3 Stunden intensiv üben

Sorry,
aber das Video ist ja einer der größten Blödsinne, die ich je gesehen hab. Natürlich ists einfacher, das Plektrum schräg zu halten. Insbesondere, wenn man so ein rundes Plektrum hat - da spart man sich die Lockerheit der Hand anzutrainieren, weil: wo solls denn hängenbleiben wenn alles rund ist? Was das Ergebnis ist, hört man eh: Nebengeräuschproduktion ohne konkreten Zeitpunkt des Abschlages. Sehr schwierig, bei schnelleren Tempi exakt zu bleiben, wenn man keinen Zeitpunkt für einen Anschlag hat, sondern eine Zeitspanne. Weiches Plektrum, rundes Plek mit schrägem Anschlag - ergibt bei schnelleren Geschwindigkeiten einfach nur Matsch. Ist aber punktuell gesehen sicher einfacher.
Das mit dem Daumenanschlag möchte ich nicht kommentieren. Gerade diese extremen Shredder (Toni Lloret oder der Brasilianer mit dem Weltrekord) scheinen evt. auch eine Daumenbewegung miteinzubauen. Oder es wirkt der Handgelenkschlag durch die Geschwindigkeit so, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Michael Angelo Batio auch nach Daumenanschlag aussieht und lt. Workshop definitiv keine Daumenbewegung macht. Das sieht durch seine gedrehte Hand mit schönem Handgelenkschlag nur so aus.

Sehr gut zu sehen ist aber die Bewegung des Handgelenkschlages! Er behauptet zwar, er würde mit dem Daumen anschlagen, er spielt aber sehr schönen Handgelenkschlag. Im 2. Teil sieht man ganz deutlich, dass er den Daumen bei den Schlägen gerade hält und technisch sehr schönen Handgelenkschlag praktiziert - so soll das sein! Er biegt zwar immer wieder mal den Daumen mehr, manchmal weniger, aber das hat eher mit den Saiten zu tun, auf denen er spielt. Der Schlag kommt deutlich aus dem Handgelenk. Würde er aus dem Daumen spielen, dann wäre es ja steif.

Sehr schön ist die Drehbewegung des Handgelenks bei 2:01/2:02 zu sehen. Er sagt zwar, er würde das Handgelenk steif halten (was in der auf/ab-Richtung stimmt), holt den Schlag aber sobald es schneller wird aus dem Drehen des Handgelenkes. Genau so soll das sein. Den Daumen mitbewegen... tja... ich machs nicht. Vai machts nicht. Batio machts nicht. Nichtmal er selbst er machts... Meine Meinung dazu ist die: Ich variiere durch Daumenbewegung den Plekwinkel. Und das will ich vermeiden, da der Schlag nahezu parallel (ganz 100% parallel spielt eh keiner) am definiertesten ist. Leider ist er da auch am schwierigsten locker umzusetzen, es wird etwas dauern, bis man parallel auch locker klingt. Aber man hört ja eh, wieviel schräg man sich leisten kann. Nur: 90° kanns nicht sein.

Grüße, Thomas
 
Auch wenn ich es nicht ganz so dogmatisch sehe: Ich stimme Thomas.h in allen Punkten zu.

Ich kenne und spiele alle Pickingbewegungen, das Circle Picking hat zwar den Vorteil, dass man einfacher höhere Tempi hinbekommt, aber der innere Response des Anschlags verschwimmt. D.h. man entwickelt keine genaue Vorstellung des Pickings, der Zeitpunkt und die Richtung des Anschlags sind nicht konkret abgebildet. Und das wiederum ist nicht gut für's Time.

Grüße Thomas
 
Dass man mit einem runden und vor allem weichen Plek welches auch noch ziemlich schräg und nicht parallel zur Saite gehalten wird keinen sauber definierten Anschlag hinbekommt, oder nicht so schnell anschlagen kann dachte ich früher auch, und ist auch weiter die allgemein vorherrschende Meinung - aber es ist einfach ein Irrglaube, auch wenn die oben genannten Argumente alle logisch und schlüssig sind.

Aber wer Paul Gilbert kennt, kennt auch seine kranken Alternate Picking Licks, die ja wohl kaum noch genauer und besser definiert gespielt werden können, und der spielt 0.6mm Dunlop Tortex Picks. Diese sind nicht grade spitz und er hält es auch noch verdammt schräg zur Saite. Und nun?

Ich spiele die mittlerweile auch und möchte behaupten, dass ich auch einen ziemlich guten Wechselschlag drauf hab. Anfangs kam ich damit überhaupt nicht zurecht, da ich auch immer dicke und spitze Picks benutzt hab. Aber mittlerweile fühlt es sich damit 100x besser an, als die ganzen Jahre mit allen möglichen "Schnellspielerpleks" die ich probiert hatte. Alles eine Frage der Gewöhnung und Technik. Aber bitte fragt mich nicht, wie Paul oder ich das machen, Probieren geht über studieren.
 
Auch wenn ich jetzt nicht weiß, wie weich die 0.6er sind (die Dicke sagt ja nicht unbedingt was aus), kann ich nur das sagen: Paul Gilbert behauptet, sehr viel unverstärkt geübt zu haben und deshalb seinen irrsinnig harten Anschlag entwickelt zu haben. Möchte nicht wissen, wie er mit Carbonpleks klingen würde;)
Und so schräg finde ich seinen Plekwinkel gar nicht.

Grüße
 
Hallo, ich wollte mich nur nochmal ganz herzlich für die Beiträge bedanken, damit es nicht so aussieht, als hätte ich das hier vergessen. Ich bekomme so langsam das Gefühl, dass es wieder bergauf geht.
 
Freut mich zu hören, dass es wieder aufwärts geht - dafür hab ich grade ein Tief, unter anderem weil mich der Drummer meiner Band mit fadenscheinigen Gründen auf ne ganz linke Tour aus der Truppe "entfernt" hat. Aber das ist ne andere Geschichte...

Um noch die Sache mit den 0.6 Tortex Pleks zum Ende zu bringen: Die sind so weich, wie man es von 0.6 Pleks erwarten würde. Man kann sie jedenfalls mit 2-3 Fingern problemlos einfach komplett umknicken; auch spielen sie sich recht schnell ab, aber das ist nichts, was man nicht mit ner Nagelfeile in kurzer Zeit wieder richten könnte.

Und wegen dem Winkel von Gilberts Pickhaltung: Der variiert die ziemlich stark, je nachdem was er wie spielt. Und teilweise hab ich ihn fast schon mit 90° Winkel spielen sehen. Genauso variiert er sehr stark die Anschlagsstärke, betont aber auch in mehreren Videos, dass er mit Zerre fast immer ziemlich soft anschlägt.
 
Ich bin zwar technisch kaum in der Lage hier Tipps zu geben, aber wenn ich 3 Stunden Üben höre....

Hab ich auch gemacht und bin sogar schlechter geworden.

Des Rätsels Lösung: Ich habe nach einer Zeit verkrampft, wenn ich meinte es wird zu schwer.

Jetzt mach ich 5, maximal 7 Minuten ganz konzentriert und dann die gleiche Zeit Pause.

Schreibe z.B. diese Posting hier und dann fang ich wieder an.

Seit dem merke ich eine deutliche Verbesserung.
 

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