-do_john_86- schrieb:
Hallo,
ich befasse mich etwas anders mit der Gitarre als man es von Lehrern beigebracht bekommt, daher wird mein Posting sicher einige Wiedersprüche ernten.
Eine Gitarre sollte immer mit dem Können wachsen. Man sieht die Gitarre immer als Objekt welches alleine maßgeblich für alles ist, aber dass sich das Gelernte erstmal setzen muss im Kopf und dass sich das Gehör ersteinmal bilden muss (das dauert locker 2-3 Jahre), daran denkt niemand.
Bis zur "Ideal-Gitarre" ist ein relativ langer Werdegang notwendig. Was ich damit sagen will, ist, wenn Dein Gehör nicht ausreichend gebildet ist, Du Dir noch nicht über einen Style sicher bist und es noch an etwas Theoriewissen fehlt (Wirkungsweise von PUs, Einfluß der Hölzer, etc.), kannst Du auch nicht beurteilen welche Gitarre richtig für Dich ist.
"Richtig" ist nämlich variabel. Vor 4 Jahren habe ich eine andere Gitarre für richtig gehalten, als ich es jetzt tue => Aufgrund Erfahrungswerte.
Nach der Ibanez könnte man vielleicht eine ESP LTD, eine Jackson der Mittelklasse oder eine Epiphone LesPaul ausprobieren. Deine Meinung und Erfahrung wird sich im Laufe der nächsten Monate und Jahre noch sehr oft ändern, da wäre es fatal sich auf ein teueres Gitarren-Modell festzulegen welches anhand der Pickups, des Holzes und anderer Eigenschaften nur für eine bestimmte Musikrichtung ausgelegt ist.
Verzichte also auf ESP KH-2 mit EMG81ern (man kann damit zwar vieles spielen, ist im Charakter aber doch schon sehr eigen und würde ich nicht als Allround-Gitarre bezeichnen) und schau Dir was an, was Dir einen größeren Spielraum lässt - mit einem Multitalent bist Du besser dran.
mfg. Jens
Kann dir in vielem zustimmen und machmal auch nich so ganz.
Ich nehm mich selbst mal als Ausnahme:
Ich hab nach 1 Jahr Gitarrespielen ein Teil meines Kontos (ich hab dafür 16 Jahre lang nur eingezahlt; da kommt auch was zusammen) auf den Kopf gehauen, weil ich diesmal das Gefühl hatte, dass Gitarre genau das ist, was in meinem Leben gefehlt hat; ich hatte endlich das "besondere" in mir entdeckt, die Musik.
Die Kohle (950 inkl GEWA Koffer; damals war die noch einiges günstiger) lies ich dann in Frankfurt gegen eine Gibson Les Paul Special Double Cutaway mit P-90 PUs in einem nich ganz so schönen Worn Red, egal, ich hab sie gespielt und den Holy Grail für mich gefunden und das sein nun fast nem Jahr; bin immernoch hoch zufrieden und ich weis das es keine andere für mich gibt (außer den orginal Specials aus dem Custom Shop für 2000 wegen dem besseren Finish und der besseren Verarbeitung, obwohl die bei meiner eigentlich absolut ausreicht).
Du siehst, man kann auch recht früh schon seinen Favorit finden (ich hab in der Zeit seit ich die Gibson hab einiges anderes angetestet und natürlich will man auchmal nen anderen Sound oder andere Optik, aber die DC würde doch immer meine Nummer 1 bleiben; ich bin einfach in die P-90s vernarrt).
Derzeit versuche ich nach also 2 Jahren des Gitarrespielens meinem Traum Amp zu finden, da merke ich aber schon, dass das deutlich schwiriger wird, tja, mal abwarten für was ich mich entscheide.
Bei meiner Western war es fast geanuso, wie bei meiner Gibson; mit der Fruch Durango die Gitarre für's Leben gefunden. Diese Suche und vor allem Entscheidung hat jedoch wesentlich länger gedauert, obwohl es von Anfang an klar war, als ich sie in der Hand hatte, aber das kleine Männchen in meinem Kopf wollte keine Ruhe geben und erst alles durchtesten ("OK, bei der E-Gitarre hat's geklappt, bei der A-Gitarre kann's doch garnet wieder so einfach sein", ungefähr das habe ich mir gesagt).
Tja, soviel von mir. Ich denke, dass ich durchaus sehr schnell weis, was ich will, wenn ich es erst selber angespielt habe.
Was ich auch bei mir fest gestellt habe ist, dass die Fähigkeiten (in jedem Fall die zum Musik spielen) sehr viel schneller voranschreiten, wenn ich etwas besseres kaufe und benutze. Ich spiele nurnoch auf meine beiden obegenannten Gitarren (meine alte Epi ist mitlerweile im Gigbag verschwunden) und seit dem ist auch vor allem mein Gehör besser geworden, was wohl auch zB. an einer sauberen Intonation und dem "richtigen" Sound liegt (ich kenn meine beiden halt sehr gut und weis, wie die Noten zu klingen haben).
Noch ein persölicher Rat an JimmyJazz:
Teste dein neues Instrument vorher an und bei Epiphone Gitarren... vermeide die Dinger aus den DW Werken (steht am Anfang der Serien Nummer), ausnamslos alle waren mieseste Qualität, wohingegen die aud dem Werk(en, kann mich gerade nicht mehr an die Nummern erinnern), aus dem auch die Custom Les Pauls waren, immer ordentlich klangen und gut verarbeitet waren (gut is noch immer keine Gibson aber mit PU-, evnt. Elektronik- und Saitenwechsel wirklich was für länger); is mir halt aufgefallen.
Ich weis, is ein bisschen zu subjektiv, auf mich bezogen, der Post, aber das sind halt meine Erfahrungen und Eindrücke. Ich hab halt auch erst mit 15 richtig Gitarre angefangen, ähnlich wie Jimmy, und weis auch in etwa was der denkt (nehm mal an bei dir hämmert jetzt auch so ein kleines Männchen im Kopf rum das "mehr" will, weil du was besonderes in deinem Leben gefunden hast). Glaub mir, das endet irgendwann im will haben Wahn; triff keine übereilten Entscheidungen sondern such dir das, was dir wirklich sofort ohne einen Zeifel gefällt und schlaf erstmal ne Nacht vor dem Kauf (bei meien ersten Tests von nem Hugehs & Kettner Matrix war ich auch begeistert; nach ner kurzer Zeit und einem erneuten Test (mir kam er einfach nich mehr gut vor in meinen Gedanken) habe ich ihn dann nochmal angespielt und zu Recht für Scheisse befunden; das Krasse Gegenteil war's bei der Furch. Wegen der hätte ich fast die Matheklausur, die ich am Tag, als ich sie gekauft habe, versaut, wiel sie mir einfach nicht mehr aus dem Kopf ging).
PS: Eingentlich mal wieder ein richtig schöner Thread (fast
) ohne Propaganda für irgendwas.
PPS: Ich weis ich hab zu viel geschrieben!