3. F. Wichtige Stilmittel

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desgraca
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Vergleichende Stilmittel

Vergleichende Stilmittel können dazu dienen, das Beschriebene zu verdeutlichen und unterstreichen, z.B.

I love you like the stars above (Dire Straits, Romeo&Juliet)

aber auch dazu, Dinge abstrakter darzustellen, das Gemeinte zu verschleiern, und damit zum Nachdenken anzuregen, z.B.

See the seasons turning like a heart (John Mellencamp, Your Life Is Now) ,
Durch absichtlich 'schräge' Vergleiche können Dinge parodiert oder kritisiert werden,

Oh her lips taste just like sunk ships
But her breasts taste just like breaktfast. (Adam Green, Carolina)

my love's bigger than a Cadillac (Rolling Stones, Not Fade Away).

Vergleich
Ein Vergleich enthält immer einen Vergleichspartikel, z.B. wie, als bzw. englisch as, like, than.

older than the trees,
younger than the mountains (John Denver, Country Roads)
They'll lead you 'round town like a scalded hound,
With your tail tucked between your legs (Johnny Cash- Jackson)
Metapher
Bei einer Metapher dagegen werden Eigenschaften eines Objekts/Abstraktums auf ein anderes Objekt übertragen, ohne dass dies als Vergleich gekennzeichnet wird.

the world is a vampire-
set to drain.
despite all my rage
I am still just a rat in a cage
(Smashing Pumpkins, Bullets with Butterfly Wings)
Dieses 'Viva la Revolution'
war leider auch nur Opium. (Die Toten Hosen, Viva La Revolution)
Der Sinn dieser Metaphern ist, kurz und treffend mittels eines Bildes auszudrücken, was sonst mühsam umschrieben werden müsste. Einerseits wird die Aussage so verstärkt und andererseits wird vom Hörer verlangt, sich mit dem Bild auseinanderzusetzen-
schließlich ist die Welt ja kein Vampir und der Erzähler keine Ratte in einem Käfig.
Im Idealfall fragt sich der Zuhörer also "was hat die Welt mit einem Vampir gemeinsam?", findet die entsprechenden Eigenschaften und stimmt der Aussage zu. Das wiederum verleiht der These wesentlich mehr Kraft, als wenn es einfach hieße, "die Härte dieser Welt laugt die Menschen aus und macht sie kaputt", vorallem aber ist die Phrase auch wesentlich einprägsamer. Je mehr man mit solchen eindeutigen Metaphern arbeitet, desto mehr wird der Aussage des Textes Nachdruck verliehen.


Es gibt aber auch Metaphern, deren Aussage sich nicht so einfach erschließen lässt- diese findet man in lyrischeren Texten.


Personifikation
Bei einer Personifikation werden einem Gegenstand, Tier oder Abstraktum menschliche Eigenschaften zugewiesen oder menschliche Züge verliehen.

Bsps:

He said "All men will be sailors then
Until the sea shall free them" (Leonard Cohen- Suzanne)
The day the music died (Don McLean- American Pie)

Some girls wander by mistake
into the mess that scalpels make. (Leonard Cohen- Teachers)


Symbol
Symbole sind Objekte, die auf eine über die Materie hinausgehende Bedeutung verweisen.
Man unterscheidet in allgemein anerkannte Symbole, wie zum Beispiel das Kreuz, und private Symbole, deren Bedeutung sich nur aus dem Kontext erschließen lässt, und das der Author selbst erschaffen hat, wie zum Beispiel in manchen Texten der Tod als Reiter dargestellt wird.

Bsps:
Jack flash sat on a candlestick
Cause fire is the devil's only friend. (Don McLean- American Pie)
You're blinded by rainbows (Rolling Stones- Blinded By Rainbows)
There'd be shamrock all over the world (John Lennon- The Luck of The Irish)
Bild
Bei einem Bild werden konkrete Objekte oder Szenen verwendet, um ein abstraktes Thema dinghaft zu machen. Entsprechend zählen sowohl Metaphern als auch Symbole zu den Bildern.

