(A-Gitarre/Nylonstring) Härtestes Holz für Gitarre für bessere Obertöne?

G
Gitarrenzupfer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.03.25
Registriert
16.02.25
Beiträge
3
Kekse
0
Hallo

Es geht nur um eine (weitere) Konzertgitarre, die noch besser tönt.
Ich habe zum einen noch meine alte Gitarre aus der Zeit der Endsiebziger- oder Anfang-Achtziger-Jahre, eine Hohner Leyanda, und seit kurzem eine Almansa aus Zedernholz.
Die Almansa klingt um einiges besser als die Leyanda, aber die hohen (Ober-)Töne fehlen mir trotzdem etwas. Da ich daneben auch mit einer Konzert-Ukulele spiele (Prodipe), fehlen mir die Obertöne der Gitarre erst recht.
Mittlerweile habe ich erfahren, dass die Obertöne bei Gitarren aus hartem Holz besser zur Geltung kommen sollen...? Zum einen gibt es von Alhambra eine Gitarre aus Olivenholz. Des Weiteren soll es Gitarren aus anderen sehr harten Hölzern geben, die ebenfalls sehr gut klingen sollen.
Habt Ihr dazu noch die eine oder andere Idee oder Empfehlung?
 
Hier passen einige Dinge nicht zusammen.
eine Almansa aus Zedernholz
Du meinst vermutlich eine Gitarre mit ZederDECKE.
Mir ist keine Seriengitarre bekannt, die vollständig aus Zeder gefertigt wird.
Zeder im Vergleich zu Fichte hat im Normalfall weniger Obertöne und klingt etwas wärmer.
Insofern ist es zu erwarten, dass deine Gitarre eher wenig Obertöne hat.

von Alhambra eine Gitarre aus Olivenholz
Ich nehme an, du sprichst von dieser Gitarre, ansonsten verlinke bitte wovon du redest: https://www.guitarfromspain.com/de/...o6b4FmRw-j5eLdeh0SOTHFPPhR1zyAReUqceQORnFnWSd

Olivenholz findet sich bei Seriengitarren ausschließlich als KORPUSholz.
Das bedeutet, dass es mit deiner ZederDECKE erst einmal gar nichts zu tun hat.

Das sind zwei sehr verschiedene Dinge.
Die Decke hat wesentlich größeren Einfluss auf den Klang.
Hier insbesondere, weil der Korpus gar nicht wirklich aus Olive ist, sondern ein Laminat ist, wo eine Schicht von Olivenholz aus optischen Gründen außen aufgebracht ist.

Insofern: Wenn du eine Gitarre mit mehr Obertönen suchst, schaue eher nach Gitarren mit Fichtendecke statt Zeder.
Der Korpus spielt eher eine untergeordnete Rolle, solange es sich um Laminat und den Preisbereich unter 1000€ handelt.
Ansonsten: Ja, generell generieren härtere Hölzer mehr Obertöne. Das typische Holz im Gitarrenbau, das langfristig etabliert ist, ist Palisander.
Aktuell gibt es aber immer mehr Bestrebungen heimische Hölzer zu nutzen, hier für harte Hölzer auch Olive.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wenn das bei Konzertgitarren genauso ist wie bei den Steelstrings, dann wäre mir in dem Fall eine Fichtendecke in Kombi mit nem Ahornkorpus die erste Wahl.
Ich hatte 2 Klira Colorado aus dem gleichen Baujahr, beide mit Fichtendecke, die eine mit Mahagoni- die andere mit Ahornkorpus.
Die Ahorn war im Klang deutlich obertonreicher als die Mahagoni, und das helle geriegelte Holz sah auch klasse aus.
Ich gehe mal nicht davon aus, dass nur die Decke besser war
 
... Die Almansa klingt um einiges besser als die Leyanda, aber die hohen (Ober-)Töne fehlen mir trotzdem etwas. ...
Habt Ihr dazu noch die eine oder andere Idee oder Empfehlung?

