Abnutzung von (progressiver) Musik

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Gibt es jemanden hier, der behaupten kann, die ganze Musik, die er besitzt, sei nie langweilig geworden? Ich glaube kaum. Bei mir ist es so, dass ich kaum mehr meine TOOL-Alben und Gloria von Disillusion hören kann, ohne dabei mit meinen Gedanken abzuschweifen. Die Musik ist tatsächlich leer geworden für mich, ich kann mich nicht mehr großartig daran erfreuen, es sei denn ich konzentriere mich stark auf das Gefühl der Freude, das ich einst verspürt habe beim Hören dieser Musik.

Wie verhält es sich bei euch? Ist ältere Musik nach einer gewissen Auszeit, die ihr ihr gebt, wieder besonders? Bei mir scheint es nicht zu wirken, mir diese Alben einfach länger nicht anzuhören. Wer weiß, vielleicht ist es auch nur mein sich verändernder Musikgeschmack, und hat mit Abnutzen nicht viel zu tun :confused: . Aber ich bin nicht der erste der von solch einem Phänomen erzählt.
 
Eigenschaft
 
Ich muss sagen, dass gute Musik sich für mich gerade dadurch auszeichnet, dass ich sie nicht tothören kann. Sigur Rós und Porcupine Tree, GY!BE, das lief alles bei mir schon sehr sehr oft und sehr sehr lange, aber ich kann sie immer wieder einlegen. Opeth eigentlich genauso, obwohl mir das ganze im Moment zu heavy ist, was aber nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bei totgehörten Platten ist es so, dass ich sie nach Jahren nochmal auspacken kann, und sie dann zwei Tage höre, aber dann reicht es auch wieder, das passiert mir aber bei progressiven Sachen sehr selten muss ich sagen
 
hm...
ich hoffe ich lehne mich damit jetzt nicht zu weit aus dem tool´schen fenster, aber ich stell mal den vergleich zu dream theater her.

also "fan" von dream theater muss ich sagen, klar gib es songs denen kann ich einfach nichts mehr abgewinnen weil ich sie rauf und runter gehört hab, zB As I Am oder so...
aber bei eigentlich jedem anderen song muss ich sagen, dass er mich jedes mal wieder aufs neue umhaut, ok mag sein, weil ich "erst" seit 3 jahren täglich min 1stunde dream theater höre aber für mich ist da halt immer was neues drin, sachen die ich vorher nicht gehört habe, kleine nuancen usw blablabbla...

ok jetzt zu tool...
klasse musiker, keine frage aber ich sag mal allein schon auf der doch etwas limitierten songzahl hört man deren katalog einfach schneller durch, und es ist eben mehr auf die stimmung ausgeleget, dass heißt einige teile wiederholen sich und bilden so den hintergrund für bspw. die lyrics, da kann ich verstehen das man es irgendwann auswenig kennt...

zB bei kamelot, the black halo, super album aber nach 3-5 wochen dachte ich mir...gut und jetzt...was soll ich jetzt damit...

denke das hängt von den einzelnen bands ab!
 
denke das hängt von den einzelnen bands ab!

Eine sehr interessante Ansicht. Habe ich bisher nicht in Erwägung gezogen...
gerade auch deswegen, weil auch TOOL sehr komplexe Musik machen, ich würde nicht unbedingt behaupten sie seien minder komplex... (schonmal Third Eye oder Rosetta Stoned gehört? ;) ) solche Ansprüche erhebe ich eigentlich auch nicht, zu sagen, diese Musik sei interessanter als diese. Das ist allein vom Geschmack abhängig.
Desweiteren höre ich so unterschiedliche Bands, dass es fast unmöglich ist zu sagen, ich habe durch Zufall nur die erwischt, die sich schnell abnutzen. Das glaube ich einfach nicht.
Ich habe eher die Ursache des Abnutzens in den Hörgewohnheiten gesucht, aber so richtig kann ich mir es auch nicht herleiten, was bei mir anders sein soll als bei solchen, bei denen Musik eben nicht langweilig wird.
 