Bsp:
He's only a pawn in their game (Bob Dylan- Only A Pawn In Their Game)


Weitere Stilmittel

Euphemismus
Unter einem Euphemismus bezeichnet man das beschönigende Umschreiben eines Sachverhalts.

Bsps:
I'm not the sharpest knife in the drawer (Roger Allen Wade- Dumb But Tough)

Wortspiel

Spiel mit worten durch Abändern existierender Worte, Spielen mit gleichklingenden Worten unterschiedlicher Bedeutung, Wortneuschöpfungen...

I am the son/sun, and the heir/air (The Smiths- How Soon Is Now)
Oxymoron
Nebeneinanderstehen zweier sich dem Wortsinn nach ausschließender Begriffe.

Bsp:
It's a bittersweet symphony, this life (The Verve- Bittersweet Symphony)
Chiasmus
Als Chiasmus bezeichnet man die Überkreuzstellung zweier sich aufeinander beziehender Satzteile in aufeinanderfolgenden Versen, was zur Hervorhebung des zweiten Verses dient.

Bsp:
Die Welt ist groß,
klein ist der Verstand.
Parallelismus
Das Gegenstück zum Chiasmus:

Sie hören weit, sie sehen fern. (Erich Kästner)


Hyperbel
Eine stark über- oder untertriebene Darstellung.

I'm a big big girl (Emilia- Big Big World)
Ironie
Das Gegenteil des Gesagten ist gemeint.


Litotes
Ein Begriff wird durch Verneinung des Gegenteils umschrieben.

Paradoxon

Bei einem Paradoxon handelt es sich um eine im ersten Moment widersinnig klingende Behauptung, die sich nach weiteren Überlegungen als richtig erweist.
 
Eigenschaft
 
wow. es gibt wirklich mal viele stilmittel. warum vedammt nochmal tu ich mich dann manchmal so schwer :p

gute arbeit nate!
 
Wow habe ich auch gedacht ..ist sehr hilfreich und sehr interessant , danke !:)
 
Mensch nate - guter job.
Ich hätte ganz gern für jedes Stilmittel ein Beispiel - ich schau aber auch selbst mal, was ich da finde - dafür kämen ab und an ja auch deutsche Texte in Frage.

Was ich noch toll fände, wären links zu weiterführenden Erläuterungen - falls es das im Internet gibt. Ich finde klasse, dass Du das sehr kurz, knapp und präzise hälst. Es gibt aber denn doch ab und zu wissberierige Menschen, die zu einigen Stilmitteln gern ein bißchen mehr fucking Futter hätten (Gibt´s eigentlich das Stilmittel der Beleidigung, der Erniedrigung und Verächtlichmachung? So was wie Diminuative: Du Rockerchen, beispielsweise?). (Ach - wo ist nur mein guter alter Polemik-Kurs geblieben?)

Kompliment,

x-Riff
 
hey danke:)

@riff:
ich wollte eigentlich auch zu jedem stilmittel ein beispiel, aber da ich alle beispiele aus meinen erinnerungen an irgendwelche songs genommen habe, wurde das bei den selteneren sachen dann doch ein bisschen mühsehlig:D
kann dir aber gerne ein paar beispiele suchen oder erfinden, die aus literatur etc. stammen oder ausgedachte beispiele....

weiterführende literatur in form von internetadressen-danach müsste ich mich erstmal auf die suche machen, denn das was ich geschrieben habe ist größtenteils das, was aus einer vorlesung hängengeblieben ist:D
man kann aber vermutlich jedes einzelne stilmittel einfach bei wiki nachsehen, wenn man es genauer haben möchte.

das mit den beispielen kann ich aber auf jeden fall nochmal machen, morgen oder so.

lg
 
Nate - ich wollte Dir keinen Streß machen.

