200. Geburtstag von Chopin und Schumann

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Bei meiner Suche für eine Unterrichtseinheit in der Schule über die beiden Komponisten, die gerade im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, habe ich im Netz einiges gefunden, das vielleicht auch hier von Interesse sein könnte.

Über die übliche Wikipedia-Enzyklopädie hinaus scheinen mir diese Chopin-Seiten interessant zu sein:
http://www.chopin-musik.com/index.php
Eine Visualisierung des "Nocturne op.27,2" von Chopin gibt es auf youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=X1QM6YZC45g&feature=related

Einen guten Einstieg zu Schumanns Leben und Werk mit aktuellen Veranstaltungen, Aktivitäten etc. bieten diese Schumann-Seiten:
http://www.schumann-portal.de/

Auch wenn der Medien-Rummel zum 200. Geburtstag von Chopin und Schumann manch einem auf die Nerven geht, so bietet er doch für die Schule und vielleicht auch darüber hinaus Anlass für den einen oder anderen, sich intensiver mit dem Werk und dem Leben der beiden Komponisten zu befassen.

Edit: Wenn jemand weitere interessante Links zum Thema hat, wäre ich dankbar für den Hinweis.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Würdet ihr mein Empfinden das Chopin weitaus mehr gefeiert wird als Schumann teilen ?
Wenn ja, woran liegt das ?
 
Momentan sieht das in der Tat noch so aus. Aber ich denke, dass es vielleicht damit zu tun hat, dass Chopin Ende Februar/ Anfang März Geburtstag hat und Schumann erst am 8. Juni. Ich hoffe zumindest, dass es nur daran liegt.;)
 
Das hoff ich auch. Habe aber das ungute Gefühl, das beo solchen sachen das liebe geld doch auch immer
ein wörtchen mitredet, und Chopin nun mal etwas wirkungsvoller für die breite maße ist.
 
Glücklicherweise habe ich den Rummel noch nicht so mitbekommen.
Anscheinend stand das letzte Schumann Konzert in dem ich war mit Liedern von ihm, in Verbindung mit Stücken von zeitgenößischen Komponisten in diesem Zusammenhang.
Aber ansonsten ist mir noch nicht allzu viel aufgefallen.
Das Mozart Jahr ist mir deutlich mehr auf die Nüsse gegangen.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich wenig von Schumann kenne und Schopeng eigentlich meist ignoriert habe.
 
Das hoff ich auch. Habe aber das ungute Gefühl, das beo solchen sachen das liebe geld doch auch immer
ein wörtchen mitredet, und Chopin nun mal etwas wirkungsvoller für die breite maße ist.

Das glaube ich auch. Wenn man sich so die "klassischen"^Klavierkonzertprogramme anschaut, ist eher Chopin als Schuhmann dabei. Ein Walzer hier, ein Impromptu dort. Schuhmann wird seltener gespielt, und wenn dann mestens was aus den `Kinderszenen´. Ich bin mal auf das Klavierfestival Ruhr gespannt. Hab das Programm nur überflogen, aber fast in jedem Programm ist Schuhmann dabei :)

Mir ansonsten wurscht. Ich find beide gut :D
 
... scheinen mir diese Chopin-Seiten interessant zu sein:
http://www.chopin-musik.com/index.php
...
Einen guten Einstieg zu Schumanns Leben und Werk ... bieten diese Schumann-Seiten:
http://www.schumann-portal.de/
Die Chopin-Seite ist inhaltlich arg naiv und dilettantisch, die Schumann-Seite ist in der Tat zu empfehlen.

... ist eher Chopin als Schuhmann dabei. ... Schuhmann wird seltener gespielt ... aber fast in jedem Programm ist Schuhmann dabei
Ich habe noch nie keinen "Schuhmann" auf einem Programm nicht gesehen.
 
Ich habe noch nie keinen "Schuhmann" auf einem Programm nicht gesehen.

