Kennt ihr das, wenn ihr denkt, ihr hättet einen Gitarren Gott dort oben auf eurem Thron, der dann aber irgendwie nicht mehr das Über-Idol ist?
Mittlerweile habt ihr euren Horizont erweitert und viel anderes gehört. Man wird offen für neues bzw. vieles andere und man erkennt, dass man vielleicht zu sehr auf einen Gitarristen versteift war oder ihn vielleicht auch zu hoch gehyped hat...
Na klar kennt man das.
Ich habe auch wegen Slash seinerzeit angefangen, eine Gitarre in die Hand zu nehmen, aber ich habe auch schnell entdeckt, dass er
spielerisch gar nicht der Weisheit letzter Schluss ist für mich. Damals schon.
Als ich zum ersten mal die Debutscheibe von Skid Row gehört hatte, war mir klar, dass Snake Sabo und Scotti Hill viel cooler spielen können mit ihren Pinch Harmonics: :-D
Slash war halt in Sachen Ausstrahlung der coolste. :-D
Und Gary Moore hatte den besten Ton und das wunderbarste Fingervibrato.
Lange Zeit bin ich dann auf der Suche nach den Roots der Gitarre in der härteren Rockmusik bei Jimmy Page hängen geblieben, wobei es weniger sein Spiel selbst war, das mich an ihm fasziniert hat.
Das ganze pentatonisch basierte Gesoliere hat man ja relativ schnell drauf. Nein, es war eher die Kreativität in seinem Songwriting.
Nach einiger Zeit habe ich dann immer weniger Hard Rock und Metal gehört, sondern auch Jazz und Country.:er_what:
Und da fiel mir erst einmal auf, dass ein Gitarrist wie Chris Leuzinger von der Garth Brooks Band unglaublich songdienlich spielen kann, ohne so ganz krass im Vordergrund stehen zu müssen, wie die ganzen Shredding Götter, die mich zur Gitarre gebracht haben. Zurückhaltend, aber genau das, was der Song so braucht. Dabei habe ich einiges dazugelernt.
Mittlerweile bin ich zurück in den 80ern. :-D
Aber mit den alten Göttern habe ich nichts mehr am Hut, ich habe dann den Lukather entdeckt und hänge jetzt bei Neal Schon. Und wieder lerne ich massiv dazu, gerade was technische Sauberkeit anbelangt:
Jetzt spiel ich schon so lange, aber der Weg ist immer noch so weit. :-D
Aber mal langer Rede, kurzer Sinn und Fazit: Es ist doch normal, dass man sich weiterentwickelt, seine Interessen verändert und sich umorientiert. Stehen bleiben wäre ja auch fad.