Ist es nicht am Ende des Tages eigentlich völlig hupe wer die Gitarre gebaut hat?
Zumindest dann, wenn es nur nach dem subjektiven Empfinden geht. Wenn man mal nicht über Preise, "Werstabilität", Kunstobjekte, Marken, Billiglohnländer, etc., nachdenkt? Was zählt denn am Ende? Bei mir ist das immer noch die Musik.
Das geht oft irgendwie unter, vor lauter Begeisterung für irgendein Instrument. So wirkt das zumindest oft auf mich. ;-)
Es gibt Gitarrenbauer als "one man show", die tolle Gitarren bauen, oder auch kleinere und größere Firmen, die halt etwas mehr produzieren.
Ich selbst erwarte in gehobener Preisklasse natürlich auch eine angemessene hohe Qualität, was die Fertigung betrifft und auch hochwertige Materialien. Wobei ich auch schon oft (positive) Überraschungen bei relativ günstigen Gitarren erlebt habe.
Alles Andere ist doch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Wobei das mit der Qualität auch bei hochpreisigen Gitarren aus gößerer Produktion auch nicht immer so dolle ist. ;-)
Ich kenne da z.B eine Collings
, bei der irgendein Mitarbeiter wohl die Fasern des Holzes der Decke leicht mit angeschnitten hat, als der Lack entfernt wude um die Brücke aufzuleimen. Das hat natürlich irgendwann nicht mehr gehalten. War auch etwas doof zu reparieren. (ging aber) Ein kleiner, aber sehr erfahrener, deutscher Gitarrenbauer hat das dann bestens erledigt. Eine auch nicht ganz günstige Martin mochte ihr Binding irgendwann nicht mehr. Kommt übrigens häufiger vor.
Der Gitarrenbauer als Einzelkämpfer hat natürlich andere Herausforderungen als eine größere Bude. Beachtlich finde ich es, wenn sich ein "kleiner Gitarrenbauer" alleine durch die Qualität seiner Arbeit und nur durch Mund zu Munde Propaganda einen guten Ruf aufbaut. Auch Firmen, die später etwas gewachsen sind, wie z.B. oben genannt die Firma "Lowden" haben ja auch mal ganz klein angefangen. Meine Lowden F-25c war übrigens objektiv sicher auch eine klasse Gitarre, keine Frage, aber trotzdem habe ich sie dann doch wieder gegen eine Andere gewechselt.
Bei einer größeren Produktion sollte die grundsätzlche Qualität natürlich auch stimmen, aber wenn es um den kommerziellen Erfolg geht, da ist halt vieles schlicht auch einfach "Marketing". Das muss auch so sein, sonst funktioniert das nicht. ;-)
Der Gang zum Gitarrenbauer wäre für mich eher damit verbunden ganz konkrete und individuelle Vorstellung umgesetzt zu bekommen. Ansonsten spiele ich halt die Gitarren mit denen ich mich wohlfühle.
"Die eine Gitarre", die gibt es für mich so oder so nicht. Deshalb habe ich ja quch mehr als eine. ;-) Wobei es bei mir schon Gitarren gibt, die nimmt man kurz in die Hand, spielt ein wenig und man möchte sie nicht mehr loslassen. Bei meiner Larrivee war das z.B. so. Dass ist aber immer ein sehr subjektives Empfinden.
Ob da jetzt bestimmte Gitarrenbauer, Käufer , Sammler, die hre Gitarren eher als Kunstobjekte oder Wertanlage sehen, dass interessiert mich persönlich weniger.
Wobei das natürlich genau so ok ist. Jeder Jeck ist anders.
Ich selbst will ja "eigentlich" einfach nur Musik mit den Dingern machen.
Und die meisten meiner Gitarren sind besser als ihr Spieler. ;-)
Sicher ist da auch bei mir immer eine gewisse Begeisterung für schöne und gut klingende Instrumente dabei.
Aber ich sehe das heute doch alles eher recht "unaufgeregt".
Ich habe im Laufe meinem schon etwas längeren Leben schon so einige wunderbare Gitarristen/innen kennenlernen dürfen und durfte hier und da auch schon auf deren Instrumenten spielen. Klar sind das zum Teil auch "Gitarren-Freaks" und die haben auch ihre Vorlieben und individuellen Vorstellungen was ihre Gitarren betrifft, aber was diese Künstler und ihre Musik ausmacht, dass sind ganz sicher nicht deren Instrumente.