Ab wie viel DB "fühlt" man den Bass bzw. die Musik?

  • Ersteller mauri1994
  • Erstellt am
Naja die Erfahrungen bezogen sich auf 15" Powerorks Subwoofer, EV 188E (18") und D&B C7 Sub.
Das sind 3 ganz verschiedene geräte, der Powerworks ist ein Bandpass, der EV ein Bassreflex und der C7 auch ein Bassreflex. Dazu kam als 4. gerät noch ein Eigenbauhorn.

Diese dinger hatte ich in den letzten 2 Jahren bei uns in der Schulaula zu stehen (Powerworks ist Hausanlage) und man hört enorme Unterschiede, was die gleichmäßige Verteilung anbetrifft.
Bei dem C7 hatte ich eigentlich überall nen recht gleichmäßigen Bass (bis auf 2m davor;)), die EV waren direkt davor etwas lau, hatten nach 4m gut druck, flauten aber nach 8m wieder ab und kamen nach 10m wieder erneut...
das eigenbau Horn (18" RCF bestückung) war direkt davor recht tod und ließ sich wunderbar auf den Raum ausrichten.
Die Bassverteilung war auch angenehm gleichmäßig.

Und nun zu den Powerworks, direkt davor brummt einfach nurnoch alles, 3m weiter geht es schon langsam und dann nach 23m klingt es dann nach ner hohlen kiste die versucht nen kickenden Sound zu produzieren und ne starke eigenresonanz hat.
Im Raum ist der Bass auch sehr unregelmäßig verteilt...

zufrieden Ede?
 
Hallöchen, Alex,

die EV waren direkt davor etwas lau, hatten nach 4m gut druck, flauten aber nach 8m wieder ab und kamen nach 10m wieder erneut...

allein dieser Satz beweist schon, dass du mindestens einen der äusseren Faktoren aus Raumeinfluß und Interferenzeinfluß verschiedener Schallquellen nicht berücksichtigt haben kannst. Es gibt kein Konstruktionsmerkmal, das physikalisch nachvollziehbar das beschriebene Verhalten provozieren könnte.

Deine Beschreibung gründet in Höreindrücken und nicht auf verifizierbaren Messergebnissen, richtig? Ich nehme an, mit jeweils mindestens 2 Subs, Tops, Musikmaterial und Abgehen im Raum...?

Schauen wir uns mal einige äussere Faktoren an:
Der Raumeinfluß ändert sich ja an jedem Punkt im Raum (in allen Dimensionen), sowohl für die Schallquelle als auch den Hörer (oder Meßmikrofon) und für jede Frequenz anders. Also müssten für Vergleiche exakt die selben Positionen für Schallquelle und Hörer gewählt werden und exakt die selben Frequenzen verglichen werden.
Die Interferenzen zwischen Schallquellen sorgen für lustige Interferenzmuster für jeden Punkt im Bezug der Schallquellen zueinander und wieder für jede Frequenz anders. Also dürften Vergleiche nur mit jeweils einer Schallquelle stattfinden oder man müsste exakt dieselbe Positionierung für alle Schallquellen sicherstellen.
Beim Betrieb mit Tops wird das Ganze dann nochmal viel komplizierter, weil hier auch exakt selbe Addition der Schallquellen sichergestellt werden müsste. Das ist rein gehörtechnisch überhaupt nicht machbar, auch wenn sich die Addition gut und akustisch möglicherweise "gleich" anhört, können beispielsweise Phasenbeziehungen zueinander zwischen Tops und Subs unterschiedlich sein und so im Raum völlig andere Ergebnisse zeigen.
Bandpass beispielsweise hat ja bereits einen akustischen nominellen 12db/Okt.-Tiefpass integriert, der nachgemessen dann zwischen real 6 und 18db/Okt im Nutzbereich liegen kann und wird - jegliche Trennung zwischen Subs und Tops muss dieses Verhalten natürlich berücksichtigen.

