30-Band-EQ einstellen unter Zeitdruck

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Pettersson
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Hallo,
ich mische ab und zu Bands aus dem Amateurbereich live ab.
Problem: eigentlich immer zu wenig Zeit für gründlichen Soundcheck.
Meine Frage:
hat jemand Tipps bzw. ein Schnellkoch-Rezept zum Einstellen von Master- und Monitor-EQs (30-Band) unter Zeitdruck?
Auch über andere gute Tipps oder Erfahrungsberichte zu Highspeed-Soundchecks würde ich mich freuen.
 
Eigenschaft
 
Meine Frage:
hat jemand Tipps bzw. ein Schnellkoch-Rezept zum Einstellen von Master- und Monitor-EQs (30-Band) unter Zeitdruck?

Jub: Alle Regler in die Mitte (einrasten lassen) und den Mix irgendwie hinmurksen, spielt eh keine Rolle :p

Okay mal Spaß bei Seite. Open Air kann man seine PA einmal einpegeln und sie so laufen lassen. Machen (leider) viele so. Aber in Räumen muss das in jedemfall neu gehört und eingestellt werden. Jeder Raum birgt andere Reflexionen und Schalllöcher/Fallen.
Wenn die Monitore, Mikrofone und Musiker immer die gleichen sind, kann man die Monitore nach Erfahrung einpegel bzw. einpfeiffen. Wenn es dann noch pfeifft die Frequenz raushören und runterziehen.
Gerade im Anfangsstadium benötigst du viel Zeit und Ruhe um eine Anlage zum klingen zu kriegen.
 
früher vor Ort sein und schon über Dosenmusik die Raumeigenschaften ausloten und einstellen?
 
Um auf die schnelle die Front PA einzustellen, kannst du den einsatz eines RTA alla Behringer DEQ o.ä. in erwägung ziehen. Messmikro in den Raumstellen und das Ding pegelt sich eigentlich in den meisten Fällen brauchbar ein. Und das eben sehr schnell.

Sicher nicht die Ideallösung aber wenn du mit deinem Gehör noch nicht in der Lage bist Frequenzen zu hören, sicher eine brauchbare alternative zum graphischen EQ.

Es gibt auch durchaus brauchbare RTA Software (vor allem fürn MAC). Diese zeigt dir den Frequenzverlauf und kannst dann entsprechen am EQ reagieren. Ich verwende dieses Hilfmittel abunzu wenn ich mit der Raumakkustik gar nicht zurecht komme und für ausführliches Testen keine Zeit mehr ist.

Einen wirklich guten 31-Bänder EQ ersetzt dies aber alles nicht! ;)
 
Ganz einfach: während des Auftrittes dran arbeiten! Wenn zu wenig Zeit ist, sag dem Veranstaltern und Bands klipp und klar dass es am Anfang nen Moment dauern kann bis alles passt, weil du keine Zeit zum Soundcheck hattest.
Man muss damit umgehen können und irgendwann macht man das von alleine ohne nachzudenken was man macht.
Vielleicht kannst du auch allgemein dein Soundcheckablauf verbessern um mehr Zeit zum Einstellen zu bekommen. Ein kompletter Soundcheck für kleinere Locations sollte nicht mehr als 5 Minuten dauern.
Bei kleinen open Air Veranstaltungen lass ich immer erst kurz Schlagzeug checken (zuvor habe ich bereits Grundeinstellungen am EQ getätigt - Erfahrungswert von den Mikrofonen usw) und bieg dann nochmal kurz nach, fertig. Dann lass ich nen Lied anspielen und mach den Rest.
Indoor kann das aber schwierig sein, hier würde ich zumindest bei einem gemeinsamen Soundcheck das Schlagzeug weglassen, da ist es einfacher die anderen Instrumente ordentlich einzustellen.



Btw Emes, ich fach die Diskussion nochmal an: Für viele Locations braucht man kein Terzband-EQ, es soll ja nicht linear klingen sondern einfach gut, und da ist das beste Messinstrument immernoch das Gehör, und zum Einstellen reicht dann nen parametrische EQ um die Schwächen der Anlage und des Raumes zu überdecken. Nen Terzbänder vermiss ich für die PA nicht.
 
