73er Masterkey aus LMK2+

taxman
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So, ich mach dann einmal ein neues Thema auf.
Zur Vorgeschichte: Zu Zeiten meines MotifXS7 endeckte ich als orgellastiger Keyboardsspieler das Klavier... die Sounds vom MotifXS passten damals, so musste nur eine Tastatur her. Hier wollte ich etwas für zu Hause, ohne groß weiteres Ständergedöns in Retrooptik. Ich habe mir bei Doepfer ein LMK2+ (schon mit USB) ohne Case bestellt und einfach losgelegt. Herausgekommen ist folgendes:

controller_example_Paschke_LMK2_1.jpg

controller_example_Paschke_LMK2_2.jpg controller_example_Paschke_LMK2_3.jpg controller_example_Paschke_LMK2_4.jpg
An die Bedienelemente musste ich nicht weiter dran, Layer -und Splitgeschichten liefen sämtlichs über den MotifXS. Die versenkten Elemente waren durch den XS7 verdeckt, der stand direkt auf dem Piano. Modulation und Pitch habe ich gedreht, eine Achsverlängerung drangesetzt und vorne silbern beknopft. Strom bekam der MotifXS per kurzen Patchkabel vom Piano. Das Ding war fürs Wohnzimmer, den Krokotolex fand ich damals cool und das Gewicht hat mich nicht gekümmert, stand halt da und hat nicht gewackelt- so um die 43 KG..

Durch Erweiterung meines musikalischen Wirkungskreises (zweite Band) sollte das Ding jetzt transportabel sein, Manko war da dann das Gewicht. Kurz und gut, Umbau war angesagt - nach Reinigung und Überholung sah das Ergebnis dann so aus:

2.jpg
1.jpg 3.jpg 4.jpg 5.jpg 6.jpg

Das Teil wog jetzt mit Case ca. 28 KG und war Dank der Position der Räder und des Bedienfeldes schön schmal und passt auf die Autorückbank. Das Modell war diesmal mit Strukturlack gerollt und voll Bühnentauglich. Auch hier wurde wie im Vormodell das Netzteil nach innen verlegt. Nachdem ich das Piano beinahe an einen Kollegen hier aus dem Board veräußert hatte, stand es nach Umstrukturierung in den Bands fest in einem Proberaum und diente dort meinen Stage73 als Master.
Jetzt ist wieder Zeit ins Land gegangen, es gibt nur noch eine Band und gesundheitlich stoße ich mit den 28 KG an meine Grenzen (diverse Implatate und Glenke kaputt). Hab es inseriert, da es um es unter das Bett zu packen einfach zu schade war. Da keiner es haben will und ich es nicht mehr schleppen kann kommt jetzt das eigentlich DIY Projekt.

73 Tasten, sechs Oktaven von E bis e... - möglichst kompakt eingebaut in ein Flightcase. Bedienelement und Räder sollen erhalten bleiben.

Der .Jens hat mich da angefixt und nach diversen hin -und herüberlegen werde ich mich daran wagen.

In Klartext heißt das die Tastatur oben um acht und unten um drei bis zum C kürzen. Die Tastenkontakte C - D# benötige ich noch, damit ich ggfs. die Midibefehle des LMK2+ ausführen kann (Bank/Programmwechselbefehle). Da wollte ich versuchen, das ganze auf vier Taster zu legen. Wird noch ein Abenteuer.

Das ganze wird dauern, ich werde euch auf dem laufenden halten. Zuerst auseinanderbauen, Technik checken, kürzen und hoffen, ich werde berichten - stay tunend

Im schlimmsten Fall gibt es demnächst eine Menge Ersatzteile :rolleyes:
 
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Eine Anmerkung:
Ich weiß, es ist schön, wenn es direkt in einem Flightcase ist. Aber wenn du sagst, dass es gesundheitlich bei dir schwierig ist, warum sich das dann antun? Ein Flightcase braucht man meiner Meinung nur, wenn man ein tourender Musiker ist. Wenn man selber seine Instrumente transportiert, tut es doch auch eine gute Tasche. Das hätte den Vorteil, dass du auf leichte Materialien (z.B. Banova Ply) zurückgreifen kannst.
 
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Die Teile vom Case hab ich ja schon und ein Gehäuse benötige ich ja trotzdem. Das wären für mich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen :rolleyes: ...und die Wohnzimmervariante hatte ich ja schon (s.o.).
Vielleicht kommen mir noch weitere Ideen, wenn ich die Kiste zerlegt und gekürzt habe :D
 
Eine Anmerkung:
Ich weiß, es ist schön, wenn es direkt in einem Flightcase ist. Aber wenn du sagst, dass es gesundheitlich bei dir schwierig ist, warum sich das dann antun? Ein Flightcase braucht man meiner Meinung nur, wenn man ein tourender Musiker ist. Wenn man selber seine Instrumente transportiert, tut es doch auch eine gute Tasche. Das hätte den Vorteil, dass du auf leichte Materialien (z.B. Banova Ply) zurückgreifen kannst.
Viel leichter als dünnes Sperrholz geht ja kaum - und wenn die Casefittings und -profile für Stabilität sorgen, kann man die Flächen wirklich dünn und leicht machen. Sei es besagtes Balsasperrholz oder Kunststoff. Empfindlich sind ja in erster Linie die Ecken und Kanten - und die mit möglichst wenig extra-Gewicht bestmöglich zu schützen, dafür wurden Flightcases ja gemacht.