Werden die zu testenden Subs nun weiter nicht auf absolut identische Übertragungskurven zwangsgesteuert, verfälscht das ebenfalls die Ergebnisse. Alle genannten Systeme haben differierende untere Grenzfrequenzen und differierende Flankensteilheit im Hochpassverhalten. Bei einem (kompakten) Horn liegt sicher die Grenzfrequenz höher als bei den genannten anderen Subs, es gibt eine Betonung des oberen Bassbereichs und in den meisten Fällen eine stärkere Welligkeit in der Übertragungskurve - das wiederum läßt dann die äusseren Einflüsse anders gewichtet erscheinen. Das ist aber erstmal weder ein Vor- oder Nachteil des jeweiligen Gehäuseprinzips oder der jeweiligen Konstruktion.

Und dann bitte nicht vergessen, wie unterschiedlich in verschiedenen Musikstücken der Bassbereich angesprochen wird, zwischen Tiefbassorgien und Kickbassorgien liegen natürlich dann auch in der gehörten Gewichtung der äusseren Einflüsse Riesenunterschiede - allein ein Unterschied von wenigen Hertz in der Betonung eines BD-Kicks kann völlig andere Höreindrücke durch die andere Gewichtung der äusseren Einflüsse hervorrufen. Trifft sich so eine Betonung beispielsweise mit einer der Raumhauptmoden, wird diese entsprechend betont und stärker wahrgenommen.
Das gilt aber auch für die identischen Musikstücke, wenn man nicht an der exakt selben Raumposition (usw usf) die exakt selbe Stelle des Musikstückes hört. Sinnig wäre da ein Rauschsignal mit angeglichener Amplitude über den zu beurteilenden Frequenzbereich, aber wer will damit schon einen ganzen Saal abgehen...?

Ciao, Deschek
 
also ALLE Subs standen auf der gleichen Position... es gibt bei uns nicht viele Möglichkeiten.
Der Raum hat einen Lynolium Boden, eine Holzvertäfelte Decke, eine Fensterwand und eine Betonwand mit Putz (25x12m).
Fakt ist, dass die Subs trotz gleicher Positionen bei gleicher Musik sich anders im Raum verteilt haben.
Es gibt immer 3 Positionen die ich mindestens abgehe, links mitte, rechts mitte (Zuschauerbereich) und hinten mitte (FOH).

Raumakustik hin oder her, ist mir eig ziehmlich egal, aber fakt ist, dass ein gerichteter Sub wie das eigenbau Horn oder auch der C7 Sub weniger nach hinten abstrahlen und ein besseres Ergebnis im Raum erzielen, als der EV und erst recht als die Brotkiste von HK Audio.
 
Hallöchen, Alex,

dass du die genannten Effekt hörst, glaube ich dir gern, nur haben sie eben nur sehr bedingt bis gar nichts mit dem Gehäuseprinzip oder der jeweiligen Konstruktion zu tun.

Bandpass, Bassreflex und Horn sind bis zu ihrer jeweiligen Bündelungsfrequenz ganz klar Punkt- oder 4Pi-Strahler (bei Boden- oder Wandaufstellung Halbraum- oder 2Pi-Strahler usw.). Natürlich liegt beim Horn die Bündelungsfrequenz durch die größere Mundfläche tiefer als bei einem Bandpass oder BR, aber immer noch ausserhalb des normalen Übertragungsbereiches eines Subs - erst bei der Addition mehrerer Hörner oder Systeme zu einer entsprechend grossen Punktschallquelle kann die Bündelungsfrequenz in den Übertragungsbereich verschoben werden. Das ist Physik...
Selbst das mit ca. 2 Meter x 1 Meter wirklich grosse Shearer-Horn strahlt einzeln auf dem Boden liegend praktisch perfekt rund bis über 160 Hertz (von kleineren Unregelmässigkeiten durch Phantomschallquellen an den Gehäusekanten abgesehen...)...

Tatsächliche Richtwirkung bei den tiefen Frequenzen erzielen nur entsprechende Konstruktionen wie echte Dipole, Cardioide und Linienstrahler (prinzipiell egal, ob man die Richtwirkung digital aus mehreren kombinierten Systemen erzeugt oder rein konstruktiv übers Gehäuse... das ist ein anderes Thema...).