Klar da geb ich dir recht, dass das Gehör das wichtigste ist. Nun ist es aber egal ob aufgrund deines Gehörs einen parametrischen oder graphischen EQ verwendest. Ich pers. bevorzuge einen guten graphischen, da er mir doch mehr möglichkeiten bietet. Aber ich denke dass dies mehr aus persönlichen vorlieben hervorgeht.

Ich wag eher die Behautung dass man meistens keinen RTA braucht! Aber die Frage des Threadsteller war ja nach einer schnellen einstellung des Sounds. Ich schliese daraus, dass er nicht so geübt im Frequenzem hören, daher die Empfehlung zum RTA
 
Moinsen!

Erst einmal HERZLICH WILLKOMMEN im Forum!:great:

Wenn Du immer keine Zeit hast um einen Soundcheck ordentlich durchzuführen, dann läuft in der Vorbereitungs und Planungsphase definitiv einiges falsch. Klar kann es u.a. auch mal vorkommen, das es hektisch wird bevor der Gig steigt, aber das sollte die Ausnahme bleiben. Du solltest auf alle Fälle mit den Bands und den Veranstaltern im Vorfeld diese Dinge abklären und dir da Luft schaffen. Das beste Argument dafür ist, das es ja ein Erfolg werden soll und kein Reinfall, und um das zu erreichen benötigt man eben eine gewisse Zeit um den Sound ausgewogen darbieten zu können!

Gerade der Monitormix sollte stimmen, denn wenn sich die Musiker nicht richtig auf der Bühne hören können, wie sollen die dann noch gute Musik machen können? Vielen Einsteigerbands ist das nicht bewußt und man muß sie da heranführen. Nachdem diese Leute sich das 1. Mal auf ihrer Bühne richtig gehört haben kommt der Aha - Effekt von ganz alleine!

Das dazu! Wie die Vorschreiber schon richtig bemerkt haben, ist die Akustik von location zu Location immer unterschiedlich und es bedarf auch immer anderen Einstellungen. Also eine Allroundeinstellung gibt es daher nicht. Klar kann man einige Dinge beachten und man tut gut daran zu wissen welche Instrumente ihre natürlichen Frequenzen besitzen, denn wenn man z.B. eine Gitarre in deren Hauptfrequenzen beschneidet, sprich man die Frequenzen zwischen 200 und 400 Hz komplett wegdreht, dafür andere Frequenzbereiche hochdreht, dann wird sich diese Gitarre eben nicht mehr so anhören wie man das evtl gewohnt ist! Es ei denn man will eben gerade diesen Sound haben, als Effekt eben!

Dann muß man darauf achten, das nicht alles in einem Frequenzkochtopf endet, sprich alle Frequenzen spielen sich in einem gewisssen Band ab, dann hat man nur noch Matsch! Leider wird gerade dieser Fehler sehr häufig gemacht, und das hört sich gruselig an!

Des weiteren muß man seine eingesetzen Speakersysteme kennen, wie diese den Klang wieder geben, auch hier muß abgestimmt werden.

Du siehst da kommt vieles zusammen! In diesem Workshop findest am Ende einige Tipps zum Soundcheck, und hier findest Du noch weitere wichtige Dinge!

Viel Spaß beim lesen und vor allem auch am Ausprobieren, denn viele Dinge kann man erst lernen wenn man sie zig mal angewendet hat!

Greets Wolle

PA Treffen 2009, noch 19 Tage!!!!!
 
@emes: Kannst du mir mal ein paar Links zu RTA-Software fürn Mac schicken und/oder Empfehlungen abgeben? Würde mich da gern mal ein wenig einarbeiten... und vor allem sollte das mal wieder nix kosten... ;)
 
Hallo Malte,

also ich habe im Club bei uns schon mit dem Smaart V.6 von EAW gearbeitet. Recht einfach und plausibel aufgebaut und für Mac und Windows nutzbar. Gibts als 30 Tage Test kostenfrei.