Tatsächlich ist das Gehäuse der Doepfers nicht schwer - wesentlich leichter als ein handelsübliches Case. Aber es ist eben robust genug, um zumindest im PKW und in Grenzen im Transporter kein separates Case mehr zu brauchen. Man schleppt eben nicht Gehäuse+Case, sondern nur das Case, was nicht sehr viel schwerer (oder gar leichter!) ist als ein vergleichbares Gehäuse aus Holz. Das ist schon ziemlich gewichtsoptimiert...
 
Ähnliches wollte ich versuchen. Ich hab hier ein Thon Case aus Wabenkunststoff. Das wollte ich entsprechend optimiert anpassen. Da das ganze kleiner und weniger tief wird reduziert sich hoffentlich das Gewicht entsprechend.
 
So die Vorbereitungen laufen. Plan für die Tastaturmatrix runtergeladen - http://www.doepfer.de/zubeh_d.htm - , Säure -und Harzfreies Fett (wollte da Titanfett nehmen) und Isopropanol zur Reinigung bestellt und mir weiter Gedanken gemacht.

Gerade die Hardware des LMK noch einmal getestet. Menüs alle OK und selbst AT funktioniert noch, obwohl nutze ich eigentlich gar nicht bei dieser Art von Tastatur.
 
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So Technik ist raus, ich hätte da ein wunderschönes Gehäuse zu verschenken. ;)

...es handelt um die oben gezeigten schwarze Variante, ohne Case. Bei Interesse bitte PN.
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Tastatur von unten
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So kleine Kreativitäts - und Zwangspause... dachte ich könnte unten das E durch die "volle" Taste C ersetzen... Irrtum, benötige einen rechten Anschlag oben

IMG_20190901_130711161.jpg


und der Nippel auf der Unterseite auch.
 
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So, es geht weiter. Tasten sind rausgebaut - erst vorsichtig hinten die Feder herausnehmen (YT zeigt einem wie) und dann die rosa Tastenverriegelung oben zurückschieben und dabei die Taste hinten anheben.
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Die Hämmer sind nur auf die Achse geclippt. Mit ein bisschen probieren könnte ich die per Fingerdruck und Schraubendreherhebel herausholen. Die Striche zeigen das Tastenende an. Ich werde jeweils ein Stück daneben sägen um die Befestigungsgewinde auf der Unterseite zu behalten. Auf den Zentimeter kommt es nicht an.
Vor den Sägen habe ich noch die Welle freigelegt, auf der die rosa Tastenanker laufen (den Anker einfach rausgeknipst). Dann geht es mit dem Dremel dran, die Wellen rechts und links zu kürzen... geht das gut, kommt das Chassis dran.
 

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Gesägt ist gesägt :rolleyes: Weiter geht's mit saubermachen, fetten und die Tasten wieder draufsetzen. Ich werde die Tasten an der Kopfseite entgraten. Da sind noch Reste vom Spritzguss, die einem beim Tastenausbau widerlich in die Fingerkuppen schneiden und wichtiges Fleisch entfernen...
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Ich habe eigentlich gedacht, das sich mehr Dreck in der Mechanik angesammelt hätte. Das Reinigen war richtig entspannend, ein bisschen Staub, ein paar Haare und überschüssiges Fett. Ging gut von der Hand.
 
Die Bilder kommen mir tatsächlich seltsam bekannt vor :D
 
Ersteinmal fertig, keine Taste zuviel weggesägt, genau 73:D

taxmanIMG.jpg
 
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Ich sitz jetzt hier und wein eine Träne vor Rührung und Erleichterung. Nach der ersten provisorischen Verkabelung funktionieren alle Tasten und Räder. Lediglich der Aftertouch hat wohl einen mitgekriegt, den brauch ich aber sowieso nicht.
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IMG_20190905_215034644.jpg

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Die links überstehende Platine stört nicht, da kommen die Räder und die Wheels hin. Außerdem werde ich versuchen, die ersten vier Pads auf Taster zu legen. Wenn das klappt kann ich sämtliche Menübefehle des LMK2+ abrufen und Bank und Programmwechselbefehle senden :great:
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Nun muss ich mir nur noch Gedanken über die Anpassung des Cases und der Optik machen, puh bin doch erleichter das das hier schon einmal geklappt hat.
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Die Bilder kommen mir tatsächlich seltsam bekannt vor :D
Stimmt, du hast mich mit deinem Umbau ja erst auf die Idee gebracht. Das mit dem Sägen hät ich mich so nicht getraut.
Danke noch einmal dafür.
 
