A-Git Song, etwas experimentell, bitte Kritik

  • Ersteller Williamsbirne
  • Erstellt am
@ Hobo & Domi

Damit ich Eure Anmerkungen besser einordnen kann - könntet ihr vielleicht kurz was zu Euch sagen (Mix-Erfahrung)?


Hobo hat z.B. in über 4 Jahren 17 Beiträge geschrieben.
Und Domi hat sich eben erst angemeldet. ;)

Bitte nicht falsch verstehen - ich will einfach grob wissen, wer mir antwortet.


Grüße,

WB

Grob gesagt hab ich vor allem Misch-Erfahrung beim Live-Mixen, auch für ein Radio Live auf Sendung. Im Bereich Recording bin ich im direkten Selbst-Machen noch nicht so extrem voran geschritten, hab aber schon das ein oder andere auch gemischt. Aber wie HiTechHobo schon sagte: um zu hören, wie's klingt und was man ändern könnte braucht man ja nicht unbedingt viel Erfahrung ;)

32Domi
 
So, nachdem mich Williamsbirne zuerst per PM angeschrieben hat, sind wir zu dem Schluss gekommen, den Mailverkehr zu veröffentlichen und weiter hier im Thread zu diskutieren :)....Damit der Rest weiß, worum es geht, habe ich mal die letzte Mail hier reinkopiert:

Williamsbirne schrieb:
Borg schrieb:
1. Ist für mich erstmal nen bisschen gewöhnungsbedürftig.

2. Auf kompositorische Dinge werde ich jetzt nicht eingehen, da Du ja erstmal um eine Mixbeurteilung gebeten hattest.

3. Größtes Manko meiner Meinung ist, dass die Atmosphäre der Komposition sich nicht im Mix wiederspiegelt.

4. Hier kannst Du viel mit einem Reverb erreichen, bzw. einen Reverb für jedes Instrument, der dann unterschiedlich justiert wird ;). Reverb dient ja nicht nur dazu Räumlichkeit zu erschaffen, sondern u. a. auch, um Instrumente miteinander zu verschmelzen, hervorzuheben oder um Atmosphäre zu schaffen.

5. Desweiteren finde ich den Mittenbereich etwas unaufgeräumt und den Bassbereich zu unrund. Das harmoniert alles nicht so wirklich miteinander. Beim Bassbereich und Gesang würde ich es vermutlich mal mit ner Parallelkompression versuchen. Muss man aber hören, ob das da letztendlich gut klingt.

6. Ich würde halt zuerst einmal ein stabiles Fundament schaffen und den Rest dann drum herum bauen. Außerdem würde ich wahrscheinlich auch die Lautstärkeverhältnisse anders setzen. Der Song bietet eigentlich recht viele Möglichkeiten für Experimente.

7. Wenn Du Bock drauf hast, kannste mir auch gerne mal die Spuren zukommen lassen und dann könnte ich mal nen Mix machen, wie ich mir das so vorstelle.....ist immer irgendwie besser, als das mit Worten zu erklären. Aber halt nur, wenn Du willst...

Moin Borg!

ad 1. Dachte ich mir schon, nachdem ich Deinen Track gehört habe.

ad 2. Jep.

ad 3. Wie ist denn Deiner Meinung nach die Atmosphäre des Songs und wie sollte sie sein? (Mein Anliegen war tatsächlich weniger konkrete Musik, sondern eher Atmosphäre ... Deep-Space-Atmosphäre wenn man so will)

ad 4. Ich bin ganz Ohr. Bisher hatte ich mich halt vor zu exzessivem Reverb-Einsatz gescheut, weil das auch ganz schnell alles zuschmieren kann oder die Klarheit / Lautstärke flöten geht... jedenfalls meinem Eindruck nach

ad 5. Hier wird es interessant. Mittenbereich unaufgeräumt - meinst Du, zu viele Spuren hätten eine ähnliche Mittenbetonung? Wo, vom Hören her, müsste man konkret noch mal rangehen?

ad 6. Diesen Ansatz verstehe ich absolut. Gerade wenn man kurz vorher Deinen Track gehört hat. Bei diesem Song war das echt schwierig. Es ist der einzige Song des Albums, den ich vorher nicht auskomponiert hatte, sondern der erst mehr oder weniger bei der Aufnahme entstand. Irgendwann hatte ich die ganzen musikalischen Ereignisse drauf und dachte, hmm, jetz muss daraus noch ein Song werden. Das einzige, was sich als Fundament eignete (und auch da nur als zeitliche Struktur) was die Rhythmus Gitarre. Also habe ich alles andere darum gruppiert. Aber eben nicht konsequent von tief nach hoch, weil das in dem Song gar nicht so existiert.

Es fällt mir überhaupt nicht besonders einfach, an dem Album (dieser Song wird der opener track!) zu arbeiten, weil es ein reines A-Git Album wird und ich keinen Bass und kein Schlagzeug habe. Ich komme ursprünglich auch aus dem Bereich Rock (also Band-Musik). Dieses Album war eine Notkreation, weil ich momentan solo bin. Mit rein akustischen Songs habe ich ganz wenig Erfahrung...

ad 7. Das Projekt hat über 30 Spuren, teilweise nur kleine Abschnitte von wenigen Takten. Ich glaube, damit würde ich Dir keine Freude machen. Das macht eine Heidenarbeit.


Banjo hat sich jetzt auf meine Bitte hin noch mit in die Diskussion eingeklinkt. Vielleicht könnten wir das Gespräch im Thread fortsetzen?