Natürlich spielen die Hörgewohnheiten, und natürlich auch Launen eine Rolle. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre tierisch angepisst, also so richtig mies drauf, und müsste dann eine Woche lang am Stück nur The Mars Volta hören, dann ginge mir das schwer auf die Nerven. Andererseits, sollte ich kein GY!BE hören, wenn ich wirklich euphorisch gut gelaunt bin, das zündet nicht, irgendwas blockiert dann.

Man kann, meines Erachtens, sogar ganze Musikrichtungen tothören. Ich bin ja musikalisch schon viel rumgekommen, das ganze fing mit Ska an (Ska-P kann ich echt nicht mehr hören, das war damals bei mir wie jeden Tag Pommes essen, irgendwann gehts nicht mehr), weiter über Metal (normaler Metal geht garnichtmehr. Oh, Blastbeats, wie schön. Der kann ja toll shouten... nervt mich!), Progressive Metal zur kompletten Progressive Bandbreite... mal sehen was noch kommt :D
 
Tool konnte ich nicht mit größten Anstrengungen tot hören. Wenn ich das nichtmehr funktioniert distanzier ich mich wohl vollkommen von Musik, weil fuer mich darüber hinaus fast nur noch Sekundär-Musik kommt...
Da doch lieber zeitweise ganz von Musik und musizieren fernbleiben, und wenns danach nicht geht, Metier wechseln.

Bei Sigur und GY!BE eigentlich auch nicht.
 
ok war vielleicht zu speziell...

ich sags mal so, imo muss man eigentlich bei den sich selbst "progressiv" bezeichnenden bands eine unterscheidung machen, diese die es nur im anfang waren und diese strukturen beibehalten haben und diese die sich immer weiter entwickeln...

also krasses beispiel gebe ich mal symphony x...
mag die band total gern aber es ist einfach so vorrausschaubar und jeder song iwie gleich aufgebaut, darum kann ich sie mir nicht allzuoft anhören, wenn dann immer mit vollem herzen aber nach einem album komplett ist da einfach die luft raus...

man könnte ja mal ne these aufstellen was eigentlich dazu beiträgt, dass man etwas nicht mehr hören will/kann...

zum einen würde ich sagen zu einfache und ausgelutschte akkordstrukturen...
als nicht prog beispiel, wisst ihr noch wer im jahr 2006 den großen sommerhit laut einschlägiger deutscher radios hatte? genau! ich auch nicht
uninspirierende und ausgelutschte themen/texte...noch iwer an drachensagen oder sowas interessiert?
langweiliger gleich bleibender aufbau...

nun gilt dieses aber ja grundsätzlich für alle musikrichtungen und ich sag einfach mal das solche strukturen ja eigentlich nicht im prog zu finden sein sollten, jedenfalls nach meiner definition nicht!

lange rede kurzer sinn...mir ist im verlauf des tippens der gedanke entwischt, was ich eigentlich schreiben wollte :D
 
Also für meinen Teil ist das so, dass ich immer mal Phasen hab, wo ich verschiedene Bands einfach nicht hören kann. Zur Zeit ist es auch die Gloria von Disillusion, aber ich weiss, dass sich das jeden Moment wieder ändern kann.

Ich hatte in den letzten Wochen echt Probleme mich noch für Tool begeistern zu können, dann habe ich am Wochenende Lateralus auf meiner Anlage komplett durchgehört und schon ist die Begeisterung wieder da.

Ich denke, dass es normal ist, wenn man Zeiten hat, wo man die Bands, die man sonst nie hört, nichts abgewinnen kann. Vergleicht es doch mal mit einer Freundschaft. Dort gibt es auch mal Phasen wo einem der besten Freund/inn, mal tierisch nervt, aber ein paar Tage später hat sich alles wieder eingerenkt.