Mac geht sogar ganz gut mit dem eingebauten Mic im Notebook. Iwo im netz hatte ich auch mal net App fürs Iphone gefunden.

Software
 
Von RaumKlang kam auch mal der Tipp, in einigem Abstand vor der PA ein gutes Gesangsmic, das einigermaßen fein auflöst, aufzustellen. Dann vorsichtig bis an die Koppelgrenze fahren und die zwei, drei Frequenzen absenken, die als erstes koppeln (hoffe ich habs noch richtig in Erinnerung). Klingt für mich logisch und sinnvoll, denn damit beseitigt man schon die mal die "Hügel" im Frequenzgang, die einen unsauberen Klang und natürlich auch erhöhte Feedbackanfälligkeit in den Bereichen zur Folge haben.

Leider habe auch ich das Problem, selten richtig Zeit zu haben, aber wenn man sein Gehör mal geschult hat, kann man die PA auch in den ersten fünf Minuten des laufenden Gigs vernünftig EQen. Mir fällt eh auf, dass selbst gröbere Sachen das Publikum gar nicht so zu stören scheinen. In einem Club hier in der Nähe hängt ein d&b-LA, das entweder gar nicht oder völlig falsch eingemessen ist. Der Sound ist dermaßen höhenlastig und ohne Gehörschutz IMHO nicht zu ertragen. Trotzdem ist der Laden jede Woche brechend voll. Da hab ich mir dann schon oft gedacht, dass ich scheinbar viel zu viel Aufwand treibe, wenns dem Pubilum eh egal ist... :nix:


Gruß Stephan
 
Das mit dem Publikum ist in der Tat so. 99% der Anwesenden Personen merken gar nicht dass der Sound nicht optimal ist. Und je jünger das Publikum ist, desto wichtiger wird die Lautstärke sein. Ist leider so und wir machen uns eingentlich manchmal echt zuviel sorgen wenns mitm Klang nicht so passt wie wir gerne hätten:redface:
 
Hallo,

danke erstmal für Eure Tipps und Antworten.:)

Besonders interessant finde ich den Gedanken mit dem Mikro vor der PA. Analyzer-Lösungen wären bei meinen Jobs leider zu aufwändig.

Live- (und auch Homestudio-) Mischen mache ich zwar schon seit vielen Jahren, aber um Frequenzen terz-genau zu hören, fehlt mir doch die Routine. Hab mal gehört, es gäbe so was wie Übungs-CDs oder Software. Hat da jemand einen Tipp?

Natürlich gebe ich Euch insofern Recht, dass man als Mischer auch selbst dafür sorgen sollte, dass genug Zeit für den Soundcheck eingeplant wird. Meine Erfahrungen sind allerdings:
a) Zeitpläne sind meist nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind
b) Der Soundcheck muss häufig vor bereits anwesendem Publikum stattfinden, was für die
Musiker verständlicherweise unangenehm ist (und auch für die Gäste)
Da ist dann meiner Meinung nach Feingefühl dafür gefragt, wie aufwändig (und wie
laut) man den Check durchführt (ja, klingt blöd)
c) Die Musiker haben, je länger sie im Geschäft sind immer weniger Lust auf Soundcheck,
obwohl sie wissen, wie wichtig er ist.

Okay, es soll schnell und schmerzlos gehen. Aber eine "Amateur"-Band will oder kann meist auch nur einen Amateur-Mischer bezahlen.

Aber mal im Ernst: kann man eine Band wirklich in 5 Minuten checken?
Selbst wenn die PA komplett gecheckt und voreingestellt ist?

Interessant find ich auch die Meinungen, die in die Richtung gehen, dass die meisten Menschen einen guten Sound nicht von einem schlechten unterscheiden können:

Da bin ich skeptisch. Auch wenn viele die Soundqualität nicht beschreiben könnten oder sie nicht einmal bewusst wahrnehmen, denke ich, dass sie dennoch genauso ausschlaggebend ist für das Gesamtergebnis bzw. -erlebnis eines Konzertes wie die Qualität der Musiker. Die wird ja auch oft eher unbewusst wahrgenommen.

