Hallo zusammen
Nachdem ich heute gegen 21:50 das Auto Zuhause ausgeräumt hatte, sah ich als erstes neugierig nach, was Ihr schon alles geschrieben habt. :-D Dem positiven Echo kann ich voll und ganz zustimmen.
Auch für mich hat sich die weite Fahrt von Bonn aus gelohnt, die ich allerdings auf mehrere Tage Freitag bis Montag (heute) aufgeteilt habe. Am meisten hat mich an der Aktion gefreut, weitere Gesichter/Leute hinter den Nicknames kennenzulernen und die, die ich schon kannte, bei dieser Gelegenheit wiederzusehen! Ich hoffe sehr, dass sich weitere Gelegenheiten ergeben.
Das Meinl-Festival gefiel mir sehr gut. Was die Firma zu bieten hat, ist wirklich sehenswert. Die Organisation des ganzen Drumherum war vorbildlich.
Als der Firmenparkplatz besetzt war, wurde man von der Meinl-Crew zur Becken-Fabrik umgeleitet. Als ich gegen 13:15 eintrudelte war die frisch gemähte Wiese schon gut besetzt.
Eines der hin und her pendelnden Shuttle-Fahrzeuge fuhr mich dann zum Festivalgelände. Da mein Handy verrückt spielte, half mir am Einlass eine hilfsbereite Frau der Meinl-Crew mit einem Firmentelefon weiter!
. Dafür ein dickes Dankeschön! So konnte ich endlich das mit Blockarina verabredete Telefonat absetzen. Und wo steckte Martin?
Gute Fahrt - Gelächter !!! Stau, Stau, Stau ...
Oha! Das war ein Tag, an dem man über Land- und Bundesstraßen schneller zum Ziel kam.
Bis die ersten mir bekannten Gesichter eintrafen, sah ich mich schon mal auf dem Gelände um.
Die Schrift vom Geländeplan ist auf dem Screenshot leider nicht lesbar. Aber die Farben geben eine gute Orientierung:
rot - Halle mit Bühne
orange - Showrooms, in denen nach Herzenslust ausprobiert werden durfte.
gelb - Bierzelt und verschiedene Theken für Getränke, Kuchen, Snaks ...
Im Drum-Showroom (orange oben rechts) prügelten einige wie besessen auf alles ein, was ihnen unter die Stöcke kam.
Da lief ich lieber schnell durch zur großen Halle (rot) und sah mir an, was die Profis auf der Bühne zu bieten hatten. Bei den Lichtverhältnissen war fotografieren schwierig. Aber die beiden Screenshots aus einem Video der ActionCam geben einen kleinen Eindruck von der Atmosphäre.
Jeder Schlagzeuger spielte ca 30 Minuten ein ganz eigenes, speziell zusammengestelltes Set, von denen
@hack_meck Euch bereits in
#43 einige gezeigt hat.
In der Pause wurde das Set auf ein rollbares Podest gesetzt und zur rechten Hallenseite geschoben, wo man sie nach Herzenslust filmen oder fotografieren konnte.
Nach der Tour ging es weiter mit Anika Nilles. Hier im Board wissen alle Drummer, dass Anika gerade auf dem Weg in den Drumming-Olymp ist, von daher war klar, was zu erwarten ist. Alle Erwartungen wurden erfüllt und sie hat mit einigen Songs ihrer Solo-Musik und einem recht langen Solo begeistert.
Am meisten hat mir dabei das Stück gefallen, wo sie mit dem linken Fuß eine Cowbell - quasi als "Klick" - trat und dazu improvisierte. Hätte man es nicht auf der Videoleinwand gesehen, hätte man gedacht der "Klick" wäre ein Einspieler. Diese Präzision, das ist schon vom feinsten.
Dem kann ich nur zustimmen. Hier ein Blick auf Ihr Set. Ich hoffe, ihr könnt das Pedal mit der Cowbell erkennen.
Eine völlig andere Atmospähre herrschte im Showroombereich hinter der "Imbisszone".
In einem Zelt konnten nach Herzenslust NINO-Percussion-Instrumente getestet werden.
Dort konnte man ganz versunken spielende Kinder beobachten.