Wenn ich Zeit habe, such ich auch mal nach Beispielen und links.

x-Riff
 
oh da haben ja nur noch drei beispiele gefehlt:D

Ironie

Das Gegenteil des Gesagten ist gemeint.

z.B. 'du bist ja ganz besonders clever'.
ironie erkennt man meistens nur aus dem zusammenhang heraus bzw. an überzogenen formulierungen....noch ein beispiel aus dem lyrics bereich wäre:

we forgave the germans
and then we were friends
though they murdered six million
in the ovens they fried
the germans now too have god on their side
(Bob Dylan- With God On Our Side)

Litotes
Ein Begriff wird durch Verneinung des Gegenteils umschrieben.

"diese these ist ja durchaus nicht unumstritten"

Paradoxon

Bei einem Paradoxon handelt es sich um eine im ersten Moment widersinnig klingende Behauptung, die sich nach weiteren Überlegungen als richtig erweist.

Bsp:
There's nothing here but what's here's mine.
(Placebo- Every Me Every You)
 
Klasse nate.

Du hast hiermit den workshop-aufnahme-test bestanden und darfst Dich an das nächste Themen geben. :D

x-Riff
 
Hi, hatte jetzt gerade keine Zeit(war vielleicht auch zu faul) um alles zu lesen, aber als kleine Korrektur, "Not Fade Away" ist im original von Buddy Holly ;)

Ich weiß, ist nicht wichtig, aber eben aufgefallen...
 
Hi, hatte jetzt gerade keine Zeit(war vielleicht auch zu faul) um alles zu lesen, aber als kleine Korrektur, "Not Fade Away" ist im original von Buddy Holly ;)

Ich weiß, ist nicht wichtig, aber eben aufgefallen...

Alles hilft!

Danke Floh - man möche ja gerade im Workshop nicht mit heruntergelassenen Hosen rumlaufen ...

x-Riff
 
lol gut zu wissen:D das klang doch gleich nicht wie jagger's feder entsprungen:D
 
Sehr herzlichen Dank für diesen coolen Workshop nate!

So gebräuchlichere Sachen wie Personifikation, Symbol, Bild, Wortspiel, Hyperbel, Metapher etc kannt ich antürlich schon, aber Euphemismus, Chiasmus, Litotes waren mir doch eher gänzlich unbekannt :D

Thanx
 
Toller Artikel!
Bin fast wie erschlagen, trotzdem sind mir noch ein paar Punkte eingefallen, von denen ich zwar nicht weiß, ob sie nützlich sind, aber ich poste sie trotzdem mal.


Erstmal ist mir noch ein Beispiel zum Paradoxon eingefallen - das steht jetzt hier nur, weil ich mich drüber gefreut habe.
"People talking without speaking
people hearing without listening"
Simon and Garfunkel / Sound of Silence

Dann fällt mir noch als Stilmittel Auflistung, Reihung, oder wie auch immer man das betiteln möchte, ein:
Also z.B. von Donovan: Atlantis

"On board were the twelve: The poet, the physician, the farmer, the scientist, the magician, [...]"

(Wobei ich es immer wieder amüsant finde, dass zwischen einem Physiker und einem Wissenschaftler unterschieden wird :rolleyes: )

Alliteration: ... um bei S&G zu bleiben "Sound of Silence" -> Wörter, die mit dem selben Buchstaben anfangen, gibts auch ne Menge (Behind Blue Eyes, Molly Maguires, ...)

Anaphern: Identische Satzanfänge - wird ja auch sehr häufig in Songs verwendet, z.B. in Refrains.
(Wobei ich jetzt nicht weiß, ob man in Songs überhaupt von "Sätzen" spricht und nicht besser von Zeilen :confused: ...)