Ergo- beruhige dich Overdriven7, dass renkt sich wieder ein.:D
 
Ich denke das ist bei allem im Leben so.
Manchmal ist man in der richtigen Stimmung für etwas, manchmal nicht.
Das kann sich stündlich ändern, oder auch mal ein Jahr so bleiben.
Bei Tool gehts mir auch so. Aber das empfinde ich eben als ganz normal. Ich hab die Tool-Scheiben fast 2 Jahre lang so gut wie jeden Tag gehört.
Natürlich entwickelt man sich auch aus manchen Sachen raus. Dream Theater zB. gefallen mir allgemein nicht mehr so gut.
 
Ist ältere Musik nach einer gewissen Auszeit, die ihr ihr gebt, wieder besonders?
Bei mir ist das sehr von den Bands abhängig. Zum einen gibt es natürlich die, welche man ein paar Monate hört, die dann aber nichts mehr neues bieten können und die man dementsprechend schnell wieder vergisst. Im Idealfall entdeckt man sie vielleicht nach mehreren Jahren wieder (hatte ich auch schon) und hört sie dann gerne wieder, einfach weil man bestimmte Erinnerungen mit der Musik verbindet.
Für mich wirklich gute Bands sind solche, deren Musik so vielfältig oder auch einzigartig ist, dass ich sie nach einem halben bis ganzen Jahr Pause wieder für ein paar Monate intensiv genießen kann. Meist trifft das auf progressive Bands zu. Pain of Salvation ist dabei mein absoluter Favorit, wobei natürlich auch Dream Theater genug Abwechslung bietet um immer wieder in meiner playlist zu landen.
Wichtig ist dabei denke ich aber auch, dass man sich nicht bewusst für eine Auszeit entscheidet, da dann nacher die Erwartungen zu hoch sind, dass es nach der Pause der absolute Hörgenuss ist. Es macht eigentlich mehr Spaß, wenn man alte Bands durch Zufall wiederentdeckt.
 
hab auch das meiste totgehört:

Tool, Dream Theater, fates warning sowieso, Genesis, yes, crimson, OSI, Pain of salvation, Symphony X, Threshold, isis ....

alles totlangweilig geworden....

absolut uninteressant und nicht mehr "hinhörbar"

hartnäckig halten sich opeth, riverside oceansize und Chroma Key noch oben... Platypus/jelly jam auch....


aber sonst, hör ich kaum noch musik...
 
Hallo Leute
Musik Tothören ist fast unmöglich, es sei denn es sind Ohrwürmer.

Alles wo Progrock draufsteht oder auch drin ist kommt Spät aber gewaltig, später höre ich sie Phasenweise, also mal 5 oder 10 Jahre gar nicht und dann wieder mit Begeisterung.
Wie Matt sind dagegen Popsdinge wie dieser Umbrella Song der letzten Sommer überall hoch und runterdudelte Heap Heap Heap, klingt wie Rückwärtsgestöhnt und war schon vom ersten Ton an Totgehört.
Progrock erarbeitet man sich, man findet Wochenlang täglich was neues, sowas kann man nicht tothören und wenn gibt man ihm ne mehrjährige Pause.

Dream Theater sind ein Fall für sich, Musikalisch völlig Genial ist mir das Gefrickel manchmal zu arg am ständigen Limit, die Jungs haben bereits seit ihren frühen Alben bewiesen was sie können und sind für mich fast ausgereitzt, manchmal würde ich wünschen sie würden darauf verzichten der Welt und sich selbst zu zeigen wie schnell und genial sie spielen können, es etwas Ruhiger angehen und dafür echte Songs schreiben die dann sehr gerne in Spitzen alles ausreizen.
Gutes Musikgefrickel ist eben wie ein guter Effekt, etwas Sparsamer wäre hier mehr.
Gruß
Hartmut
 
@EDE-WOLF: ganz unironisch ist dein Beitrag auch nicht ausgefallen, oder versteh ich da was falsch?

Und übrigens, in eine Dream-Theater-Diskussion sollte der Thread nicht unbedingt ausarten. :rolleyes:
 
doch das soll es :twisted:

ok btt

hm...ich glaub das hängt auch einfach von der art und weise ab wie man musik hört, ob gemütlich im sofa oder auf dem weg irgendwo hin und ob man sich nur auf einen artisten oder ein album einschießt oder dem gehört verschiedenes zuführt in einem gewissen zeitraum
 
@EDE-WOLF: ganz unironisch ist dein Beitrag auch nicht ausgefallen, oder versteh ich da was falsch?

