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Schönen guten Abend,
ich wollte mal einen aktuellen Thread zum oben genannten Thema öffnen. Habt ihr Tips und Tricks wie man die Gitarre optimal reinigen kann? Gibt es dafür bestimmte Materialien und auf welche Kaufkriterien sollte man besonderen Wert legen? Insbesondere bei seltener Nutzung wollte ich mal fragen auf was man achten sollte.
Ich mache fast gar nichts mehr. Alle paar Jahre mal etwas Politur auf manchen Instrumenten (auf anderen auch nicht), sonst ein trockenes Staubtuch (altes Babytuch). Auch Griffbretter öle ich fast nie. Das bei ca. 40+ Saiteninstrumenten, teilweise 70 Jahre alt, meist 30-50 Jahre.
Da kann man auch gerne verzichten was der Markt so anpreist, siehe rw.
Für etwas Staub, Finger etc. auf dem Korpus, bissl Glasreiniger auf ein ganz leicht vorgefeuchtetes Tuch und
fürs Griffbrett, gerne mal Palisander kann man auch paar gute Tropfen Olivenöl auf ein (anderes) Tuch geben, dann einreiben
und nach ner Weile wieder sauber abwischen, völlig ausreichend.
Ich wische üblicherweise ab und an mit einem feinen Mikrofasertuch drüber - trocken oder notfalls ganz leicht angefeuchtet. Ansonsten verzichte ich lieber auf irgendwelche Chemikalien oder speziellen Reiniger, da diese teilweise die Kunststoffteile (Binding / Schlagbrett) angreifen können.
EDIT: Das Griffbrett bekommt so etwa alle ~2 Jahre mal eine Behandlung mit dem D'Andrea Lemon Oil oder gekochtem Leinsamenöl ("Leinölfirnis"). Bei intensiveren Ablagerungen gehe ich auch mal mit einer einseitigen Rasierklinge sanft drüber.
Hallo und danke für Eure Anregungen. Dann brauche ich mir ja keine Gedanken darüber zu machen. Ich dachte nämlich, dass man dafür bestimmtes Zubehör oder ähnliches kaufen muss. Wenn man es sogar mit Spülmittel reinigen kann, dann erleichtert mir das meine Arbeit.
an Deiner Stelle würde ich unbedingt die Finger von Glasreinigern und anderen Mitteln lassen, deren Verwendung nicht explizit für die Gitarrenpflege gedacht ist. Alles, wo nicht explizit "für die Gitarre" draufsteht, wird meine Gitarren auch nie zu Gesicht bekommen.
Hat Deine Gitarre einen Nitrolack oder einen "modernen" Lack/Polycarbonat-ähnlichen-Lack?
Bei Nitrolack benötigst Du auf jeden Fall weiche Baumwolltücher und alkoholfreie Pflegemittel. Von Gibson gibt es ein spezielles Pflegeset, das speziell für mit Nitrolack lackierte Akustikgitarren gedacht ist.
Bei modernen Lacken kannst Du auch weiche Mikrofasertücher verwenden - allerdings kann es hier vorkommen, dass auf Deiner Gitarre (moderne Lackierung) nach einer Weile feine Kratzspuren sichtbar werden, wenn man sie gegen das Licht hält.
Zu den Pflegemitteln:
Lemonenöl
>> ausschließlich für das Griffbrett
Gitarrenpolitur und -reiniger
>> ausschließlich für den Korpus, Kopfplatte und Gitarrenhalsrückseite
Für die Bundstäbchen gibt es eine Politur, die man aber in der Regel nicht benötigt. Damit schleift man die Bundstäbchen. Auf keinen Fall sollte diese Politur mit dem Griffbrett in Berührung kommen! Daher unbedingt mit einer Schablone abdecken, falls ein Polieren (Schleifen) der Bundstäbchen nötig ist.
Mir ist eine regelmäßige, möglichst schonende und gründliche Reinigung und Pflege meiner Instrumente äußerst wichtig. Was bedeutet das für mich?
Nach jedem Gitarrespiel - egal wie lange Du gespielt hast.
>> Staub und Fettrückstände mit einem trockenen Tuch entfernen
Grundreinigung
>> immer dann, wenn sie nötig ist
>> Lemonenöl für das Griffbrett
>> Gitarrenpolitur für den Korpus, Kopfplatte, Gitarrenhalsrückseite
Saitenwechsel
>> kurz vor jeder Grundreinigung - benutzte Gitarrensaiten ziehe ich nicht wieder auf, sondern ersetze sie immer durch einen komplett neuen Satz Gitarrensaiten.
Berichte auch gerne hier im Thread darüber, ob alles klappt oder ob Du irgendwo noch Hilfestellung benötigst.
Viele Grüße
Maud
Beitrag automatisch zusammengefügt:
@Musikerin55
Bitte beachte auch meinen Beitrag. Um Himmels willen bitte bloß kein Spülmittel, Glasreiniger, etc. verwenden, sondern nur speziell dafür ausgewiesene Pflegeprodukte aus dem Musikfachhandel. Glasreiniger enthält Alkohol und wie der Name schon sagt, ist es für Glasflächen gedacht. Keine Ahnung, was da sonst noch drin ist. Spülmittel: Zwar löst Spülmittel Fette und enthält keinen Alkohol - trotzdem weiß man auch da nie so genau, was da sonst noch für Mittel drin sind. Spülmittel gehört für mich auf das schmutzige Geschirr und das war's.