Freue mich auf Eure Meinungen!
 
N'abend

Ich mach am EQ ueblicherweise möglichst garnix. In einigen Räumen nehm ich lowmids raus, aber vieles lässt sich mit dem EQ ja garnicht machen wenn der Raum massiv Probleme macht oder die PA ein schräges Controlersetting hat, oder schlecht aufgestellt ist. Es gibt Räume (ich hab einen solchen), die schlucken massiv Bass weg. Das kann man ja aber nicht einfach versuchen reinzudrehen. Gleiches bei falschem Aufbau. Vergurktes Controlersetting von mir aus, da will ich aber keinen Terz EQ, da nehm ich parametrische. Da reichen 4 Baender eigentlich fuer alles. Grundsaetzlich halt ich das EQ'en der Front stur nach gehoer oder RTA fuer problematisch. Was mach ich, wenn das Top an einer Glasfront steht und nicht reingedreht is? Na, der Abend is gelaufen, Bass fetzt durch als waers ein zelt, Hoehen werden massiv reflektiert. Will ich das nur mit EQ machen ohne die Aufstellung zu aendern, kostet das mindestens 10db max Pegel. Hab auch schon Leute erlebt, die stehende Wellen rausdrehen wollten. Dafuer sind sie ja da die ganze Knöpfe...
Und wenn der Lautsprecher einen unschoenen Phasenverlauf mit Ueberhoehungen off axis hat, dann kann ich mich mit dem EQ auch brausen.

Ich zieh bei meiner Anlage bei Volllast mal 4db bei 5,3k wenn der DE750 richtig loslegt :)
Und das wars dann.
Der Rest muss im vorhinein bei der Aufstellung beruecksichtigt werden (Bassarray, winkeln der Tops etc)

monis sind stark pegel und Musikergeschmacksabhaengig. Bei ner unplugged band mit Abnehmern auf den Gitarren koennen sie den gewuenschten Badewannen EQ und Pseudohifisound am Moni haben. Bei Todespegel auf der Buehne klingt der Moni dann nach dem einpfeiffen schon mal wie ne EON :D
Da reichen aber auch 4 parametrische vom Digipult. Klar koennte man den Monitor so lang EQ'en bis man das Mic direkt davor halten kann, aber da kauf ich wirklich ne EON und spar den EQ.

Ablauf bei mir unter zeitdruck deshalb immer: Monis so lala einpfeiffen mit zugehaltenem Mic, Band reisst ne Nummer gemeinsam an, ich stell grob die Monis ein, frag nochmal, wer was mehr oder weniger braucht, nachregeln, fertig und Vollgas. Front check ich waehrend der ersten nummer, bzw, lass sie mitlaufen beim Kurzcheck, weil ich da schon einen Eindruck bekomme und sich das leider in vielen faellen auch auf den Buehnensound auswirkt. Speziell im bass.
Dauert 5min, band ist happy, Front ist waehrend der ersten nummer auch fertig. Zu 90% is sie das schon beim linecheck, waehrend der ersten nummer mach ich dann eher Effekte, dynamics und channel EQ's um ein bissl Platz fuer alle zu machen.

Bei Pink floyd wird das anders laufen, is klar. Aber an sich nerven mich ewig lange Soundchecks eher, weil die ganzen wunderbaren Sounds die man da jedem einzelnen Instrument verpasst, gehen im bandkontext sowieso unter wenns nicht gerade ein open Air >2000m² ist :)


cu
martin
 
Live- (und auch Homestudio-) Mischen mache ich zwar schon seit vielen Jahren, aber um Frequenzen terz-genau zu hören, fehlt mir doch die Routine. Hab mal gehört, es gäbe so was wie Übungs-CDs oder Software. Hat da jemand einen Tipp?