Beste Grüße,

WB

Also dann will ich mal :D....

Zu 1 und 6: Da gehts um den Song:
(für die Anderen :) )

Zu 3: Für meinen Geschmack ist das Stück sehr tragend mit einem Touch von Düsterheit. Ich denke, dass man diese Atmosphäre sehr schön mit Reverbs und Delays herausarbeiten kann. Mir fehlt es halt insgesamt an einer klaren Raumstruktur. Die Klampfen und der weibliche Gesang am Anfang beispielsweise, stehen für meinen Geschmack viel zu weit vorne. Das Vogelgezwitscher hingegen viel zu weit hinten. Das müsste in meiner Welt eine Einheit mit der Klampfe und dem Gesang bilden.

Zu 4: Jaaa, hier jetzt darüber zu referieren, was man alles schönes mit Hall und Delay machen kann, würde den Rahmen dieses Threads sprengen ;). Empfehlen kann ich hier jedoch das Buch "Mixing Secrets" von Mike Senior, da wird das super erklärt! Um Atmosphäre zu schaffen ist es auch nicht zwingend notwendig, dass man Hall/Delay net reinknallt bis der Arzt kommt und manchmal erfüllt ein Delay die Funktion besser als nen Hall ;). Bei mir beispielsweise kriegt jedes Instrument eine eigene Hall/Delay-Spur mit jeweils einer anderen "Plate". Das Instrumentensignal route ich dann mit 0.00 auf den jeweiligen Effektkanal und regel dann die Intensität mit dem Fader vom Effektkanal. Die Instrumente haben dann jeweils sehr unterschiedliche Raumanteile, so dass eine Atmosphäre aufgebaut wird. Beim Mastern kommt auf das Ganze dann noch minimal ein dezenter Faltungshall drauf :).

Zu 5: Jepp. Betrifft aber überwiegend den Part ab etwa 5:00. Das klingt mir zu mupfelig. Also ich würde mich nochmal an das EQing von Gitarre und Vox machen. Ich würde halt jedem Instrument erstmal einen festgelegten Frequenzbereich zuordnen. Das, was ich woanders wegnehme, muss ich natürlich an anderer Stelle auffüllen...

Zu 6: Da hast Du völlig Recht, dass das bei Deinem Stück mangels Drums und Bass etwas kniffeliger ist ;)...Ich gehe dann immer so vor, dass ich mir das prägnanteste und stimmführende Instrument (in Deinem Stück wäre das für mich die Gitarre) raus und versuche daraus zumindest eine Art Fundament zu schaffen. Wobei wenn es mein Stück wäre, würde ich die Komposition entsprechend ändern....

Ja, das war es dann erstmal von meiner Seite :).

Gruß,
Borg
 
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Zu 5: Jepp. Betrifft aber überwiegend den Part ab etwa 5:00. Das klingt mir zu mupfelig. Also ich würde mich nochmal an das EQing von Gitarre und Vox machen. Ich würde halt jedem Instrument erstmal einen festgelegten Frequenzbereich zuordnen. Das, was ich woanders wegnehme, muss ich natürlich an anderer Stelle auffüllen...

ad 5. Stimmt, mit diesem Teil bin ich auch am unzufriedensten. Meine Absicht war, so eine Art Space-Sinfonie mit dem Paukenschlag zu machen. Fünf Minuten Gedüdel ... und dann beißt irgendwann der Wolf zu. :evil: Ich habe an dieser Stelle schon so viel versucht... Leider machen sich hier die alten Saiten besonders negativ bemerkbar, so dass ich jetzt - nach dem ganzen Austausch - schon beschlossen habe, diese Stelle noch einmal einzuspielen. Vielleicht hole ich sogar die E-Gitarre heraus, mal sehn. Das wäre dann zwar ein astreiner Stilbruch, weil es ja ein A-Gitarren Album werden soll...

Ja, das war es dann erstmal von meiner Seite :).
Mehr, als man erwarten kann. Vielen Dank!
Die anderen Ratschläge habe ich selbstverständlich registriert, auch wenn ich da jetzt nicht im Einzelnen drauf eingehe. Ich schätze, allein um Punkt 4 erschöpfend zu beherrschen habe ich nächsten Monate zu tun. Wird dies auch in dem von Dir empfohlenen Buch beschrieben?

Beste Grüße,

WB
 
Ich schätze, allein um Punkt 4 erschöpfend zu beherrschen habe ich nächsten Monate zu tun. Wird dies auch in dem von Dir empfohlenen Buch beschrieben?

Ja, das wird in dem Buch hervorragend erklärt! Ich war von dem Kapitel Hall und Reverb auf jeden Fall erstmal total geflasht....hab dann erstmal zwei Monate damit verbracht rumzuexperimentieren :D...

Gruß,
Borg
 
Welches Buch meint ihr?
 
@Williamsbirne

Ich finde das sehr stark. Bin im Moment ein bisschen sprachlos...

Viel Pink Floyd gehört? ;)

Duggy
 
@ DugDanger

Nein, nie.
Pink Floyd war nie so mein Ding.

Ich hatte mal "The Wall" - aber mehr so aus kulturhistorischen Gründen.


Freut mich aber, wenn es Dir gefällt.
 
Ich habe mal den Raumklang der Hauptgitarre verändert und das Ende bissiger gemacht.
Was haltet ihr davon?
Verbesserung?

Wo fehlt es noch?

http://soundcloud.com/williamsbirne/sbs-7-mixdown
 

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