Gott, ist mir das peinlich :redface: Am liebsten würde ich den ganzen Beitrag editieren. Aber ich steh zu den Fehlern ;)

Gruß,

Paul
 
Hallo zusammen,
ja ich glaube auch festzustellen, dass es im Jubeljahr beider Musiker mehr Chopin gibt als Schumann. Nun ich für mich denke, das hat zwei Gründe über die man diskutieren und gerne anderer Meinung sein kann.
1. Chopins Musik ist um so vieles reicher und anspruchsvoller als die von Robert Schumann. anspruchsvoll bei Schumann ist das was er um seine Musik herum in Worten schrieb. Wenn ich mir da mal nur den Carneval durchlese, wird mir ganz schwindelig. Wenn ich ihn höre, denke ich, wann hört das endlich auf. Bei Chopin werde ich aufgewühlt und angeregt (sofern es gut interpretiert ist) und denke, schade, das es schon vorbei ist.
2. Alle großen Pianisten haben viel Wind um ihre Chopin-Interpretationen gemacht. viele von ihnen haben sie gar geweigert, sie auf Platte verewigen zu lassen aus lauter Angst, man könne ihnen da Fehler nachsagen. Also muss es ja die ganz große Kunst sein, Chopin spielen zu können. also für uns perfektionistische Deutsche das perfekt Maß um daran messen zu wollen, wie gut ein angehender oder praktizierender Pianist wirklich ist. Stellt euch mal vor, eine Hochschule würde sagen, ihre Aspiranten sollten zur Aufnahmeprüfung einen Song aus Rock oder Pop selbst arrangieren und vorspielen. Das ginge doch nicht, denn da wäre der ein oder andere sicher besser als sein Professor. Bei Chopin greift jeder Prof auf die Einspielungen von Horowitz und Rubinstein zurück und inzwischen sogar paradoxerweise auf die von Lang-Lang...weiler.
Sabine
p.S. ich liebe die vom Martin, weil sie frisch, fetzig und anders sind: youtube: broadwood1830
 
Wenn man als maßstab setzt, dass möglichst alles umgesetzt und hörbar wird, was im notentext steht und darüber hinaus erfasst wird, was nicht in den noten steht, steht es bei vielem, was man hört, nicht zum besten. Ein grund sind überhöhte tempi, die dazu einfach "keine zeit" lassen, teils bei tanzformen stilistische unkenntnis. Da heißt es immer, Chopins walzer und mazurken seien eben keine, sondern étuden im dreiertakt.
Ich hatte das glück, noch alte, polnische schule kennenzulernen, da bekommt eine polonaise den richtigen, gravitätischen "groove", wenn das achtel im hintergrund waltet, und der berüchtigte mittelteil der in As-Dur einen ganz anderen charakter.
Eine andere unsitte ist, die musik mit allzu reichlichem pedalgebrauch zu ersäufen. Allerdings erhalten diese "sünder" oft den reichlichsten beifall, vieles an kultur geht mit der alten generation verloren, die jüngeren kennen es nicht besser.
Es ist gewiss nicht leicht, die verschiedenen schichtungen in der 4. ballade oder den haarigen nebenakzent der linken hand im letzten prélude klar herauszuarbeiten oder das erste "grooven" zu lassen. Ich habe dazu fast ein leben lang gebraucht, und manchmal gelingt es erst beim zweiten anlauf, aber ich weiß, wie es sein müsste.
 
Liebe Sabine deine erste These ist sowas von SUbjektiv das du eigentlich merken müsstest das sie nicht haltbar ist.
Definiere doch bitte einmal anspruchsvolle Musik, gerne auch nur im Spannungsfeld Schumann-Chopin, das würde für mich eine Diskussion erst möglich machen.
Ich für meinen Teil finde es äußerst schade, und bedenklich, das Chopin eine deutlich höhere Aufmerksamkeit empfängt.
Das von Günther genannte Phänomen lässt sich auch auf die Art der Begehung der beiden Geburtstagsfeiern übertragen.
Von Geld bestimmte Programmauswahlen halte ich für äußerst dekadent, auch im Bezug auf Chopin.
 