Es gibt eine Software, die sich Feedbacktrainer nennt. Habe ich auch da. Bringt mich aber selten weiter, da ich weniger das Problem habe, Feedbackfrequenzen erkennen zu müssen (wenn, dann macht das eh der FBQ für mich :D ), sondern rauszuhören, wo es jetzt hakt. Also welches Band ich ziehen muss, weil der Sound irgendwie "unrund" klingt.


b) Der Soundcheck muss häufig vor bereits anwesendem Publikum stattfinden, was für die
Musiker verständlicherweise unangenehm ist (und auch für die Gäste)
Da ist dann meiner Meinung nach Feingefühl dafür gefragt, wie aufwändig (und wie
laut) man den Check durchführt (ja, klingt blöd)
c) Die Musiker haben, je länger sie im Geschäft sind immer weniger Lust auf Soundcheck,
obwohl sie wissen, wie wichtig er ist.

Volle Zustimmung in beiden Punkten. Ich nehme mir jedes Mal aufs neue fest vor, einen ordentlichen Soundcheck durchzuziehen, aber dann wird entweder beim Aufbau getrödelt (sowohl von mir als auch von der Band :D ) und am Ende ist wieder keine Zeit und die Musiker haben auch keine große Lust auf einen ausführlichen Soundcheck. Wobei die Musiker meiner Bands da aber auch recht anspruchlos sind - die sind mit meinem Monitoring-"Vorschlag" meist zufrieden, sodass zumindest dieser Part schnell erledigt ist. Um die den Frontsound betreffenden Feinheiten kümmere ich mich dann während den ersten Minuten des Gigs.


Aber mal im Ernst: kann man eine Band wirklich in 5 Minuten checken?
Selbst wenn die PA komplett gecheckt und voreingestellt ist?

Wie gesagt - wenn die Musiker keine totalen Spezialwünsche haben, du eine Drum-Vollabnahme mit einem 10HE-Rack voll Dynamics fährst oder irgendwas unverhergesehenes dazwischenkommt - ja.


Interessant find ich auch die Meinungen, die in die Richtung gehen, dass die meisten Menschen einen guten Sound nicht von einem schlechten unterscheiden können:

Da bin ich skeptisch. Auch wenn viele die Soundqualität nicht beschreiben könnten oder sie nicht einmal bewusst wahrnehmen, denke ich, dass sie dennoch genauso ausschlaggebend ist für das Gesamtergebnis bzw. -erlebnis eines Konzertes wie die Qualität der Musiker. Die wird ja auch oft eher unbewusst wahrgenommen.

Ja, aber ich Rede da wirklich von absoluten Feinheiten, wie z.B. ob man der Sängerin jetzt noch ein gaanz klein Bisschen Low-Mids reindrehen sollte, damit mehr "Substanz" da ist, ob der Hall schön genug ist etc. Vor meiner Musiker- und Mischerzeit war auch einfach das Wichtigste, dass da irgendeine Band auf der Bühe steht, dies drauf hat. Ob der Mix jetzt optimal war, war total egal.

Allerdings sind mir auch schon Sachen begegnet, wo mir das Grauen kommt. Wenn da über das LA die Konservenmusik vor dem Gig schon dermaßen grauenhaft klingt, dass ich mich fragen muss, ob der Mischer einfach nur taub ist oder nicht weiß, wie man beim LS9 den Master-EQ aufruft, dann sind das sicher keine Feinheiten mehr. War natürlich auch dem Sound der Band, die dann gespielt hat, nicht dienlich.

Aber auch bei solchen Sachen steht immer die feiernde Meute vor der Bühe, also kanns für die soo schlimm nicht sein. Darauf stütze ich eben diese Behauptung.


Gruß Stephan
 
also ich habe im Club bei uns schon mit dem Smaart V.6 von EAW gearbeitet. Recht einfach und plausibel aufgebaut und für Mac und Windows nutzbar. Gibts als 30 Tage Test kostenfrei.
Ich habe mir das Programm auch mal runtergezogen und mal rein geschaut,schlecht wäre nicht wenn Du mal einen kleinen Workshop und/oder ein paar Erklärungen zu dem Programm und seine Anwendung geben könntest.
 
Hallo Opa,

ich bin jetzt nicht der versierte Nutzer der Software, dazu arbeite ich einfach zu selten damit, aber ich werde schauen dass ich den Mac vom Kollegen aufs Treffen mitnehmen kann, dann könnte man es vor Ort testen.
 