Ciao, Deschek
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen, Alex,

dass du die genannten Effekt hörst, glaube ich dir gern, nur haben sie eben nur sehr bedingt bis gar nichts mit dem Gehäuseprinzip oder der jeweiligen Konstruktion zu tun.


versteh mich an der stelle nicht falsch alex, in dem fall (auch wenn ich öfter so antworte damit sich die leute selbst verrennen) wollte ich dich wirklich nicht vorführen oder so, wie gesagt häng ich da selbst etwas in der luft und ich kenne es, dass ich selbst teilweise höreindrücke habe, oder meine erinnerungen an irgendwas zu haben, was einfach nicht sien kann...

bzw. anders formuliert: aus höreindrücken leite ich gerne fehlschlüsse ab...

ich hatte das gefühl in dem falle war das jetzt so, und deschek (der in dem bereich wesentlich kompetenter ist) hats bestätigt!

Also fühl dich echt nicht in die ecke gedrängt...

denn sowas wie "horn hat richtverhalten" ließt man ständig und überall... dass n bandpass auch mehr kugelstrahler sein soll als BR ließt man ebenfalls ständig... dementsprechend will ich dir das gar nicht anlasten, ist aber einer dieser mythen die einfach keinerlei basis haben :)


@deschek... mal ne frage:

Horn im single = kugel ist klar, dachte ich mir, bin ich gleicher meinung
Horn im (groß-) stack = definierter abstrahlwinkel nach vorn (auch klar sehe ein akustische kopplung durch mundfläche etc... kein ding)

BR im single = Kugel (bzw. eben halbkugel... ist schon klar...)

aber: BR im stack... wenn ich mir jetzt vorstelle ein ähnliches großstack zu haben wie bei den hornpendants und jetzt keine völlig absurde konstruktion hab bei der die schallwand im vergleich zur membranfläche exorbitant groß ist

dann hab ich auch da locker ne wellenfront, ergo bekomm ich auch da locker ein richtverhalten... also für mein (ich studier zwar e-technik aber bin n bscheidener physiker was so wellenblödsinn angeht :D ) verständnis würde sich das nicht viel nehmen, da auch hier fast genausoviel konstruktive/destruktive interferenz entsteht...

also warum richten hörner im großstack (gleiche frontfläche vorrausgesetzt) "angeblich" besser?

an den ports dürfte es nicht liegen... wenn doch... dann nehmen wir closed boxen :D
 
Hallöchen, Ede,

man sagt den Hörnern nach, dass sie aufgrund Mundfläche = Frontfläche homogener koppeln würden als BR, CL usw.
Rein rechnerisch läßt sich das wohl mit minimalen Differenzen auch beweisen, ist in der Praxis aber völlig unerheblich: BR oder CL mit im Verhältnis zur Membranfläche eher kompakter Front koppeln im Stack genausogut wie Hörner und es ergibt sich bei gleicher Gesamt"mund"abmessungen des Stacks praktisch diesselbe Richtwirkung. (Mal ausser acht gelassen, dass es für unterschiedliche Systeme auch unterschiedliche Maximalstackgrößen gibt, nach deren Überschreitung die Abstimmung und Kopplung aus dem Ruder läuft.)

Natürlich wird das praktisch auch so eingesetzt, allerdings werden die Großstacks ja insgesamt mehr und mehr ersetzt durch die diversen eleganten und intelligenten Lösungen zur Formung der Richtcharakteristik vom digital gesteuerten Cardioid bis zum Endfirearray usw.

Ciao, Deschek
 
bedankt!

gibts einen zusammenhang zwischen "durchschnittshorn" und maximaler stackgröße und durcschnittsBR und maximale stackgröße bezogen auf mechanische membranbelastung?
 