Und übrigens, in eine Dream-Theater-Diskussion sollte der Thread nicht unbedingt ausarten. :rolleyes:

mein beitrag ist völlig ernst gemeint!?!

eventuell etwas übertrieben, klar kann ich mal in den ein oder anderen song reinhören, aber komplett geht eigentlich bei den genannten nicht mehr!
 
Ich hab diese Phasen recht oft, interessanterweise mit fast den gleichen Bands wie Ede Wolf. Abgesehen von Tool, das aber auch nur, weil ich die Musik als zu gut empfinde um sie ständig zu hören und es wenn man sie dann mal hört es jedesmal wieder Spaß macht.

Auch kommt mir allgemein der allermeiste Progrock und Progmetal den ich früher geliebt hab nur noch pathetisch vor, gekünstelt und unnatürlich. Dreistimmige Gesangsparts und 20 Minuten Songs in allen Ehren, aber da steh ich einfach nicht mehr so drauf.


Zum Glück gibt es ja ncoh andere Musik. Ich höre gerade viel Stoner, viel Tom Waits, Melvins, Miles Davis, J. Butler Trio und so 'n Zeugs, und bis ich das alles durchhab hab ich sicher wieder ein Ohr für Frickelbands übrig.


Nur King Crimson hält sich extrem hartnäckig. Aber da ist die Disco auch groß genug, um lange Futter fürs Ohr zu bieten.
 
Abgesehen von Tool, das aber auch nur, weil ich die Musik als zu gut empfinde um sie ständig zu hören und es wenn man sie dann mal hört es jedesmal wieder Spaß macht.

Joa, das ist eine gute "Taktik". Ich persönlich gehe sogar so weit, dass ich absichtlich Abstand von Bands nehme, die mir am Herzen liegen. So kann ich verhindern, dass ich sie tot höre. Prävention! ;)
Außerdem will ich darauf mal hinweisen, dass es ja viele Alben/Songs einer Band gibt. Eine Band komplett tot zu hören ist mir noch nie gelungen, vielleicht mal einige Songs oder im schlimmsten Fall ein Album. Außerdem ist es ja so, dass man von jeder Band, insofern sie noch existieren udn aktiv sind, neue Songs erwarten kann. Noch dazu entdeckt man ja immer wieder neue Lieder. Beispielsweise Red Hot Chili Peppers, früher dachte ich immer, dass "Blood Sugar Sex Magik" von den Peppers ihr Debut war. Dabei hatten sie ja schon 4 Stück davor. ;)

Fazit: Eine komplette Band tot zu hören stelle ich mir schwierig vor, da es eben immer wieder neue Alben gibt bzw. man alte Alben/Songs neu entdeckt. Lieder tot hören ist wohl durchaus möglich...leider :(
 
Okay, tut mir Leid. Ich konnte bloß mit dem letzten Satz deines Postings



nicht viel anfangen, da wir im Musiker-Board sind. ;)

man kann ja musik hören

oder sich mit musik volldudeln lassen ohne hinzuhören, in der tat mein post war da gänzlich undeutlich!

AKTIV musik hören tu ich weniger
 
Mein Tipp: alles tothören, was man mag, und dann hinsetzen und musizieren, möglichst übertrumpfen ;)
Als mehr oder minder aktive Musiker mit Eigeninitiative stehen wir da doch drüber.

Overdriver7 schrieb:
Und übrigens, in eine Dream-Theater-Diskussion sollte der Thread nicht unbedingt ausarten.
[spam]
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass man Dream Theater tothören kann... bzw. toter.
Wär aber lustig von sich behaupten zu können: "DT klingen so tot, weil ich sie totgehört habe!"
Hmm aber vielleicht sollte man das ja wirklich machen, sich kollektiv zusammentun und DT mit Gewalt zu Tode höhren... :twisted:
[/spam]
 

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