300k auf 500k umrüsten. Unterschiede bei Vollaufgedreht?

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Hey Leute,

ich habe eine Gibson Les Paul Studio mit 2 Dirty Finger Pickups. Verbaut sind die Werkspotis. Also die 300kOhm auf der Platine.
Nun wird ja oft empfohlen, die Platine rauszuschmeißen und auf 500kOhm umzurüsten.

Gibt es da nur einen klanglichen Unterschied, wenn ich mit dem Poti "arbeite", also es bspw auf 5/10 zurückdrehe?
Oder gibt es auch einen klanglichen Unterschied wenn ich das Poti voll aufdrehe (10/10) und spiele?

Wenn es einen Unterschied gibt: Wie macht der sich bemerkbar? Nur mehr Höhen?
Gibt es dann auch mehr Output? Lässt den Amp vll eher zerren?

Grüße
Mantas
 
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alos bei Voll gibt es gar keine Unterschiede
 
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Hallo Mantas,

ein Unterschied (klein aber vermutlich doch gerade hörbar) ergibt sich bei vollaufgedrehtem Poti (also auf "10"). Je nach Charakteristik des Potis kommt es auch zu Unterschieden in der Gleichmässigkeit des Regelwegs (d.h. man kann u.U. etwas "feiner" regulieren).

Der Unterschied besteht physikalisch darin, dass die Resonanzspitze der Pickups höher bleibt - praktisch klingt dies wie etwas mehr Höhen. Mehr Output ergibt sich nicht. Der Amp zerrt auch nicht mehr - allerdings klingt die Zerre vielleicht etwas anders, eben weil der Ton, mit dem der Amp angefahren wird, je etwas höhenlästiger ist. Für meinen persönlichen Geschmack klingt alles etwas transparenter. Der Unterschied ist aber nicht besonders riesig.

Ich hoffe, dies hilft ein wenig.

Wünsche eine gute Nacht,

T.
 
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Die Resonanzüberhöhung und damit eine leichte Soundveränderung gibt es auch, wenn das Poti nicht voll aufgedreht ist.

Schönen Tag wünscht

Boisdelac
 
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Der Unterschied wird - zumindest im A/B-Vergleich - schon deutlich hörbar sein.

Mehr Poti-Widerstand -> "lebendigerer" Klang, mit mehr Höhen; wegen der weniger gedämpften Resonanzspitze, wie Dr. T in #3 schreibt.

weniger " " -> genau umgekehrt: hört sich etwas komprimierter, volleres "Brett" an, nicht lauter, es kommt ja nichts hinzu, kommt aber beim Solo meist besser durch. Bei abnehmendem Widerstand klingts halt dann zunehmend "toter".

Diesen Effekt habe ich mir in vier meiner Gitten zunutze gemacht: Das ursprüngliche 500k-Poti gegen ein 250k getauscht und dessen Fußpunkt nicht wie üblich direkt mit Masse verbunden, sondern über ein zweites 250k-Poti als Einstellwiderstand.

Mag sicherlich nicht jeder, aber wegen der beschriebenen Effekte nutze ich es gerne und häufig zum Nachregeln, Einstellen des optimalen Kompromisses je nach Situation.

(hab dazu schon ein Thema eröffnet - Link siehe unten "Neuartiges Wiring ..." - aber eigentlich ist hier schon alles erklärt)

Grüße
Roman
 
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@ Mantas,

du könntest auch so was machen.

Habe gerade ein wenig mit Paint was zusammen gemalt.


Wenn du das Volumenpoti gegen ein Stereo Poti tauscht und das Tonepoti gegen eins mit Push / Pull tauscht, kannst du beides haben, 250K und 500K .

Die Potis bekommst du bei ebay oder im Elektronikfachhandel.

Durch das Push / Pull werden 2 500K Potis paralel geschaltet, was wiederum 250K ergibt. Also in Push - Stellung 1 Poti mit 500K und in der Pull - Stellung 2 Potis mit 500K paralel ergibt 250K.

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Gruß Michael
 

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Zur Ausgangsfrage: Nein, merklich mehr zerren wirds eher nicht. Es ist vor allem der Klangcharakter, der sich etwas ändert. Das allerdings gerade voll aufgedreht, die zurückgedrehten Stellungen sind ja alle da, nur vielleicht um ein paar Millimeter verschoben.

Der Grund liegt darin, dass ein Poti ja voll aufgedreht nicht etwa "null Dämpfung" hat, wie man meinen könnte. So funktioniert ein Volumepoti aber nicht, es sitzt nämlich keineswegs einfach zwischen Pickup und Ausgang. Vielmehr öffnet es beim Zurückdrehen quasi eine Abzweigung fürs Signal an die Masse. Ganz zu ist der Widerstand also nicht etwa am höchsten, sondern praktisch gleich Null, und alles kann an Masse fließen statt in den Amp. Voll aufgedreht fließt logischerweise immer noch ein bisschen was, denn da herrscht der maximale Widerstand , der aber nicht unendlich hoch ist, sondern den dem Nennwert entspricht. Und deshalb macht es eben schon einen Unterschied, ob zwischen Signal und Masse 300 oder 500 KOhm liegen. Durch die Eigenheiten der Wechselströme ist der erhöhte Durchgang aber nicht in allen Frequenzen gleich, sondern es gehen zuerst die Höhen flöten. Je höher der Widerstand, desto geringer ist dieser Effekt, die Höhen werden im Verhältnis zu den tieferen Frequenzen stärker wahrgenommen. Diese Verschiebung der Frequenzbalance ist für das Ohr deutlicher hörbar als der leicht erhöhte Gesamtoutput.

Okay, durch die stärker ausgeprägte Resonanzfrequenz verdichten sich im Obertonbereich die Zerranteile ein wenig. Die Potis per Schalter ganz rauszunehmen (Direct-Switch, Lead-Free oder wie man es sonst nennen mag) macht das noch etwas deutlicher.

Gruß, bagotrix
 
Etwas technisch-korrektere Beschreibung :

Ein Potentiometer ist ein Spannungteiler, d.h. das Ausgangssignal ist eine Kopie des Eingangssignals, bloß leiser. Soweit die Theorie, denn sie gilt nur wenn die Spannungsquelle sehr niederohmig ist ggü. dem Poti, und der Verstärkereingang sehr hochohmig ggü dem Poti. Alles gegenüber dem Bezugspunkt "Masse", den ggü dem arbeitet das Poti.

Leider sind passive PUs hochohmig und das insbesondere frequenzabhängig, bei hohen Frequenzen steigt der Innenwiderstand (bis er bei der Resonanzfrequenz am höchsten wird). Dieser Innenwiderstand bildet mit dem Potigesamtwiderstand bereits selbst einen Spannungsteiler, d.h. das volle Signal "erreicht" das Poti gar nicht erst.

Also, je geringer der Potigesamtwiderstand (zB 250k statt 500k), desto weniger Höhen "erreichen" das Poti weil der PU keine halt niederrohmige Spannungsquelle ist, sondern bei hohen Frequenzen hochohmiger wird. Speziell der Bereich der Resonanzfrequenz wird besonders stark leiser.

Belastung des Potiausgangs mit einem Kabel (eine Kapazität) spielt auch noch ein weitere, nicht ganz so große Rolle....
 
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Wie wäre es denn mit einem No Load Poti?
 

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