Hallöchen, Ede,

was ist denn ein Durchschnittshorn? :D
Nee, schon klar, was du meinst. Aber es gibt einfach viel zu viele Grundtypen und Konstruktionsarten und viel zu viele sehr unterschiedliche Chassiskonstruktionen, die dann in diesen Sytemen zu laufen haben, da würde ich mich persönlich nicht zu Verallgemeinerungen hinreissen lassen.
Dafür gibt es ja moderne Simulations- und Messtechnik, erstere zum schon recht genauen Abschätzen und zweitere zum Verifizieren.
Wahrscheinlich werden aber sowieso die allerwenigsten Anwender mit dieser Problematik konfrontiert...

Ciao, Deschek
 
bedankt! alles was ich vorerst wissen wollte ;)
 
aber sagt mal, warum gibt es eigentlich so große Unterschiede zwischen den verschiedenen Preisklassen der Subs?
Das Bauprinzip ist eigentlich simpel... Aber die klanglichen Unterschiede zwischen einem 300€ 18", nem 1500€ 18" (Fohhn) und nem Profi Gerät wie SB218 (L-Acoustic) sind gigantisch...
Liegt das rein am Controllersetup und an dem höherwertigen Chassis?
oder versagt in der kleinen Preisklasse vorallem Frequenzweichen und Gehäuse?
 
es ist primär das chassis

sollte es sich um aktivkisten handeln natürlich auch noch das amping und das (eventuelle) controlling...

und natürlich auch viel name.... wenn man son SB218 nimmt und den gegen (sag ich jetzt mal...) 2 gut designete oberton 18XB700 (oder800) kisten antreten lässt sind die unterschiede nicht so gigantisch...

aber punkt ist halt dass auf dem DB218 ein name drauf steht, dass es hierfür systemsetups gibt etc etc....
 
Wie EDE schon angerissen hat, es kommt neben dem Chassis auch auf die Konstruktion an. Und hier kann man enorm viel aus den Kisten rausholen. Bei den namhaften Herstellern (l'accoustic, d&b) wird hier eben sehr viel entwickelt, experimentiert und hin und her gerechnet. Das zahlt man dann auch....

Kurze Zeit später kommen dann die Herren aus Fernost, bauen das Gehäuse nach, vezichten aber aus kostengründen auf das ein oder andere Feature und schon klingts madig...

P.S. und Fohhn hat keine gute Subs....;) :D
 
deine argumentation hakt... wenn ich n gehäuse nachbaue und das gleiche chassis reinsetze da kann ich kaum auf features verzichten...

inzwischen ists vielfach das controlling und selbst das...

naja die frage ist immer: wie plug n play fähig muss n system sein.

wenn man mal von den ganz großen LA-systemen absieht bezahlt man sehr sehr viel für plug n playfähigkeit...
 
@emes
Also ich find den Fohhn XS4 in Kombination mit den XT-33 ziehmlich gut:)
Grade im Theaterbereich sind die Anlagen von Fohhn sehr schön.

RnR würd ich damit zwar nicht fahren;)
 
Hallöchen,

ihr habt schon recht, mit dem was ihr sagt, aber ich denke, man muss da etwas weiter ausholen.

Jede Entwicklung beginnt mit der Festlegung von Entwicklungszielen, dem Pflichtenheft. Im einfachsten Fall ist das "18"-BR und blaue LEDs, so billig wie möglich", im aufwendigsten Fall sind das zig Einzelparameter wie Frequenzbandbreite, max. Dynamik bei welcher Verzerrung, Wirkungsgrad, Volumen, usw..
Je nachdem wie aufwendig und genau die Entwicklungsziele festgelegt sind, desto vorhersehbarer ist das akustische Ergebnis und damit auch höherwertig - aber desto höher auch die Entwicklungskosten. Bleiben viele Ziele offen, wird auch das Ergebnis in einigen Punkten kompromissbehaftet und zufällig. Sind die Ziele hochspezialisiert und/oder anspruchsvoll werden auch die Herstellungskosten voraussichtlich höher werden.