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Vielleicht musst du den AT auch nur neu kalibrieren. Mit etwas Glück ist es nur sowas...
 
Ich werde das LMK morgen einmal auf Werkseinstellungen zurücksetzen. So richtig kalibrieren kann man das mit Boardmitteln glaub ich nicht.
 
Also beim LMK4 gibt es dafür eine extra Funktion. Hast du dir die Strips mal angeschaut? Sind die irgendwo eingeritzt? Die sehen aus, als hättest du sie mit irgendwas umwickelt - ist das so? Letztlich sind das kapazitive Dehnungsmesstreifen, also nichts sonderlich kompliziertes.
 
Hi .Jens, die sind nicht eingewickelt, das ist nur der Rest Filz - links fehlt ja ein Stück Chassis.
Nach Reset keine Änderung. Hab die einmal ein bisschen von Hand gestreckt und durch gewalkt... der Strip für die schwarzen Tasten funktioniert, der für die Weißen noch nicht.

Check das ganze gerade mit Midiox, das geht recht gut.

edit: Der eine Strip ist wohl hin, Kabel Anschluss, alles passt - kein Signal. Also mach ich das Ding ohne AT fertig. Habe ich ja sowieso nie benutzt und bei Bedarf muss ich halt den Strip austauschen.
 
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IMG_20190908_143657872.jpg
Heute kommt der interessante Teil... Kann ich die Tastenkontakte von der Funktion her auf Schalter/Taster umsetzen.
Erster Schritt:
Kontakte abnehmen, d.h. Kabel dranlöten. Ich dachte ja zuerst, das sind nur drei Kabel zu löten, aber weit gefehlt, ich brauche vier. Die beiden an den Dioden gehen Recht gut, die beiden auf der Leiterbahn, na ja, schön ist anders. Wie .Jens bei seinem Umbau beschrieben, schön vorsichtig mit feinem Schmirgelpapier anschleifen. Bei mir hat es am Besten funktioniert, als ich ca. 1/2 Zentimeter Kupfer der Leiterbahn freigemacht, und diesen freigemachten Bereich verzinnt habe (Lötstation auf 400 quick and dirty). Dann die verzinkte Litze draufgesetzt. Nach dem Durchmessen scheint erst einmal alles ok.
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Na ja und jetzt wird es doof... das Folgende hab ich mir etwas leichter vorgestellt. Zuerst hab ich die Elektronik angeschlossen, Midiox gestartet und meine letzte Taste (E) ausprobiert. Ich bekomme Note on / Note off - Funktioniert :).
Mit meinen vier Kontakten werde ich noch nicht so ganz glücklich. Ich hab noch nicht ganz die Kombination und die Reihenfolge raus... Durch Zufall Mal Note on/ off, manchmal nur Note off...
Ist ja noch nicht Abend :D
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Zur Erläuterung:
Pro Ton gibt es vier Kontaktflächen zwei werden über je eine Diode (auf der Rückseite verlötet) abgegriffen (das Pärchen rechts oben und unten). Bei mir hier Kabel hellblau und blau.
Der linke obere und linke untere Kontakt bedient alle Töne/Tasten der Platine. Sieht man am Besten an der letzten Kontaktfläche links außen. Hier hab ich oben mit orange unten unten mit weiß verbunden.
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edit:
Heureka, ich hab's gefunden:

Blau auf Weiß
Orange auf Hellblau ... schalten

Parallel an/ aus, also "Stereotaster" dann bekomme ich ein sauberes Signal in Midiox. Am Synth sollte das dann auch funktionieren.. :evil:
 
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So das Tagesabschlussbild für heute. C bis D# sind die Kontakte belegt und getestet. Jetzt fehlen nur noch die Schalter.
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IMG_20190908_174952969.jpg
 
Hab im Augenblick kaum Zeit Ideen umzusetzen. Hier mein Entwurf für das Gehäuse

IMG_20190919_132526978.jpg
Strom kommt von vorn gesehen hinten auf die rechte Seite, die anderen Anschlüsse seitlich links (hab ich bei .Jens angeschaut, da passen sie bestens). Die Wheels werde ich wieder auf Knöpfe umsetzen, sieht cooler aus und sind ja eh nur für den Notfall.
Das Case ist schwarz, das Gehäuse wird in Warnex schwarz (Strukturlack). Kontrast schaffe ich durch roten Filz.

Da kein Interesse am alten Gehäuse da ist, wird das recycled :D. Vielleicht klappt es am Samstag, das ich voran komme. Sonntag geht's hinter Gitter, Musik machen. Falls ihr vorbeikommen wollt, lasst euch etwas einfallen und sucht euch einen Schnellrichter :rolleyes:
 
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