Ja, habe ich. Ich habe mal einen billigen Bass klanglich deutlich aufgewertet, indem ich ihm richtig gute Saiten gegönnt habe, die auch noch gut zu ihm passten. Und genau das würde ich Dir auch empfehlen. Wenn möglich, gehe mal in einen Gitarrenladen (in größeren Städten gibt es auch noch kleine Läden, die sich auf akustische Instrumente spezialisieren), spiele sie dort an und sage den Leuten dort, was Dir klanglich vorschwebt, und ob sie Dir dafür passende Saiten empfehlen können. Mit etwas Glück brauchst Du keine neue Gitarre.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Meinst du die Töne in den hohen Lagen (also auch auf den Basssaiten?), hohe Töne insgesamt oder die Obertöne aller Töne (auch auf den tiefen Saiten)? Gegen tonliche Schwächen in hohen Lagen hilft meist mehr Geld:) Hier unterscheiden sich günstige Gitarren von teuren Instrumenten oft sehr stark. Gute Einsteigergitarren sind oft, auch preisunabhängig, bis etwa zum 7. Bund ziemlich ordentlich, lassen darüber aber stark nach (Lautsstärke, Sustain, ...)

Gegen schwache hohe Töne insgesamt hilft eine andere Konstruktion und / oder andere Saiten, ggf. auch mit Carbon-Diskant (mein persönlicher Favorit: Optima No 6 Carbon, erstmal mit MT probieren)

Wenn's wirklich die Obertöne sind, dann kommen Saiten, Deckenholz (Fichte) und anderes Korpusholz (ich bin da auch bei Ahorn als erster Suche, ist aber von der Gesamtkonstruktion abhängig) gemeinsam ins Spiel.
 
Ich hatte mal eine gute Ahorn Konzertgitarre (Hanika). Ich weiß nicht mehr ob die Decke auch Ahorn war oder Fichte, jedenfalls sehr hell. Die war ziemlich obertonreich.
 
Geht es denn eher um einen allgemeinen brillanten Klang mit kräftigen, lauten Höhen?

Käftige, oder "schöne Obertöne" können beide haben, das geht sowohl mit Fichtendecke, als auch mit Zeder. Auch bei Zeder gibt es durchaus Unterschiede. Wenn Zeder- und Fichtendecken schon auch grundsätzlich unterschiedlich klingen.

Vielleicht kannst du ja in einem Geschäft mal unterschiedliche und auch einfach mal etwas höherwertige Gitarren vergleichen?
Die Saiten und auch die Spielweise, machen in der Tat auch sehr viel aus.
 
Ich weiß nicht mehr ob die Decke auch Ahorn war oder Fichte
Zu 99.9999999999999% Fichte. Von Hanika sind mir nur Fichte und Zeder bekannt. Ahorndecken gibt es eigentlich nur bei Archtops.
 
Ja, aber wie ich oben schon schrieb ist auch bei dieser Gitarre die Massive Decke aus Fichte und nicht aus Ahorn.

Ist eigentlich genau wie bei Streichinstrumenten. Aus Ahorn wird nur der Rest des Korpusses gebaut. Die Decke ist immer aus Fichte.

*
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Du meinst vermutlich eine Gitarre mit ZederDECKE.
Stimmt, Du hast recht. Da war ich zu wenig genau...
Ich nehme an, du sprichst von dieser Gitarre, ansonsten verlinke bitte wovon du redest: https://www.guitarfromspain.com/de/...o6b4FmRw-j5eLdeh0SOTHFPPhR1zyAReUqceQORnFnWSd
Ja.
Olivenholz findet sich bei Seriengitarren ausschließlich als KORPUSholz.
Das bedeutet, dass es mit deiner ZederDECKE erst einmal gar nichts zu tun hat.