Obwohl beide zeitgenossen waren, vertreten sie verschiedene welten, vergleiche mögen dem verständnis dienen, wertungen lasse man bleiben.
Chopins musik liegt immer irgendwie in der hand, Schumanns ist widerborstiger, seine phrasierungen sind oft kaum spielbar.
Es gibt vieles über sie und ihre musik zu sagen, besonders , wenn sie zum täglichen brot gehören.
Sollte sich hier ein gespräch entwickeln, werde ich gern in meinen erfahrungen kramen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass man die Musik eines bestimmten Komponisten besonders mag und lieber hört als andere, kann ich ja nachvollziehen, aber daraus den Schluss zu ziehen, dass diese Musik "um so vieles reicher und anspruchsvoller" sei als jene, halte ich für zumindest fragwürdig.
Geschmack und Vorlieben, die ja oft auf unreflektierten Emotionen beruhen, können meines Erachtens nicht als Wertmaßstab für Qualität dienen.
Daher halte ich die Aussage hinsichtlich der emotionalen Präferenz der Musik von Chopin gegenüber der Musik Schumanns zwar für subjektiv rechtmäßig, aber den daraus gezogenen Schluss bezüglich der Qualität für recht mäßig.
 
Der gute Mahler wird wohl gänzlich vergessen!
 
Das Stimmt!
Hat nicht Otto Nicolai auch einen Geburtstag ?
 
Hallo,

in einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt wurde vom emeritierten Direktor der Klinik für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Köln, Prof. Dr. med. Uwe Henrik Peters, über das Leben, die Krankheit, die Ehe und den Tod von Robert Schumann geschrieben.

Die Erkenntnisse, die Prof. Peters aufgrund seiner Recherchen zusammenstellt, weisen darauf hin, dass die Biographie von R. Schumann überarbeitungswürdig sein dürfte.

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=76346


Gruß
Ulrich
 
Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass vieles biographische wie überhaupt historische von legenden umwuchert ist. Die wahrheit, und nichts als die wahrheit werden wir nie erfahren. Es wird geschönt, ausgelassen, vermutet, ungeprüft übernommen.
Vielleicht gut, wenn wenig delikate datails nicht ans licht kommen, Paganini suchte Samuel Hahnemann auf, in dessen nachlass sich protokolle der behandlung fanden. Über manches ist besser zu schweigen.
Alkoholismus, drogenkonsum, venerische krankheiten, psychische störungen, ja selbst homoerotik (die noch lange strafbar war) wurden tabuisiert in einer zeit, in der man die beine von flügeln verhüllte, um keinen anstoß zu erregen. Selbst heute können wir nicht freimütig über drogen sprechen, da immer noch illegal, augen zu, gibts nicht, wird eben nicht, punktum!
Das ziel von biographen war lange zeit (ist es teilweise noch) die heroisierung ihres auserwählten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

da ich auf den Internetseiten von schumannportal.de nichts zu dieser Veröffentlichung, die ich oben angeführt habe, gefunden habe, habe ich an schumannportal diesen Link geschickt.
Und ich bekam prompte Anwort der verantwortlichen Leiterin Dr. Bodsch. :great::)

Sie hat mir andere medizinische Fachleute und Veröffentlichungen genannt, die nach ihrer Aussage zu anderen Ergebnissen kommen, bei gleicher Datenbasis.

So stelle Prof. Peters Sachverhalte in Frage, die quellenmäßig eindeutig belegt seien.
Prof. Dr. med. Franz-Hermann Franken, der sich über viele Jahrzehnte mit Krankheitsbildern insbesondere von Musikern befasst habe, widerspreche den Thesen von Prof. Peters.

Das schumannportal stütze sich v. a. auf eine 2006 von Prof. Dr. Bernhard Appel edierte Krankheitsakte Schumanns.

Gruß
Ulrich
 
Auf die diagnosen behandelnder ärzte und die todesursachen ist kein verlass, es bleiben immer vermutungen anhand der - wenn überhaupt bekannten - symptome. Quecksilbervergiftung könnte auf syphilis, bleivergiftung auf reichlichen genuss verbleiten weines deuten. Die wenigsten haben ein höheres alter erreicht, die risiken waren zu groß. Lassen wir sie alle in frieden ruhen!
 

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