/wird aber auch dafür wird es Nutzungsmöglichkeiten geben... vielleicht nicht bei klassische Rockmusik,Blues usw.
Aber möglicherweise bei moderneren Musikstilen oder eher experimentale Sachen.
 
Ist doch alles schon dagewesen:
 
@murle1
Statt "wird nicht gut klingen" würde ich eher sagen das sie nicht so klingen wird wie wir alle es gewohnt sind.
Ich bin mir recht sicher das für die meisten das kein erstrebenswerter Klang sein würde/wird aber auch dafür wird es Nutzungsmöglichkeiten geben... vielleicht nicht bei klassische Rockmusik,Blues usw.
Aber möglicherweise bei moderneren Musikstilen oder eher experimentale Sachen.

Das ist genau meine Befürchtung. Von einer Gitarre erwarte ich dass sie klingt wie eine solche. Wenn ich höre, wie unterschiedlich ein sehr weiches gegen ein sehr hartes Griffbrett klingt, dann mag ich mir nicht vorstellen wie ein solches Konstrukt klingt. Wenn ich mir dann noch vorstelle, welche Schwierigkeiten bei der Halsbiegung, Saitenlageneinstellung, einer Neubundierung da auftreten... Bei Bendings dann so wie so. Technisch mag es irgendwie lösbar sein. Aber wollen wir das? Und warum spielen und spielten Millionen Guitar -Heros abermillionen Konzerte und CD's
und andere Tonträger ein, ohne dass die Menschheit sich die Ohren zuhalten mussten.
Damit verabschiede ich mich als Störenfried aus diesem Thema.
 
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