Das sind zwei sehr verschiedene Dinge.
Die Decke hat wesentlich größeren Einfluss auf den Klang.
Hier insbesondere, weil der Korpus gar nicht wirklich aus Olive ist, sondern ein Laminat ist, wo eine Schicht von Olivenholz aus optischen Gründen außen aufgebracht ist.
Habe die Beschreibung nochmal genauer durchgelesen. Du hast recht, und damit ist diese Gitarre raus.
Ansonsten: Ja, generell generieren härtere Hölzer mehr Obertöne. Das typische Holz im Gitarrenbau, das langfristig etabliert ist, ist Palisander.
Aktuell gibt es aber immer mehr Bestrebungen heimische Hölzer zu nutzen, hier für harte Hölzer auch Olive.
Anscheinend ist Ebenholz genau das Holz, durch das die Gitarre so klingt, wie ich mir das vorstelle. Jedenfalls habe ich ein kurzes Spielstück einer solchen Gitarre im Netz gefunden. Die Gitarre wurde anscheinend von einem Gitarrenbauer in Köln gebaut. Leider nicht ganz billig.
Trotzdem - ich werde mal bei Gelegenheit schauen, ob ich eine Gitarre aus Ebenholz in die Finger bekomme, um zu sehen, ob das etwas für mich ist...
 
Massive Decke aus Fichte und nicht aus Ahor
hmm, bei der bei Bigfoot inserierten steht Maple (allerrdings ihne den Zusatz "massiv", aber aus Laminat schnitzen halte ich für merkwürdig), letstalkguild habe ich tatsäöchlich falsch gelesen;
ok. btt

NACHTRAG: Ich hatte eben etwas Zeit und die unter https://www.gad.net verfügbaren Kataloge durchgesehen. Offenbar sind da nur Fichtendecken verzeichnet. Ob da mal eine als Sondermodell gebaut wurde oder ob das eine Falschinformation war, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall findet sich kein Originalbeleg für massive Ahorndecken. Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch auf der Bigfoot-Seite ist wenn man auf Details klickt von handgeschnitzter Fichtendecke zu lesen.

Eine massive Ahorndecke würde schlechter klingen als eine laminierte und wäre insbesondere bei Riegelahorn dazu auch noch deutlich schwieriger zu verarbeiten. Deshalb halte ich es für ausgeschlossen dass es so etwas gibt - jedenfalls nicht bei seriösen Instrumentenbauern.

*
 
damit ist diese Gitarre raus
Ich würde den Klang entscheiden lassen. Wir haben bei teuren Instrumenten Double-Tops, die letztendlich auch nicht massiv sind, gedoppelte Zargen in der Ramirez-Tradiion und bei anderen (auch nicht im klassischen Wortsinn "massiv", sondern aus zwei Schichten laminiert) etc. Viele japanische Hersteller haben zumindest den Korpus laminiert, aus Gründen der Sicherheit beim Transport, aber auch (etwas simpel), damit der Korpus eben nicht mitschwingt, sondern nur der Resonanzraum für die Decke ist und nicht deren Schwingungen absorbiert. Bekanntes Beispiel: K. Yairi in den 1970s/80s. Als Anhaltspunkt taugt die Aussage, "massiv = besser", aber eben nur sehr vage.
Anscheinend ist Ebenholz genau das Holz, durch das die Gitarre so klingt, wie ich mir das vorstelle.
Das ist mir auch zu simpel. Meine Hopf Virtuoso hat einen Ebenholz-Korpus (Makassar), allerdings auch eine Zederndecke; sie fällt gegenüber meiner Fichte-Santos(?)-Krempel doch etwas ab. Gerade in den Höhen. Da hilft nur noch ausprobieren. Und die Saiten als Faktor nicht vergessen...
 
Anscheinend ist Ebenholz genau das Holz, durch das die Gitarre so klingt, wie ich mir das vorstelle. Jedenfalls habe ich ein kurzes Spielstück einer solchen Gitarre im Netz gefunden.
Du solltest absolut nicht von irgendeinem Soundfile im Internet in irgendeiner Art und Weise auf den Klang der Gitarre schließen.
Da sind jede Menge klangverformender Dinge im Spiel, so dass Rückschlüsse kaum zu machen sind.
Von Mikrofon, Mikrofonposition über den Raum, hinzugefügte Effekte, bis hin zu deinen Lautsprechern. Und dann hast du auch maximal den Klang von vorne, wo eh mehr Obertöne hörbar sind und nicht den Klang von deiner Spielposition aus.
ich werde mal bei Gelegenheit schauen, ob ich eine Gitarre aus Ebenholz in die Finger bekomme
Sind äußerst selten und äußerst teuer.
Neupreis wird du eine Gitarre mit Ebenholzkorpus kaum unter 5000€ finden- Und auch gebraucht nicht viel günstiger.