Smaart 6 ist mit einem Preis von 710 € schon relativ teuer. Ob sich das lohnt?
Für weniger Geld gibt es Sat Live, das hat unter anderem auch einen Feedback-Erkenner drin und ist um einiges billiger (http://www.take-sat.de/). 200 bzw. 240 € kostet das Programm. Ich habe es zwar nicht selber, kenne aber 2 Personen, die das Programm häufig einsetzten und zufrieden damit sind.

Hier gibt es eine deutsche Anleitung von Smaart:

http://www.eaw-germany.de/files/downloads/SMAART%20v6%20Manual%20DEUTSCH.pdf?PHPSESSID=5p48qtqlecoa9go2urte33ivj2

Für die Anleitung braucht man allerdings 3 Tage :D
 
Besonders interessant finde ich den Gedanken mit dem Mikro vor der PA. Analyzer-Lösungen wären bei meinen Jobs leider zu aufwändig.

Vielleicht darf ich da nochmal einhaken, denn der entscheidende Punkt fehlte leider noch:
Ich benutze, sofern möglich, auf einer Bühne fast immer nur einen Typ Gesangsmikrofone (Beta 87, AE5400 oder e935) für alle Stimmen, was mir viel EQing erspart.

Das "Geheimnis" am Einpfeifen mittels Gesangsmikro:
Nimm eines der Mikrofone, die Du nachher auch auf der Bühne stehen hast, stell es irgendwo halbwegs mittig in den zu beschallenden Raum, verursache langsam ein paar Feedbacks und filter sie am EQ aus.
Vorteil dieser Lösung gegenüber Analyzer mit Messmikro: Man filtert dabei nicht nur Raum und PA, sondern auch gleich feedbackanfällige Frequenzen des verwendeten Mikrofons aus.
Für Monitore kann man das auch machen: Helfer vor Mikrofon stellen (Gehörschutz nicht vergessen!), Feedback generieren und ausfiltern, bis bei geschätztem maximal nötigem Gain am entsprechenden Kanal ca. 6-10dB Platz für das Monitorsignal vor Feedback erreicht sind.
Damit schafft man sich Reserve für den Ernstfall und bekommt einen wesentlich klareren (Monitor-)Mix. Faustregel: Ca. 6dB vor Feedback wirds bereits matschig.


c) Die Musiker haben, je länger sie im Geschäft sind immer weniger Lust auf Soundcheck,
obwohl sie wissen, wie wichtig er ist.

Man könnte (aus meiner Sicht) auch sagen: Soundchecks vor leerer Halle sind drastisch überbewertet.
a) klingt die Bude mit Publikum eh völlig anders
b) kostet das Zeit, die ich lieber bei einer Tasse Kaffee im Catering verbringe
c) kostet es Nerven, die ich anderweitig besser brauchen kann
d) brauche ich ihn nur in den seltensten Fällen.


Aber mal im Ernst: kann man eine Band wirklich in 5 Minuten checken?
Selbst wenn die PA komplett gecheckt und voreingestellt ist?

Natürlich.
Zugegeben: Es setzt eine brauchbare PA (und einen brauchbaren Systemtechniker) sowie ein wenig Erfahrung voraus.
Wenn es einen Systemer gibt, taugt der auch meist (zumindest bei größeren Jobs), ansonsten bin ich häufig Systemer und FoHler in Personalunion, kann mir das System also bereits beim Aufbau so hinbiegen, wie ich das gerne hätte.
Die Systementzerrung läuft eh am Controller, den Rest schiebe ich mir nachdem die Anlage hängt eben am EQ zurecht und habe so schonmal alles gezogen was nervt (zumindest vor leerer Bude, das kann sich im Laufe des Gigs noch ändern).

Dann kommt der Vorteil einer gewissen Standardmikrofonie zum Tragen:
In der Regel verwende ich fast immer die gleichen Mikrofone, bei denen ich genau weiß wo ich hin muß.

