Abgestimmte Röhren (matched pairs/quartets/etc.) - Qualität, Tests, Selektion ?

  • Ersteller Stratspieler
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Das Ideale Testgerät müsste ein Amp mit Röhrensockeln sein bei dem während des Spiels die Werte der Röhren ausgemessen werden über den üblichen Spannungsverlauf.
Wenn die Werte der Röhren sich dann innerhalb einer Toleranz befinden - grünes Licht.

Diese Geräte müssten dann genormt sein aber allein diese entwicklung wäre wohl zu teuer da ja unterschiedlichste Röhrenkombinationen zum Einsatz kommen.

Der Rest ist irgendwie Röhrenroulette bei dem im Falle von matched wenigstens die Kugeln die gleiche Farbe haben.
 
Sehr interessantes Thema!
Aber mal eine ketzerische Frage: ist es nicht so, dass es zum Zeitpunkt der Entwicklung unserer „holy grails“ (Marshall JTM/Plexi/JMP, Fender Tweed/Blackface/Silverface, Vox AC, ...) noch überhaupt keine gematchten Röhrensets gab?
Vielleicht kann hier jemand etwas zu sagen...
 
Das Ideale Testgerät müsste ein Amp mit Röhrensockeln sein bei dem während des Spiels die Werte der Röhren ausgemessen werden über den üblichen Spannungsverlauf.

Spielen muss da keiner, da reicht ein reiner Voltage Sweep auf dem Gitter über den in Amps üblicherweise auftretenden Rahmen. Soweit ich weiß kann dass das ROE-Test Gerät aber dieses Gerät nachzubauen dürfte die meisten (nicht nur finanziell) überfordern....
 
Nur noch kurzer Nachtrag:
Ich hab heute grad erst wieder ne Lieferung von TT bekommen, darunter 4x TT EL34 as matched Quad (btw: das muss man auf der Website jetzt extra beim Bestellen angeben!) die die folgenden Angaben auf dem Label haben:
P:490V G:487V G1:-44V
Gm:5 Ip:36 4.
IP OK, Gm OK SP OK
Diesen Angaben zufolge wird wohl bei 490V Anodenspannung, 487V Gitterspannung -44V Bias gematcht und die Biasspannung betrug -44V.
Des weiteren finden sich noch zusätzliche Informationen auf dem Label das wohl die Ströme für HeatertoCathode (H2C), Steilheit (S), Schirmgitter (G) und Steuergitter (G1) angeben (Achtung: das sind hier meine(!) Interpretationen von den Werten, keine bestätigten Werte) und die sind zwar pro Röhre leicht unterschiedlich aber doch sehr nah beinander.
In einen grad auf der Bank liegenden JVM410 gesteckt hab ich nach 1h 33.4 34.2 33.8 35mA, wechselt man durch bleiben die erhöhten Werte so ziemlich an den Fassungen, sprich kommen wohl aus der Beschaltung, insofern würd ich sagen einwandfreie Ware.
 
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Das Ideale Testgerät müsste ein Amp mit Röhrensockeln sein bei dem während des Spiels die Werte der Röhren ausgemessen werden über den üblichen Spannungsverlauf...Diese Geräte müssten dann genormt sein aber allein diese entwicklung wäre wohl zu teuer da ja unterschiedlichste Röhrenkombinationen zum Einsatz kommen...

Genau das machen entsprechend teure, alte Röhrenprüfgeräte, wie Funke W19 und Consorten. Allerdings eben nicht während eines Spielens sondern anhand vorgegebener Datenwerte.

...Lieferung von TT ... 4x TT EL34 ... die die folgenden Angaben auf dem Label haben: P:490V G:487V G1:-44V Gm:5 Ip:36 4. ... Diesen Angaben zufolge wird wohl bei 490V Anodenspannung, 487V Gitterspannung -44V Bias gematcht und die Biasspannung betrug -44V...Des weiteren finden sich noch zusätzliche Informationen auf dem Label das wohl die Ströme für HeatertoCathode (H2C), Steilheit (S), Schirmgitter (G) und Steuergitter (G1) angeben....