Je genauer Ziele festgelegt sind, desto schwieriger wird auch die Chassisauswahl und desto höher die Wahrscheinlichkeit, nicht von der Stange kaufen zu können. Und ja, es gibt immer noch Hersteller, die sich Sonderserien nach ihren Spezifikationen aus Standardmodellen modifizieren lassen oder Typen extra entwickeln lassen.
Kauft man von der Stange ist die Wahrscheinlichkeit schon groß, dass man hier die ersten Kompromisse eingehen muss. Je nach Wichtigkeit muss man dann hinterher möglicherweise versuchen, diese Kompromisse durch andere Kompromisse auszugleichen. (z.B. das Chassis erreicht nicht die gewünschte untere Grenzfrequenz, also boostet man im Controllersetup)
Je preisbezogener man kauft, desto eklatanter werden auch die einzugehenden Kompromisse sein. (Da ist fein raus, wer erst gar keine akustischen Ziele festlegt, sondern die mehr oder weniger dem Zufall überlässt. Dann wird eben das billigste Chassis gekauft, in das am billigsten zu produzierende Gehäuse gesetzt, die billigsten Standardbassreflexrohre eingesetzt und hübsch mit blauen LEDs verziert. Schon fertig entwickelt...)

Einschub: Die Einsparmöglichkeiten bei Chassis sind nun mal riesig. Magnetmaterial ist teuer (insbesondere Neodym) (Antriebsparameter, Wirkungsgrad), Kupfer ist teuer (elektrische und mechanische Belastbarkeit über Schwingspulendimensionen), Toleranzen einzuhalten ist teuer (z.B. Magnetspaltbreite), die Entwicklung von gesundem Temperaturmanagement ist teuer (elektrische Belastbarkeit und damit auch Großsignalverhalten)...

Toleranzen bei der Chassisfertigung nehmen dann natürlich auch wieder Einfluss auf die Gehäuseentwicklung. Eine Abstimmung für ein Chassis mit durchschnittlich 30-35% Toleranz kann nie so spezialisiert sein wie bei einem Chassis mit nur 3-5% Serienstreuung. Hier liegt im Übrigen auch manchmal bei 1:1-Kopien die Crux, der Nachbauer nimmt die billigste Selektionsstufe, der hochwertige "Erstentwickler" vielleicht die höchste...

Bei der Gehäuseentwicklung geht es dann weiter. Teilweise wird hier versucht, bei der Chassisauswahl in Kauf genommene Kompromisse auszugleichen, sehr häufig wird im Low-Cost-Bereich beispielsweise versucht, den Wirkungsgrad zu pushen. Das führt dann zu typischen überschwingenden Gehäuseabstimmungen mit verschlechtertem Impulsverhalten, insbesondere gern genommen bei typischen schmalbandigen Bandpässen mit charakteristischen doppelten Überschwingen (One-Note-Bass). Im Low-Cost-Bereich wird aber häufig auch bei einem funktionierendem Prototypen gar nicht mehr lange nach Verbesserungspotenzial gesucht, im "High-end"-Bereich fängt nach dem ersten funktionierenden Prototyp die Entwicklung erst richtig an. Wieder Beispiel Bandpass: Der Resonator erzeugt jede Menge unerwünschtes Eigenleben (z.B. Viertelwellenresonanzen), bei schlecht entwickelten Bandpässen können die im Übertragungsbereich liegen oder im Bereich der nach oben abfallenden Flanke und erhebliche Pegel produzieren. Optimiert hat man im Bandpass einen nach oben ungestörten ca. 12db/Okt-Abfall mit sauberer Flanke und die Störungen in Bereiche verschoben, wo sie ausgefiltert werden können.
Oder BR: Die Suche nach dem optimalen Kompromiss aus dem gewünschten Tiefgang und der maximalen Belastbarkeit bei bestmöglichem Impulsverhalten kann sich lange hinziehen.
Aber auch das Gehäuse selbst bietet ja noch ne Menge Möglichkeiten zur Nachbesserung - es gibt Hersteller, die prüfen ihre Prototypen beispielsweise mit Schwingungsaufnehmern auf Gehäuseschwingung.