Während die Kapelle aufbaut, werden schonmal grobe Settings vor-EQed, insbesondere für Drums, Gitarren und Gesänge. Da entwickelt man mit der Zeit so seine Vorlieben und weiß wo man mit welchem Mikrofon hin muß.
Wenn ich damit fertig bin, schmeiße ich die (bereits vorbereiteten) Mikrofone auf die Bühne - damit bin ich meist schneller als der Trommler seine Stöcke gefunden hat.

Kurz einzeln anchecken und während die Drums gecheckt werden gibt es (sofern aus der Front erledigt) auch gleich den Monitormix für den Trommler.
Standard-Drums (BD, SD, HH, 3 Toms, 2x OVH) dauern so keine 2 Minuten.
Drums und Bass einmal kurz anspielen lassen, dabei Bass EQen und ggfls. komprimieren, gleichzeitig Bass auf Monitore, wo gewünscht.
Gitarren (vor-EQed) dazu, nochmal kurz hohe Mitten durchsweepen um den richtigen Punkt zu finden, evtl. Tasten (jeweils Monitore gleich mitchecken), zum Schluß Gesang dazu und nach maximal 5 Minuten sind Front und Monitor fertig.

In den ersten 2-3 Nummern kommt dann noch Feinjustierung von Gates, Kompressoren, Hall und EQ sowie evtl. nötige Änderungen am Monitor und gut.

Viele Kollegen halten sich ewig an Gates für BD, Snare und Toms auf - ich benutze sie in den seltensten Fällen (z.B. wenn ich tiefmittige Toms haben _muß_, da aber was nachschwingt).
Für BD und Snare brauche ich sie eigentlich nie, auch wenn sie am Insert hängen...


Interessant find ich auch die Meinungen, die in die Richtung gehen, dass die meisten Menschen einen guten Sound nicht von einem schlechten unterscheiden können:

Da bin ich skeptisch. Auch wenn viele die Soundqualität nicht beschreiben könnten oder sie nicht einmal bewusst wahrnehmen, denke ich, dass sie dennoch genauso ausschlaggebend ist für das Gesamtergebnis bzw. -erlebnis eines Konzertes wie die Qualität der Musiker. Die wird ja auch oft eher unbewusst wahrgenommen.

Das sehe ich ähnlich. Zumindest fällt auf, dass große Teile des Publikums guten Sound zu schätzen wissen - auch wenn sie nicht sagen können, was gut und was weniger gut ist - und das auch durchaus lobend erwähnen.
Das gleiche gilt übrigens auch für die Musiker an sich. Es kommt durchaus vor, dass eine Band, die ich nicht kenne, der Meinung ist, 45 Minuten Soundcheck machen zu wollen.
Der Zahn wird von mir idR. sehr schnell gezogen, was im ersten Moment durchaus mal für etwas böses Blut oder Verunsicherung sorgen kann.
Wenn dann Mikrofonieren und Soundcheck in <10 Minuten durch sind und mal einer vorne hören war, hat sich das Thema meist schnell erledigt und es wird wesentlich entspannter :)

Ach ja, bevor ich das vergesse:
Eine gute PA und die besten verfügbaren Mikrofone machen das Leben _ungemein_ leichter.
Damit spart man sich nämlich, am EQ Dinge filtern zu müssen, die nicht an Raum oder Quellsignal haken, sondern an Anlage oder Mikrofon.

Merke: Kritischster Punkt jeder Beschallung ist die Wandlung von Luftschall in ein elektrisches Signal und andersrum. Wenn es da schon hängt, kann man sich den EQ eigentlich gleich sparen, insbesondere wenn man verschiedene Mikrofone mit unterschiedlichen Unzulänglichkeiten verwendet. Da filtert man dann nämlich haufenweise Macken der Mikrofone aus und verbiegt ein System, das man bei richtiger Mikrofonwahl garnicht anfassen müsste.
 
...
Aber mal im Ernst: kann man eine Band wirklich in 5 Minuten checken?
Selbst wenn die PA komplett gecheckt und voreingestellt ist?