Kann man davon ausgehen, dass das bei etwa + 490 Volt erst einmal wesentlich realitätsnäher ist, als bei den Datenwerten von + 250 Volt Ua. Gut! :great:

Für die Laien zur Erklärung: P(late = Anode), G(rid = Gitter, hier Schirmgitter g2), G1 = Steuergitter g1. Ip = Anodenstrom. Was die Kathodenstromangabe angeht: Nett, aber braucht eigentlich keiner, da lediglich Summe von Anoden- und Schirmgitterstrom.

Jedoch bin ich mir bei der Steilheit eben nicht sicher, denn sie wird mit einem Delta der Spannungen / Strome berechnet. Die angegebenen Werte beziehens ich jedoch lediglich auf einen Punkt im statischen Zustand.
Für mich liegt genau hier die Krux: Angaben zu einem Punkt können bei den Röhren durchaus gleichgroß sein, alles gut. Was aber passiert, wenn aufgrund unterschiedlicher Herstellertoleranzen die Kennlinienverläufe über einen Bereich unterschiedlich ausfallen. Eine Angabe über einen Punkt sagt nichts darüber aus und wir wissen, dass die Arbeitspunkte in den Amps gleiten. Es kann also im ungünstigsten Fall durchaus passieren, dass wir statisch im Ruhezustand schön unsere Endröhren auf diesen einen Punkt einmessen. Im Betrieb aber driftet dann alles aufgrund unterschiedlicher Verläufe der Kennlinien aufgrund gleitender Arbeitspunkte auseinander* Und nun?

*Möglicherweise gab es diese Drift früher nicht, wenn man davon ausgeht, dass seinerzeit die Fertigung eine mehr oder weniger gleichbleibende Qualität mit sich brachte.


Danke für die Kekse! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau das machen entsprechend teure, alte Röhrenprüfgeräte, wie Funke W19 und Consorten

Drum bin ich grad an nem (frisch geservictem) Sencore MU-140 dran...mein Zugriff auf ein Funke W-19(?) ist leider vor 1.5 Jahren verstorben
 
Jesses, das ist ja eigentlich auch schon eine alte Kiste und dann noch mit Rimlock-Röhren... Wenn ich mir ihr Inneres so anschaue; hm, ich glaube, ich wäre da skeptisch. :gruebel:

Die Frage nach der Notwendigkeit eines RPG wird ja auch immer wieder regelmäßig in den Radiobastler-Foren durchgehechelt. Im Prinzip hat es dort stets zwei große und ein kleines Lager.

Das eine große Lager ist das der Besitzenden (meistens W19 oder das Russenteil L1-3 oder L3-3 oder das Neuberger RPG 70). Die finden das alle toll, so ein Ding zu haben. Wobei man hier dazu sagen muss, dass dieses Lager ihre Geräte eben schon lange im Besitz hat und sich somit keine teure Geldausgabe leisten musste. Die haben die Dinger einfach zu den damaligen Preisen bekommen (so, wie ich ja zum Beispiel mein Schätzeisen Tubatest L3 von Grundig auch nur habe, weil ich es vor gefühlt zwanzig Jahren noch nachgeschmissen bekam...).

Das zweite große Lager ist sinnigerweise das der Nicht-Besitzenden. Dort sagt man: Nö, die zu leistende Ausgabe ist inzwischen viel zu teuer. Stattdessen "teste" ich die Röhren direkt im Gerät.

Ds dritte, eher sehr kleine Lager ist das der Bastelnden. Die bauen sich aufgrund der inzwischen horrenden Ausgaben für die älteren Universalgeräte, die sie aber aufgrund der Universalität ablehnen - denn wer muss heute noch 'zig Empfängerröhren testen - inzwischen richtig gute computergestützte Röhrentester oder Geräte, die aber dann nur zum beispiel für wenige, spezifische Endröhren gut verwendbar sind.
 

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