Dann geht's ans Controlling... Passivweichen will ich gar nicht erst erwähnen, wer sich einmal damit beschäftig hat, weiß, wie anspruchsvoll die Entwicklung gerade im Tiefton ist.
Wenn man bisher wenig Kompromisse eingegangen ist, wird auch das Controlling einfach und hochwertig sein können. Muss man bereits eingegangene Kompromisse berücksichtigen oder zu kompensieren versuchen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, weitere Kompromisse an anderer Stelle eingehen zu müssen.

Das oben genannte Beispiel mit blau beleuchtetem 18-Zöller ist nicht abwegig, was dann dabei rauskommt, ist klar.
Es gibt aber auch Hersteller, die greifen einfach Ideen aus der DIY-Community auf.
Ich kenne den Fall eines Großhändlers mit Eigenmarken, der einfach ein beliebtes und viel verwendetes Chassis aus seinem Vertriebsprogramm in einem ebenfalls oft erprobten BR-Gehäuse auf den Markt gebracht hat. Die Entwicklungskosten sind so natürlich sehr niedrig und die Qualität erstaunlich hoch.
Üblicherweise ist aber das Pflichtenheft im günstigeren Bereich einfach nicht so eng gesetzt. Ob 40 oder 55 Hertz untere Grenzfrequenz, ob 116dB oder 124dB Maximaldynamik, ob 5 oder 10% THD bei definiertem Pegel ist da nicht entscheidend, wichtiger ist da, die Budget- und Marketingvorgaben einzuhalten.
Ich kenne aber auch den Fall eines mittelständischen norddeutschen Betriebs. Zu einem anerkannten "Rockholz" aus einem Horntop und passendem Doppel-18er wollte man alternativ als kleinere Sublösung mit etwas mehr Tiefgang einen Single-18er. Das Pflichtenheft war da natürlich umfangreich und anspruchsvoll. Mit dieser Aufgabe war das Entwicklungsteam monatelang ausgelastet - klar kostet das... Und dem Sub sieht man es hinterher nicht an. Aber jeder der den Sub kennt, sagt, der Aufwand hätte sich gelohnt.

Ciao, Deschek
 
nette Post:D
aufjedenfall sehr Informativ, gibt nen Daumen:great:

Sagt mal, die Powerworks Subs sind eig nur einfache Kisten mit nem großen Schlitz vorne drin, kann man aus den dingen noch irg was rausholen? z.B. durch nen hochwertiges 15" RCF Chassis? oder soll ich die Teile bei Gelegenheit verschrotten?
 
Hallöchen, Alex,

sorry, ich kenne die Powerworks Subs überhaupt nicht, kann ich so leider gar nichts dazu sagen.
Wenn du mal die exakten Abmessungen und Volumen ermittelst, kann man vielleicht eher was raten...
Im Zweifelsfall lieber verkaufen und was anderes bauen oder kaufen.

Schöne Grüße, Deschek
 
Du hast mich vielleicht etwas missverstanden. Ich beziehe mich auf mangelnde Qualität in den verbauten komponenten. Das fängt bei weniger Verschraubungen an geht über dünneres Multiplex bis hin zu billigeren Chassis....

Aus eben diesen Gründen haben wir uns vor einigen Jahren entschlossen unsere Systeme nicht mehr im großen Stiel zu bauen und zu vertreiben. Wir haben unsere Nische in der ausführung induvidueller Kundenwünsche gefunden. Unsere normalen System werden auf Anfrage gebaut. Unser Antrieb ist es den Kunden das ideale Produkt für Ihre Anforderung zu liefern.

Ich selbst bin zwar nur der Nutzer der Systeme aber die Herren die das Zeugs bei uns bauen lassen es sich nicht nehmen auch mal einen HK, Seeburg LD Systems oder was weis ich für einen Sub zur Analyse zu opfern. Vergleiche ich dann den Aufbau ist mir klar warum es sich einfach "anders" anhört!
 
Maße sind 55x44x63,5 außen und 53,2x42,2x57,2 macht ein Volumen von 128,416l.
Das ganze mit irgend einer 15" Membran mit glaub 450W RMS.