Das Erste, was mir mein erster Gitarrenlehrer 1977 beigebracht hat war, dass man sich vor dem Gitarrespielen die Hände wäscht (und hat mich gleich ins Badezimmer geschickt). Dank Corona macht man das heutzutage sowieso öfter - ein kleiner, positiver Nebenaspekt dieser Seuche.
Das Zweite war, dass man nach dem Spielen die Gitarre mit einem Tuch abwischt (Hals, Saiten, Griffbrett).
Das erschien mir damals ziemlich lästig. Vor allem in der Pupertät weiß man ja alles besser und bezahlt das mit einem erhöhten Saitenverbrauch und versifften Griffbrettern.
Ich halte es bei meinen 9 Saiteninstrumenten wie rw und Jiko: Weniger ist mehr!
Ich habe extra Geschirrtücher, die bei den Gitarren liegen (und regelmäßig gewaschen werden), mit denen ich meine Instrumente nach dem Spielen kurz sauber mache. Falls die Oberfläche fettig oder sonstwie verschmutzt ist, hilft ein wenig Wasser und ein Tropfen Spüli. Dass man dabei keine Schaumschlacht veranstaltet, ist ja logisch. Um ein dunkles, offenporiges Griffbrett oder auch den Steg beim Saitenwechseln etwas aufzufrischen, verwende ich inzwischen auch nur noch einen Tropfen Leinsamenöl. Das spezielle "Lemonoil" auf Mineralölbasis habe ich einem Kollegen geschenkt.
Von den angebotenen speziellen Pflegeprodukten für Gitarren halte ich persönlich gar nichts. Ich muss da immer an den Werbesolgan "An meine Haut lasse ich nur Wasser und CD" denken. Da wird suggeriert, dass "CD" etwas besseres wäre als alle anderen Produkte. Dabei ist es auch nur Seife.
Das Thema "Pflegeprodukte" entfacht hier im MB immer wieder einen wahren Glaubenskrieg.
Ich sag mal so: Wer will, der soll doch - und glücklich damit werden.
Nitrolacke sind wirklich ein besonderes Thema. Allerdings kenne ich persönlich keinen, der eine Akustikgitarre mit Nitrolack hat. Die allergrößte Mehrheit der hier freilebenden Gitarren sind weniger empfindlich lackiert, und können auch einfach gereinigt werden - wie jeder andere Gegensand in einem Haushalt. Vorsichtig und mit minimalem Einsatz von Hilfsmitteln.
Wenn eine Gitarre nicht nur ein Ausstellungsstück sondern ein wirkliches Instrument sein soll, steht ihr ein wenig Patina IMHO ganz gut.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Spaß beim Musizieren auf Deiner Gitarre @Musikerin55
Ich mach' auch nichts Besonderes. Weil ich fettige Hälse nicht mag, wische ich immer mal wieder nach dem Spielen mit so einem trockenen Mikrofastertuch drauf rum, bevor der Koffer zugeklappt wird. Damit geht auch Fingerabdruck/Armabdruck am Korpus gut weg, und die Saiten halten länger.
Bei "meinen großen" Gitarren nehme ich fürs Griffbrett das Pflegemittel vom Hersteller zum Reinigen, wenn ich die Saiten wechsle.
Es gib viele Pflegemittel, die Silikon enthalten. Davon würde ich dringend abraten. Das putzt ganz gut, aber ist sehr schwer wieder zu entfernen, und kriecht in jede Ritze. Richtig blöd wird das, wenn mal eine Reparatur ansteht. Holzleim und Silikon sind keine gute Kombi, Lack ausbessern kann man dann auch vergessen.
Natürlich kann jeder mit seinen Instrumenten machen, was er will. Ich bin nicht allwissend.
Bin kein Fan von Patina auf meinen Gitarren und vielleicht hat mir gestern das Thema Reinigung deswegen Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Natürlich ist Patina Geschmackssache.
Die Variante mit Leinsamenöl kannte ich noch nicht. Danke, @Jiko .
Der Einwand von @DerAnderl bzgl. Lemonenöl auf Mineralölbasis und Werbespots à la "nur Wasser und CD" ist gut, danke. Vor dem Gitarrespielen die Hände zu waschen ist auch eine gute Idee.
Ich sehe ein, dass ich der Industrie auf den Leim gegangen bin. Es gibt bessere Herangehensweisen als meine, siehe meine Vorredner. Ich werde dementsprechend meine Pflegemittel aussortieren.
... ich auch nicht. Wenn man Freude an gut riechenden Putzmitteln hat, ist da ja auch legitim.
Ich hab zum Beispiel das "Music Nomad Guitar Detailer" Spray mal geschenkt bekommen, beim Kauf einer Gitarre. Da scheint nix Böses (für die Gitarre) enthalten zu sein, reinigt gut, riecht gut. Aber es geht halt auch ohne
Ich freue mich immer wieder, dass auch meine ältesten Gitarren immer noch nach Holz riechen.
Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein!
Was ich vergessen habe zu erwähnen ist, dass bei der Pflege von offenporigem Holz mit Öl die Oberfläche danach unbedingt ölfrei geputzt werden muss.
Anstehendes Öl wirkt wie ein Schmutzmagnet und das wird dann irgendwann zu richtigem Schmodder.