In dem großen Zelt waren mehrere Attraktionen untergebracht. Man konnte z.B. einen Cajon-Bausatz kaufen und dann sofort vor Ort mit professioneller Unterstützung zusammenbauen.
Am Stand von "
drums & percussion" bekam man drei Play-Along-CDs zurückliegender Ausgaben geschenkt und an einem anderen Stand informierte "
onlinelessons" über sein Programm. Am spannendsten aber fand ich die Abteilung "Ausstellung & Klangmassage".
Der Bereich war mit schwarzen Paravents abgeteilt und mit dicken Teppichen ausgelegt. Vor dem Eingang stand eine "Giant Singing Bowl".
Beeindruckend:
Die gigantische Klangschale hat einen
Durchmesser von 84cm,
wiegt 58 kg und
kostet 13.282 Euro
Die Klänge von Gongs, Schalen und Monochorde üben seit langem eine große Faszination auf mich aus. Hier hatte man die Möglichkeit, in den Klang dieser Instrumente einzutauchen. Ich nutzte die Chance für zwei schöne Erfahrungen:
(1)
Im Klangstuhl entspannen
Im Schaukelstuhl sitzen, in diesem Resonanzraum völlig vom Klang der Saiten durchflutet zu werden und die durch das Holz laufenden Vibrationen im Rücken zu spüren. Das ist wunderbar entspannend!
Wer schon einmal Reizstromtherapie zur Lockerung verkrampfter Muskulatur mitgemacht hat, kennt dieses feine Vibrieren in der Muskulatur. Wenn man seinen Rücken an das Holz des Klangstuhls schmiegt, fühlen sich diese Resonanzen ganz ähnlich an. Augen schließen – sich in dem Klang verlieren – entspannen … mitten im Trubel, der in diesem Moment ganz weit weg ist … am liebsten wäre ich sitzen geblieben und wäre dann vermutlich bald eingeschlafen …
Außen zu stehen und sanft über die Saiten streichen, war ein ganz anderes Erlebnis. Die Schwingungen der Saiten liefen nicht nur durch die Rückenlehne. Sobald sie intensiv genug waren, lief die Vibration bis in den Holzboden, so dass ich die feine Vibration auch in den Fußsohlen spürte.
(2) In einer Klangschale stehend entspannen
In einer ganz großen Klangschale stehen und die Vibration des Schalenbodens in den Füßen spüren. Augen schließen und wirken lassen. Damit man nicht die Balance verliert, hält man sich am waagerechten Bügel des Gongständers fest. Das Dröhnen der vier Gongs (zwei vor mir, zwei hinter mir (seht Ihr die Gongs und die Schale auf dem Bild?) schottete mich gegen alle anderen von Draußen eindringenden Geräusche ab. Ihre Schwingungen liefen durch die Metallgriffe des Gongständers in meine Hände … im Stehen entspannen und sich davon tragen lassen … Sehr wohltuend …
Als das Schwingen schließlich verebbte, stieg ich leicht benommen aus der Schale aus. Wie intensiv die Schwingungen gewirkt hatten, spürte ich einen Moment später, als ich mit der netten Frau der Meinl-Crew sprach. Es war mir, als würde der Boden schwanken, so ähnlich, wie wenn man von einem kleinen Schiff an Land geht und noch ein Weilchen den Seegang spürt. Sie reichte mir ihre beiden Hände. Einen kurzen Moment noch festhalten … dann stand ich wieder sicher. Diese intensive Wirkung hatte ich nicht erwartet.
Selbst auf den Gongs spielen wirkt ganz anders, weil man aktiv den Klang aufbaut und sich nicht ausschließlich den Klängen hingibt und sich von ihnen forttragen lässt. Aber auch das kann wunderbar entspannen.
Draußen zogen am Himmel düstere Wolken auf und es wehte eine steife Brise.
Aber zum Glück verflüchtigte sich der Tornadorüssel ganz schnell wieder, bevor er Bodenkontakt bekam.
Alles in allem ein erlebnisreicher Tag, an den ich noch lange denken werde. Dafür und für noch manch anderes, das ich hier nicht alles aufschreiben will, an Martin Hofmann vielen Dank.
Lisa