Verkaufen ist nicht drin, die dinger sind optisch nicht mehr die tollsten und ich hab die Frequenzweiche rausgerissen, um sie durch eine Externe zu ersetzen... hat klanglich auch schon etwas bewirkt, klingt aber immernoch Sch******.
 
N'abend,

Ich will hier leise widersprechen. Eine BR Box lässt sich zu 99% am PC entwickeln, Details fuers restliche 1% kosten maximal 3-4 Protos. Tiefgang, Klirr, Belastbarkeit und max Pegel sind mit der Chassiswahl ohnehin festgelegt. Ich hab mich zb fuer ein effektives (extrem billiges!) Chassis mit leichter Membran entschieden und tune entsprechend hoch. 30Hz kriegt man da auch mit der tollsten Konstruktion nicht raus, ausser man bleibt 6db unter dem möglichen pegel im nutzbass. Das is aber klar und ansonsten kann man sich selbst mit frei erhaeltlicher Software schon ganz gut annaehern. Der Rest ist in ein paar Messsessions erledigt. Die Makita wird da schnell dein bester Freund.
Holzdicke und Holzauswahl wird ueberbewertet. Wir haben Bässe aus 18mm OSB und 18mm Birkenmultiplex. Mit gut gemachten Ringversteifungen klanglich absolut wurscht. Mit entsprechender Lackierung auch in der Praxis wurscht. Messtechnisch auch wurscht :)

Wenn man bei Ausmassen einer Box, die eine einzelne Person alleine bewegen kann, hinten nix hoert, dann klirrt die einfach wie Sau und unser Gehirn macht aus den Oberwellen den Grundton. Auch wenns ein Horn ist. Bei handelbaren Abmessungen gibts keine nennenswerte Richtwirkung. Klirrbomber koennen aber eh auch Spass machen, siehe WSX.

Ich laube auch nicht dass bei Bassboxen viel entwickelt wird. Es läuft drauf hinaus, dass man sich entscheidet wie tief, wie laut, wie breitbandig, wieviel Leistung, Zeitverhalten. Danach waehlt man das Chassis aus. Das gibt schon ziemlich genau vor, welche Bauart und welche Gehäuseform zu waehlen sind. Dann ein paar Prototypen, messen, verheizen, messen, verheizen, messen, bauen fertig. Ich hab grad mal 4 Protos gebraucht, bis alles passte. Bei Hörnern koennts etwas aufwaendiger werden, wegen den zum Teil grossen Flächen. Eine BR steht binnen 2 Wochen, selbst wenn man das nebenberuflich macht. Ich seh auch das wenigste Einsparungspotenzial beim Chassis. Ob in einer 1200€ Box ein 150 oder 200€ EK Chassis steckt ist egal. Das wird erst interessant, wenn man die Chinesen mit Abnahmemengen im 4 stelligen bereich mit Blechkorb und Homöopathiemagnet bemueht. Da kann man dann aber eh nurmehr urpsen und selbst das kann in die Hose gehen.

Wann spürt man jetzt den bass? Weniger weil er laut ist, als vielmehr weil er halbwegs klirrarm "tracken" kann. Ich uebernehme den Ausdruck aus dem paforum, wir diskutieren das dort seit 8 jahren mit dem Terminus. Sprich - er schwingt halbwegs flott ein und aus. Je schlechter er das hinkriegt umso "matschiger" klingts. Extreme Riesenkisten mit beeindruckenden responsekurven haben dann in der Praxis ein Problem, weil die Messung im eingeschwungenen Zustand bei ein paar Watt nichts mit dem zu tun hat, was das Chassis mit program im Grosssignalverhalten zusammenbringt. Die TS sind ja auch nicht in Stein gemeisselt, sondern aendern sich massiv mit Hub und VC Temp. Jetzt steigt de facto Qes massiv, der Riesenresonator einer BR braucht ne Weile um anzuspringen und schon hat man eine Hüllkurve die jeglichen Attack und damit Druck wegnimmt. Geht das ganze dann noch mechanisch an die Grenze, weil die Amps ja nix mehr kosten, dann haben wir den Conrad Sub mit den blauen LED's

cu
martin
 

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