Interessant find ich auch die Meinungen, die in die Richtung gehen, dass die meisten Menschen einen guten Sound nicht von einem schlechten unterscheiden können:

Da bin ich skeptisch. Auch wenn viele die Soundqualität nicht beschreiben könnten oder sie nicht einmal bewusst wahrnehmen, denke ich, dass sie dennoch genauso ausschlaggebend ist für das Gesamtergebnis bzw. -erlebnis eines Konzertes wie die Qualität der Musiker. Die wird ja auch oft eher unbewusst wahrgenommen.

Freue mich auf Eure Meinungen!


Ich stelle eine PA ein und mache den Soundcheck für eine Band in 7 Minuten. Wenn die PA bereits eingestellt ist, sind 5 Minuten ausreichend für einen grundlegenden Soundcheck einer Rock- oder Popband.

Zum guten und nicht so guten Sound:
Das Gehör gewöhnt sich an den herrschenden Klang. D.h. nach kurzer Zeit wird suboptimaler Klang durch das Gehör (eigentlich durch das Gehirn) "korrigiert" und als okay empfunden. Daher muss man als Mischer immer mal wieder seine eigene Arbeit infrage stellen oder jemand anderes (Fachkundiges) drüberhören lassen, der Dich auf die verbleibenden Schwächen hinweist. Ich frage auch immer mal meinen Lichtkollegen (ebenfalls Musiker und ein brauchbarer Toning) oder einen Assistenten, ob er an dem Sound noch was ändern würde. Oft kommen dann noch ein paar gute Nuancen hibzu.

Für das Publikum ist guter Sound nicht kriegsentscheidend, sondern nur das i-Tüpfelchen. Es sollte halt auch nicht wirklich grottig klingen, aber "einigermassen okay" reicht meist aus. Viel wichtiger ist die Performance und Spielfreude der Akteure! Und leider hört das Auge mit - den meisten Leuten ist das Licht wichtiger als der Sound. Dazu gibt es sogar psychologische Untersuchungen (und ich bleib' trotzdem Tonmann!)

Anders verhält es sich bei den Musikern: Die können durch einen überragenden Bühnensound inspiriert werden, und dadurch gewinnt die ganze Performance (und DAS merkt dann auch das Publikum, s.o.). So gesehen ist eine ordentliche Monitoranlage fast wichtiger als eine ordentliche PA.

Viele Grüße
Jo
 
moin,

ich bin da ja jo´s meinung.
man kann einen soundcheck sehr schnell durchziehen und mit einem vernünftigen logischen vorgehen wirklich ein gutes ergebniss erzielen. es gibt halt so ein paar routineabläufe, die sicherlich auch auf erfahrung basieren, mit denen man wie unten mehrfach beschrieben binnen 10 minuten das soundgerüst am stehen hat.
ich halte einen guten sound aber für wichtiger als nur quasi das sahnehäubchen gegenüber einem mittelmässigen sound (die genaue definition dazu würde mich mal interessieren, ich glaube dazu mach ich mal nen workshop:) )
eben diese frage: wann ist ein sound gut?
ich denke da spielen einige faktoren rein: einerseits natürlich die meistens aus tontechnischer sicht tierisch unterschätze anforderung der band, was sie denn überhaupt mit ihrer mucke sagen wollen. so fände ich es genauso absurd eine metal band mit einem weichen homogenen runden defensiven sound zu mischen, der einen hohen grundtonanteil und einen weniger agressiven teil an obertönen hat, wie eine 60er rock´n´roll band mit blueselementen und einigen balladen im repertoir mit einem beissenden "soundbrett" zu versehen. das nur so am rande...
prinzipiell hat jo recht, das gehirn gleicht einiges unbewusst aus, es maskiert einen "schlechten" sound teilweise ziemlich beeindrucken und von den obligatorischen wahrnehmungsbeeinflussenden partygetränken von bier bis hartzocke wird das ja auch noch unterstützt, aber: je mehr das hirn arbeiten muss, desto anstrengender ist das zuhören und umso weniger entspannend. die folge: die konzentration geht in den keller, das zuhören wird belastend und der spassfaktor (um den es ja in der regel geht wenn ich meine freizeit woanders als aufm sofa verbringe) nimmt rapide ab.

mfg,
scully
 

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