So, das Teil steht nun seit rund einer Woche bei mir, der Einkauf bei MSA war erfrischend einfach, unkompliziert und schnell
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Optisch macht es einen soliden Eindruck, der allerdings durch eine gewisse unzentrische Wackligkeit der Potis nicht bestätigt wird.
Positiv: die XLR-Buchsen gehen schön straff, dadurch wird die fehlende Verriegelung kompensiert, der Netzschalter an der Front ist tiefergelegt, womit ein versehentliches Ausschalten (fast) unmöglich ist und von den grellblauen LEDs ist man bei Phonic gottlob wieder abgekommen
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Die Installation der mitgelieferten Treiber (nur USB bis jetzt probiert) geht sehr einfach und problemlos, gegen Ende der Prozedur muß man das Gerät anstecken, einschalten, wieder aus und nochmal einschalten, etwas unüblich, scheint mir, aber egal, danach ist alles betriebsbereit.
Die MME-Treiber von Samplitude haben auch keine Probleme, das Interface zu erkennen und so kann es eigentlich sofort losgehen.
Im Tonstudio habe ich verschiedene Tests gemacht: 48V an, gain auf Maximum (dabei fällt auf, das auf den letzten paar Winkelgrad vor Vollanschlag ein ziemlicher Sprung des Rauschpegels auftritt, sollte man also vermeiden) und mit offenen (!) Eingängen eine Aufnahme gemacht.
Dabei zeigte sich, daß Kanal 8 zu nahe am Netzteil vorbei führt (aufschrauben traue ich mich noch nicht, wg. Garantie), da kam ein hübscher Sägezahn
. Auch das Schalten des (kompressorlosen) Kühlschrankes, auf dem das Phonic stand, führte zu hörbaren Knacksern.
Allerdings befindet sich der Raum auch direkt unter einem Raum, der vollgepackt mit Dimmerschränken unserer Beleuchtung ist.
Zu hause, also im "Tonstudio2", ist dagegen alles in Butter - auch der Sägezahn ist weg, alle Kanäle zeigen das gleiche leise Rauschen, daß sich mit -62dB (bei Vollanschlag der Regler!) meines Erachtens durchaus im vertretbaren Rahmen hält.
Die am Phonic als Aussteuerungsanzeige arbeitenden 4 LEDs pro Kanal sind ein bissel ungewohnt, ich glaub, ich werde darauf verzichten und die feiner auflösende Anzeigekette in der Software im Auge behalten. Obwohl ich zunächst darauf Wert gelegt hatte, wäre mir nun, nachdem ich mit dem Gerät etwas probiert habe, ein schaltbares Trittschallfilter lieber, vielleicht mit einstellbarer Frequenz...
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Das (der?) zum Interface gehörende Mixer-Panel ist eine sehr einfach, kleine und übersichtliche Software, für jeden Kanal ein PAN- und ein Gainregler. Der PAN-Weg ist mit etwa 1cm sehr kurz, schön wäre, wenn er per Doppelklick auf die 0 (Mitte) spränge. Dafür ist der Überblendregler zwischen dem Input- und dem PC-Output-Signal gut 12cm lang und liegt unpraktischerweise waagerecht unter den 8 Eingangsfadern.
Dabei bräuchte ich den gar nicht, mir würde ein Schalter, der einfach zwischen In/Out umschaltet völlig genügen. Oder noch besser: eine Automatik, die selbstständig auf PC-Wiedergabe schaltet, wenn die Aufnahme gestoppt und zum Kontrollhören abgespielt wird.
Aber vielleicht gibt es das auch und ich hab's nur noch nicht herausbekommen, denn die Bedienungsanleitung ist in Englisch. Bis jetzt gehts ja noch, aber wenn ich per ADAT auf 16 Kanäle erweitern will, könnte es durchaus sein, das ich mit meinen paar Sprachkenntnissen überfordert bin. Daher werde ich mich als nächstes auf die virtuelle Suche nach einer deutschen Bedienungsanleitung machen
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Soviel erstmal dazu, ich kann nur sagen: die Kiste tut's
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