"Tell me why - I don't like mondays
Tell me why - I don't like mondays
Tell me why - I don't like mondays"

Toll, jetzt hab ich ein Bsp genommen bei dem die ganze Zeile wiederholt wird.:redface:
Generell werden Wiederholungen ja gern verwendet, also gibts Beispiele en masse. Man suche sich bitte selbst eins aus :D

Dann ist mir noch der Klimax eingefallen wofür mir allerdings im Moment auch ein Beispiel aus der Musik fehlt.
Also ein Reihung von Begriffen die mit dem schwächsten Begriff anfängt und mit dem stärksten endet. äh .. zum Beispiel ... heute back ich, morgen brau ich, übermorge hol ich der Königin ihr Kind ... nicht schlagen *duck*
Uund - Herr der Ringe: Mein Freund, mein Bruder, mein König (*sniff* Boromiiiiir :()

Ähm Antiklimax das ganze andersum und schon wieder fällt mir grad nix ein außer: For God, for country, and for Yale - k.A. wo das herkommt.

Klimax betont, während Antiklimax die Aussage auf gewisse Weise lächerlich macht oder zumindest belustigt. Bei Dylan müssten sich da ne Menge Beispiele finden...

So das wars erst mal von mir, vielleicht war ja doch das ein oder andere nützliche dabei, übrigens finde ich den ganzen Workshop klasse! :great:

Anthea
 
hey :) und kool, du hast echt noch ne reihe beispiele von der hand weg gefunden:)
(Wobei ich es immer wieder amüsant finde, dass zwischen einem Physiker und einem Wissenschaftler unterschieden wird :rolleyes: )
ein physician ist kein physiker sondern ein arzt, die würd ich auch nicht so nennen :D ;)
Ähm Antiklimax das ganze andersum und schon wieder fällt mir grad nix ein außer: For God, for country, and for Yale - k.A. wo das herkommt.
lol:D das zitat kenn ich auch ausschließlich als beispiel für das stilmittel:D ist glaubich aus irgendnem cartoon oder so. oh und danke für das lob und so :redface:
 
ein physician ist kein physiker sondern ein arzt, die würd ich auch nicht so nennen :D ;)
Oooh und sojemand wie ich hat Englisch-LK *rofl*:screwy: Das wird ja heiter im Abi :rolleyes:
Dachte mir schon der Donovan hat aber Humor ... :D
Aha, der Physiker ist der physicist. Merken.
Danke. :)

Hab nochmal in meinen (Englisch-) Unterlagen gewühlt und noch die Antithese gefunden, netterweise mit Beispiel:
"Poor men seek meat for their stomach, rich men stomach for their meat."
Ein sehr schönes Stilmittel imo.

Hey das Lob habt ihr euch auch verdient, da freuts mich, wenn ich noch was brauchbares beisteuern konnte ;)
 
Wirklich sehr gute Arbeit... Auch wenn ich persönlich ja den "freien" Weg favorisiere, will heißen: Gedanken durch den Stift auf das Papier fließen lassen, ohne sich große Gedanken über Metaphern u.ä. zu machen.

Da kommen auch nette Sachen bei raus. ;)
 
Auch wenn ich persönlich ja den "freien" Weg favorisiere, will heißen: Gedanken durch den Stift auf das Papier fließen lassen, ohne sich große Gedanken über Metaphern u.ä. zu machen.

Da kommen auch nette Sachen bei raus. ;)

Solche Workshops sind ja in der Regel auch für Menschen gedacht, die eben genau damit so ihre Probleme haben oder die diesen Ansatz weiterentwickeln wollen.
 
Solche Workshops sind ja in der Regel auch für Menschen gedacht, die eben genau damit so ihre Probleme haben oder die diesen Ansatz weiterentwickeln wollen.
yu, und halt um überhaupt auch zu zeigen was es so alles für mittel gibt, irgendne wirkung zu vermitteln....
ich schreib auch immer das auf was mir eben "frei" einfällt, und wenn dann eine metapher drin ist, dann eben weil mir der satz so eingefallen ist, nicht weil ich krampfhaft nach ner metapher gesucht hab.
aber manch einer geht das auch andersrum an, strukturierter und so:D
 
Solche Workshops sind ja in der Regel auch für Menschen gedacht, die eben genau damit so ihre Probleme haben oder die diesen Ansatz weiterentwickeln wollen.
Das sollte auch keinesfalls Kritik sein; tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist.

Generell ist dieser Workshop auch sehr lobenswert, gar keine Frage!
 
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