Vielleicht wäre es hier sinnvoller, wenn du mal ein Budget angibst. Weil in dem Bereich kannst du dir einfach was vom Gitarrenbauer bauen lassen was dir passt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Es sind aktuell ein paar Hopf Virtuosos im Angebot, meist aber mit 660er Mensur, für <5k€. Hanika hatte afair bei der Test-the-Best-Reihe auch ein oder zwei Instrumente mit irgendwelchem Ebenholz im Testprogramm. Sonst aber ist Makassar sehr selten. Und "bauen lassen" oder überhaupt nur mehr als 500€ ausgeben, würde ich erst mit recht viel Erfahrung und viel Tests. Dann wäre aber vermutlich die Eingangsfrage auch anders ausgefallen.
 
Das Thema Holz erscheint mir, dem Laien, doch recht kompliziert. Was ich bisher so mitbekommen habe und ohne Gewähr gern weitergebe:

1) Die Holzart sagt noch nicht viel aus. Auf einer Liste stehen z.B. 28 Sorten von "Pinie" mit einem weitem Spektrum an Eigenschaften (Härte, spezifische Dichte, ...)
2) Härte und Dichte sind offensichtlich nicht "irgendwie proportional", sondern können im Vergleich der Holzsorten in entgegengesetzte Richtungen verlaufen.
3) Eine eindeutig definierte Holzsorte liefert stark unterschiedliche Werte an Härte(Janka-Hardness)/Dichte, je nach Wachstumsbedingungen des Baumes und der Stelle, an der das Holz einem Baum entnommen wurde.

An eigenen Erfahrungen habe ich nicht viel zu bieten. Nur das:
Eine handvoll Strat-Bodies, ungeschliffen, unlackiert. Gleicher Hersteller, gleiche Holzsorte, gleiches Regal, gleicher Preis. Einfach mal auf die Waage gelegt und gut 20% Gewichtsunterschied festgestellt. Habe mich einfach so für den schwersten entschieden. - Obs richtig war oder nicht,..... keine Ahnung.
 
@The-Captain - auch wenn da sehr viel "biologischer Zufall" beim Holz dabei ist, es gibt ein paar Tendenzen, die man durchaus hören kann, wenn man sonst identische Instrumente verschiedener Hersteller vergleicht. Hanika hat vor ca. 10 Jahren mal seine Test-the-Best-Reihe gefahren, 24 sonst identische Instrumente mit Decken aus demselben Stamm, "nur" verschiedenen Korpushölzern. Die Unterschiede waren teilweise frappierend. Bei Steelstrings hat das Larrivee ein paar Jahre zuvor auch so germacht. Und auch heute kannst du bspw. bei Hanika in einer Baureihe zwischen verschiedenen Korpushölzern wählen. Die Tendenzen bleiben, auch wenn jeder Baum anders ausfällt.
 
24 sonst identische Instrumente mit Decken aus demselben Stamm, "nur" verschiedenen Korpushölzern. Die Unterschiede waren teilweise frappierend.
Etwas anderes hätte ich nicht erwartet. Selbst dann nicht, wenn alle Test-Korpusse aus der gleichen Holzsorte ("Apfelbaum") gefertigt wären.
Der Gewichtsunterschied identischer Stratbodies hat mich schon überrascht.
Ein Förster berichtete, dass chinesische Instrumentenbauer zu ihm kommen und sich die noch stehenden (für uns gleichen) Bäume nach irgendwelchen "Klopftests" sorgfältig aussuchen. Die Eigenschaften des Holzes eines einzigen Baumes sollen auch von dem Alter, in dem er gefällt wird, abhängen. Genau so die Holzfarbe. Das harte Holz hier (Jackwood) geht von hellgelb bis orange. Ohne Vorbohren, schert die Spaxschraube ab. Die Dichte liegt meistens zwischen 600 und 900 g/l, also 50% mehr. Gleiche Stücke mit 20% Gewichtsunterschied (wie bei den Bodies) bei einer Auswahl von 5 würden das Spektrum noch nicht vollständig abbilden.
Also Decke so lassen + Korpus austauschen = frappierender Klangunterschied, ist vollkommen ok.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben